Hunde im Restaurant - go oder no go?

nairobi schrieb:Ich kenne einen Mann, der durch seinen kleinen, süßen Hund gezielt Kontakte sucht.

Gibt es vielleicht öfter, als man denkt.
Ist richtig, wenn man einen (süßen) Hund mit sich führt, wird man oft angesprochen bzw. lernt Menschen kennen, mit denen man ansonsten kein Wort gewechselt hätte.

Rührend fand ich, wie sich ein älterer Herr, der am Rollator ging, zu meinem Hund runtergebeugt (fiel im schwer) hat u. ihn gestreichelt :)

Update: der Hund war gestern nicht mit im Café, da er erst gegen 13 Uhr gebracht wurde. Wäre vielleicht auch ein bisschen lang geworden, da ich mit der Bekannten über 3 Stunden dort zubrachte 😊

Ich oute mich mal als ... naja ... Hunde- und Katzennichtliebhaberin :-). Wenn ich im Sommer auf der Terasse sitze und sehe, wie viele tote Singvögel der Kater der Nachbarn so anschleppt, könnte ich allerdings die Hasskappe schieben. Sonst stehe ich den Tieren neutral gegenüber.

Begeistert bin ich nicht, wenn in meiner Nähe ein Hund unterm Tisch liegt - aber solange er da liegt .... was ich überhaupt nicht kann ist, wenn ich bei Freunden bin und der Hund bettelt am Tisch. Dabei fällt mir auf - ich habe gar keine Freunde mit am Tisch bettelndem Hund mehr :-). Daher hat sich das Problem gelöst. Das finde ich auch echt widerlich.

Glücklicherweise, selbst wenn ich Interesse fake, merken die Hunde meine Aversion und verziehen sich dann ...

Ansonsten schiebe ich nur eine Hasskappe, wenn es mich selbst betrifft. Zum Beispiel gestern. Ich war gestern Abend noch eine Stunde Nordic Walken - am Waldrand, was auch eine beliebte Gassistrecke ist - aber es war schon fast dunkel. Da kam aus dem Nichts ein labradorgroßer Hund auf mich zugesprungen. Nicht angeleint. Nirgends ein Herrchen. Hat mich dann erstmal beschnüffelt - das finde ich ehrlich schon eklig. Dann spang er mich an ... dann kam der Besitzer um die Ecke gehechtet - bestimmt zwei Minuten nach seinem Hund.
Das finde ich superrücksichtslos. Die Hose musste auch in die Wäsche wegen der Pfotenabdrücke.

Ich liebe Tiere!

Solange der Hund nicht von meinem Teller frisst und sich nicht direkt neben meinem Essen "schüttelt", ist es mir egal, ob Hunde im Restaurant sind.

Anfassen würde ich aber vor oder während ich esse, keinen. Hygiene ist mir nämlich schon wichtig.

Gehe ich zum Abendessen für 1 - 1,5 h zu meinem Lieblingsitaliener, bleibt der Hund zu Hause. Mache ich eine Wanderung oder einen längeren Spaziergang zusammen mit dem Hund und Familie und kehre dann zum Mittagessen oder zu Kaffee/ Kuchen ein, will ich den Hund auch in den Innenraum mitnehmen. Ich habe in dem Fall ja auch keine andere Möglichkeit - draußen anbinden oder in das dort gar nicht zur Verfügung stehende Auto geht ja nicht.

Immer beachte ich freilich den Charakter des Etablissements. In ein Edellokal in München komme ich ohne Hund. In die Bar oder Disco dito. Von einer gestandenen bayrischen Wirtschaft erwarte ich aber, dass ich mit dem Hund auch in den Innenraum kommen darf. Nach meiner Einschätzung ist dies in mehr als 9 von 10 Fällen auch kein Problem.

