Wieso Punks von der Gesellschaft gehasst werden

@kiki1962
@killu125

Ich glaub, ihr meint beide dasselbe. Und ich teile Eure Ansichten.

@Südlicht
diese "hebel" der aktivierung finden wir u.a. mehr und mehr in einem sozial ungerechten system -

wenn es ein ausgewogenes verhältnis gibt, dann gibt es kaum gründe an anderen "herum zu nörgeln" - man ist großzügiger

aber geht es einer gruppe schlechter, dann wird ein "grund" gefunden, warum dem so ist

greifbarer sind dann jene, denen es noch schlechter geht, jene, die anders sind usw.

das ist gesetzmäßig so . . .

Ohne Integration geht es einfach nicht. Oder besser gesagt: Ohne Integration bilden sich Parallelgesellschaften, aber keine gemeinsamen Gesellschaften.

,,In" bedeutet soviel wie ,,ein" oder ,,hinein", somit hat der ganze Begriff ,,Integration" die deutsche Bedeutung ,,einleben".

Einleben kann sich nur, wer noch nicht zur betreffenden Gesellschaft gehört, darum geht es bei der Integration.

Integration kann nicht funktionieren, wenn die Gesellschaft keine passenden Ansatzmöglichkeiten und Hilfestellungen bietet, das sollte klar sein.

Ebenso sollte es klar sein, dass Integration nicht funktioniert, wenn diejenigen, die noch nicht zur Gesellschaft gehören, sich partout weigern, sich um Anschluss zu bemühen und genau so in der neuen Gesellschaft leben wollen, wie nach ihren Vorstellungen aus einem anderen Land.

Und auch, wenn es so scheinen mag: Überzogene Toleranz, wie sie oftmals gezeigt wird, der ständige Glaube, alle, die schon zur Gesellschaft gehören, müssten sich ihrerseits anpassen und tolerant gegenüber anderen Menschen sein, während man von den Leuten noch außerhalb der Gesellschaft nichts fordert - behindern die Integration weit mehr, als sie dies fördern.

Die Mitglieder einer Gesellschaft dürfen und sollten aus meiner Sicht gewisse, klare Forderungen an jene stellen, die Mitglied der Gesellschaft werden möchten.
Es muss die richtige Balance aus fördern und fordern bestehen, keine übertriebene Toleranz, aber auch keine übertriebene Intoleranz.

Ich sage immer gerne:,,Integration ist ein Spiel für zwei".


Nun wieder zu den Punks:

Soweit ich weiß, gibt es ja verschiedene Sorten von Punkern. Vom intelligenten Punk, der an positiven Veränderungen für die Gesellschaft interessiert ist, bis zum Punk, der aus Prinzip ,,gegen alles" ist und nichts besseres zu tun hat, als zu saufen und sich zu prügeln.

Ich denke, Punks, die intelligent sind und sich sachlich um Verbesserungen der Gesellschaft bemühen, werden sicherlich nur von wenigen Leuten ,,gehasst", weil sie eben andere Klamotten und Haare haben.

Für mich kommt es am elementarsten darauf an, wie sich ein Punk gibt, was er für einen Charakter hat. Wenn er intelligent und freundlich ist, dann ist alles völlig in Ordnung und ich komme prima mit ihm aus, wenn er ein pöbelnder Säufer und Schläger ist, dann kann ich ihn allerdings nicht leiden.


Man sollte sich meiner Ansicht nach nicht an reinen Äußerlichkeiten orientieren, sondern drauf achten, was der Mensch für einen Charakter hat und was für ein Denken er an den Tag legt.

@kiki1962

Wer wirklich etwas zum Kritisieren finden WILL, der findet auch was, egal wie gut es ihm geht ;).


Und wenn jeder eine Milliarde Euro auf dem Konto hätte, dazu ein schickes Haus, einen tollen Plasma-HD-Fernseher und einen Ferrari in der Garage, dann würden unter 100% Garantie wieder Leute anfangen und rummaulen, warum sie denn nicht noch mehr Geld hätten oder einen noch tolleren Fernseher oder ein noch besseres Auto.


Gründe zur Kritik gibt es immer.


Allerdings finde ich, dass auch gerade dies überhaupt erst einen freien, sich entwickelnden Staat, eine sich entwickelnde, lebendige Gemeinschaft ausmacht.
Eben die Tatsache, dass nicht alles perfekter Stillstand ist, sondern durch ein immer herrschendes, gewisses Maß an Ungleichheit auch Entwicklung und Lebendigkeit bedingt wird.

@Südlicht
nein - meinen wir nicht

@Kc
es geht nicht darum, dass alle ein millionenkonto o.ä. haben

"entwicklungen" die du meinst finden in einem gesellschaftlichen konstrukt der unterschiede nur in einer richtung statt: grenzen werden/sind scharfer gezogen - und somit ist "festgelegt" wer da oder da ist

es ist heute kaum mehr möglich aus dem unteren "grenzbereich" in einen besseren oberen zu kommen

ein punkt ist ausgestiegen - dem ist es scheißegal - oben / unten - arm/reich

sie sind - und das genügt ihnen -

@kiki1962

Solch eine ,,Scheissegal"-Einstellung, wie sie einige, nicht alle, Punks an den Tag legen, finde ich ehrlich gesagt verdammt arm.

