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Was wäre gewesen wenn...

25 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schicksal ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was wäre gewesen wenn...

26.11.2017 um 13:01
Hallo Leute,

unser Leben wird-so scheint es-von vielen Zufällen gelenkt.
Wo wir aufwachsen, wer unsere Eltern sind und wie diese uns erziehen, wem wir begegnen, was wir arbeiten..
Doch was wäre wenn alles anderes gekommen wäre? Oder auch nur manches?

Ich muss sehr oft über diese Fragestellung nachgrübeln, vielleicht hat dies auch schon leicht depressive Züge angenommen, aber es lässt mich einfach nicht los.
Ich frage mich: würde ich heute an demselben Punkt stehen, wenn ich z.B. meine psychische Beschwerden nicht so früh bekommen hätte?
Und dann gibt es Phasen, da bin ich wütend auf das Leben, weil alles hätte anders-und vielleicht besser hätte laufen können, wenn dieses oder jenes nicht gewesen wäre.

Meine Frage an euch lautet: wie kann man es schaffen, dieses Grübeln abzustellen und das Jetzt zu akzeptieren, wie es ist? Ohne ständig alles anders haben zu wollen? Ohne sich ständig fragen zu müssen, ob es nicht noch besser gehen könnte?

Bin gespannt auf eure Antworten!


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Was wäre gewesen wenn...

26.11.2017 um 13:04
Schlafen, was Esse, auf den Augenblick konzentrieren

Grübeln muss man sich mal bewusst abgewöhnen, weil bringt selten große Erkenntnisse.


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26.11.2017 um 13:07
@Oskura

man bereut Fehler aber man lernt daraus.
Man kann die Vergangenheit nicht auslöschen..........es ist so wie es ist.
Ich habe mich auch manchmal dämlich verhalten,ich akzeptiere es halt.Und schwöre mir,sowas nie wieder mehr zu machen!
Tja und die Eltern kann man auch nicht ändern....man sollte es halt einfach akzeptieren!


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26.11.2017 um 13:13
Zitat von OskuraOskura schrieb:unser Leben wird-so scheint es-von vielen Zufällen gelenkt.
Wo wir aufwachsen, wer unsere Eltern sind und wie diese uns erziehen, wem wir begegnen, was wir arbeiten..
Doch was wäre wenn alles anderes gekommen wäre? Oder auch nur manches?
Ich habe zwei Geschwister ... unsere Eltern waren als Eltern ... (zeitweise viel zu sehr) bemüht, aber nicht besonders begabt  :-) und sehr dominant und z.T. auch manipulativ. Wir sind im gleichen Haushalt mit den gleichen Voraussetzungen aufgewachsen und könnten unterschiedlicher nicht sein ... vom beruflichen Erfolg angefangen, bis zum Aussehen, den Wertevorstellungen, der Freizeitgestaltung, der Partnerwahl, der Lebenseinstellung ... von daher denke ich, man hat, egal wo man ist, sein Leben zu einem großen Stück selbst in der Hand, wenn man den Ballast abwirft.

Du hast immer Millionen möglicher Parallelleben: ... wäre meine Oma nicht mit meinem Onkel schwanger geworden, wäre meine Mutter nie entstanden, hätte sich meine andere Oma nicht last minute entschieden, meinen Opa zu heiraten, wäre ich auch nie entstanden, wäre ich mit Freund #1 nicht zusammengewesen, dessen Eltern mich für entsetzlich ungebildet hielten, hätte ich nie Abitur gemacht (dafür bin ich den Eltern, die wirklich S.... waren im Nachhinein noch ewig dankbar), hätte ich Freund #2 geheiratet wäre ich nun Witwe, wäre Freund #3 was längerfristiges geworden, wäre ich nun Bäuerin, hätte mein Vater wirklich seine Arbeitsstelle verloren, würden wir woanders leben, hätte ich nicht diese Arbeitsstelle akzeptiert, sondern eine andere, hätte ich nun einen anderen Wohnort und viele andere Freunde, hätte ich auf den Arzt gehört (der es nur gut meinte), hätte ich versehentlich ein gesundes Kind abgetrieben, wäre ich einen Bus später gefahren, hätte ich niemals meinen jetzigen Mann kennengelernt ... das Leben, das man führt, ist immer nur eine von sehr vielen möglichen Möglichkeiten. Bei jedem. Hätte, hätte, Fahrradkette.


