Mensch zu sein, was bedeutet das für euch ?
21.01.2006 um 14:58
Ein Mensch zu sein bedeutet einfach nur ein Teil dieser Welt zu sein. Nicht über einem Lebewesen nicht unter einem zu stehen.
Allein aus der Tatsache heraus, dass wir unsere Umgebung so stark beeinflussen können, gibt uns nicht das Recht uns als etwas Besseres zu sehen und so tun als wären über die restlichen Lebewesen auf diesem Planeten erhaben.
Erfüllt eine Blume nicht genauso ihren Zweck wie ein Käfer?
Es ist vielleicht unsere Einzigartigkeit in Bezug auf das Ausüben unserer Vorstellungen. Wir sind in der Lage unsere Gedanken für die Nachwelt in Form von Schriften oder Gemälden aufzubewahren; wir versuchen uns Unsterblichkeit mit unseren Taten zu verdienen. Durch die innere Eitelkeit geleiten streben wir nach etwas höherem: Wir wollen nicht nicht über den Tieren stehen - nein - wir suchen auch einen Grund um besser zu sein als unsere Mitmenschen. Ist das unser Ziel? Wäre es nicht besser anzuhalten und sich einzugestehen ein Teil des ganzen zu sein. Mag sein, es klingt banal, aber wäre es nicht denkbar das wir erst dann zu einem besseren Menschen werden wenn wir uns auf die selbe Stufe mit unseren Mitmenchen stellen: Ihre Gedanken anhören, ihre Ideen nachvollziehen - und nicht um diese zu beurteilen, sondern um sie aufzunehmen und unser Weltbild weiterentwickeln zu können.
Beendet denn nicht der Tod unser aller Leben?
Eventuell wissen Tiere vielleicht nicht, dass sie eines Tages sterben werden. Nur woher kommt dann deren Überlebensinstinkt wenn eine Maus eine Katze sieht? Warum folgen Elefanten alten Spuren zu den Gebeinen ihrer Vorfahren wenn sie kurz vor ihrem Lebensende stehen; warum verkriechen sich Hauskatzen, wenn sie merken, dass sie vor der Schwelle des ewigen Lebens stehen? Vielleicht ist es reiner Instinkt; ein Instinkt dem wir auch nachgehen, wenn wir über unsere eigene Sterblichkeit nachsinnen. Dabei ist der Gedanke an eine unsterbliche Seele Balsam auf unsere Ängste; denn was ist tröstender als der Gedanke nach seinem fleischlichen Leben, ewig zu leben? Es geht nicht darum, diesen Gedanken zu verurteilen - zumal ich so eine Weltsicht teile, auch wenn sie in den Details in eine etwas eigensinnige Richtung geht - viel mehr sollte man nachdenken was diese Seele ist und ob sie nur uns Menschen vorbehalten ist. Denn lebt eine Schwalbe weniger als Grashalm? Wieso sollten wir mehr leben als andere Lebewesen, nur weil wir über diese eine Frage nachdenken können? Warum sollte Gott zwischen dem menschlichen, tierischen und pflanzlichen Leben unterscheiden; ist es nicht viel mehr sein Wille gewesen der dies alles erschaffen hat? [Hier muss kurz unterbrochen werden. Das Wort Gott ist als solches gemeint: Unabhängig von der Religion; Was dem religiösen Mensch der Übervater, dürfte dem Ahtesisten der Zufall/die phsikalischen Gestzmässigkeiten/usw. sein - einfach ein Wort für den Ursprung allen Lebens und nicht die weitverbreitete, klassische Definition.]
Sorgen sich denn Krodile nicht um ihren Nachwuchs?
