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Fernsehtrends - Na, schon das Wohnzimmer umgestaltet?

65 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: TV, Fernsehen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
univerzal Diskussionsleiter
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Fernsehtrends - Na, schon das Wohnzimmer umgestaltet?

26.01.2006 um 14:59
Aloha Fans.

Tja, eine Kultur die nie eine war gestaltet seit Jahren schon seine öffentliche Bankrotterklärung.

Die Rede ist von Trends im Fernsehen, oder das Mekka des Klonens.

Merklich begonnen hatte das ganze Theater mit einem grauen Vorreiter namens Hans Meiser. Er brachte den Deutschen die Talk - Show, und merke, sie waren hellauf begeistert. Humane Pfosten die sich vor einem Millionenpublikum zum Affen machten, indem sie ihre intimsten Probleme veröffentlichten. Ja, die Sensationsgeilheit kannte damals keine Grenzen, und in windeseile wurde ein erfolgreiches TV- Format aus dem Boden gestampft.

Der Trend griff um sich, und plötzlich boten alle Privaten ihre eigenen Talkshow - Züchtungen auf. Klotzen statt kleckern war die Devise und so kam es, daß werktags 3 Talkshow's im Block die Zuschauer berieselten, und zwar auf den ein und demselben Sender.

Sogar die öffentlich - rechtlichen Sendeanstalten sprangen auf den Zug auf, und boten Ihre Version der Talkshow, die Fliege, etwas zensierter für die rüstige Generation.

Und es ging sogar soweit, daß man stammelnde Bübchen ins Rennen schickte. Zwar keinen einzigen korrekten Satz schaffte dieser Moderator, aber Hauptsache die Mandy aus Gera statuiert ein Exempel an ihrem Ex - Lover.

Nun, aber wie es so schön bei Trends läuft, irgendwann sind diese komplett ausgeweidet und was Neues muss her.

Kein Problem, es folgten Gerichtsshows, Problem-Lösungs-Shows mit Laiendarstellern, Castings - Shows, Heimwerker - Sendungen, Wir-schicken-C-Prominente-über-den-Jordan-und- gucken-ihnen-10-Tage-lang-dabei-zu-Show's, BigBrother-ähnliche-Show's, Telenovelas, Supernanny's, Quizz - Sendungen und und und.

Was Erfolg hatte wurde kopiert, und die Kopie nochmals dupliziert, sozusagen die Nutten des Flimmerkasten's.

Auch Stefan Raab hatte dies erkannt, und im Spiegel - Interview der Januarausgabe dazu ein aussagekräftiges Statement geliefert. Quasi, die Sender hätten einfach nicht die Eier dazu, um etwas eigenes zu starten. Stattdessen wird lieber kopiert und auf der sicheren Schiene gefahren.

Was haltet ihr von dieser andauernden Kopierei? Haben die Fernseh - Fritzen wirklich nichts mehr zu bieten, als eintönige Format - Kopien und xyz'ste Wiederholung von Deutschland sucht den Superdödel?

Warum ist dieses Business inzwischen so dermaßen abgefuckt, daß der Attribut Innovation in solchem Maße außer Acht gelassen wird? Kann man alles auf Quoten und die angeknüpften Werbepreise schieben? Oder ist es einfach nur Fakt, daß den Produzenten und Programmdirektoren in Anbetracht auf die Konkurrenz die Klöten auf Erbsengröße abgeschrumpft sind?

Jetzt seid ihr mal gefragt.

---

Tut mir und euch selbst einen Gefallen und verzichtet auf solche Kommentar wie "Ach daß Fernsehen ist doch eh nur Scheiße" oder "Ich hab meinen Fernseher schon längst abgeschafft".



Leg dich mit mir an, oder schenke dem Teufel deine Seele, es bleibt sich fast gleich, bei ihm bekommst du was du dir wünschst, bei mir was du verdienst.

Die beste Perspektive auf die Gesellschaft, hat man vom Rande aus. Diese Ansicht garantiert den meisten Überblick.
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Fernsehtrends - Na, schon das Wohnzimmer umgestaltet?

26.01.2006 um 15:09
@ univerzal

ich kann mich nur der Meinung von Stefan Raab anschliessen. Desweiteren gibt es da doch noch den tollen alten Spruch: wozu das Rad neu erfinden?