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26.11.2017 um 13:21
Danke für eure Beiträge!

@MissMary
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Du hast immer Millionen möglicher Parallelleben ..
Und genau das finde ich das interessante daran.
Könnte ich diese Millionen von Parallelleben auch noch irgendwann er-leben? Ok, ich weiß, das führt schon in die Philosophie..genauso wie die Frage, ob man überhaupt wirklich alles selbst in der Hand hat, ob man wirklich einen freien Willen hat oder gelenkt wird.

Manchmal empfinde ich den Gedanken, dass nicht ich diejenige war, die sich evtl."falsch" entschieden hat, sondern es von irgendeiner intelligenten, höheren Existenz so bestimmt war, irgendwie als beruhigend.Oder auch, dass alles so seinen Sinn hat, den ich nur noch nicht erkennen kann.
Zitat von josie321josie321 schrieb:Tja und die Eltern kann man auch nicht ändern....man sollte es halt einfach akzeptieren!
Hast du auch einen Rat für mich, wie ich dies akzeptieren könnte?


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26.11.2017 um 13:29
Dass man darüber so nachdenkt zeigt eine große Unzufriedenheit, die man nicht so schnell korrigieren kann.
Einer, der es im Leben weit gebracht hat und sich auch auf andere verlassen kann, stellt sich diese berühmte Frage auch, doch er schüttelt es dann sekundenschnell wieder ab und wirft sich wieder in sein berauschendes Leben.
Andere, die immer wieder gegen Wände rennen, werden zwangsweise mit dieser Frage konfrontiert.
Natürlich hilft dieser Gedanke nicht, aber schlimmer macht es die Situation auch nicht, da sie bereits das Ergebnis einer ausweglosen Situation ist.
Wenn man physisch nicht einschreiten kann, um was zu verbessern, springt der Geist ein und erschafft eine Welt im eigenen Kopf, in der alles perfekt ist.
Es gibt dann regelmäßig einen Konflikt zwischen beiden Welten, da die reale Welt nicht verschwindet.
Aber sie hilft, um weiter Hoffnung zu haben.
Denn so lange dein Wunschzustand in deinem Kopf existiert, existiert auch der Wille, es zu erreichen.
Auch wenn man erkannt hat, dass es alleine nicht geht.
Probier alles aus. Betreutes Wohnen ist gut, falls du dich alleine fühlst und Unterstützung bekommst du auch.
Das entlastet dich.
Mach ambulant Ergotherapien und geh regelmäßig schwimmen.
Bleib in Aktion.
Stillstand ist scheiße, mach es dir selber schön.
Verwöhn dich selber. Gönn dir jeden Tag irgendetwas.
Und halt dir vor Augen, dass es dein Leben ist und du es auch leben willst.
Alles andere kommt nach.
Befrei dich von Belastungen, die dir Kraft rauben.


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26.11.2017 um 13:37
Zitat von OskuraOskura schrieb:Hast du auch einen Rat für mich, wie ich dies akzeptieren könnte?
Ich kenne deine Situation nicht,aber bei mir war es so,daß ich meinen Vater die Sünden vergeben habe,weil er Opfer von unglücklichen Umständen wurde.
Bei meiner Mutter ist es anders,mit ihr will ich heute nichts mehr zu tun haben,da ich erkannt habe,was für ein schlechter Mensch sie ist.
Ich sehe heute das Verhalten meiner Eltern in einen anderen Licht!
Als ich Kind war,dachte ich,mein Vater sei der Böse,die Mutter die Gute.(In Wirklichkeit war es umgekehrt)
Vor 5 Jahren habe ich darüber nachgedacht und habe klar gesehen,wie die Situation war!
Habe es akzeptiert und meine Mutter konnte mich nie mehr manipulieren!
Und meinen Vater habe ich vergeben!


