V8Turbo schrieb:Und ich sehe auch nicht, wo ich geklagt habe. ich habe lediglich meine Sicht der Dinge geteilt. Da kommst du an und polterst los wie sonst was. Tut mir leid, dass ich nicht in Kurzarbeit bin. Tut mir leid, dass ich nicht gekündigt bin. Tut mir leid, dass ich keine Kindern haben, die ja soooooo leiden. Tut mir leid, dass noch niemand meiner Familie gestorben ist. Es tut mir wirklich unendlich leid, dass ich persönliche Dinge habe, die mich in dieser Zeit bewegen. Und nicht fremdes Elend. Wie konnte ich mich nur erdreisten.
Ich glaube das ist ja das Hauptproblem in unserer Gesellschaft, vor und nach der Pandemie. (Kein Angriff gegen Dich, auch auf den Post bezogen auf den Du antwortest) Wir haben alle andere Auffassungen vom Leben, einen anderen sozialen Background und verstehen einige Probleme überhaupt nicht. Auf Kinder bezogen heißt das für mich, ich war gewohnt das meine Kinder (in den 90ern geboren) spätestens ab Mittag zu Hause waren. Meine Exfrau arbeitete nicht sondern lebte das klassische Familienmodell ... es wäre nicht schlimm gewesen die Schule wäre Monate ausgefallen. Das Kinder zur Belastung werden, für mich unvorstellbar, aber leider wohl inzwischen Lebensrealität wenn ein Gehalt nicht mehr ausreicht um die Familie zu ernähren.
Eine Hochzeit nicht richtig feiern zu können, bedauerlich, aber doch auch kein Weltuntergang. Man liebt sich mit oder ohne Feier, alles gut und verschmerzbar ... fehlende Umarmungen, eh nicht meine Welt die Bussi Bussi Gesellschaft, für mich ist der größte Unterschied zur Zeit niemanden mit Handschlag zu begrüßen, kann ich gut mit leben, auf Restaurantbesuche verzichten, nicht shoppen zu können, auch bedauerlich aber kein Weltuntergang.
Mir tun eher die Leute leid die auf jegliche soziale Kontakte verzichten müssen, Alte deren Kirchengruppen etc wegfallen, junge die keine Partys feiern können, Singles wie ich die jetzt nicht die Gelegenheit haben jemand zufällig kennen zu lernen. Aber das sind doch alles keine tiefen Einschnitte im Leben, alles verschmerzbar, wenn man mal vergleicht wie Leute Hunger leiden müssen, wie man voll Schmerzen im Krankenhaus liegt.
Die Frage nach der Pandemie ist die gleiche wie vor der Pandemie, bekommen wir noch mal ein WIR hin in der Gesellschaft wie in der Wirtschaftswunderzeit, oder werden es immer kleinere Grüppchen die ihre Bedürfnisse unbedingt auch im Vordergrund wahrgenommen sehen wollen. Natürlich soll auch die kleinste Gruppe ihrem gleichgestellten Platz in ihrer Gesellschaft haben, aber Zusammenhalt klappt nur richtig wenn man sich auf einige kleine Nenner einigt, mit denen sich alle identifizieren können. Einer davon sollte sein, andere eben nach Ihrer Façon glücklich werden zu lassen.
Schön wäre noch wenn verstanden werden könnte das Neid destruktiv ist, aber das würde ja voraussetzen das sich Menschen für sich selbst verantwortlich fühlen, daran mag ich nicht mehr so recht glauben.