Sich einfach nur hin zu stellen und zu sagen:,,Mir ist alles egal, ist eh alles mies", bedeutet in keinerlei Weise einen positiven Fortschritt, es bedeutet einfach nur, dass alles so bleibt, wie es ist - oder gar negative Veränderungen in Kraft treten.


Wenn man sich mal die Geschichte der Menschen und auch heutige, soziale Tierarten ansieht, dann findet man immer wieder einen bestimmten Grad von Hierarchie.
Deshalb sehe ich diesen Umstand selbst als natürlich an und halte es für sinnlos, eine vollkommen gleiche, klassenlose Gesellschaft etablieren zu wollen. Zudem ginge meiner Ansicht nach in einer solchen Gesellschaft einfach der Großteil von Freiheit und Individualität verloren.


Ich sehe deshalb das Hauptproblem in unserer Gesellschaft nicht darin, dass manche Menschen mehr Geld und andere weniger Geld zur Verfügung haben oder einige besser ausgebildet sind und einen höheren Lebensstandard haben, als andere.

Ich sehe das Hauptproblem vielmehr in der Maßlosigkeit, die über die Jahre und Jahrzehnte eingeschlichen ist. Die Relationen von Vermögen, Ausbildungsgrad und Lebensstandard zwischen den Menschen dieser Gesellschaft haben sich einfach extrem verschoben.

Die große Preisfrage lautet: Was tun?
Ich persönlich würde etwas bevorzugen, was ich eine ,,Erneuerung der Sozialen Marktwirtschaft" nenne und zusätzlich eine Entbürokratisierung und Entschlackung der Politik gut finden.

Auf jeden Fall bin ich jedoch der Meinung, dass es niemandem hilft, wenn man nur schimpft und/oder Krawall macht, aber keine praktikablen Lösungen bietet.


Ich arbeite lieber mit jedem Punk zusammen, der konkrete Visionen hat und positive Veränderungen für die Gesellschaft anpackt, als mit dem ,,Allesegal"-Punk.

@Kc
eine neue soziale marktwirtschaft ist schon in aller munde - und sie ist deutlich: alles privatisieren - politik sollte sich aus fast allem heraushalten -

die "privaten" machen es besser - und wer nicht nicht gebraucht wird und nicht wirklich "kämpft" ist selbst schuld an seiner misere
ich werde das jetzt nicht weiter vertiefen . . .

allesegal - punk - ist für mich genauso o.k. wie ein engagierter . . .

@kiki1962

Aber ist solch eine Einstellung denn nicht irgendwo sinnlos?

Also ich kann mir das gar nicht vorstellen, mich einfach nur mit `nem Bier auf die Bank zu hocken und überhaupt gar nichts zu tun, weil mir alles gleichgültig ist.


Das muss ja irgendwo jeder selber wissen, ob und wie er sich engagiert, aber ich persönlich kann es nicht nachvollziehen, wenn man einerseits eine ,,Allesegal"-Haltung hat und andererseits positive Veränderungen erwartet.
Positive Veränderungen in der Gesellschaft und auch in der eigenen Lebenssituation kommen meiner Ansicht nach in der Hauptsache durch konstruktive Bemühungen, nicht durch eine untätige ,,Allesegal"-Haltung.

@Kc
du empfindest es als "sinnlos" und meine lebensvorstellung ist das natürlich auch nicht -

sollen doch jene hocken - erwarten sie wirklich irgendwas? - keine ahnung vermute mal nicht -

@kiki1962


wird langsam langweilig ,leb du in deiner Welt weiter ich leb weiter in meiner intoleranten engstirnigen hasserfüllten bösen Menschenwelt die sich auch Realität nennt

@killu125
diese "welten" werden sich stets auch berühren

und wird einen austausch darüber provozieren - und das ist gut so

die gesellschaft hat sich eine eigene norm auferlegt wie man sein darf und wie eben nicht.
punks passen nicht in diese gemeinsam kreierte norm. das z.B. ist schon ein grund.
ein anderer grund dafür ist wut.
die leute die sind wütend darüber wie diese punks eingestellt sind. ihre ansichten gegenüber der gesellschaft und arbeit. dem leben allgemein.
unverständlichkeit macht sich breit wenn man daran denkt wie man jeden tag arbeiten geht und damit ehrliches geld verdient. will man dann angeschnorrt werden und das hart verdiente geld jemanden geben der auf leute wie wie mich scheißt? nein sicher nicht.
ich zumindest nicht. ich kann zwar nicht behaupten das ich punks hasse aber ich kann sagen ich hege keinerlei sympathie für sie.