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26.11.2017 um 13:56
Man soll nach vorne und nicht nach hinten gucken, weil die Zukunft wichtiger ist als die Vergangenheit.
Man kann an der Vergangenheit eh nichts mehr ändern, was passiert ist, ist passiert.
Wenn ich an die Vergangenheit denke, dann nur an die schönen Dinge, die ich erlebt habe, die weniger Schönen, versuche ich so gut wie es geht zu verdrängen

"Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben"
Zitat - Albert Einstein


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26.11.2017 um 15:36
Zitat von TourbillonTourbillon schrieb:Man soll nach vorne und nicht nach hinten gucken, weil die Zukunft wichtiger ist als die Vergangenheit.
Man kann an der Vergangenheit eh nichts mehr ändern, was passiert ist, ist passiert.
Das ist richtig. Da die Vergangenheit aber nicht nichtig ist, sondern prägend, richtet sie Schaden an, dessen Wirkung in der Gegenwart zu spüren ist, auch wenn sie vorbei ist.
Zitat von TourbillonTourbillon schrieb:Wenn ich an die Vergangenheit denke, dann nur an die schönen Dinge, die ich erlebt habe, die weniger Schönen, versuche ich so gut wie es geht zu verdrängen
Ja, kann man machen.
Ist aber individuell, denn bei vielen überwiegen die negativen Dinge. Sie können nicht so einfach an die schönen Dinge denken, außer an das “was wäre, wenn...“, was zwar nicht real, aber schön ist. Manche Menschen müssen halt improvisieren.


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26.11.2017 um 15:47
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Das ist richtig. Da die Vergangenheit aber nicht nichtig ist, sondern prägend, richtet sie Schaden an, dessen Wirkung in der Gegenwart zu spüren ist, auch wenn sie vorbei ist
Ja so ist es!
Abgesehen davon macht Verdrängung oft auch Angst,da überspielt man Probleme aus der Vergangenheit anstatt sich dem zu stellen!
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Ist aber individuell, denn bei vielen überwiegen die negativen Dinge.
Bei mir überwiegen auch die negativen Dinge,obwohl ich mich auch gerne an schöne Dinge zurückerinnere.
Man sollte auf keinen Fall die negativen Dinge vergessen oder verdrängen!Man soll sich die Dinge bewußt machen und für das nächste Mal lernen,finde ich!


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26.11.2017 um 15:53
@Oskura

Wer sich ständig mit der Vergangenheit beschäftigt, sich fragt was wäre geworden wenn das und dies
passiert wäre, wenn das und dies nicht passiert wäre, wenn ich das und dies gemacht oder nicht
gemacht hätte, wenn ich hier so und dort anders entschieden hätte,
der steht sich für die Zukunft selber im Weg.
Du wirst dadurch immer im Zweifel sein ob das hier und jetzt richtig ist oder auch nicht.


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26.11.2017 um 16:04
Etwas im Jetzt finden, worauf man besonders stolz ist oder was man besonders liebt.
Ich denke viel "wäre es so und so nicht gekommen, hätte ich jetzt zB. nicht meine Kinder.. oder meinen Mann"
Besonders negative Ereignisse stärken mich heute, früher hingegen wäre ich fast daran zerbrochen.
Ein bisschen ist eben doch was dran, an dem Satz : Kommt Zeit, kommt Rat.
Der beste Rat ist mMn der, den man sich irgendwann selbst geben kann.

Das Leben bietet auch schönes, selbst wenn der Alltag vllt gerade Trist und Grau ist.
Es lohnt sich immer, sich erreichbare Ziele zu stecken und Kleinigkeiten wie zB. ein Stück Kuchen zu genießen.


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26.11.2017 um 16:05
Zitat von josie321josie321 schrieb:Bei mir überwiegen auch die negativen Dinge,obwohl ich mich auch gerne an schöne Dinge zurückerinnere.
Man sollte auf keinen Fall die negativen Dinge vergessen oder verdrängen!Man soll sich die Dinge bewußt machen und für das nächste Mal lernen,finde ich!
Man lernt doch draus. Das einzige, was viele dabei sehen, ist, dass die Vergangenheit scheiße ist sowie die Gegenwart auch.
Windmühlenkämpfe ohne Erfolge bringen dann die Erkenntnis “ok, Vergangenheit scheiße, jetzt alles scheiße... Egal, was ich tue, alles scheiße.“
Sich an schöne Dinge aus der Vergangenheit zu erinnern macht die Situation auch nicht besser, genausowenig, wenn man in der Gegenwart ein paar kleine Dinge hat, die schön waren.
Wenn das Fass voll ist, was ein Mensch erträgt, ist es voll.
Und da hilft auch kein netter Abend im Buchclub mit Torte, wenn das Leben einem sonst nur in den Hintern tritt und sonst alles zerbricht und in Scherben liegt.
Der Maßstab muss stimmen. Ich kann nicht sagen, dass es mir gut geht, wenn man den Job verliert, Kontakte wegbrechen, sich im Stich gelassen fühlt, Waschmaschine kaputt ist und keine Familie hat und ihr noch eine beschädigte Psyche verdankt, die einem alles zur Hölle macht, aber hauptsache, bei meinem letzten Pfennigkauf im Supermarkt hat mich jemand kurz zum Lachen gebracht. Macht es die Welt besser? Auch wenn ich dran denke?
Ich finde diese Ratschläge nonsens, denn sie machen gar nichts besser. Klar kann man dran denken, machen viele doch auch, aber dennoch geht es ihnen nicht gut.
Was ich total nachvollziehen kann.


