Beziehungen/Freundschaften in Zeiten der Corona

Hallo zusammen,

wir leben ja seit gefühlt einem halben Jahr den Ausnahmezustand. Mich interessiert zunehmend, wie sich die Beziehungen der Menschen dabei verändert haben; nicht nur die von Paaren und auch die Freundschaften allgemein.

Meine Beziehung hat sich die letzten Monate während Corona sehr verändert: Wir wohnen seit einigen Jahren zusammen und ich hatte Corona anfangs nicht wirklich ernst genommen. Mein Freund war von Anfang an sehr besorgt – dazu muss ich erwähnen, dass er wegen Diabetes und chronischer Bronchitis zur Risikogruppe zählt. Ende Februar war ich noch bei einem jährlich stattfindenden Skiausflug dabei und er war ziemlich sauer darüber. Sowohl davor als auch danach hat er mir eine ziemliche Szene gemacht, wie naiv das sei. Sein Verhalten fand ich übertrieben und dass er und seine Schwester (ebenfalls Diabetikerin) sich einfach gegenseitig hochschaukelten und Panik schürten.
Nun, als es dann in Deutschland ernst wurde, musste ich einsehen, dass ich es wohl doch zu sehr auf die leichte Schulter genommen hab und mich dann auch brav an alle Beschränkungen gehalten. Ich bin froh über die Lockerungen – ihm zuliebe hab ich bis heute auf fast alle privaten Kontakte verzichtet! Und komme damit inzwischen nicht mehr klar.

Im August findet eine größere Familienfeier statt und ich freue mich sehr darauf – mein Freund hält mich und auch meine Familie jedoch für total irre und will mich natürlich nicht begleiten. Zu groß ist seine Angst, dass die zweite Welle nicht so glimpflich ausgehen und es ihn dann gesundheitlich treffen wird.
Dadurch dass es aber hier bisher so glimpflich ausgegangen ist, mache ich mir sehr wenig Sorgen. Sollte es ihn, uns doch erwischen und grade für ihn problematisch werden, bin ich fest davon überzeugt, dass er hier medizinisch bestmöglich behandelt wird.

Meine beste Freundin hab ich seit 3 Monaten nicht mehr gesehen – sie ist ziemlich sauer auf mich. Sie wohnt alleine und fühlt sich einsam, und die Tatsache, dass ich sie nicht mehr besuchen komme nagt an mir.

Seid ihr in einer ähnlichen Situation? Hat sich bei euch etwas verändert und wenn ja, was genau?

Haben sich bei euch Freundschaften durch Corona geändert?

@anMax84


Hallo :)

anMax84 schrieb:Seid ihr in einer ähnlichen Situation? Hat sich bei euch etwas verändert und wenn ja, was genau?

Ich muss sagen, dass sich bei mir persönlich nicht viel geändert hat. Lebe so und so alleine, und es hat mich nie wirklich gestört. Das einzige was sich geändert hat, war, dass ich seitdem auf Restaurantbesuche, Frisör etc. verzichtet habe. Und die Maskenpflicht ist gekommen :)

Ansonsten hat es mehr Veränderungen auf der Arbeit gegeben.

anMax84 schrieb:Hallo zusammen,

wir leben ja seit gefühlt einem halben Jahr den Ausnahmezustand. Mich interessiert zunehmend, wie sich die Beziehungen der Menschen dabei verändert haben; nicht nur die von Paaren und auch die Freundschaften allgemein.

Meine Beziehung hat sich die letzten Monate während Corona sehr verändert: Wir wohnen seit einigen Jahren zusammen und ich hatte Corona anfangs nicht wirklich ernst genommen. Mein Freund war von Anfang an sehr besorgt – dazu muss ich erwähnen, dass er wegen Diabetes und chronischer Bronchitis zur Risikogruppe zählt. Ende Februar war ich noch bei einem jährlich stattfindenden Skiausflug dabei und er war ziemlich sauer darüber. Sowohl davor als auch danach hat er mir eine ziemliche Szene gemacht, wie naiv das sei. Sein Verhalten fand ich übertrieben und dass er und seine Schwester (ebenfalls Diabetikerin) sich einfach gegenseitig hochschaukelten und Panik schürten.
Nun, als es dann in Deutschland ernst wurde, musste ich einsehen, dass ich es wohl doch zu sehr auf die leichte Schulter genommen hab und mich dann auch brav an alle Beschränkungen gehalten. Ich bin froh über die Lockerungen – ihm zuliebe hab ich bis heute auf fast alle privaten Kontakte verzichtet! Und komme damit inzwischen nicht mehr klar.

