Hallo - ich hab mich in den Letzten Wochen oft mit dem Thema Borderline befasst, da viele der Symptome auf mich zutreffen. Habe mehrere Tests gemacht, die auch auf einen Verdacht deutlich hinweisen. Natürlich ist mir bewusst, dass solche Tests nicht die Diagnose eines Psychologen ersetzen können. (!)
Ich wohne seit ungefähr einem Jahr in einer Betreuten Gruppe und habe eine Psychologin, mit der ich aber bisher noch nicht über Borderline gesprochen habe, da ich mich noch nicht getraut hab.
In meiner Akte stehen ganz andere Dinge, als mir von mehreren Psychologen gesagt wurden, weswegen ich auch sehr unsicher bin, da man mir bis jetzt noch keine eindeutige Diagnose geben konnte. Ich habe zumal Symptome von einer Psychose, wobei sich dabei aber kein Arzt einig werden konnte und jeder mir etwas anderes sagte. Ich würde nun gerne wissen, wie ich mich dazu überwinden kann, mit jemandem über das Thema zu sprechen.
Ich habe nun die Kriterien von der Borderline-Persönlichkeitsstörung von Wikipedia hier rein kopiert, um darauf genauer eingehen zu können;
Starkes Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden
Ich habe sehr große Angst alleine zu sein, und halte es kaum aus, wenn jemand weggeht.
Ich muss immer jemanden um mich herum haben, auch wenn ich dabei sehr oft eine schwankende Beziehungen zu denjenigen habe.
Ein Muster instabiler, aber intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den Extremen der Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist.
Wie schon oben erwähnt, ist es für mich sehr schwer eine konstante Beziehung zu anderen zu halten. Ich liebe jemanden in einem Moment - und im Nächsten fühle ich unglaubliche Wut, was sehr anstrengend und belastend ist.
Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung.
Bei mir wechselt mein Selbstbild von Akzeptanz bis Selbsthass und das meistens sogar öfters am Tag.
Impulsivität in mindestens zwei potenziell selbstschädigenden Bereichen (z. B. Geldausgeben, Sexualität, Substanzmissbrauch, rücksichtsloses Fahren, zu viel oder zu wenig essen). Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.
Ich gebe sehr oft mehr Geld aus als ich geplant hatte (beispielsweise im letzten Monat 300 Euro für Süßigkeiten) und stelle Dinge gerne "auf die Probe".
Wiederholte suizidale Handlungen, Selbstmordandeutungen oder -drohungen oder Selbstverletzungsverhalten.
Ich bin mit vierzehn wegen starken Suizidgedanken in die Klinik gekommen und verletze mich heute noch sehr oft auf verschiedene Arten.
Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung (z. B. hochgradige episodische Dysphorie, Reizbarkeit oder Angst, wobei diese Verstimmungen gewöhnlich einige Stunden und nur selten mehr als einige Tage andauern).
Ich habe, worin sich die Ärzte einig sind, sehr starke Stimmungsschwankungen (manchmal sogar minütlich), wogegen ich mittlerweile Medikamente bekomme, die bisher aber noch nicht geholfen haben.
Chronische Gefühle von Leere.
Genauso fühlt es sich sehr oft in mir drin an....ist aber sehr schwer zu beschreiben.
Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, die Wut zu kontrollieren (z. B. häufige Wutausbrüche, andauernde Wut, wiederholte körperliche Auseinandersetzungen).
Mittlerweile habe ich meine Wutausbrüche gegen andere etwas besser im Griff als früher.
Auf mich bin ich jedoch immer noch sehr oft sehr wütend und tue mir weh, um diesen Druck abzubauen.
Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome.
Man hat mir in der Klinik gesagt, dass ich wohl "dissoziiere", also dass irgendwie alles nicht mehr da ist und ich wie in einer Glaskugel bin, nichts mehr um mich herum mitbekomme und dass ich irgendwie gar nicht mehr existiere. Das Gefühl war am Anfang beängstigend, aber jetzt habe mich einigermaßen daran gewöhnt. Paranoid bin ich auch, weswegen mir erst gesagt wurde, ich hätte eine schizophrene Psychose, was dann wohl aber doch nicht eindeutig der Fall war...
Ich habe mich in den Letzten Wochen und Monaten viel mit psychischen Krankheiten befasst.
Von Borderline wusste ich schon vor der Klinik und hatte den Verdacht, doch je mehr ich mich mit dem Thema beschäftigt hatte, je mehr erkannte ich mich selbst darin.
Kann mir vielleicht jemand hier helfen, der schon Erfahrungen damit gemacht hat?
Danke an die, die sich meinen langen Text durchgelesen haben, aber es musste jetzt einfach mal raus.
:)Liebe Grüße,
Ivory