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26.11.2017 um 17:38
Zitat von OskuraOskura schrieb:Meine Frage an euch lautet: wie kann man es schaffen, dieses Grübeln abzustellen und das Jetzt zu akzeptieren, wie es ist? Ohne ständig alles anders haben zu wollen? Ohne sich ständig fragen zu müssen, ob es nicht noch besser gehen könnte?
Ich habe im Laufe des Lebens gelernt, dass alles irgendwie schon seinen Sinn hat.

Nach meiner Ausbildung wurde ich nicht übernommen, obwohl es mir mehrfach mündlich zugesagt wurde. Ich war am Boden zerstört, ich habe so hart gearbeitet. Nach vielen Jahren bin ich echt dankbar, denn ich habe als Quereinsteiger in einer anderen Branche angefangen, der mir nicht nur mehr zusagt, sondern ich verdiene nun fast das Doppelte, als ich in dem anderen Bereich jemals verdient hätte.

Mein letzter Freund war wirklich nicht nett zu mir und wir haben uns getrennt. Ich war natürlich sehr traurig, hatte Angst davor das erste Mal komplett auf mich allein gestellt zu sein. Im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, dass ich sehr wohl gut alleine Leben kann und ohne Partner auch ein gutes Leben führen und sehr glücklich sein kann.

Ich habe auch Schwierigkeiten mit meinen Eltern. Mein Vater interessierte sich noch nie für mich und meine Mutter spricht seit Jahren nicht mehr mit mir, obwohl wir davor immer ein super Verhältnis hatten. Selbst ihr einziges Enkelkind will sie nicht sehen. Natürlich macht mich das manchmal noch immer traurig. Durch diese Situation habe ich aber ein viel engeres Verhältnis zu meinen Tanten, die mich wirklich aufbauen und großes Interesse an meinem Kind zeigen.

Meinem jetzigen Partner ist eingefallen, dass das mit Kind doch nicht so seins ist und er lässt mich auch finanziell im Stich. Da ich sowas aber schon "gewohnt" bin durch vergangene Erlebnisse, bin ich nicht so am Boden zerstört wie ich es vielelicht sein "müsste"(?). Ich weiß schon, ich bekomm das irgendwie hin. Diese Einstellung wirkt sich natürlich positiver auf das Kind aus. Und ich bin davon überzeugt, auch das hat schon seinen Grund und wenn es nur dazu dient, mich stärker zu machen.

Hab ich falsche Entscheidungen getroffen? Sicherlich, schon sehr viele. Jedoch waren sie in dem Moment für mich nicht "falsch" und wenn sie nicht so positiv für mich ausgegagen sind, dann habe ich daraus meine Lehre gezogen. Hat also auch wieder etwas Positives.

Vielleicht hast du ähnliche Situationen erlebt?
Das Positive zu sehen, hilft mir immer alles zu akzeptieren.

Manche Tage, wenn mir das Leben mal wieder vor die Füße kotzt, frage ich mich schon, warum bei mir immer alles so kompliziert sein muss. Warum nicht einfach mal etwas klappen kann. Dann höre ich mich um und sehe, dass es fast allen anderen doch ganz ähnlich geht. Manchen geht es noch viel schlimmer!
Wie gut man mit Situationen umgehen kann liegt an der persönlichen Einstellung, an der man aber arbeiten kann.
(Lesetipp: "Die Kuh, die weinte" von Ajahn Brahms.)

Ich versuche in allen Situationen immer mein Bestes zu geben und nur das zu ändern, was ich auch ändern kann. Damit stelle ich mir nicht mehr die Frage "könnte es besser sein?", denn dann lautet die Antwort einfach Nein.
(Wünsche ich mir eine neue Wohnung, suche aber nicht danach, tja, dann hab ich nicht mein Bestes gegeben...)

