Redan schrieb:Wie stark ist dieser Schmerz beim Einstich überhaupt, also ohne den Schmerz durch das Gift selber?
Es wird schwierig sein, eine Wespe in ein solches Experiment einzubeziehen, das sollte Dir bei der Formulierung einer solchen Frage schon durch den Kopf gehen.
Redan schrieb:Vergleichbar mit einer großen Spritze beim Zahnarzt/Kierferchirurgen an empfindlichen Stellen?
Die Spritze sieht nur von vorne "groß" aus. Aber Spaß beiseite, ich versuche mal eine Einschätzung:
So ein Wespenstachel ist vielleicht drei mm lang, also ein Minisplitter oder kleiner Kaktusstachel.
Wie weh es tut, wenn man sich sowas irgendwo hinein sticht, hängt, wie von Dir ansatzweise erahnt ( "empfindliche Stelle" ), davon ab, wie dicht das Gebiet mit sensiblen Nerven durchsetzt / versorgt ist. Und natürlich von Deiner persönlichen Schmerztoleranz.
Analog zum Zahnarzt:
direkt unter der Oberlippe ist das Nervengeflecht dicht, da wird der Stich und das Lokalanästhetikum als schmerzhafter empfunden, obwohl die dort verwendete Kanüle viel feiner ist ( sein sollte, ich mache es jedenfalls so ), als die für die Leitungsanästhesie im Unterkiefer. Das ist dieser Einstich ganz hinten, der i. d. R. kaum bemerkt wird.
Haust Du Dir so einen Minisplitter also unters Nagelbett eines Fingers, fallen Dir alle Sünden wieder ein, während man ihn im Oberarm oder in der Wade erst bemerkt, wenn er rauseitert oder gar nicht.
Das Gift ist nun mal aber da.
Bei der Wespe ( Biene, Hornisse ) hängt das mit der Schmerzintensität auch noch von der Konzentration des Giftes ab.
Der schmerzhafteste Stich, den ich mal abgekriegt habe, war von einer schon toten und daher etwas eingetrockneten Wespe beim Werkstattaufräumen. Ich hatte sie nicht gesehen und mit der Außenseite des kleinen Fingers draufgelangt. Das war schmerzhaft. Den wahrscheinlich direkten Treffer in einen Nerv habe ich bei kaltem Wetter noch ein halbes Jahr später bemerkt.
Vergleich zum Zahnarzt: deutlich schmerzhafter und länger anhaltend als an der "empfindlichen Stelle".
Zum weiteren Vergleich: die beiden gegeneinanderscherenden Fänge eines Falkenweibchens, das meine Hilfsbereitschaft missverstanden hat, gingen durch die Seiten des Ringfingers ( vergleichbare Nervendichte ) durch bis sie jeweils auf der anderen Seite wieder rausguckten, das hat kaum wehgetan, obwohl es etwas dauerte, bis wir es wieder auseinander hatten. Keine bleibenden Schäden bei beiden Beteiligten.
Einen beim Motorradfahren bei der Kollision mit einer Biene in die Nasenwurzel bekommenen Stich fand ich zwar als überraschend und brennend aber nicht so sehr, dass ich in Gefahr geraten wäre, in die Botanik zu brettern.
Vergleich zum Zahnarzt: weniger schmerzhaft.
Das führte dazu, dass wir den Stachel erst zu Hause entfernten. Da der Stichapparat der Biene beim Stich eines Warmblüters am Stachel hängenbleibt und ausgerissen wird ( das arme Tier stirbt daran ), pumpte sich das Ganze leer und führte dazu, dass ich am nächsten Morgen die Augen nicht aufkriegte. Alles verschwollen, meine Umgebung hatte für die nächsten Tage eine Menge Spaß auf meine Kosten.
Wehgetan hat es aber kaum.
Also: Bienenstachel sofort entfernen, der ist gut zu sehen und mit einer Pinzette zu greifen. Es lohnt sich, dafür auch unterwegs anzuhalten und das Schweizer Taschenmesser rauszuholen, da ist ´ne Pinzette dran.
Insgesamt alles kein Drama oder Grund zur Panik.
MfG
Dew