Was war euer schlimmster Schicksalsschlag?

@girling
Deutsche Sprache schwere Sprache :D

Ich bin Zurzeit Zivildienstleistender und bekomme im Heim so einige Schicksalsschläge mit. Die Frauen, die um die 90 sind haben ihre Männer im Krieg verloren, mussten ihre Kinder alleine groß ziehen und als Dank werden sie in einem heruntergekommenes Heim gesteckt. Die Arbeiter, die Pfleger und Sozialarbeiter kümmern sich kaum um sie. Nur ich als Zivi unterhalte mich in meiner freien Stunde mit den Bewohnern des Heimes. Inzwischen genieße ich meinen letzen Tage. 4-5 Bewohner verstarben in den letzen 9 Monaten, darunter ein Ruße aus dem Ural, der mir richtig ans Herz gewachsen war.

Als ich 11 war verlor ich meinen kleinen Cousin, der drei war; Er hatte sich verschluckt.

Gott sei Dank habe ich beide Elternteile, Geschwistern, Cousin´s und Freunde, die Gesund sind. Gott bewahre sie bitte vor Unheil-. Amin.

1984
Seitdem bin ich für die Menschheit ein einziger Schicksalsschlag.
Hätte ich diesen Laden bloß nicht betreten. Discothek Capt'n Cook und seine singenden Mordsinstrumente. Mein Leben ist die Hölle auf Erden, wenn ich es mal ganz objektiv betrachte.

ist es überhaupt möglich seinen schwersten schicksalsschlag festzulegen?ich sag immer
'Der Teufel sch**** immer auf den größten Haufen'
immer wenn man denkt dreckiger kanns einem nicht gehen,kommts noch schlimmer.

Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: Lächle und sei froh, denn es könnte schlimmer kommen.

Und ich lächelte und war froh - und es kam schlimmer!

"Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen"
mwahahaha, geil xd

Ich wurde bisher von derartigen Schicksalsschlägen verschont. Ich meine natürlich sind Großeltern gestorben und ich habe auch einige Probleme mit meinem Bruder, aber nichts was mich jetzt irgendwie echt fertig machen würde.
Manchmal wünsche ich mir aber regelrecht, Schicksalsschläge zu erleben. Weil ich dann vielleicht die Denkweise einiger meiner bekannten nachvollziehen könnte. Es ist beschissen, wenn man helfen will, aber irgendwann der Punkt kommt an dem man selbst verzweifelt und nicht weiß was man noch tun soll.

@Ryuuzaki


Es waren die Schläge auf den Hinterkopf, die angeblich das Denkvermögen erhöhen sollen. Nicht die Schicksalsschläge.

Sonst würden Menschen nicht nach Schicksalsschlägen die gleichen (oder ganz andere) Fehler noch einmal machen.

@Doors

Selbst wenn ich es rein theoretisch verstehe, so kriege ich doch ein "Du hast das nie erlebt, du verstehst das eh nicht" an den Kopf geworfen, sobald ich der Sache etwas näher komme.

Außerdem habe ich nicht behauptet, dass die mein Denkvermögen erweitern. Mein Erfassungsvermögen allerdings schon. Mit Erfahrungen erschließen sich schließlich immer auch neue Möglichkeiten.

@Ryuuzaki


Dann antworte solchen Leute, dass man aus einigem Abstand manche Dinge besser sehen kann. Man muss nicht alles mitgemacht haben.

Ich muss mich ja nicht erst umbringen, bevor ich einen Suizidgefährdeten beraten kann. Ärzte müssen nicht Krebs haben, um ihn zu therapieren und mein Kfz-Mechaniker hat auch keine Räder unter den Füssen.

Oooooooooooh, ich habe etliche hinter mir! Krankheiten, bei denen ich wirklich dem Tod von der Schippe gehopst bin, der Tod meiner Eltern - aber mich machen derartige Schicksalsschläge eher stark. Es gibt eben Dinge, die sich nicht ändern lassen und aufgeben gibts nicht bei mir.

@Doors

Habe ich bereits. Meine Argumente prallen da ab wie ne Presswurst an nem Schiffsrumpf.

Wahrscheinlich ist die Annahme kindisch, doch ich denke einfach, dass ich den betreffenden Personen besser helfen könnte, wenn ich selber mal in so einer Position gewesen wäre.

@Thalassa


Ich denke auch, dass das die richtige Einstellung ist. Allerdings ist das wohl sehr abhängig von der Persönlichkeit. Und wohl auch vom Alter. je älter man wird, um so grösser ist der Erfahrungsschatz, auf den man zur Krisenbewältigung zurück greifen kann.
Vielleicht merkt man auch im Alter nur nicht mehr so viel :D

Mein schwerster Schicksalsschlag war, als ich festellen musste , dass Kermit der Frosch bloss ein grünes Stück Filz mit einer fremden Hand im Arsch ist!

