Warum wird Alkohol so verherrlicht?

capspauldin schrieb:Bei jeglicher Veranstaltung für Kinder hat es weder Alkohol zu geben noch sollte geraucht werden dürfen.

Veranstaltungen die ich konsequent meiden würde.
Nicht mal weils dort keinen Sprit gibt.
Ich möchte nicht dass meine Kinder dort sehen was man Menschen alles so vorschreiben möchte und man damit noch Erfolg hat weil man halt mitmacht.
Wenn jemand dort wegen seinen Kindern auf Alk verzichtet hab ich kein Problem damit und es ist jeden seine Sache.
Wenn ich aber schonwieder was von vorschreiberei höre und 'müssen', 'nicht dürfen' wird bei mir die innerliche Abneigung und der Querulant groß.

janedoe95 schrieb:Außerdem wird den Kindern so nur vorgelebt dass Suchtmittel ganz normal sind.

Bundeskanzleri schrieb:Es macht einen großen Unterschied, ob die Kinder eben Alkohol als normal wahrnehmen oder nicht.

Das sind sie aber.
Ganz besonders der Alkohol.
Dieser Faden zieht sich durch die ganze Menschheitsgeschichte.

Berryl schrieb:Dieser Faden zieht sich durch die ganze Menschheitsgeschichte.

Und die negativen Auswirkungen ziehen sich mit durch.
Daher kann es nicht schaden, damit achtsam umzugehen und auch mal Strukturen ohne Alkohol zu schaffen.

Berryl schrieb:es ist jeden seine Sache.

Nein ist es nicht. Wenn ein Suffkopp meint auf einer Kinderveranstalltung sein zu müssen geht es alle an.
Die Person soll ihren Arsch in eine ganz normale Kneipe setzen.

capspauldin schrieb:Nein ist es nicht. Wenn ein Suffkopp meint auf einer Kinderveranstalltung sein zu müssen geht es alle an.
Die Person soll ihren Arsch in eine ganz normale Kneipe setzen.

Nope.
Es hat dich schlicht nicht zu intressieren was zwei Tische weiter passiert.
Wird jemand auf und ausfällig wird er sowieso entfernt.
Was ich aber auf diesen Veranstaltungen eh noch nie erlebt hab.
Da trinken manche ihre 2 bis 4 Stück an irgendwas und das wars.

janedoe95 schrieb:Für mich hat Alkohol auf einer Kinderveranstaltung nichts verloren, weder beim Punschstand noch beim Kinderfasching. Den einen Tag wird man ja wohl auf Alkohol verzichten können.

Das sehe ich auch so - aber, die Erfahrung zeigt, du kannst damit sehr viel Geld verdienen.

janedoe95 schrieb:Was mich auch nachhaltig beeinflusst hat: Beim Begräbnis meines Vaters haben wir uns entschieden ein kaltes Buffet im Kirchensaal herzurichten und auf Alkohol zu verzichten. Man kann sich gar nicht vorstellen für wie viele Personen das unvorstellbar war. Es hat mich beschäftigt wie viele einfach standardmäßig von einem Trinkgelage ausgehen bei einer Verabschiedung.

Ja, das ist unglaublich. Ich habe im Studium in einem Landgasthof gearbeitet - da gab es das Problem regelmäßig auf Hochzeiten. Da gab es zwei Varianten: gleiches Menü für alle "Hochzeitsmenü" oder Buffet - dazu Wasser und Wein, man konnte auch andere Dinge bestellen. Es kamen immer viele Gäste praktisch heimlich an die Bar, um kurz unbemerkt auf Kosten des Brautpaares etwas Hochprozentiges zu trinken - das musste immer vorher abgeklärt werden - die Chefin hat immer empfohlen, es mindestens zu "deckeln", weil sich das Brautpaar gar nicht vorstellen konnte, was für Summen da manchmal vertrunken wurden. War die Bar ganz gesperrt, gab es oft auch sehr lange Gesichter.

Mitunter war es auch so, dass die gesamte Gesellschaft vor Mitternacht schon hinüber war, begann zu streiten und die Hochzeit dann gleich im Chaos endete ... das habe ich auch nie verstanden. Was auch immer sehr ärgerlich war, war der "harte Kern" - Menschen, die gar keinen engen Bezug zum Brautpaar hatten, aber morgens um 5 noch da saßen und "feierten", sich oft sinnlos betranken und, wenn die Frühschicht kam um das Frühstück einzudecken, ein riesen Theater machten, wenn man sie umsetzen wollte.

capspauldin schrieb:Bei jeglicher Veranstaltung für Kinder hat es weder Alkohol zu geben noch sollte geraucht werden dürfen. Wenn Elternteile es nicht schaffen diesen Zeitraum trocken und ohne Kippe auszuhalten, sollte man sich als Elternteil eher Gedanken machen.

Ja, leider gibt es das ziemlich häufig (je nach Schicht).