Was einmal funktioniert auch noch ein paarmal und das ganze dann solange bis der Markt übersättigt ist. Dann wird mal wieder schnell bei den Ami`s abgeschaut was den bei denen nun grad "IN" ist schon geht der ganze Spass von vorne los.

Der sonst immer laut gerufene Schlachtruf INNOVATION ist doch schon lange verraucht. heute ist es doch schon innovativ, wenn man nicht zur gleichen Zeit wie alle anderen Sender seine Werbung einschaltet.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Leute eines Tages schneller merken das etwas langweilig wird wenn man es zu oft hört oder sieht. Wenn Sie dann noch die Kopien gleich links liegen lassen bekommen wir vielleicht, aber wirklich nur vielleicht so etwas wie Innovation auf mehreren Sender zur gleichen Zeit.

Gruß dat dingens hinter Ragnat


Man sollte viel öfter nachdenken, und zwar vorher.

Werner Mitsch, deutscher Aphoristiker



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26.01.2006 um 15:16
Wenn was gut läuft, warum macht man es dann nicht auch, ist doch logisch, dass die nachmachen, was momentan im Trend liegt, in der Modebranche z. B. wird ja auch viel von andern geklaut, wenn es zur Zeit "in" ist, oder?

Und die Ideen gehen denen wohl langsam auch aus...


Hier bitte etwas hindenken, danke.


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26.01.2006 um 15:33
Das ist doch ganz selten, das ein Tv-Format nur fürs deutsche Fernsehen entwickelt wird, und Deutschland hat hier auch nie die Vorreiterrolle. Solche Fernsehformate sind international, das hat weniger was mit kopieren zu tun, sondern mit übereinstimmenden Sehgewohnheiten Seitens der Zuschauer.

Auch Themenbezogene Sendungen auf den Nachrichtensendern plus Kanzlerduell oder Wissenssendungen auf 3sat und co heben sich nur durch ihren Inhalt ab.

Und wenn der Inhalt entscheiden ist, kann das Format nicht wiklich ausschlaggebend für eine Sendung sein. Den es bietet nur die Plattform.

Das Talkshows/ Junkformate anspruchsvoll sein könnten, würde man die richtigen Inhalte vermitteln, aber es nicht sind, liegt im interesse der restlichen Medien und der Zuschauer, merkt man daran, dass sie ja nun eindeutig polarisieren.

"Wo alle verurteilen, muss man prüfen und wo alle loben, auch."
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26.01.2006 um 16:01
Ich würde das garnicht so kompliziert sehen, die Sender geben in aller erster Linie ihrem Publikum das wonach es sucht - hirn/niveaulose Unterhaltung ohne Anspruch. Würden die Leute sich diesen Scheiss nicht anschauen wäre die finanzielle Grundlage aller privater Sender mit einem Schlag weg denn ohne bestimmte Quotenschnitte gibt es kaum Geld in den Werbepausen.

Dieses Phenomän der "Verdümmlichung der Inhalte" zieht sich übrigens durch sämtliche Nischen der Unterhaltungsindustrie ganz egal ob Film, Musik oder Literatur - die populärsten und damit erfolgreichsten Formate würde ich nicht mit Handschuhen anfassen.

Die wenigen Inseln in denen zumindest noch ab und an ein qualitativ hochwertiges Programm geliefert wird springen auch immer mehr auf den "Popzug" auf da in unserer Zeit die Finanzierung ohne Werbung kaum noch machbar ist.

"Anyone who suggests that UFOs are anything but alien spacecraft soon finds out how it feels to be taken apart by a pack of flesh-ripping religious weasels."
-Peter Brookesmith



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26.01.2006 um 16:02
Vielleicht fallen die Junkshows auch schon in den Bereich "erweitereter Kunstbegriff" :D

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26.01.2006 um 16:05
Jeder Sender würde eben gerne konkurenzfähig bleiben. Und das geht am besten, indem ich einfach kopiere, bis mir was besseres einfällt.

Sender X denkt sich: Eine Sendung, in der ein 08/15-Fußvolk über ihre Probleme redet, ein eumeliger Moderator, der das ganze doof kommentiert - noch nie dagewesen; Ich taufe es auf den Namen Talkshow. Sie suchen sich einen Moderator, ein paar blöde Menschen mit unnötigen Problemen, drücken denen 50€ in die Hand und sagen: Macht mal.

Nun denken sich Hunderttausende Menschen auf der Welt: Boah, is ja Hamma... Was manche Menschen für Probleme haben, voll spannend. Und sie gucken Tag für Tag die Talkshow.