Im August findet eine größere Familienfeier statt und ich freue mich sehr darauf – mein Freund hält mich und auch meine Familie jedoch für total irre und will mich natürlich nicht begleiten. Zu groß ist seine Angst, dass die zweite Welle nicht so glimpflich ausgehen und es ihn dann gesundheitlich treffen wird.
Dadurch dass es aber hier bisher so glimpflich ausgegangen ist, mache ich mir sehr wenig Sorgen. Sollte es ihn, uns doch erwischen und grade für ihn problematisch werden, bin ich fest davon überzeugt, dass er hier medizinisch bestmöglich behandelt wird.

Meine beste Freundin hab ich seit 3 Monaten nicht mehr gesehen – sie ist ziemlich sauer auf mich. Sie wohnt alleine und fühlt sich einsam, und die Tatsache, dass ich sie nicht mehr besuchen komme nagt an mir.

Seid ihr in einer ähnlichen Situation? Hat sich bei euch etwas verändert und wenn ja, was genau?

Haben sich bei euch Freundschaften durch Corona geändert?

Hallo anMax84,

also "Corona" und die "Einschränkungen" habe auch ich deutlich gespürt.

Zwecks Corona haben sich nicht nur meine Arbeit und der Nebenerwerb geändert,
sondern eben auch die Treffen mit Freunden, Unternehmungen usw.
Normal gehe ich mehrmals pro Woche "Essen", treffe mich mit Bekannten, Freunden, gehe auf Dates, Esse einfach so spontan oder gehe einfach einmal irgendwo hin und schaue, laufe, hänge ab, lasse mich inspieren oder bewege mich einfach. Zwar kann man zu Hause auch viel unternehmen bzw. umsetzen, aber Aktivitäten, das Treffen mit Freunden und Co. wurde von jetzt auf dann auf Null geschraubt, sodass dies erst einmal etwas Gewohnheit bedarf.

Zudem muss man ja auch seine Gewohnheiten ändern und sich (etwas) anpassen.

Klar, viele Leute halten sich ja nicht daran und auch das habe ich mitbekommen.

Freundschaften hat es allerdings nicht wirklich belastet, da man es ja weiß und jeder so seine Problemchen hat oder Gewohnheiten ändern oder Verhalten anpassen muss.

Ich bin auch eher ein lockerer Typ, der nicht alles so schlimm sieht.
Da haben es manche Leute in der Gesellschaft schwerer, da deren Lebensinhalte nur aus Biergarten, Fußball, Formel 1 und Co. bestehen.

Ich bin eher ein Problemlöser und mache das Beste aus allen Lagen.

Kurzarbeit, weniger Aufträge, Messen abgesagt usw. = Kein Problem.
Dann habe ich eben den Keller, Boden und die Bude auf Vordermann gebracht, aufgeräumt, ausgemistet, entsorgt, geputzt und Co. Problem gelöst und die Zeit gut genutzt.

Mit Freunden habe ich halt vermehrt telefoniert bzw. gechattet und Co.
Später dann "draußen" getroffen. Alles cool. Ob man sich jetzt jeden Tag sieht oder nur alle paar Monate, ist auch kein Drama.

Die Zeit war ruhiger/entspannter und sinnlicher.

Aber unterm Strich hat sich schon viel verändert. Dinge, die ich sonst sehr oft getan haben, gehen nun gar nicht mehr oder "noch" nicht ordentlich. Das mit der Maskenpflicht ist auch nur eine Verarsche, da es nichts bringt. Wie groß sind Viren und wie dicht ist der Stoff? ;-)

Nun gut, es ist eben wie es ist.

