HenneM schrieb:Jetzt wo geklärt ist, dass der Einzelhandel praktisch nicht mehr existiert, bleibt die große Frage, was eigentlich der Segen von Amazon und Co. sein soll? Mal abgesehen von der Auswahl, die wie schon erwähnt, damals auch kein Problem darstellte.
Dazu werde ich gleich noch was schreiben.
HenneM schrieb:Sehr sinnig, ein Online-Shop, wo man zum Bezahlen Geschenkgutscheine bei Edeka kaufen muss.
Du kannst auch einfach online einen Gutschein kaufen und das Geld dann ausgehen. Ich hatte allerdings noch fast nie Probleme mit Lastschrift zu bezahlen.
HenneM schrieb:Dann ist da noch das leidige Thema Lieferung. Als Berufstätiger lasse ich mir Pakete immer in die Firma schicken, was ganz gut funktioniert, da mein Arbeitgeber tolerant ist. Ist natürlich dann blöd, wenn man was größeres bestellt und mit dem Fahrrad zur Firma gefahren ist. Also auch hier: Einkaufen bequem von Zuhause geht eigentlich anders.
Das liegt aber nicht an Amazon. Du kannst die Sachen ja auch zu dir nach Hause bestellen und dann beim Nachbarn abholen.
HenneM schrieb:Ich bestelle oft Sachen für die Firma bei Amazon. Wieso DHL nicht versteht, dass die Paketabgabe bei einer offensichtlichen Firmenadresse in einem Gewerbegebiet am Samstag zwecklos ist, bleibt wohl für ewig das Geheimnis von DHL. Uns kann es egal sein, der Umwelt sicher nicht.
Du kannst bei Amazon auf Adressen gehen und dann zu jeder Adresse Lieferanweisungen angeben. "Keine Samstags- und Sonntagszustellung" ist dort sogar ein Baustein, den du einfach nur anklicken musst
:).
HenneM schrieb:Apropos Umwelt: Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es bei Amazon einen Bonus für Mitarbeiter gibt, die eine Bestellung in möglichst viele Einzel-Zustellungen und -Pakete aufteilen. Nun erwarte ich von einem US-Konzern kein Umweltdenken. Aber schön ist das dennoch nicht.
Jeba schrieb:Wo ich Dir Recht gebe, ist das häufige Versenden von Kleinteilen, anstatt in einem Paket, das halte ich für nicht optimal gelöst und natürlich die Steuergeschichte.
Das wird daran liegen, dass die Ware zum Teil vom Händler kommt, zum Teil von Amazon selbst und aus unterschiedlichen Logistikzentren. Und an den Verarbeitungszyklen einer Bestellung.
HenneM schrieb:Diese Aktion werde ich niemals vergessen. Wer denkt, dass Gewerbegebiete grundsätzlich staufrei sind, weil er sie nur am Wochenende gesehen hat, irrt gewaltig. Auch ist das Finden einer kleinen Spedition in einem großen Gewerbegebiet nichts für Ungeduldige. Die Abnahme der Ware erwies sich dann als die nächste Herausforderung, weil in der Hallen zwischen den ganzen Regalen keine Sau war. Ich hätte leicht die komplette Halle ausräumen können, das wäre überhaupt nicht aufgefallen. Die ganze Aktion mit Stau, Spedition finden und Ware abgeben kostete mich insgesamt 5 Stunden.
:D Hört sich nach ner lustigen Aktion an. Respekt für deine Ausdauer
:D. Genau darum finde ich Amazon so toll, da hat man solche Probleme mit Retouren nicht.
HenneM schrieb:Was bleibt als Fazit? Das Sterben des Einzelhandels ist sicherlich für viele kein so großes Problem wie für mich. Aber diejenigen, die damit aufgewachsen sind und vielleicht sogar Amazon gut finden, sollen wissen, dass der Einzelhandel im Gegensatz zu Amazon Körperschaftsteuer zahlt und damit einen Beitrag zum Bestehen dieser Gesellschaft leistet.
Die Welt ändert sich nunmal. Wenn der Gesetzgeber es nicht schafft, die Gesetze rechtzeitig anzupassen oder vielleicht nicht will, selbst schuld.
HenneM schrieb:Auch werden dort die Angestellten als Menschen und nicht als Sklaven behandelt, die zudem in Deutschland Einkommenssteuer entrichten.