An den Widerständen bildet sich unser Charakter!
Was wir ertragen und bestehen, wird zu einem kostbaren Teil von uns!
(Ulrich Schäffer)

@Klavier


das ist wirklich schlimm
ich kann dich verstehn :D

"Mein schwerster Schicksalsschlag war, als ich festellen musste , dass Kermit der Frosch bloss ein grünes Stück Filz mit einer fremden Hand im Arsch ist!"

Zur Problematik von Menschenhänden in Froschärschen lesen Sie bitte hier weiter:


http://www.allmystery.de/themen/mg43549-173

Hi zusammen!

Ich würde meinem bisherigen Leben 5 konkrete Schicksalsschläge zuordnen:
Kurz vor meinem 12. Geburtstag bekam ich abends einen Anruf,mein Bruder war dran der sagte "Sitzt du?"..darauf ich "Ja,wieso?"..."Du musst jetzt stark sein, die Steffi XY ist tot."
(Steffi war meine Kindergarten-/Klassenkameradin seit ich 5 war) Das Gefühl, jemanden zu verlieren,der mir soviel bedeutete, erfuhr ich das erste Mal.Alles bricht in diesem Moment zusammen...
Ein halbes Jahr spät kam ich grade an einem Freitag von der Schule,meine Mum war schon am Morgen so seltsam und dann..."Der Opa ist tot." Und wieder dieses Gefühl...es raubt einem sämtliche Glücksgefühle und tut so weh!Alles am Körper scheint sich wie aufzuladen und man möchte nur noch schreien...den Schmerz wegschreien,aber es geht nicht....
Ich denke,dass leider einige wissen,wie sich das anfühlt.
Der 3.:Mein Vater hatte ne neue und meine Mum hat sich von ihm getrennt.Auf die Frage meines Bruders "Warum?" antwortete er:"Weil ich keine Lust habe,mich den Rest meines Lebens mit euren Problemen rumzuschlagen." Bedarf keinerlei weiteren Kommentaren.
Dann der 4. Schicksalsschlag....nicht minder schmerzhaft,aber anderer Art.Meine Mum hatte einen Freund mit dem sie zusammen wohnte,ich musste dort auch hinziehen...dann der Treffer:Er rastete wegen kleinsten Dingen völlig aus,die Augen aufgeladen mit Wut und solche Unberechenbarkeit...diese Machtlosigkeit und Angst,erfüllt mich noch heute,wenn ich mit Menschen in Berührung komme,die wütend sind.
Und der 5.: Zu erkennen,dass jede Liebe auch wenn man noch soviel dafür tut nicht unendlich ist...das Gefühl es trotz allem verbockt zu haben macht mich Wahnsinnig und es ist definitiv eine Sache, die einschneidend war.

In diesem Sinne,
"Schlimmer gehts immer,aber es lohnt sich wieder aufzustehn."

@Farinya
Echt Hammer Deine letzte Post! Ich muss für meinen Teil gerade feststellen, das ich für meinen Teil auch vieles in meinem Leben überdenken muss ! Deine Post hält mir gerade den Spiegel vor mein eigenes Gesicht! Ich musste eben schon tief schlucken !!
Schon sehr interessant Dinge aus den Empfindungen anderer Leute zu erfahren! Schätze ich werde an mir noch viel arbeit haben !!

meins war, als meine eltern, im september sind es 11 jahre, meine eltern von einer geschäftsreise nicht mehr zurückkamen, da sie mit dem flugzeug abgestürzt sind.

mit einem mal war mein kleiner bruder und ich, die bei den besten freunden meiner eltern für 3 tage untergebracht waren, wegen schule, vollkommen alleine auf der welt und zu vollwaisen wurden.

sicher, ich bin nicht der einzige, der vollwaise ist, aber wenn man keine beerdigung hat, kein grab zum pflegen, keine chance, abschied zu nehmen... man hat nur den ozean, wo jährlich ein gedenkgottesdienst abgehalten wird, wo es jährlich immer weniger angehörige gibt, da die reise oft auch kostspielig ist.

von meinen eltern fand man nichts. ich hätte gerne etwas gehabt, auch wenn es nur ein gepäckanhänger gewesen wäre,...

danach musste ich erstma schauen, wie ich meinen bruder durchbekomme. ich wusste ja nichts als kind von erbe, versicherungsgeld, kindergeld, waisenrente,...

unser glück war dann, dass die besten freunde unserer eltern die pflegschaft (ohne adoption) und das sorgerecht übernommen haben und sie uns ein sehr gutes zuhause gaben, ohne dabei um die ehemalige liebe unserer eltern zu buhlen.

einfach ganz ganz tolle menschen, die über nacht zu "eltern" wurden.