Ansonsten ist fast alles herunter gefahren.

Ich chatte viel und habe mich auch sonst neu organisiert/ausgerichtet.

Blöd ist es wegen den Arbeitern, Firmen, Kindern, Schülern usw.

Bezüglich Weiterbildungen, die ich im Herbst angehen wollte, muss ich auch pausieren.
Das ist ärgerlich, da die bis heute kein Konzept haben, das ordentlich vom Gesundheitsamt akzeptiert wird. Viele haben Angst, Regierungen eiern herum, jeder bäckt eigene Sachen und unterm Strich passiert auch nichts.

Und als Single ist es doof, da ich schon gerne an Frauen näher herantrete und flirte. Jetzt gestaltet sich die Kontaktaufnahme recht schwer, da viele voll die Panik schieben.

Da ich kein Sport machen konnte, habe ich etwas an Gewicht zugenommen.
Das war doof, aber ist auch kein Beinbruch.

anMax84 schrieb:Im August findet eine größere Familienfeier statt und ich freue mich sehr darauf – mein Freund hält mich und auch meine Familie jedoch für total irre und will mich natürlich nicht begleiten. Zu groß ist seine Angst, dass die zweite Welle nicht so glimpflich ausgehen und es ihn dann gesundheitlich treffen wird.
Dadurch dass es aber hier bisher so glimpflich ausgegangen ist, mache ich mir sehr wenig Sorgen. Sollte es ihn, uns doch erwischen und grade für ihn problematisch werden, bin ich fest davon überzeugt, dass er hier medizinisch bestmöglich behandelt wird.

Ich kann deinen Freund sehr gut verstehen. Und was nützt es ihm, wenn er hier bestmöglich medizinisch behandelt wird? Wenn er im schlimmsten Fall an einem Beatmungsgerät hängt. Würdest du dir das für ihn wünschen? Ich hoffe nicht.

@Wissbegier Meine Güte, der EP ist grad mal zwei Beiträge alt, da musst du ihn doch nicht nochmal komplett zitieren. Reichen doch Teile daraus, auf die du eingehen möchtest. ;)

@anMax84 Bei meinen Freundschaften hat sich nicht viel geändert. Man simst, man telefoniert, man schreibt sich Mails. Eine wirkliche Freundschaft wird auch nicht an Corona scheitern.

@Pallas Ich lebe auch alleine und bin sowieso ein Einsiedlerkrebs. :) Kann aber Menschen, die ein starkes Bedürfnis nach sozialen Kontakten außerhalb des Internets haben verstehen. Für diese ist es nun mal schwer das auszuhalten.

@mrmercedes

Natürlich wünsche ich ihm keine gesundheitlichen Probleme an den Hals. Sollte er sich bei mir anstecken und die Krankheit verläuft schlimm, würde ich mir die Schuld an allem geben. Trotzdem denke ich, dass er sich selbst mit seiner Sorge zu sehr Angst macht. Er igelt sich zuhause ein und hat beim Einkaufen eine Panikattacke bekommen; waren ihm zu viele Menschen unterwegs gewesen. Aber auch ohne soziale Kontakte kann er das Virus nicht völlig von sich abhalten, ob ich ihn nun anstecke durch meine Kollegen oder durch die Familie.
Wie ist die Akzeptanz in deinem Freundeskreis? Gibt es da auch die "Panikmacher" wie meinen Freund, oder sehen die meisten es entspannt?


@Wissbegier

Zeiten unter Menschen sind schön, aber die Zeit alleine gefällt mir ebenso bzw. ich wusste und weiß noch immer was mit mir selbst anzufangen. Als die ersten Veranstaltungen abgesagt wurden war ich erst weniger enttäuscht als erleichtert. Mehr Zeit für sich selbst ^^ Meine Freundin ist da komplett anders eingestellt, sie braucht Menschen um sich herum, als wär das ihr einziges Hobby. Wir hatten deswegen mehr wie einmal Diskussionen per Whattsapp.