Was bleibt dir da als anderer Sender übrig, als eine Ähnliche Show zu machen. Das gleiche Fußvolk, ein dummer Moderator und die gleichen Probleme, ideal. Und sofort teilen sich die Hunderttausend Talkshow-Fans auf mehrere Sender auf.

Nun denkt sich Sender Y: So, Talkshows sind mittlerweile aus, wir senden jetzt nur noch eine am Tag (für die, die immernoch Fans sind) und lassen uns was Neues einfallen... Hm, eine Show, in denen billige Artisten, denen die Worte "Ich bin schuldig" schon im Gesicht gemeißelt steht, vor Gericht spannende Fälle nachspielen.

Und sofort gibt es wieder Tausende, die das ganz toll finden und die anderen Sender müssen wieder mitziehen ^^

Das ganze basiert eh nur auf Geschmack. Die Talkshow-Fans werden sagen: Gott sei dank gibt es nachmittags noch die Talkshows, die sind ja so toll.

Es ist alles eine Art Bund der Sender. Nach dem Motto: "Morgens gibt es Wiederholungen oder Kinderprogramm, von vormittag, mittag und nachmittags spielen wir alle ungefähr den gleichen Scheiß ab und ab abends geht der Konkurrenzkampf um die Zuschauer weiter. Und dann glänzt wieder jeder Sender mit eigenem Programm.

Ich bin meine eigene Hölle;
und ich bin mein Paradies.
Ich bin ein gefallener Engel,
der sich in den Abgrund stieß.



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26.01.2006 um 16:18
Es ist einfach so das die Entwicklung neuer TV-Formate auch ein gewisses finanzielles Risiko für die Sender bedeuten. Man muß entwickeln, casten, Set aufbauen, Technik beisteuern (ist nicht einfach mal so eben zu haben) etc. Und man hat keine wirklich generalprobe. Es gibt zwar ab und zu Sendungen die getestet werden, die niemals ausgestrahlt wurden, aber meist wird gesendet und dann die Zahlen angeschaut. Oft geht sowas in die Hose. Und jedesmal geht dem Sender einiges an Geld flöten und kostet ne ganze Stange Geld. da bleibt man eben lieber bei altbewährtem.

Life is a bitch: it´s cheap, it´s fun and makes you fuckin´ crazy...


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26.01.2006 um 16:19
Ich find man man darf das nicht so negieren. Oft wird über neue Fernsehformate gelästert bis zum geht nichtmehr, es werden Verschwörungstheorien zugezogen, welche die vorsätzliche Verdummung der Menschheit belegen sollen.

"Wer guckt sich denn son Scheiss an". Tja wahrscheinlich mehr als genug.

Und ein Fehler ist das erstmal überhaupt nicht. Das Niveau der Unterhaltung generell geht nciht runter, es steigt sogar an.

Wir sollten hierzu ein parr Unterhaltungsshows aus den letzen 5 Dekaden hinzuziehen, und die übliche Unterhaltung des 14-17 Jahrhunderts, um festzustellen, das die Unterhaltungsformate von früher so dermassen flach waren, und sowas von dumm, das es garnicht zu begreifen ist.

Allerdings war früher auch nicht der Mittelpunkt des Allgemeinlebens der Fernseher, und flache Unterhaltung war was sie nunmal ist.
Und eben nicht was sie heute für viele Kritiker darstellt, nämlich Manipulation um die Menschen zu verdummen.







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Fernsehtrends - Na, schon das Wohnzimmer umgestaltet?

26.01.2006 um 16:28
Es ist sicherlich ein Argument daß ein gewisses Risiko bei Neuproduktionen vorhanden ist. Es stinkt mir jetzt schon, daß ich dies nicht im Eingangsthread beleuchtet habe.

Allerdings: Ohne Innovation wird es auf Dauer auch keine Quote geben.

Denn ein Risiko lohnt sich nunmal auch, bestes Beispiel: die Telenovela mit dem hässlichen Entlein auf Sat 1., oder daß amerikanisch übernommene Quizz - Format, welches hierzulande von Herrn Jauch moderiert wird.

Diese Sendungen sind in Ihrem Umfang wahre Quotenerfolge, aber nur weil etwas riskiert wurde. Damals als Wer-wird-Mill. in den Babyschuhen stand, war eigentlich bekannt daß ein Quizz - Format die Zuschauer nicht mehr reizt. Und dann wurde genau daß Gegenteil bewiesen.

