Syringa schrieb: Wäre es da nicht sinnvoll, wenn die Eltern schon von sich aus nicht auf die Idee kommen, Kontaktdaten zu aktualisieren bzw. darauf hinzuweisen, welches Kind zu ihnen gehört, sie immer mal wieder darauf hinzuweisen, sich darum zu kümmern?
Seufz, sinnvoll wäre viel. Unser schwieriges Klientel (wir haben ja auch andere Schüler) macht sich einen Sport daraus, häufig die Handynummer zu ändern. Nicht alle Eltern sind daran interessiert, auch kontaktiert zu werden. Wir haben eine Mutter eines versetzungsgefährdeten Kindes, die uns mitgeteilt hat, sie hätte unsere Schulnummer im Handy blockiert, das würde sie nur stressen, sie melde sich schon, wenn sie reden wolle. Äh, ja.
Syringa schrieb:Durch irgendwelche Rundschreiben z.B. , die alle paar Monate rum geschickt bzw. gemailt werden?
Wir haben am Anfang des Jahres einen Datenabgleich, d.h. die SuS bekommen mit dem ersten Elternbrief einen Auszug ihrer Daten mit nach Hause und die Eltern bestätigen durch Unterschrift, dass alles so ist, wie es da steht - allerdings unterschreiben sie fast alles, ohne es zu lesen. Oder sie geben eine falsche Nummer an (Zahlendreher, ....) Natürlich nicht alle, aber es ist unglaublich, was da für Fehler passieren. Vom Aufwand, die Dinger wieder einzutreiben, ganz zu schweigen. Zudem gibt es immer die Grundsatzhelden, die dann erst mal beim Elternbeirat nachfragen, ob wir überhaupt ein Recht auf die Nummer haben.
Syringa schrieb:Und auch gleich darauf hinweisen, welche Konsequenzen es im Notfall nach sich ziehen kann, wenn die Angaben veraltet sind oder zu welchen Verwirrungen und Zeitversäumnissen es kommen kann, wenn sie nicht darauf hinweisen, dass sie einen anderen Namen tragen als das Kind bzw. das Kind benennen, für das sie zuständig sind.
Ja, nur haben wir ca. 20% der Schülerschaft, wo so etwas niemanden interessiert. Wir hatten auch schon (vereinzelt, aber das gab es), SuS, die ins Krankenhaus kamen und die Eltern dem Krankenhaus dann mitteilten, dass sie dafür keine Minusstunden machen - das Krankenhaus würde sich ja sicher gut kümmern und sie kämen dann am Ende der Schicht. Punkt.
nairobi schrieb:Gigel wurde zu Hügel, Wladimir zu Waldemar, Evgenij zu Eugen, Apostrophe fielen weg, der Vatersname usw.
Ja, teilweise auch nicht freiwillig. Mitunter wurden auch die Namen der Ururgroßeltern vergeben, die ausgewandert sind, so hatten wir eine ganze Reihe an Wilhelms, etc. im Unterricht sitzen, als das aktuell war.
Sterntänzerin schrieb:Die Änderung der Zukunft besteht darin, dass in Zukunft beide Ehepartner so ein Doppelnamen-Ungetüm tragen und den Nachnamen so auch an ihre Kinder weitergeben können.
Die Eltern suchen sich das ja freiwillig aus, aber die Kinder? Wir haben an unserer Schule schon Kinder, die mit ihrem Vornamen echt gestraft sind, v.a., da es Eltern gibt, die liebend gerne Bindestrich Vornamen vergeben, da hast du dann Tallulah-Sävannahhh - mit genau der Schreibweise, weil die Eltern dem Kind einen superindividuellen Namen geben wollen. Seufz.
Sterntänzerin schrieb:Max Leutheusser-Schnarrenberger und Mimi Hölldobler-Heumüller (fiktiv, die Nachnamen existieren, die Kinder nicht) können sich aber nach einer Hochzeit aber nicht den Nachnamen Leutheusser-Schnarrenberger-Hölldobler-Heumüller verpassen. Wollen sie einen Doppelnamen, müssen sie sich für zwei der vier Namensbestandteile entscheiden.
Was ja auch vernünftig ist. Unter Lehrern waren ja Doppelnamen mal echt in, die älteren Kolleginnen, die noch einen tragen, seufzten nicht oft über ihre Entscheidung. Wenn Frau Schnarrenberger-Hölldobler mal als Rektorin 1000 Zeugnisse mit vollen Nachnamen unterschreiben muss, dann wünscht sie sich doch, sie hätte einen Herrn Li geheiratet und dessen Namen übernommen :-).
nairobi schrieb:Da stößt so ziemlich alles an seine Grenzen, auch Klingelschilder, Briefkastenaufschriften, u.U. selbst Briefköpfe. Aber wenn Leute freiwillig Doppelnamens-Ungetüme tragen wollen, werden sie dafür wohl (aus ihrer Sicht) einen guten Grund haben
Blöd ist nur, wenn die Kinder das dann unfreiwillig tun.
nairobi schrieb:Üblich sind ja Doppelnamen im Spanischen, z.B.
Wir haben öfter spanische Schüler - irgendwie ist es da nie ein Problem. Heißt das Kind Rodríguez Gonzales, wird das Rodriguez wie ein zweiter Rufname geführt und die Schüler haben kein Problem damit, wenn die Klassenliste sie bei Gonzales eingruppiert. Auch habe ich noch nie eine Frau Rodriguez Gonzales getroffen, die beim Elterngespräch ein Problem hat, nur mit Gonzales angesprochen zu werden.