@Dr.AllmyCoR3 @musikengel Nein, ich bin kein Pathologe oder Rechtsmediziner
:DDas ist ein Missverständnis.
Aber trotzdem kenne ich die Prinzipien. Ich hab evangelische Theologie studiert.
Da hast du zum Beispiel auch Seelsorge, auch das gehört natürlich zu deinen Aufgaben als Pastor. Auch da muss man sich unbedingt Professionalität aneignen, um sowas machen zu können. Allerdings ohne ganz ,,gefühlskalt" und desinteressiert zu sein, das geht wiederum auch nicht.
Wenn man sich alles zu Herzen nimmt, was einem die Leute erzählen und wenn man jede Sache zu seiner Sache macht, dann wird man da vermutlich sehr schnell selbst leiden.
Es muss nicht so schlimm sein, aber es kann so sein, dass von jemandem das Kind verstorben ist. Das ist natürlich ganz heftig und ich kann verstehen, dass sich die Person fürchterlich fühlen muss. Aber trotz Mitgefühl hilft es ihr ja nicht, wenn ich mich davon völlig mitreissen lasse.
Sondern das Ziel der Seelsorge ist es - es gibt hier natürlich verschiedene Theorien - der hilfesuchenden Person Halt zu geben. Ihr dabei zu helfen, mit der Zeit ihr Leid in den Griff zu bekommen und sich davon zu befreien. Da ich natürlich kein säkularer Psychotherapeut bin, was ich auch nicht vorgebe, mit Gottes Hilfe.
Professionalität ist die eine Sache.
Die andere Sache ist die Ablenkung. Wie gesagt, man kann sich nicht nur 24/7 mit Seelsorgeangelegenheiten befassen. Man muss auch seine Akkus aufladen. Fußball spielen mit Freunden, mit der Freundin einen Ausflug machen, mit den Kindern basteln, mit dem Hund rausgehen, Sport machen...
Irgendwas, was einem gefällt und einen erfreut, damit man nicht in irgendwelche negativen Gedankenspiralen gerät und am Ende seinerseits anderen keine Hilfe mehr leisten kann.
Ich denke, dass auch Rechtsmediziner und Pathologen sowas tun müssen. Professionell sein und Ablenkungen neben dem Job haben.
Das kann man aber bestimmt auf zahlreiche Berufe ausweiten, auch auf Polizisten, Feuerwehrleute und und und...
Zum Teil kann man sowas lernen, aber man muss auch die Frau oder der Typ dazu sein.
Ich wäre zum Beispiel nicht der Typ Schlachter. Ich könnte sicherlich Tiere töten, wenn nötig. Aber Professionalität hin oder her, jeden Tag die Schweine oder Rinder oder Hühner totmachen, nein, das würd ich nicht hinkriegen.
Sollen andere das machen, dafür sind wir eine arbeitsteilige Gesellschaft.