Und auf die Dauer wird es nunmal eintönig, ohne Frage. Wenn ich da an mich denke, vor Jahren war ich noch ein Fernsehfreak. Und jetzt? Ein halbe Stunde pro Tag, vielleicht 1 1/2 h wenn ich KoQ mir anschau.

In der Hinsicht lobe ich MTV, die haben wirklich mal was zu bieten. Neue Shows am laufenden Band, und darunter wirklich ein paar Gourmet - Häppchen.

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26.01.2006 um 16:29
wozu kreativ sein wenn es doch ohnehin nur darum geht überhaupt als sender zu überleben - und da sehen sich die firmen nunmal die einschaltquoten der sender an um zu entscheiden wo sie ihre werbungen schalten wollen.
tja und die bittere tatsache am rande ist nun mal, dass otto normal verbraucher sich heutzutage lieber von dumpfbackensendungen berieseln läßt, anstatt die zeit vorm kasten mit informativen bzw. bildenden beiträgen zu verbringen.

interessant wäre der gedanke ob sich denn nicht bei verschiedenen sendern - die einen mit talkshow + verblödungsprogramm, andere mit doku's und ähnlich sehenswertes - auch verschiedene zielgruppen für werbung bilden würden. das würde sich doch glatt auszahlen oder?


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26.01.2006 um 16:37
interessant wäre der gedanke ob sich denn nicht bei verschiedenen sendern - die einen mit talkshow + verblödungsprogramm, andere mit doku's und ähnlich sehenswertes - auch verschiedene zielgruppen für werbung bilden würden. das würde sich doch glatt auszahlen oder?

Tja, leider deckt diese These einen wichtigen Aspekt nicht ab: Sensation. Wenn sich Olga und Vladimir die Köpfe einschlagen, weil sie sich einen Lappen teilen müssen, dann hat keine Doku der Welt eine Chance.

Es kommt einfach besser an bei der breiten Masse. Und darauf pocht ja gerne daß Fernsehen: härter, höher, krasser, gefährlicher...sensationeller.


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26.01.2006 um 16:45
die leute wollen halt nur eins sehn - leute die sich öffentlich vor den kameras zum hampelmann machen. für etwas anspruchsvolles ist da kein platz mehr, der ist dafür reserviert, was wohl als nächstes "spannendes" im bb haus passiert oder wer der nächste "superstar" wird.
das haben die fernsehmacher kapiert und bringen und kopieren immer die selben scheissformate, damit verdienen sie am meisten. warum etwas ändern, was erfolgreich is?

und das wirst du ungern hören uni, aber einfach mal tv abschaffen,den tv is scheisse !

für alle: ich bin ein Kerl !!;)


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26.01.2006 um 16:45
"wozu kreativ sein wenn es doch ohnehin nur darum geht überhaupt als sender zu überleben"

Irgendwie wird hier nicht angesprochen, das Fernsehanstalten und ihre Ideenkonzeptler international arbeiten, die produzieren Formate nicht nur für ein Land. Da ist auch nichts aussergewöhnliches oder irgendwie neu.

Kreativität beweisen die Sendungen immer wieder, und der Zuschauer selbst entscheidet wieviel Unterhaltung er überhaupt möchte, und welches Niveau er sich geben will.

Es gibt genug Alternativen.

Ich meine nicht die alltägliche Bespassung, sondern ein bis zwei gute Unterhaltungshows in der Woche. Gibt es! Ansonsten gibts ja auch noch Kino Theather , und Partys jeglicher Art.

Ich bin ja kein Freund von " Jungelstars" auf Rtl. Aber man sollte sich mal die Komplexität der Sendung vor Augen führen. Was da alles thematisch behandelt wird. Da kann man soziopsychologische Diskurse drüber halten.








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26.01.2006 um 16:58
Irgendwie wird hier nicht angesprochen, das Fernsehanstalten und ihre Ideenkonzeptler international arbeiten, die produzieren Formate nicht nur für ein Land. Da ist auch nichts aussergewöhnliches oder irgendwie neu.

Nun, dies ist eigentlich selbstredend wenn man bedenkt daß der Löwenanteil nicht Eigenproduktionen sondern von int. agierenden Produktionsfirmen stammt, die dann Ihre Konzepte an die Sender verschachern.

