shadesofbeige schrieb:Hallo ihr Lieben,
ich lerne gerade jemanden kennen, mit dem ich mir durchaus eine Beziehung vorstellen kann und wo ich hoffe, dass etwas daraus wird.
Ich selber bin Deutsche und er ist Türke (allerdings nicht strenggläubig).
Ich weiß, dass wenn man sich wirklich liebt, nichts ein Hindernis darstellen sollte, aber ich könnte mir vorstellen, dass durch die unterschiedlichen Kulturen durchaus mal das ein oder andere Problem entstehen könnte.
Gerade was seine Eltern betrifft mache ich mir da Gedanken, die sich natürlich (vollkommen klischeehaft) auch eine türkische Schwiegertochter wünschen.
Meine Eltern hätten damit kein Problem, da ihnen nur wichtig ist, dass ich glücklich bin.
Hat von euch da schon jemand Erfahrungen gemacht?
Liebe Grüße
shadesofbeige
Hallo shadesofbeige,
in der Tat hatte ich auch schon die eine oder andere Erfahrung mit unterschiedlichen Kulturen, Religionen, Gesinnungen und Ethnien in beziehungstechnischer Hinsicht gemacht.
Prinzipiell "meine" ich, dass es, wenn Menschen andere Menschen an erster Stelle -so wie es sein sollte- stellen und "offen" tolerant sind, es keine Probleme gibt und nichts für eine extrem unterschiedliche Kombination innerhalb einer Beziehung spricht.
Das Problem an der Sache ist, dass die meisten Menschen den Glauben, die Religion oder Kultur über andere Menschen, Gesetze und Co. stellen. Insofern wird das langfristig zum Problem werden. Wer intelligent ist und tolerant offen, wird das hinbekommen, aber nicht Menschen, denen Kultur, Religion und Co. wichtiger als Beziehungen sind!
Bei mir war es so gewesen, dass ich tolerant bin und man immer Kompromisse eingehen konnte. Meine Partnerin hat das nicht so gesehen, da ihr wohl Glauben, Kultur und Dritte wichtiger waren als "ich". Insofern habe ich das auch beendet, denn von Menschen, denen Kultur & Religion wichtiger sind als der Partner, halte ich gar nichts!
Zumal sich diverse Fantastereien und Ideale nicht einmal wissenschaftlich belegen lassen!
Kurzum: Ich war mit einer Türkin/Kurdin "heimlich" zusammen.
Als weltoffener Typ wollte ich sie erziehen bzw. ihr klarmachen, dass Religion unwichtig ist bzw. sie sich nicht von Bekannten, Dritten, Eltern usw. "bevormunden" und "versklaven" sollte.
Sie kann ihre Religion ausleben, aber Menschenrechte, Gleichberechtigung und der Partner sollten an erster Stelle stehen. Tja, da waren wohl Religion, Kultur und Meinungen Dritter wichtiger als "ich".
Kurzum: Es kann gehen, wenn MEnschen "intelligent" und "tolerant" sind.
Wer nicht tolerant ist und den Partner nicht an erster Stelle stellt, wird Probleme bekommen.
Bei mir gab es dann Theater, da wir "rumgemacht" hatten, sie irgendwie versprochen war, fliehen wollte und Religion/Kultur "wichtig" waren. Leider waren die Eltern und Großeltern wichtiger als ich. Tja, was soll man dazu sagen?
Der Partner und Gesetze/Anstand/Etikette stehen an erster Stelle, danach Religion, Kultur und Co. Leider checken das viele nicht!
Ich habe auch nichts dagegen, wenn Menschen ihre Kultur ausleben oder der Religion frönen.
Nur, wenn andere darunter leiden, Rechte eingeschränkt werden oder es fanatisch wird, ist es einfach nicht gut. Nur, die Wenigsten sehen das auch ein oder lassen sich "aufklären".
Religion & Kultur sind bei mir ohnehin heikle Themen, da ich Menschen nicht verstehe, die so verbissen extremistisch etwas auf Kultur & Religion geben.
Eine andere potentielle Partnerin wollte mich umpolen. Dies und jenes ging nicht und dies muss so sein. Ich bin locker und hatte gesagt, dass man "nichts" muss und es kein Beinbruch ist, wenn man dies so oder anders macht. Die Dame war total aus dem Häuschen!
Ja, es kann gehen und ich wünsche Dir nur da Beste. Nur muss man schauen, ob sich diverse Menschen von Drittmeinungen entfernen und das machen, was richtig ist, und den Partner an erster Stelle stellen.