Meine Lieblingswirtschaft, der ich alleine oder meist mit Familie so alle ein, zwei Wochen einen Besuch schenkte, verbot eines schönen Tages vor einigen Jahren den Zutritt von Hunden zum Lokal. Man verwies mich darauf, dass ich in den Sommermonaten bei gutem Wetter ja den Gartenbereich nutzen könne, wogegen ich Widerspruch erhob und freudlich erklärte, dass man gerade einen guten Kunden vergraule. Ich meide diese Wirtschaft seither generell. .... Kürzlich traf ich die mir gut bekannte Wirtin beim Einkaufen: "Oh Herr Sinatra, Sie sind doch noch hier? Ich dachte, Sie seien weggezogen?" Entgegnung: "Nein. Ich sagte Ihnen damals anlässlich des Hundeverbots, dass Sie einen Kunden verlieren. Ich hoffe für Sie, die grob geschätzt € 3.000 Jahresumsatz mit mir haben Sie nicht vermisst".

Nein, hat für mich nichts in einem Restaurant zu suchen. Weder drinnen noch draußen.

frankysinatra schrieb:Von einer gestandenen bayrischen Wirtschaft erwarte ich aber, dass ich mit dem Hund auch in den Innenraum kommen darf. Nach meiner Einschätzung ist dies in mehr als 9 von 10 Fällen auch kein Problem.

Du erwartest das? Wow!

frankysinatra schrieb:... Kürzlich traf ich die mir gut bekannte Wirtin beim Einkaufen: "Oh Herr Sinatra, Sie sind doch noch hier? Ich dachte, Sie seien weggezogen?" Entgegnung: "Nein. Ich sagte Ihnen damals anlässlich des Hundeverbots, dass Sie einen Kunden verlieren. Ich hoffe für Sie, die grob geschätzt € 3.000 Jahresumsatz mit mir haben Sie nicht vermisst".

Ein gut gehender Betrieb kann das verschmerzen, zumal ja Umsatz auch nicht gleich Gewinn bedeutet;
außerdem kommen dann die Gäste, die vorher eher Abstand genommen hatten.
Es wird ja einen Grund gegeben haben, warum der Wirt/die Wirtin Hunde im Lokal nicht mehr zuließen.

frankysinatra schrieb:"Nein. Ich sagte Ihnen damals anlässlich des Hundeverbots, dass Sie einen Kunden verlieren. Ich hoffe für Sie, die grob geschätzt € 3.000 Jahresumsatz mit mir haben Sie nicht vermisst".

Für den wannabe arroganten Spruch, hätte ich als Gastronom noch meine befreundeten Gastronomen der jeweiligen Stadt angerufen und sie gebeten dir dort Hausverbot zu erteilen. Wie lächerlich kann man eigentlich sein? Weil man seinen Köter nicht mit in die Wirtschaft nehmen darf. LOL.

Und scheinbar hat er deine paar Euro (rechne dir mal aus, was von den 3000€ Umsatz als Gewinn bleiben^^) nicht vermisst, Herr Sinatra :D
Deine Antwort lässt eher darauf schließen, dass es dich mehr wurmt als ihn...

Bundesferkel schrieb:Es wird ja einen Grund gegeben haben, warum der Wirt/die Wirtin Hunde im Lokal nicht mehr zuließen.

Neulich sind wir in einem Restaurant gewesen (eine Landgaststätte außerhalb von Ortschaften, aber gehoben-gutbürgerlicher Stil). Dort hingen Schilder, in denen "aus gegebenem Anlass" darauf hingewiesen wurde, dass Hunde in den Innenräumen nicht mehr erlaubt seien. Ich weiß nicht, von welcher Art der erwähnte gegebene Anlass gewesen war, möglicherweise hatte ein Hund zugebissen?

martenot schrieb:Ich weiß nicht, von welcher Art der erwähnte gegebene Anlass gewesen war, möglicherweise hatte ein Hund zugebissen?

Muss ja nicht mal so extrem sein. Reicht ja schön wenn eine der heiß geliebten Tölen stinkt wie ein Iltis. Aber das muss man vermutlich akzeptieren...

V8Turbo schrieb:wenn eine der heiß geliebten Tölen stinkt wie ein Iltis.

