@USbob Anhand der Hände kann man zwar etwas erkennen, aber wenn jemand viel gestikuliert, ist da nichts abzulesen, weil du nicht weißt was davon nun genau Embleme und Illustratoren sind. Weiterhin werden die Hände eher beeinflusst werden, eben weil sie besser sichtbar sind.
Paul Ekman hat auch mal eine Studie veröffentlicht, in der er zeigt, dass taube Menschen besser in der Lügenerkennung sind als "normale", da sie sich nicht vom Gesprochenen ablenken lassen.
Das Problem bei der Lügenerkennung ist eigentlich man selbst. Wenn du Vorurteile hast, dann läufst du schnell in den Othello-Fehler. Damit ist deine Erkennungsrate bei True-False und False-True verdreht.
Das bedeutet also im Klartext, dass man individuelle Gefühle nicht richtig zuordnen kann und somit eine Wahrheit als Lüge identifiziert (True-False) oder einer Lüge glaubt (False-True).
Die Bezeichnung ist angelehnt an das gleichnamige Theaterstück, bei dem Othello Desdemona nicht glaubt, dass sie eben kein Verhältnis mit Cassio hat und sie deswegen umbringt - obwohl sie ihm treu war.
Einher geht der Brokaw-Fehler. Hierbei geht es darum, dass man individuelle Merkmale generalisiert.
Einfaches Beispiel: Jemand der lügt, reibt sich an der Nase.
Das ist ein typisches Beispiel dafür. Die Aussage beschreibt, dass jeder sich an die Nase fasst, automatisch dabei lügt.
Deswegen ist es ungemein wichtig, ohne Vorurteile in das Gespräch zu gehen. Wenn man schon vorher denkt "der lügt doch eh' nur" ist es mehr eine selbsterfüllende Prophezeiung.
@goldenberg Bei dem "Story-Tailing" geht es darum, im Mittelpunkt zu stehen. Ich hatte damals auch einen Arbeitskollegen der dies als seine eigene Meisterschaft angesehen hatte.
Es geht einfach nur darum mehr, besseres, schöneres erlebt zu haben und natürlich dabei im Mittelpunkt zu stehen.
Bei meinem Kollegen war es meistens ein Problem welches im Raum stand, was er natürlich mit Bravur gemeistert hatte.
Story-Tailer entlarvt man recht schnell indem man viel hinterfragt. Dadurch wächst das Lügenkonstrukt mehr und mehr da sie sich immer mehr erfundene Details merken müssen.
Hat man nun das Lügenkonstrukt ordentlich aufgebaut, hinterfragt man nach einiger Zeit einfach weitere Details oder die selben. Meistens widersprechen sie sich dann schon selbst.
Eine gute Methode ist auch chronologisch zu springen.
Etwas erlebtes, kann chronologisch auch rückwärts erzählt werden. Ein Lügner hingegen prägt sich seine Story aber nur vorwärts ein, er lernt sie also nicht rückwärts und muss deswegen deutlich mehr nachdenken.
Dabei steigt der Stress der Person, was ein durchsickern von Merkmalen hervorrufen _könnte_, anhand denen man nun eine Lüge aufdeckt.
Je mehr Emotion in der Lüge ist, desto besser lässt sie sich aufdecken.
Deswegen macht es sinn, immer schön brav mitzuspielen und den Begeisterten zu spielen. Irgendwann bricht man dann eben aus und konfrontiert die Person damit (wenn denn notwendig).
Der Stress der Person steigt auch, wenn sie weiß, dass du schwierig reinzulegen bist. Manche Lügner sehen darin auch eine Herausforderung und freuen sich natürlich dann darüber, dass du es denen geglaubt hast (Merkmal beim Durchsickern: Freude an der Lüge).
Anders herum aber kann es auch passieren, dass jemand Angst hat. Entweder Angst erwischt zu werden oder Angst, fälschlicherweise beschuldigt zu werden. Aber auch hier gibt es wieder Techniken dies zu filtern.
;)