@knopper knopper schrieb:korrekt so ist es.
Was natürlich nicht heißt, dass auch das illegale Besorgen digitaler Abbilder (seien es Bentley Hologramme oder Filmdateien) eben illegal und Klauen ist. Denn schließlich lebt ja auch ein Verkäufer von digitalen Abbildern vom Verkauf derselben.
Wobei die Möglichkeit, einiges digital statt physisch erwerben zu können, an sich schon ein Problem für den Verkauf von Silberlingen macht. Der Verkauf physischer Bild- und Tonträger geht auch deshalb zurück, nicht nur und ausschließlich, weil illegal gestreamt wird. Auch legal Gestreamtes sorgt dafür, dass DVDs und CDs (und womöglich Bentleys
;) ) Ladenhüter werden.
Digitalisierung und illegale Downloads sind zwei verschiedene Probleme. Weshalb ja auch die bisher gebrachten Vergleiche auf beiden Beinen hinken. Wobei es komplett egal ist, wie moralisch gut oder gesetzlich korrekt Empörte es meinen, so ein Vergleich sollte schon die Wirklichkeit sachlich widerspiegeln und nicht einfach nur die eigene Empörung und mitunter eine erstaunliche Selbstgerechtigkeit ("Ich hau dir einen Knüppel über den Kopf" - Aha. Hier empfindet also jemand Körperverletzung oder gar Totschlag völlig gleich wie ein Eigentumsdelikt.)
knopper schrieb:dann der Download von Inhalten aus bspw. den Mediatheken der öffentlich rechtlichen auch illegal.
Wissen tu ich es nicht, aber ich denke, es verhält sich hier ähnlich wie mit Aufzeichnungen von TV Sendungen. Gelten vermutlich als Privataufzeichnungen.
@nocheinPoet nocheinPoet schrieb am 01.11.2019:Meine Frage ist, wird es was bringen, ist das der richtige Weg,
Kurzfristig verschafft das Zerschlagen großer Anbieter eine Pause. Ich weiß aber nicht, wie hoch die Strafen ausfallen, ob sie auch gezahlt werden können und ob sie wirklich die echten Verluste decken. Denn, wie schon gesagt, jene lassen sich schwer eruieren.
nocheinPoet schrieb am 01.11.2019:Wie wird es nun weiter gehen, ich gehe davon aus, dass recht schnell neue Hoster die Lücke füllen werden, viele Daten wurden vermutlich auch gesichert und werden nun auf neue Server hochgeladen.
Was sonst? Die Marktlücke der Bedürfnisse der Menschen existiert nun mal.
nocheinPoet schrieb am 01.11.2019:Damals gab es eine Seite wo mal Musik illegal runterladen konnte, weiß gar nicht aktuell wie das Programm hier. In den Griff bekam man es erst, als die großen Anbieter selber günstig Musik als Stream angeboten haben. […] bessere und günstigere Angebote machen, oder wird man das "Problem" gar nicht in den Griff bekommen?
Ja, und die Lösung hast Du schon erwähnt. Die Konkurrenz (egal ob egal oder illegal) ausschalten wollen ist eine Idee, die aber selten machbar ist. Die andere, die wesentlich bessere, selbst einfach besser zu werden.
Man hätte sich auch mit all den bösen Anbietern einigen und einfach von ihnen Tantiemen verlangen können. Das nimmt einem doch glatt die Arbeit ab und bringt ohne etwas dazu zu tun Geld.
Gerade in Sachen Musik kenne ich so ein schönes Beispiel, dass endlich mal eine Firma einsah, dass das Verfolgen von Bootleggern Mühen, Zeit und Geld kostet, aber keinen Gewinn erwirtschaftet, denn die Kunden wollen das, was die Bootlegger bieten und nicht das, was die Firma bereit ist/war, ihnen zu geben.
Auch das ist ein Motiv, das den Schwarzmarkt belebt.
Was will der Verkäufer? Mit wenig Aufwand viel kassieren.
Was will der Kunde: Möglichst Neues, und mehr davon, koste es, was es wolle (wir nehmen jetzt mal die, die sich nichts leisten können, davon aus).
Wir sehen, die Bedürfnisse sind da, der Markt auch, der zahlungswillige Kunde auch. Wird er bedient? Seiten, nur höchst selten.
Ein schönes Beispiel gibt es in Sachen Elvis. 20 Jahre lang haben offizielle Stellen versucht, den Schwarzmarkt zu bekämpfen, bis sie endlich schlau genug waren, auf einen Insider mal zu hören und im Endeffekt ein Fan Label zu gründen, dass jetzt all die Dinge und mehr raus gibt, die sie sich vorher von Bootleggern klauen ließen. Diese Label existiert seit nun mehr ca 25 Jahren und ist immer noch nicht am Ende. Es werden zwar noch immer Raubkopien angeboten, aber viel weniger und auch wesentlich weniger gekauft (Um es mal deutlich zu machen, wir reden hier von solch unverschämt hohen Produktionszahlen wie 200 Stück. Für diese Zahl liest sich ein offizieller Produzent noch nicht einmal die Trackliste durch.).
Und der Firma kann es egal sein. Ihre Produkte sind qualitativ wesentlich besser. Die meisten Fans kaufen auch nur die, und die wenigen, die alles haben wollen, kaufen halt doppelt. Die Firma wird somit in keinster Weise geschädigt. Die Musiker auch nicht die wurden schon entlohnt.
So geht das auch. Das Motto, der Kunde ist König, ernst nehmen.
Noch'n Witz am Rande: "die Firma" griff sogar bereits zweimal auf private Tonaufnahmen von Konzerten sowie auf einen Filmmittschnitt zurück. Weder sie noch wir hätten das, wenn es nicht jemand gewagt hätte, etwas Illegales zu tun - nämlich mitzuschneiden. Gestern ein Verbrecher, heute ein Held.
@BlinderPassagi BlinderPassagi schrieb:Ich muss als Musiker auch sagen, dass man als Künstler durch die Streamingdienste weit aus mehr erwirtschaftet als damals noch über Physische Datenträger, da für den Endanwender günstiger. Die Klicks machen die Kohle ;)
Ach sieh da. Ist aber auch verständlich, es klickt sich halt schneller und bequemer als erst mal in ein Geschäft zu gehen.
BlinderPassagi schrieb:Alles in allem, wird die Nutzung des Angebot vergünstigt und da sehe ich für die User den klaren Vorteil.
Der Schwarzmarkt hält auch Fans bei der Stange. Ohne ihn, hätten wie Evis Fans heute sicherlich kein eigenes Fan Label und würden aber ebenso sicher nicht zum 120. Mal eine Compilation kaufen. Die wenigen Nichtfans kurbeln den Markt aber nicht an, schon gar nicht nach über 40 Jahren.
Und dann gebe es auch eine Tantiemen mehr.