Und auch genau darin liegt der Haken. Das Angebot der Produktionsfirmen besteht nicht nur aus Standart, nur die Sender setzen lieber auf altbewährtes oder zumindest auf Affinitäten die man bereits aus ehemals erfolgreichen Show's und Sendungen kennt.

Sehr toll in dieser Hinsicht fand ich damals den Vorstoß von RTL II, welcher die Vorstellung von 12 neuen Formaten in 2 Wochen beinhaltete. Die Zuschauer sollten dann entscheiden welches Konzept dauerhaft ausgestrahlt wird. Allerdings trug diese Idee wenig Früchte, leider.

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26.01.2006 um 17:01
schönes thema, dazu will ich hier nen auszug aus einem interview mit oliver kalkofe reinschreiben:


frage:

der zuschauer muss fragwürdige sendungen wie "big b rother", "die burg" oder "der bachelor" ertragen. wo liegt die qualitative und ethische grenze ?



kalkofe:

die grenze ist schon lange unterschritten. formate wie call-in-shows finde ich viel schlimmer als so etwas wie "die burg". hier wird nicht einmal mehr versucht, das publikum zu unterhalten. es geht ganz offensichtlich um die abzocke des publikums.
eine menge sender füllen mit solchen shows stunden ihres proghramms.
das ist eine absolute frechheit.
über alle anderen sendungen kann man inhaltlich diskutieren, aber hier labern sich intelligenzverweigerer stundenlang den verstand aus der rübe und im hintergrund läuft vier stunden das gleiche bilderrätsel.
die leute rufen auch noch an und bezahlen für den dreck.



frage:

gab es 2005 gute sendungen ?



kalkofe:

einige wenige, sachen wie "stromberg", "pastewka" oder "dittsche" waren gut. da hat man gemerkt, dass die macher an das produkt geglaubt haben und spaß daran hatten.
die protagonisten haben auch selber am konzept der sendungen mitgewirkt.
so etwas sollte es öfter geben.
ansonsten gab es wenig, was mir freude bereitet hat.
trend wie dem, in die idiotenkiste zu greifen und promis die welt nachspielen un erklären zu lassen macht mir angst.
bei "big brother" kann man aufatmen, dass die lebenslange zuchthausvariante nicht funktioniert hat.



frage:

macht ihnen das fernsehen eigentlich noch spass ?



kalkofe:

nein, fernsehen als tätigkeit macht mir keinen spaß.
ich sehe fern, weil ich muss und ich sehe fern, indem ich es selber gestalte.
das heißt, ich kaufe dvds und sehe mir dann die inhalte, die ich mag, später an. mit ausnahme von den öffentlich-rechtlichen rundfunkanstalten wird jede sendung zugemüllt mit männchen, die plötzlich auf dem bildschirm herumlaufen. sms-spiele werden oben und unten eingeblendet, es laufen hinweise mit grüßen oder das bild wird zersäbelt, um auf den nächsten film hinzuweisen.
die wirtschaftlichen interessen stehen im vordergrund und es ist kein respekt mehr für den zuschauer vorhanden.




quelle: nwz vom 20.01.2006


so sehe ich das auch, es macht einfach keinen spaß mehr, fernsehen zu gucken.
es gibt nur noch ein paar sendungen die ich schaue, der rest ist gehirnwäsche und kopffickerei pur !






~Die Realität ist eine Illusion, die durch den Mangel an THC hervorgerufen wird~
~Bück Dich Fee, Wunsch ist Wunsch !!~
~Go ask Alice~
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26.01.2006 um 17:06
Und ich bin einfach mal so waghalsig, und prognostiziere den nächsten Trend: Das Comeback der Homecinema - Shows.

Daß verstaubte Format von Bitte Lächeln neu aufgegriffen, und mit 3 D - Animationen ausstaffiert. Diesmal hat Kabel 1 vorgelegt.

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26.01.2006 um 17:22
Mensch, der Kalkofe guckt auch zuviel Fern, klar das das auf die Birne schlägt.

Und Dittsche, der in dem Interview erwähnt wird , ist super grottig.

Es statuiert vielleicht ein exempel, naja oder besser gesagt, es überspitzt die "real und live" Tv Formate und kann dadurch ihr Unvermögen aufdecken.

Ein absoluter Reaktionismus.



"Daß verstaubte Format von Bitte Lächeln neu aufgegriffen, und mit 3 D - Animationen ausstaffiert. Diesmal hat Kabel 1 vorgelegt. "

Ebenso wie das Cinema Verite in Frankreich, auch schon uralt, wurde durch Kassenschlager wie Blairwitch Projekt wieder in die Köpfe der Zuschauer geholt.