Als Schüler hatte ich einen Mitschüler, dessen Familie einen heißgeliebten Collie hatte. Ich bin von dieser Familie oft im Auto mitgenommen worden, und ich erinnere mich noch an den oft recht miefigen Innenraum des Autos. Ich durfte meistens gemeinsam mit dem Hund auf der Rückbank sitzen, was ich persönlich nicht so angenehm fand, weil er eben stark gerochen hat.

martenot schrieb:Dort hingen Schilder, in denen "aus gegebenem Anlass" darauf hingewiesen wurde, dass Hunde in den Innenräumen nicht mehr erlaubt seien. Ich weiß nicht, von welcher Art der erwähnte gegebene Anlass gewesen war,

Interessant. Da hätte ich mal nachgefragt, was den Ausschlag gab. Gibt ja auch Hunde, die nicht ganz reinlich sind, allerdings kann man als Halter sein Tier ja schon einschätzen.

Klar, vielleicht gab es diesen Anlass.
Ich finde es trotzdem gut, dass man seine Position schon auch mitteilt bzw. seine eigene Auswahl trifft.

Und @frankysinatra ist ja lange gar nicht hingegangen, hat also seine Wahl getroffen. Dass er der Wirtin den Grund mitgeteilt hat, war ja eher Zufall.


Der Wirt entscheidet sowieso nach seinen Kriterien.
Aber Gaststätten sind nunmal für Kunden gemacht und da darf man natürlich reagieren, wenn man sich nicht mehr willkommen fühlt.

nairobi schrieb:Da hätte ich mal nachgefragt, was den Ausschlag gab.

Wenn ich Hundebesitzer wäre, hätte ich vielleicht nachgefragt. Da ich aber keine Hunde habe, war es mir nicht wichtig genug, um nachzufragen.

Kokolores82 schrieb:Du erwartest das? Wow!

V8Turbo schrieb:Für den wannabe arroganten Spruch, hätte ich als Gastronom noch meine befreundeten Gastronomen der jeweiligen Stadt angerufen und sie gebeten dir dort Hausverbot zu erteilen. Wie lächerlich kann man eigentlich sein? Weil man seinen Köter nicht mit in die Wirtschaft nehmen darf. LOL.

Bin ich froh in Südbayern zu leben. Da gilt eben "Leben und Leben lassen" und man ist nicht so tierisch (!) verkniffen, wie die beiden von mir zitierten. Wie ich schon schrieb: Hier erlauben mehr als 9 von 10 Gaststätten den Hund im Innenraum. Und nein, eine Statistik oder Studie hierzu habe ich nicht :-)

Bundeskanzleri schrieb:Und @frankysinatra ist ja lange gar nicht hingegangen, hat also seine Wahl getroffen. Dass er der Wirtin den Grund mitgeteilt hat, war ja eher Zufall.

Ich hatte geschrieben, dass ich schon bei Erlass des Hundeverbots mein künftiges Kundenverhalten angekündigt habe.

frankysinatra schrieb:Bin ich froh in Südbayern zu leben. Da gilt eben "Leben und Leben" lassen und man ist nicht so teirsch (!) verkniffen, wie die beiden von mir zitierten. Wie ich schon schrieb: Hier erlauben mehr als 9 von 10 Gaststätten den Hund im Innenraum. Und nein, eine Statistik oder Studie hierzu habe ich nicht :-)

Ich bin keinesfalls tierisch verkniffen, aber ich muss ja auch nicht alles was ein User von sich gibt applaudierend annehmen.

frankysinatra schrieb:Ich hatte geschrieben, dass ich schon bei Erlass des Hundeverbots mein künftiges Kundenverhalten angekündigt habe.

OK, schlampig gelesen. Aber die Wirtin wusste ja offensichtlich nichts mehr davon.

frankysinatra schrieb:Ich hatte geschrieben, dass ich schon bei Erlass des Hundeverbots mein künftiges Kundenverhalten angekündigt habe.

Und es hat niemanden gejuckt. Schade...

Ein nordbayerischer Wirt hätte bestimmt eine Träne verdrückt,
wäre ein Gast ausgeblieben.