Bundeskanzleri schrieb:Es geht eben bei manchen Veranstaltungen darum, Einnahmen zu erzielen, z B. für den Kindergarten. Und wie man hier ja auch liest, zieht der Alkoholausschank nunmal viele Menschen und deren Geld an.

Ja, definitiv, auch viele Gastroevents zielen darauf ab, es ist einfacher, einer Person 10 Drinks zu verkaufen, als einem Paar ein Essen + Getränke (Getränke haben auch die höhere Gewinnspanne).

MissMary schrieb:Da gab es zwei Varianten: gleiches Menü für alle "Hochzeitsmenü" oder Buffet - dazu Wasser und Wein, man konnte auch andere Dinge bestellen. Es kamen immer viele Gäste praktisch heimlich an die Bar, um kurz unbemerkt auf Kosten des Brautpaares etwas Hochprozentiges zu trinken - das musste immer vorher abgeklärt werden - die Chefin hat immer empfohlen, es mindestens zu "deckeln", weil sich das Brautpaar gar nicht vorstellen konnte, was für Summen da manchmal vertrunken wurden. War die Bar ganz gesperrt, gab es oft auch sehr lange Gesichter.

Mitunter war es auch so, dass die gesamte Gesellschaft vor Mitternacht schon hinüber war,

Das kenn ich ganz gut.
Definitiv immer deckeln, komplett sagen man zahlt keinen harten Sprit oder selber was mitnehmen.
Ansonsten wirds ein Fass ohne Boden.
Chaos und Streit hab ich da aber noch nie erlebt.
Wohl aber dass sich das Brautpaar selber vernichtet hat.

Alkohol ist der absolute Superstar unter den legalen Drogen. Ich kenne nichts, was so viel kann, außer Geld vielleicht.

Es gibt wohl 3 Sorten von Menschen:

a) schreckliche Säufer
b) fanatische Alkoholgegner, denen es gar nicht in ihren fanatischen Schädel reingeht, dass man Wein auch in Maßen genießen kann
c) eben jene Leute, die Wein in Maßen genießen können

Jene Leute der Sorte c) sind sicher die Mehrheit, werden aber von den lauten Fanatikern der Sorte a) und b) stets über-schrien

Rotgold schrieb:Jene Leute der Sorte c) sind sicher die Mehrheit, werden aber von den lauten Fanatikern der Sorte a) und b) stets über-schrien

Findest Du? Da habe ich ne ganz andere Wahrnehmung. Ich würde mich in c) eingruppieren. Ich kenne wenige Leute die nicht trinken, also keinen Tropfen. Aber bekehren wollen die eigentlich niemand. Ich würde sie nicht als fanatisch bezeichnen. Und Deine Beschreibung zu b) passt damit nicht auf meine nichttrinkenden Freunde.
a) kenne ich auch. Das wird irgendwie auch akzeptiert. Wobei ich hier schon finde, dass man man als Freund oder Angehöriger einbremsen sollte. Ist natürlich schwierig, weil Übergänge vom Genußtrinker c) zum Säufer a) recht fließend sind und sich viele kein Alkoholproblem eingestehen wollen.

Palfrader schrieb:Findest Du?

Ja, genauso finde ich das.
In Bezug auf die Forenwelt gemeint.

Rotgold schrieb:Es gibt wohl 3 Sorten von Menschen:

Achherrje ^^

Alokohl - ob in Massen oder Maßen ist eine hormonell induzierte Verhaltenssucht, wie der angeregte Endocannabinoid-Stoffwechsel für Jogger, von denen die meisten jetzt nicht so pathologisch-auffällig viel laufen, dass da die Krankenkasse hinterherhecheln müsste, um die Beitragssätze für Gelenksoperationen anzupassen.

100% der Menschen haben die genetische Veranlagung für süchtiges Verhalten und ~ 90% davon sind verhaltenssüchtig akzentuiert. Die Frage ist nurnoch wie dominant der süchtige Anteil in der Persönlickeit ausgeprägt ist, um den vernünftigen Anteil zu überbieten.

Eine Verherrlichung von Alkohol lässt diesem süchtigen Anteil mehr Raum zur Entfaltung.
Ein Werbeverbot für Alkohol lässt zumindest diesen Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung aus.

Von daher, eine einfache Rechnung. Jeder soll saufen, wenn er will und die Verantwortung für sich und andere übernehmen kann aber wär kuhl, wenn man den Leuten wenigstens als Kindern oder Heranwachsenden vorher erstmal verständlich sagt, dass Maßen und Massen für jeden Menschen relativ suchtabhängig sind, wenn man dem Flaschengeist erstmal seine Tür aufgemacht hat.

Wer verherrlicht denn Alkohol? ö.ö ab und zu gönne ich mir einen guten Tropfen. Über der Woche trockenen Rotwein, am Wochenende Vodka E. Mir schmeckt Alkohol.

Marieke schrieb:Wer verherrlicht denn Alkohol?

