@hungfan: Ein schönes Thema
:)wonach sehnt ihr euch?nicht jetzt gerade, in diesem moment, sondern insgesamt, dieses grundgefühl... könnt ihr es definieren?<
Och menno, und ich wollte gerade anfangen, über eben jenes "Grundgefühl", welches mir schon so lange innewohnt, zu philosophieren und in wunderbarer Melancholie zu baden *g*
Aktuell sehne ich mich wie eigentlich immer nach einer besseren Welt, sehe ich doch so viele Ansatzpunkte dafür, die einfach ignoriert, nicht angewandt, oder gar nicht erst erkannt werden.
Hinzu kommen einige Wünsche, die man bereits als Sehnsucht danach bezeichnen könnte, das wären zum einen der Wunsch nach Gesundheit, da ich schon längere Zeit nicht gerade auf dem Damm bin, ich sehne mich nach Freiheit, eine Sehnsucht, die mir stets innewohnt und hoffentlich eines Tages gesättigt werden kann. Zudem fehlt mir die menschliche Wärme, es ist so gut wie niemand da, der mir diese geben könnte, zumindest nicht körperlich, und das, wo mir gerade in der dunklen Jahreszeit jemand zum Ankuscheln fehlt.
Dann ist da noch die Sehnsucht nach meiner verstorbenen Mutter, dass ich mir sie wieder herbeisehne muss ich wohl kaum weiter erklären.
ist es bedeutsam zu wissen wonach man sich sehnt, oder genügt es schon, ein seltsames gefühl im bauch zu haben, das man nicht definieren kann, das einen aber "unglücklich", nach sartre sozusagen "leidend" macht, ohne dass man genau weiß, warum?Jede Sehnsucht verlangt ja nach ihrer Behebung, will mit dem was sie herbeisehnt aufgefüllt und somit gestillt werden. Dahingehende Schritt kann man aber nur einleiten, wenn man um die Beschaffenheit seines Sehnens weiss, sprich, gut weiss, was einem fehlt, denn ansonsten liefe man nur mit einem diffusen Gefühl durch die Gegend, so, als ob in einem ein Loch wäre;
so erging und ergeht es zumindest mir immer.
Zu den oben aufgeführten Sehnsüchten kommt bei mir noch ein sehr mächtiges und stärker werdendes Gefühl hoch, dass mir irgendetwas fehle, was auch der Grund ist, warum ich mich auf dieser ganzen weiten Welt oftmals so fehl am Platze werde, vielleicht ist es eine insgeheime Sehnsucht nach einer besseren Welt, wer weiss...
Ich weiss aber, dass es erstaunlich viele Menschen gibt, die eben jene schwer in Worte zu fassende Sehnsucht auch in sich tragen, was wiederum die These aufstellen könnte, der gesamten Menschheit an sich fehle es an etwas -und schaut man sich so um, erscheint dieser Gedanke gar nicht mal mehr so abwegig...
wenn nichts auf dieser welt diese sehnsucht stillen kann, ist es dann "schicksal" der sensiblen menschen, ihr leben lang zu leiden?Das Bestreben eines jeden Menschen sollte sein, sich zu verwirklichen, zu wachsen und zu reifen, einen inneren Lernprozess zu erleben. Das Leben vermittelt einem gewisse Erfahrungen welche man annehmen und verarbeiten muss, und so entsteht mit der Zeit ein gewisses, sich selbst geschaffenes Selbstbildnis. Auch wenn es bei sehr vielen Menschen nicht der Fall ist, sollte es eigentlich so aussehen, dass man an seinen Erfahrungen und Erlebnissen nur erstarkt, sich dadurch ein vernünftiges Selbstwertgefühl sowie eine gute Selbsteinschätzung aneignet, wodurch eine gute Basis entstehen sollte, so dass man gefestigt und um seine Kräfte wissend durch das Leben schreiten kann. Doch das ist nur selten der Fall, und so kommt es zu ungestillten Sehnsüchten, welche natürlich bei sensibleren Menschen ausgeprägter vorkommen können.
Man leidet, weil auch darin ein Lern- und Läuterungsprozess für die Seele enthalten ist und weil Leid immer ein Fehlen einer Harmonie bedeutet, dessen Ursachen tief und vielschichtig sind.
aber sind wir nicht alle auf eine gewisse art und weise sensibel?
und somit alle leidend?Es mag Menschen geben, die stolz das Gegenteil von sich behaupten werden, aber ich denke schon, dass die Tendenz zum Leid in unserer heutigen Zeit mehr gegeben ist, als es in früheren Zeiten der Fall war; dies ist aber wiederum eine Folge falschen menschlichen Verhaltens und kein von aussen auferlegtes Dogma.
Gruss
:)Wer nur Stroh im Kopf hat, sollte sich vor dem Funken der Wahrheit in acht nehmen.