@Danton Wenn man sich nicht mal unverfänglich am Sack kratzen darf, oder einen mal ein Pups ausrutscht, und das gleich schlimm ist, dann weiss ich auch nicht.
Na ja, bleibt halt die Frage, wie Dir das gesagt wurde und ob Deine Empfinden hier etwas "Schlimmes" hinein projezieren, das aber gar nicht so schlimm war.
Jemanden mal zu sagen, er möge sich bitte nicht im Beisein anderer, vor Allem, wenn diese es als unangnehm empfinden, am Sack kratzen oder einen Pups lassen, ist ja nun auch keine so schlimme Sache, deshalb eine Beziehung aufzugeben.
Ehrlich gesasgt, beides gilt in unserer Kutur als unangenehm. Genauso wie ungeniertes, öffentliches Nasenbohren. Wir machen es zwar alle, aber es ist auch so, dass die meisten von uns es bei anderen unangenehm empfinden. Oder hast Du es gerne, wenn um Dich herum gebohrt und gepupst wird?
Es ist auch ein Unterschied, ob der Pusps tatsächlich abgeht oder ob man sich nur nicht bemüht [Al Bundy Syndrom
;)], ihn zurück zu halten. Man kann ja auch aufstehen und ihn in die freie Natur (Balkon) oder die Toilette entlassen. So wie man Nasendreck in ein Taschentuch geben kann, statt ihn durch die Wohnung zu schnipsen.
Solche Anliegen sind keine unverschämten oder schlimme, sondern verständliche. Und sich danach zu richten, ist zivilisiert und höflich. Und ja, man darf auch seinen Freunden gegenüber höflich sein.
Gerade dieses "sich gehen lassen"; wenn man sich erst mal kennt, macht viele Beziehungen auch kaputt. Oder hast Du Dir demonstrativ am Sack gekratzt und gepupst, als Ihr Euch kennen gelernt habt?
Ich vermute mal, nein. Du wirst getan haben, was wir alle tun: Du hast versucht, sie mit Deinen besten Seiten zu beeinrucken. Und wunderst Dich jetzt, dass ihr Deine unangenehmeren nicht gefallen?
Nunja, sie wird ihren Traumprinzen nicht finden.
Ehrlich gesagt, wenn Du nicht auch mal Dein Verhalten und Deine Erwartungshaltungen reflektierst, Du aber auch nicht.
Aber, wie auch immer. Letzten Endes ist es nur die Frage, wer sich ändern kann, wer sich ändern möchte, wie weit man es aushält, sich zu ändern. Oder wie weit man es aushält, dass der andere eben so ist, wie er ist. Es ist ja nicht so, dass nur Du Grund zur Kritik hättst, sondern ganz offenbar lieferst Du auch Deiner Freundin Gründe zur Beanstandung.
Und ebenso offenbar kann keiner von Euch über seinen Schatten springen.
Kurzum, und ich wiederhole: ich sehe da keinen Weg, wie Eure Beziehung, ohne dass einer anfinge zu dominieren und Vorschriften zu machen und sich der andere sang- und klanglos dem anpassen/unterwerfen würde, Bestand haben könnte.