@Pallas

Oh ja, Essen gehn, das werd ich heute endlich auch mal wieder *freu* Die Veränderungen auf der Arbeit find ich eher positiv. Hab jahrelang davon geträumt, teilweise von zu Hause aus zu arbeiten - jetzt sieht der Chef endlich, wie gut das klappt

Hat sich nix geändert diesbezüglich, was sich geändert hat: mehr Arbeit, weniger Geld.

anMax84 schrieb:Natürlich wünsche ich ihm keine gesundheitlichen Probleme an den Hals. Sollte er sich bei mir anstecken und die Krankheit verläuft schlimm, würde ich mir die Schuld an allem geben.

nur wenn die Krankheit schlimm verläuft :ask:

ich trage seit mittlerweile knapp 4 Monaten IMMER Maske, wenn ich das Haus verlasse, ich muss mich und andere schützen, ersteres damit ich die, die jetzt auf meine Versorgung angewiesen sind, keinem vermeidbaren Risiko aussetze.
ich verstehe Deinen Freund sehr gut und finde große Familienfeiern auch unangebracht. Und die, die sich keine Sorgen machen sind die, die für alle anderen dann das Risiko darstellen ;)

anMax84 schrieb:Wie ist die Akzeptanz in deinem Freundeskreis? Gibt es da auch die "Panikmacher" wie meinen Freund, oder sehen die meisten es entspannt?

In meinem Freundeskreis gibt es keine Panikmacher. Und du solltest deinen Freund, der zur Risikogruppe gehört vielleicht ein bisschen mehr unterstützen. Entschuldige die Frage, aber wieviel liegt dir an ihm?

anMax84 schrieb:Er igelt sich zuhause ein und hat beim Einkaufen eine Panikattacke bekommen; waren ihm zu viele Menschen unterwegs gewesen.

Sowas kommt nicht von ungefähr. Meine Güte, versuch doch ihn zu verstehen.

@mrmercedes

Wenn mir wenig an ihm liegen würde, hätte ich nicht monatelang außer als zur Arbeit oder zum Einkaufen das Haus nicht verlassen. Die Panikattacke hatte er letztes Wochenende, nachdem er erstmals seit Wochen freiwillig wieder mitgegangen ist. Davor war ich alleine einkaufen.

Es zehrt inzwischen an der Substanz, einfach NIEMANDEN zu sehn. Heute ist der erste Tag, an dem ich Freunde endlich wieder treffe, davor hab ich ihm zuliebe komplett alles abgesagt. Das Verständnis in meiner Familie ist dazu auch nicht mehr wirklich da. Fühl mich ziemlich zwiegespalten - einerseits will ich ihn schützen, andererseits ist es so gut wie unmöglich, das Virus von ihm fern zu halten. Verstehst du, wie ich meine?

anMax84 schrieb:einerseits will ich ihn schützen, andererseits ist es so gut wie unmöglich, das Virus von ihm fern zu halten. Verstehst du, wie ich meine?

das ist nicht unmöglich, wenn Du Dich entsprechend verhältst und schützt. Ich trage eine Maske, die auch mich schützt, genau deswegen. Und deswegen trage ich die auch immer. Denn es gibt 3 Personen die ich versorge und die auf mich angewiesen sind, die zur Risikogruppe bzw. Hochrisikogruppe gehören. Mir ist ehrlich gesagt vollkommen egal, was andere davon halten, ich riskiere keine Menschenleben, nur weil irgendwer kein Verständnis hat.

@anMax84

Ich versuche es, aber es gelingt mir nicht so richtig dich zu verstehen.

Ich gehe seit Mitte März nur aus dem Haus um das nötigste zu erledigen. Einkauf, Bank usw. Seitdem auch keine Öffis mehr betreten.

Mich nervt der Einkauf total, weil ich, egal welchen MNS ich trage, kaum Luft bekomme und ich mir das Ding außerhalb des Ladens sofort vom Gesicht reiße. Zudem hab ich immer ein Taschentuch dabei, weil meine Mund- und Nasenpartie so feucht wird. Aber es muss halt sein und ich nehme es auf mich.