Es könnte sein, dass sich schliesslich dieser Gedanke zu dem entwickelt warum ich denke ein Mensch zu sein: Als solcher trägt man mittlerweile nicht nur die Verantwortung über sich selbst und seine Kinder - sondern immermehr und immer stärker über den Planten. Horden von Riesenameisenkolonien könnten wohl nicht jenes Anrichten was der - gezielt zum Erdmittelpunkt gerichtete - sanfte Druck auf einen Knopf in ominöser roter Farbe auslösen würde. Durch unsere Möglichkeit strukurierter Denkweisen und wiederholter Anwendung von Werkzeug haben wir uns eine Welt geschaffen, wie sie die Natur von sich aus wohl nie hervorgebracht hätte - und genau hier müssen wir ansetzen, die Natur ist momentan überfordert und bettelt um Hilfe. Es liegt an uns ihr Gehör zu schenken, denn für uns direkt wird es keine Auswirkungen haben - eventuell auch nicht für unsere Kinder - aber was kommt danachen? Darf man sich der Verantwortung entziehen?
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Die beiden Brüder, der Greis und der Vogel
Es waren einmal zwei Brüder - Jung und Jong.
Auf einem hohen Berg in der Nähe ihres Dorfes lebte ein alter Greis, von dem die Leute sagten, dass er alles wisse. Die beiden Jungen hatten sich nun in den Kopf gesetzt, dem alten Greis eine Frage zu stellen, die er nicht beantworten konnte. Stundenlang saßen sie auf einer Wiese und überlegten und überlegten, welche Frage sie dem Alten stellen könnten. Jung kletterte auf einen Baum, um besser überlegen zu können. Auf einem Ast neben ihm saß ein kleiner Vogel, der leise zwitscherte. Ganz plötzlich schnappte Jung sich den Vogel und hielt ihn in seiner Hand fest.Als er zu seinem Bruder Jong hinunterkam rief er: "Ich hab's! Ich weiß, was wir den Alten fragen werden." Er zeigte seinem Bruder den Vogel in seiner Hand und sagte: "Wir fragen ihn, was ich in der Hand halte!" "Er wird antworten, dass du einen Vogel in der Hand hältst." erwiderte Jong wenig begeistert.Jung sagte: "Ich weiß. Aber dann werde ich ihn fragen, ob der Vogel tot oder lebendig ist! Und wenn er sagt, dass der Vogel lebt, dann drücke ich meine Hände zusammen. Wenn er aber sagt, dass der Vogel tot ist, dann lasse ich ihn fliegen!" Diese Idee fand auch Jong gut und so rannten sie aufgeregt den Berg hinauf zu dem alten Mann. Schon von weitem riefen sie: "Alter Mann, wir haben eine Frage für dich!"Der Greis saß meditierend vor seiner Hütte. Die beiden Jungen standen atemlos vor ihm. Nach einer Weile öffnete er langsam die Augen und blickte die beiden zappeligen Jungen an."Alter Mann, wir haben eine Frage an dich!" sagte Jong. "So fragt," antwortete der Greis."Alter Mann, was halte ich hier in der Hand?" fragte Jung und die Brüder starrten den Alten gespannt an. Er schloss die Augen, dachte einen Augenblick nach und öffnete sie wieder. Er sagte:" Du hast einen Vogel in deiner Hand." Jung guckte siegesgewiss zum Greis und fragt: "Nun denn. Weiser Mann, ist der Vogel tot oder ist er lebendig?" Daraufhin schloss der Greis seine Augen wieder. Jung und Jong wurden ganz ungeduldig und als er endlich seine Augen wieder öffnete, sprach er: "Mein Sohn. Ob der Vogel tot oder lebendig ist, das liegt ganz in deiner Hand."
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Es liegt in unseren Händen ob wir Menschen (ein Teil dieses Planeten) sind oder nicht ...
MfG
P.S.: Mag sein, dass ich das Thema etwas verfehlt habe. Ich dürfte es aber dennoch so stark gestreift haben, dass diesem ein sichtbarer Kratzer als Andenken bleibt. (Und sei es nur aus dem Grund, dass dieser Beitrag in diesem Thread steht *sfg*)
Der Ruhedne kann das leicht sehen, dem Menschen in der Bewegung fällt es aber schwerer...