Und ich finds eben geil nicht in diese Norm zu passen.Ich fands früher geil von jedem in die Fresse zu kriegen,von miesem Metallern,Bauarbeitern und selbst Omas prügelten mir hinterrücks ihre bleiplattenschweren Handtaschen von hinten über den Schädel und schrien "Überfall".
Ich finds geil dieser verlogenen Gesellschaft bei jeder sich bietenden Gelegenheit in die bornierte Hassfratze zu kotzen,ich will keinen Spass,ich will anderen den Spass verderben

Tobias Scheisse,der Sänger von Hammerhead,sagte einst"ich bin Punkrocker und schmeiss mit Mülltonen"

https://www.youtube.com/watch?v=nE2gcRe2FOY (Video: Chaostage)

sie werden zum teil gehasst weil sie nicht in die norm passen die sich unsere ach so feine gesellschaft selbst auferlegt hat und nun über jeden herzieht der sich ihr nicht beugen möchte oder kann.

Nunja, ich war selbst mal dabei und muss sagen, etwas Hygiene täte jedem mal gut. Und es gibt mehr als nur Bier und nen Joint...Die wenigsten kommen über das Stadium dessen hinaus. Das sind meine Erfahrungen nach 5 Jahren dabei.

Um es mal nebenbei zu erwähnen!
Ich bin nun seit 6-7 Jahren dabei und lerne heute noch vieles und neues kennen.

Es gibt noch Punker, die von Hygiene etc. sehr viel halten und sich mehr pflegen als ein gewöhnlicher Normalbürger. Manche verbringen sogar mehr Zeit vor dem Spiegel als eine Discoqueen ;)

Außerdem gibt es viele Punks, die sich voll und ganz dem Straight Edge widmen und keinerlei Drogen zu sich nehmen!

Man sollte also gerade in der Punkszene nicht alle über einen Kamm scheren, da es da viele Abkapselungen und verschiedene "Bereiche" gibt!

es gibt halt strassenpunks (scheiss-egal-punks) und punks die sich ihre eigene welt aufbauen möchten (politpunks, arbeitende punks, wagenburgler usw.)
während die ersteren halt aus abscheu gemieden werden, können sich viele menschen in die ideologie der zweiteren nicht hineinversetzen.

und die meisten "normalos" fühlen sich ja ziemlich wohl in ihrem leben. die möchten niemanden, die sie kritisieren. sonst müssten sie zuviel selbst-reflektieren.

der status-quo muss beibehalten werden, so lautet das motto.

@Warhead
Ich sehe grad du hast ein Video aus der Chaostage Reportage eingefügt.
Kennst du den neueren Chaostagefilm? We are the Punks.

Aber warum Punks gehasst werden..
Wie schon gesagt, befinde ich mich selbst in der Szene.
Ich kenne die verschiedensten Menschen, die sich selbst "Punk" nennen, aber mit dem Ursprung und der Meinung nichts mehr gemeinsam haben.

Ich selbst kann es nur verstehen, das man einen "Hass" oder Ablehnung gegenüber Menschen hat, die einem das Geld aus der Tasche ziehen und dann sagen "ich scheiss auf euch!"
Ohne die Gesellschaft wären Punks überhaupt nichts, außer vielleicht irgendwelche "Penner".
Sie könnten sich ihre Stiefel, Bier etc. nicht bezahlen und würden vor die Hunde gehen.
Ich habe selbst schon einige kennengelernt, denen es so ergangen ist.

Aber wiederrum gibt es auch Punks, die Arbeiten gehen..
Nicht jeden Tag mit einem Schnorrerbecher auf der Straße stehen und sich des Lebens nicht sicher sind. Solche sind auch vom Charakter her, ganz anders als diese Straßenkinder.

Vor einigen Wochen habe ich mich noch mit einem Mann unterhalten, der im Anzug rumgelaufen ist und heute gut Kohle verdient.
Tja, er war damals selbst ein Punker. Geht heute noch auf Konzerte und trifft sich mit paar, die er damals kennengelernt hat.

Ich laufe heute nicht mehr so rum, wie vor 3 Jahren, da ich einfach gemerkt habe, das diese ganze Lebensweise nicht mit den Klamotten kommt. Klar trage ich noch meine Buttons, Patches, Shirts etc.pp.
Aber ich habe mir auf der Seite die Haare wachsen lassen und färbe sie nicht mehr in allen Farben wie vor paar Jahren.

Es ist einfach das Äußere was die Menschen abschreckt. Selbst mit Piercings und Tattoos wird man zum Teil noch abgelehnt, obwohl es eigentlich schon Gesellschaftsfähig ist.

Viele machen einfach das, was Punk bedeutet mit ihrem Suff und "Obdachlos ist ja soo cool und frei!!" kaputt.. Das ist Recht schade.

shurly schrieb:Ich laufe heute nicht mehr so rum, wie vor 3 Jahren, da ich einfach gemerkt habe, das diese ganze Lebensweise nicht mit den Klamotten kommt

Das ist eine Aussage, zu der man im Alter kommt :)

Das könnte ich so unterschreiben....