Die Dealer der Droge Alkohol - vom Hersteller über den Supermarkt bis zum Kneipenwirt beispielsweise.

Doors schrieb:Die Dealer der Droge Alkoho

Meiner Erfahrung nach sind es hauptsächlich die Konsumenten, die es manchmal kaum ertragen, wenn jemand bei den geselligen Runden nicht alkoholisch mitzieht.
Nicht alle, nicht immer, klar.

Die Dealer arbeiten halt auf einer anderen Ebene.

Doors schrieb:Die Dealer der Droge Alkohol - vom Hersteller über den Supermarkt bis zum Kneipenwirt beispielsweise.

Du hast die ehemalige Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft (CDU) vergessen @Doors

Bundesministerin Julia Klöckner wird neue „Botschafterin des Bieres“

Quelle: https://www.lvt-web.de/news/bundesministerin-julia-kloeckner-wird-neue-botschafterin-des-bieres

@tudirnix

Ja, da ist wirklich eine erlesene Versammlung von Saufnasen zu betrachten.

Alkohol ist hierzulande jederzeit und überall verfügbar. Rund um die Uhr an der Tanke, damit fahrende TrinkerInnen oder trinkende FahrerInnen keine langen Umwege machen müssen.

In der Tat ist das grösste Risiko neben der Verfügbarkeit und der gesellschaftlichen Akzeptanz der "fliessende Übergang" vom moderaten um riskanten Konsum. Gut, wenn man es merkt - aber dann bleibt nur der konsequente Schritt, das Zeug komplett aus dem Hals zu lassen, so schwer es auch fällt.

Wenn ich mit Menschen über meine alkoholfreie Lebensweise und ihren Konsum spreche, frage ich gern:

Kannst Du Dir vorstellen, eine Woche, einen Monat, ein Jahr, den Rest Deines Lebens komplett auf Alkohol zu verzichten? Probiere es doch mal aus. Dann sind viele verunsichert bis verängstigt. Das sprengt dann schon ihre Vorstellungskraft.

Ach ja, der Alkohol und die Politik!

Die Botschafter des Bieres:


2018: Julia Klöckner
2017: Winfried Kretschmann
2016: Prof. Norbert Lammert
2015: Christian Schmidt
2014: Sonya Kraus und Cem Özdemir
2013: Peter Altmaier
2012: Dr. Renate Sommer
2011: Ina Müller und Volker Kauder
2010: Volker Kauder
2009: Ilse Aigner
2008: Frank-Walter Steinmeier
2007: Horst Seehofer
2006: Peter Harry Carstensen
2005: Norbert Blüm
2004: Jessica Schwarz und Peter Müller
2003: Barbara Schöneberger
2002: Dr. Dieter Hundt

Quelle und mehr dazu:

https://www.reinheitsgebot.de/startseite/bierkultur/bierbotschafter/

Nur die Botschafter des Crystal Meth, des Heroin, des Kokain, des Cannabis fand ich nirgends gelistet.
Warum eigentlich nicht? Droge ist Droge.

"Ich meine, das Oktoberfest ist eine offene Drogenszene mit sechs Millionen Menschen, die sich betrinken." Claudia Roth.

In diesem Sinne: O'fixt is!

@Doors

Sehe ich anders. Werbung ist ja schon so gut wie elleminiert. Angebot und Nachfrage. Nachfrage ist keine Verherrlichung. Meines Erachtens sind es die Konsumenten, die Alk verharmlosen.

Marieke schrieb:Werbung ist ja schon so gut wie elleminiert.

Alk-Werbung? Das bezweifle ich. Ich konsumiere kaum Werbung, sehe aber trotzdem regelmäßig welche. Bier vor allem. Einstiegsdroge ...

Zu Zeiten, als ich noch getrunken habe, hielt ich es mit Dean Martin, der von sich sagte:

"Ich bin solange nicht betrunken, wie ich ohne fremde Hilfe auf dem Fussboden liegen kann."


Oder mit W. C. Fields:

"I never drink water because fish fuck in it."

Doors schrieb:Ach ja, der Alkohol und die Politik!

Die Botschafter des Bieres:


2018: Julia Klöckner
2017: Winfried Kretschmann
2016: Prof. Norbert Lammert
2015: Christian Schmidt
2014: Sonya Kraus und Cem Özdemir
2013: Peter Altmaier
2012: Dr. Renate Sommer
2011: Ina Müller und Volker Kauder
2010: Volker Kauder
2009: Ilse Aigner
2008: Frank-Walter Steinmeier
2007: Horst Seehofer
2006: Peter Harry Carstensen
2005: Norbert Blüm
2004: Jessica Schwarz und Peter Müller
2003: Barbara Schöneberger
2002: Dr. Dieter Hundt

ist schon ein bissel spooky...
Die sollten sich zusammentun und einen A capella-Club gründen.
Zum Einstieg können sie ja schon mal mit folgendem Song üben:

Die Toten Hosen - Bis Zum Bitteren Ende

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