Es ist ein Unterschied, nach einem schlimmen Erlebnis Vergeltungsgedanken zu haben, unddiese wirklich in die Tat umzusetzen. Ich halte beides für falsch, kann ersteres aberpsychologisch nachvollziehen.
Doch an dem Punkt, an welchem man seine Triebe nichtmehr unter Kontrolle hat, wird man zur Gefahr seiner Mitmenschen, bewegt sich auf einemsehr schmalen Grat. Rache ausüben zu wollen ist das verzweifelte Mittel eines schwachenGeistes, der keine anderen Wege sieht und den einfachsten wählt, nämlich den seinerEgobefriedigung. Daß dieser dabei das gleiche Prinzip ausübt, für welches er sich rächenwill, es demnach also als falsch empfindet, fällt ihm in seinem Haß nicht auf, dieDoppelmoral ist geboren.
Wer Rache ausübt, hat ein sehr großes Problem mit sichselber, weniger mit dem Täter als solchem, er projeziert seine eigene Unzulänglichkeitnur auf diese andere(n) Person(en). Es gibt nicht so etwas wie eine gerechte Rache undwer meint, er führe dennoch gut mit diesem menschenverachtenden Prinzip, wird sich aucheines Tages noch wundern, ich erinnere an das Gesetz der Resonanz.
Liebe Rachefreunde, bitte lest euch folgenden Text gut durch.
"Rache wirdnicht dadurch zu Recht,
dass sie aus dem Wunsch nach Gerechtigkeit entsteht.
Viele kennen die Gefühle, die aus ungerechter Bestrafung resultieren: Als "ungerecht"wird Bestrafung immer dann empfunden, wenn sie in ihrer Wirkung über die Wirkung dervorangegangenen Tat hinausgeht oder mit dieser Tat wenig gemeinsam hat.
Wer sichungerecht behandelt fühlt, neigt dazu, für dieses Unrecht Rache bzw. Revanche zu nehmen,wodurch eine Kette von wechselseitiger Schadenszufügung in Gang gesetzt wird, diegünstigerenfalls dann endet, wenn eine Seite zur Vernunft gelangt und die Abfolge vonGewalt und Gegengewalt stoppt. Weit häufiger endet die Gewalt jedoch erst, wenn eineSeite restlos am Ende ist.
Rache ist der untauglichste Versuch zurRechtsfindung
und leugnet die Fähigkeit zur Schaffung hegemonialer Strukturen,
die bessere Gerechtigkeit schaffen."
Quelle