Fedaykin schrieb am 11.01.2019:Generell sind Migranten aber eher verhätlnismäßig selten im Ehrenamt zu sehen. DAs ist in vielen Kulturen recht unbekannt.
Das liegt daran, dass entweder der Staat alles regelt und kontrolliert, ihm "Ehrenamtler", vor allem in den Bereichen Bildung, Soziales, Rechte von Benachteiligten, Menschenrechte, Umweltschutz etc. eher suspekt sind, weil diesen Aktiven schon mal "Staatsfeindlichkeit" unterstellt wird, oder daran, dass das Engagement für den Mitmenschen fast nur innerhalb der (Gross)Familie stattfindet.
2015 fragten mich viele Geflüchtete, warum ich beratend und helfend tätig sei, obwohl ich doch als Glaubensfreier nicht, wie Muslime, Juden, Christen per Heiligem Buch dazu verpflichtet sei - und wer mich denn bezahlen würde. Dass jemand unbezahlt wildfremden Menschen hilft, ohne religiöse Verpflichtung, war damals manchen nur schwer vorstellbar. Übrigens auch Einheimischen!
Inzwischen haben im Integrationsprozess viele Geflüchtete den Weg in ehrenamtliches Engagement für sich entdeckt, weil sie so ihre Sprachkenntnisse erweitern, soziale Kontakte knüpfen, Wertschätzung erfahren. Nicht wenige der von mir befragten Menschen sehen es auch als eine Art des "Zurückgebens", des Dankes, an.
So finden sich dann Syrer in der Freiwilligen Feuerwehr, AfghanInnen in Sportvereinen und IranerInnen und SomalierInnen in Volkstanzgruppen und anderen regionalen Kulturträgern.
Ich habe schon gewitzelt, dass "echte Nordfriesen" künftig Mohammed heissen oder dunkle Hautfarbe haben.