Nochmal, er ist dein Freund und gehört zur Risikogruppe. Denk doch bitte mal darüber nach.

Pallas schrieb:Ich muss sagen, dass sich bei mir persönlich nicht viel geändert hat. Lebe so und so alleine, und es hat mich nie wirklich gestört. Das einzige was sich geändert hat, war, dass ich seitdem auf Restaurantbesuche, Frisör etc. verzichtet habe

Ohne große Worte zu verlieren, schließe ich mich deiner Ausführung an. Bei mir ebenso. Ersetze Frisur und Restaurant nur durch Kino.

Für mich hat sich eigentlich gar nichts verändert. Genieße die Ruhe und das Alleinsein. Filme, Serien und Musik hören und ich bin glücklich.

Verzicht auf Kino musste man mit leben. Auch das viele Blockbuster auf Ende des Jahres verschoben wurden. Hatte aber vollstes Verständnis dafür. Gesundheit geht vor.

Dass mein Kumpel und ich uns nicht sehen konnten, haben wir überlebt. Da wir unterschiedliche Arbeitszeiten haben, sehen wir uns so oder so unregelmäßig - unabhängig der Coronaeinschränkungen.

Was ich wirklich genossen habe, waren die fehlenden Menschenmassen im öffentlichen Raum. Herrlich! Selbst beim Spaziergang durch den Wald war bedeutend weniger los. So könnte es bleiben.

Arbeiten und Einkaufen. Mehr tue ich selbst nicht. Obwohl - zweimal war ich mit einer Kollegin (selbe Abteilung) nach der Arbeit walken. Wie gesagt, heute komm ich das erste Mal "raus".

Es ist einfach schwer einerseits zu wissen, dass man dem Partner zuliebe keine Kontakte haben sollte, aber andererseits man das Gefühl bekommt, deswegen langsam selbst irre zu werden. Will nicht jammern, bin ja froh, dass es ihm bisher gut geht. Kann das jemand nachvollziehen?

@anMax84
ja, das kann jeder nachvollziehen, der Punkt ist aber, dass Du Deinen Partner als "Problem" siehst und nicht das Virus.

anMax84 schrieb:Es ist einfach schwer einerseits zu wissen, dass man dem Partner zuliebe keine Kontakte haben sollte, aber andererseits man das Gefühl bekommt, deswegen langsam selbst irre zu werden. Will nicht jammern, bin ja froh, dass es ihm bisher gut geht. Kann das jemand nachvollziehen?

Von meiner Warte aus, kann ich es nicht nachvollziehen. Aber mir ist schon bewusst, dass Menschen unterschiedlich sind. Ich hab ne Nachbarin im Haus, die hat Hummeln im Hintern, wie man so schön sagt. Die kommt mit den ganzen Einschränkungen auch nicht klar. Obwohl ihr Mann auch zur Risikogruppe gehört. Er hat so ein mobiles Beatmungsgerät. Weiß nicht wie man das nennt. Die war schon seit Anfang des Lockdowns immer auf Achse. Ne andere Nachbarin neigt bei Corona schon zu Verschwörungstheorien. Da klinke ich mich dann aus.

Sprich halt noch mal mit deinem Freund. Mach ihm verständlich worum es dir geht und hör dir seine Bedenken und Ängste auch nochmal an. Vielleicht könnte es ja einen Kompromiss geben. Aber wenn seine Ängste zu groß sind, muss er ja auch nicht auf diese Großveranstaltung. Oder?

Edit:

Tussinelda schrieb:ja, das kann jeder nachvollziehen, der Punkt ist aber, dass Du Deinen Partner als "Problem" siehst und nicht das Virus.

Seh ich jetzt erst. Ja, so kommt es leider rüber.

anMax84 schrieb:Im August findet eine größere Familienfeier statt und ich freue mich sehr darauf – mein Freund hält mich und auch meine Familie jedoch für total irre und will mich natürlich nicht begleiten. Zu groß ist seine Angst, dass die zweite Welle nicht so glimpflich ausgehen und es ihn dann gesundheitlich treffen wird.