Absolute Emotionaltät und purer Horror auf der einen Seite. Kritiker schrien auf, es sei Billigkino in Heimvideoqualität. Keine Story, keine tieferen Verstrickungen keine moralische Attitüde.



Inhaltlich ist der Kunstbegriff immer stark dehnbar, der eine empfindet es als Stumpfsinnig, der andere als Brilliant. Es kommt wohl darauf an wie man mit Medien umgeht. Und wie man etwas einzuschätzen versteht.

Ein Kalkove ist sicherlich mit viele Medienwissenschaftlern einer Meinung, das Fernsehen produziert billige Unterhaltung.
Die Frage ist doch aber, was nimmt sich der Zuschauer aus dieser ganzen Palette an auf ihn einprsasselnden Informationen heraus. Wann will er Niveaulos sein, wann will er Anspruch und wann Information.

Die Formate sind nicht das Problem, eher schon die Vermischung der Formate, wie zum beispiel investigativer Journalismus, mit Hang zur Sensation.

Ganz klar Beckmann zum Beispiel, oder VorsichtFriedmann.






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26.01.2006 um 17:33
>>"Und Dittsche, der in dem Interview erwähnt wird , ist super grottig."<<




ist halt geschmackssache, ich finde dittsche genial. ;)
hat nicht umsonst den grimmepreis bekommen.







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Sidhe ehemaliges Mitglied

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26.01.2006 um 17:35
Leider leben wir in einer Welt, in der es fast nichts mehr gibt, was es nicht gibt, gerade das Fernsehprogramm ist hier ein gutes Beispiel allerdings in negativer Weise. Der Zuschauer wird mit immer extremeren, primitiveren stumpfsinnigen und zudem noch ekelerregenden TV-Shows bombardiert, dass man schon den Durchblick aufgrund dieser Fülle verlieren kann. heutzutage lacht man, wenn ein Unfall in diversen Sendungen als "Gag" dargestellt wird, die pure Schadenfreude, eine Art perverser Voyeurismus scheint immer mehr die Masse heimzusuchen. Ich frage mich auch, wie kommt so etwas bloss zustande?! Ist es tatsächlich der Spass, andere Menschen in grotesken Leidenssituationen zu beobachten und sich ein Spässchen daraus zu machen? Oder sind wir mittlerweile so verdummt und abgestumpft, dass uns solche Bilder gar nicht mehr wirklich berühren? Leider ist wohl beides der Fall.

In Zeiten von "hochwertigen" Shows wie Big Brother, der Bachelor oder völlig sinnfreien Sendungen wie "Frauentausch" usw. scheint es bedauerlicherweise von viel zu vielen Menschen zu einer Art Volksssport geworden zu sein, wie Primitivlinge vor der Glotze zu hocken, diesen Darbietungen im TV zu huldigen und sich die Angst und das Leid Anderer zur Belustigung zu machen! Die Grenzen werden immer niedriger... Aber ich frage mich, wievielen Menschen das heimlich gefällt... Sicherlich einer Menge.

Wie kann es sein, dass Menschen sogar bei Anblick eines Unfalls noch lachen? Wo ist da das Verantwortungsgefühl und die Moral geblieben?! Ja da kann man nur noch von Abgestumpftheit reden.

Erscheckend ist auch, dass diese Sendungen kein Ende nehmen, somit muss ja eine grosse Nachfrage vohanden sein. Darüber sollte man mal nachdenken, das ist ganz schön traurig. Hauptsache man hat was zu gaffen und zu lachen...


Allerdings glaube ich kaum, dass sich dieses Verhalten bei den Menschen in absehbarer Zeit ändern wird, denn dazu müsste man erst einmal sein eigenes Fehlverhalten erkennen.
Aber man hat halt lieber seinen Spass...

Es lebe die Stumpfsinnigkeit!


Gruss

Wer nur Stroh im Kopf hat, sollte sich vor dem Funken der Wahrheit in acht nehmen.


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26.01.2006 um 17:38
@koka

"ist halt geschmackssache, ich finde dittsche genial.
hat nicht umsonst den grimmepreis bekommen."

Wegen eben erwähnter Persiflage auf die ReallifeFormate.
Halt ich auch für wichtig.

Aber reinziehen kann ich ihn mir nicht, muss ich auch nicht, wir haben doch Chepre.



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