Was wohl die Angestellten von KIK und diversen anderen Discountern dazu sagen würden? Auch hier ist der Gesetzgeber gefragt.
abberline schrieb:Was die Innenstädte angeht, wird hier aber auch vieles falsch gemacht. Inhabergeführte oder lokale Geschäfte verschwinden nach und nach und übrig bleiben überall die gleichen Ketten. Zwischen Paris und Hannover ist doch kaum noch ein Unterschied.
Die Innenstädte werden aber auch aus anderen Gründen unattraktiv. Stichwort Bettelmafia. In meiner Stadt allgegenwärtig.
Miese Parkplatzsituation und noch miesere Anbindung an öV.
neoschamane schrieb:was geht bestelle ich nur noch online und muss mich nicht mehr mit irgendwelchen "verkaeufern", umtauschproblemen, warteschlangen, usw. rumaergern.
Jeba schrieb:Ich habe seit Jahren die Kreditkarte von Amazon, sammel noch Punkte, für die ich wieder was kaufen kann. Bestellungen sind meist wahnsinnig schnell da, Reklamationen vollkommen unkompliziert. Ich habe schon mehrfach nach fast 2 Jahren komplette Rückzahlungen bei Defekten bekommen.
Das kannst du laut sagen. Ich finde, dass Amazon da vieles richtig macht. Früher war man darauf angewiesen, dass man etwas gekauft und wenn es nach 5 Wochen kaputt war, Pech gehabt. Bei Amazon kann man direkt nach Sternebewertungen aussortieren. Das ist oft ein gute Orientierung.
Ich wollte mal eine von diesen Drohnen kaufen als Geschenk für jemanden. Musste sie leider 3 mal zurückschicken und habe das Geld ohne Umschweife wieder bekommen. Bis ich dann ein Modell gefunden habe, das vernünftig produziert und robust war.
Generell kann man beim Amazon elektronische Geräte viel länger zurückgeben als irgendwo anders. Nur so können die Händler dazu gebracht werden, endlich keinen Müll mehr zu verkaufen. Ich finde das super.
neoschamane schrieb:mich hat immer schon inkompetentes verkaufspersonal genervt, vor allem aber weil mir auch ihre psychotricks bekannt sind.
Das sehe ich ebenfalls so. Natürlich sind Internetrezensionen nicht alles und man sollte sie auch nicht vorbehaltlos betrachten, aber oft helfen sie einem bei der Kaufentscheidung sehr weiter.
ayashi schrieb:Support your local dealer, das nützt uns allen mehr, als diese Versandfabrik
Leider erklärst du nicht, wieso genau uns das allen mehr nützt.
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Hier nochmal meine Meinung:
Ich finde Amazon super, weil sie durch ihre Möglichkeiten zur Reklamation Druck auf die Händler ausüben, die minderwertige Produkte verkaufen.
Jedes Produkt, was ich bei Amazon bestelle, bedeutet, dass ich nicht in mein Auto steigen und diverse Geschäfte abklappern muss oder 100 km zum nächsten größeren Einkaufszentrum fahren muss um eine halbwegs gute Auswahl zu haben. Mich dann vielleicht ärgern muss, dass bei einer Jeans nach 1 Woche der Reißverschluss kaputt und die Wahl habe, sie wegzuschmeißen oder wieder 100 km zu fahren, um sie umzutauschen.
Im Vergleich ist die Umweltbelastung viel kleiner, wenn 100 Leute ihre Sachen online bestellen, diese von 1 Lieferwagen geliefert bekommen, 10 % davon zurückgeschickt wird, als wenn diese 100 Leute alle losfahren, dann noch woanders hin fahren, dann nächstes Wochenende nochmal los, weil es die Farbe nur noch in der Filiale in einer anderen Stadt gibt, im Stau stehen, Parken müssen etc. nur weil sie nicht online bestellen wollen.
Die Auswahl ist online unvergleichlich gut und man kann sich viel besser und unabhängiger informieren.
Bei der Retourenverwertung gibt es sicher noch Luft nach oben aber da wird bestimmt auch noch einiges passieren.
In einem anderen Thread habe ich mal einen Beitrag gelesen, dass die Retouren aus dem Online-Versand gering sein sollen im Vergleich zu den Dingen, die in der Produktion entsorgt werden, weil beispielsweise die Farbe nicht 100%ig passt und das Teil deswegen nicht durch die QS kam, obwohl es IN einem elektronischen Gerät verbaut und niemals sichtbar sein wird.