Wo wohnt ihr denn, und wo findet die Feier statt? Wenn es zu diesem Zeitpunkt dort kaum noch / keine Fälle gibt, sollte das Risiko sehr gering sein. Bei einer hohen Fallzahl würde ich zweimal nachdenken.
Aber ich habe das Gefühl, dass dein Freund sehr panisch ist und sich da in etwas reinsteigert. Sehe ich das richtig?

anMax84 schrieb:Arbeiten und Einkaufen. Mehr tue ich selbst nicht. Obwohl - zweimal war ich mit einer Kollegin (selbe Abteilung) nach der Arbeit walken. Wie gesagt, heute komm ich das erste Mal "raus".

Ich "musste" schon länger raus zur Arbeit und da diese nur etwa einen bis zwei Kilometer weg ist und ich Gleitzeit habe, bin ich im April dahinspaziert.
Und da dass Betriebsrestaurant zugesperrt war, habe ich mir von daheim was mitgenommen.

Hatte fast ein schlechtes Gewissen, dass ich die Ruhe bezüglich der Situation genossen habe. Auch auf die Arbeit bezogen.

Carietta schrieb:Ich gehe seit Mitte März nur aus dem Haus um das nötigste zu erledigen. Einkauf, Bank usw. Seitdem auch keine Öffis mehr betreten.

Ich nehme seit Mai wieder die Öffis, aber man muss ohnehin einen Mundschutz tragen.

Tussinelda schrieb:ich trage seit mittlerweile knapp 4 Monaten IMMER Maske, wenn ich das Haus verlasse,

Ich trage die Maske eigentlich nur im Bus und in den Geschäften (obwohl ich gestern im Supermarkt die einzige mit Maske war.)
Beim Spazieren gehen halte ich sie für nicht nötig, aber jeder wie er mag (und wie dicht die Bevölkerung zusammen kommt.) :)

Bei mir hat sich nur eines geändert:
Es kommen weniger Anfragen, mal wieder vorbeizukommen und ich muss mir daher weniger Ausreden einfallen lassen :D

@anMax84
Ich empfinde dich als ziemlich rücksichtslos gegenüber deinem Freund. Ich bin genau so Risikopatient wie er und wenn ich es bekomme, werde ich ziemlich sicher dran sterben. Das ist dir bewusst, oder? Dass man daran sterben kann?
Du redest nur von einem "schlimmen Krankheitsverlauf", nimmst die Bedenken, die dein Freund hat, aber absolut nicht ernst. Klar schränkst du dich ein, aber was ich meine, ist deine Einstellung.
Und es gibt viele, die so denken wie du. Mich nimmt auch keiner ernst, wenn ich sage, dass ich weder umarmt werden will noch die Hand gebe. Das ist genau dieselbe " och, die stellt sich aber an"-Denke bei dir, wie ich sie andauernd zu hören bekomme.
Und am Ende verrecke ich dann elendig, nur, weil irgendjemand das nicht ernst nimmt. Geil!


Unterstütz ihn doch lieber, geh für ihn einkaufen und versucht, diese furchtbare Zeit zusammen und nicht gegeneinander gerichtet zu überstehen.

coronerswife schrieb:Ich bin genau so Risikopatient wie er und wenn ich es bekomme, werde ich ziemlich sicher dran sterben.

Das kann man eigentlich nicht wirklich wissen. Die Chancen dürften aber erhöht sein, weshalb Vorsicht wichtig ist.

coronerswife schrieb:Unterstütz ihn doch lieber, geh für ihn einkaufen und versucht, diese furchtbare Zeit zusammen und nicht gegeneinander gerichtet zu überstehen.

Ich glaube, dass macht der TE ja ...

@Pallas
Doch, weiß ich, weil ich mit meinem Arzt drüber geredet hab.Ich msg jetzt aber nicht ausführen, wieso. Und die Anderen, mit denen ich in Kontakt kommen muss, wissen das ebenfalls, weil ich es denen sage.