Und ja, das viele Grübeln oder Nachdenken habe ich schon immer, das kann ich so gut wie nie abstellen ;).
Dafür habe ich aber eine Regel: Nachdem ich das Baby ins Bett gebracht habe, mache ich mir einen Tee. Und sobald dieser Tee fertig ist, darf ich mich nicht mehr ärgern oder über etwas grübeln. Hilft zwar nicht immer, aber oft! :)


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Bauli ehemaliges Mitglied

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26.11.2017 um 18:53
Zitat von OskuraOskura schrieb:Doch was wäre wenn alles anderes gekommen wäre? Oder auch nur manches?
Das frage ich mich auch manchmal. Als ich jung war, habe ich Entscheidungen getätigt, die eigentlich mein ganzes späteres Leben beeinflusst haben und die waren garnicht mal so falsch.

Aber es gab/gibt auch Lebenssituationen, die ich nicht beeinflussen kann. Manches würde ich gerne verändern, auch wenn ich die Dinge, die da kamen, einfach nicht auf dem Schirm hatte.

Ich bin jetzt auch nicht fromm und denke: "Es ist eine Prüfung." Daran glaube ich sowieso nicht. Trotzdem bin ich alles, nur nicht gewissenlos.


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26.11.2017 um 19:47
Zitat von OskuraOskura schrieb:Und genau das finde ich das interessante daran.
Könnte ich diese Millionen von Parallelleben auch noch irgendwann er-leben? Ok, ich weiß, das führt schon in die Philosophie..genauso wie die Frage, ob man überhaupt wirklich alles selbst in der Hand hat, ob man wirklich einen freien Willen hat oder gelenkt wird.
Da gibt es kein schwarz oder weiß. Man wird im Leben immer wieder Entscheidungen treffen, wo man erst im Rückblick weiß, ob sie gut oder schlecht waren. Mir hilft es, mit Leuten vor der Entscheidung (wenn ich sie beeinflussen kann) darüber zu sprechen, oft bin ich dann auch klarer und mache manchmal sogar das Gegenteil von dem, was mir geraten wurde.

Das all die "Parallelleben" verloren sind, muss man akzeptieren. Dein Leben fängt schon so an ... wäre ein anderes Spermium schneller gewesen, wärst du nun nicht hier. Hätten sich deine Eltern an dem Abend, als sie dich zeugten, furchtbar gestritten, wärst du heute nicht hier.

Es gibt im Leben auch selten so richtig schwarz oder weiß. Ein persönliches Beispiel: Als ich 16 war, hat sich ein wesentlich älterer Arzt in mich verliebt (also +15 Jahre, kein Opa), der emotional sehr von seinem Vater abhängig war. Ich war total geschmeichelt, aber mein Verstand sagte mir, dass das nichts wird. Ich lehnte daher ein Treffen ab. Das spornte ihn erst richtig an, da er das nicht gewöhnt war. Wir wurden ein Paar. Seine Eltern waren furchtbar entsetzt, fanden mich viel zu jung, ungebildet. Das spornte mich an, Abitur zu machen. Wir waren fast 10 Jahre lang ein Paar, dann knickte er ein, betrog mich entsetzlich und belog mich eine lange Zeit und heiratete dann eine Frau, die seine Eltern super fanden. Ich habe meine Wunden geleckt. Es gab schöne Zeiten. Es gab schreckliche Zeiten. Am Ende habe ich wirklich überlegt, ob ich mich umbringen soll, weil die Trennung so weh tat und das, was davor war. Heute ... viele Jahre später, sind diese negativen Gefühle verblasst. Ich gönne ihm sein Glück mit der Frau, wir haben nie wirklich zusammengepasst. Aber weißt du was? Ich bin seinen total herablassenden und bescheuerten Eltern total dankbar, dass mich ihre arrogante Ablehung dazu brachte, Abitur zu machen, weil ich beruflich so viel weiter gekommen bin, als ich es ohne Abi je gekommen wäre. Ohne sie ... so. War das nun gut? Schlecht? Die Beziehung hat mich sehr glücklich gemacht. Dann unendlich verletzt. Und am Ende beruflich weitergebracht. Weiß. Schwarz. Weiß. Wäre ich an dem Abend nicht auf die Party gegangen, hätte ich ihn nie kennengelernt ... er war nämlich nur zufällig dort, weil er seinem Bruder an dem Tag versprochen hatte ... Du musst akzeprieren, dass alles zwei Seiten hat.

Es hilft auch nichts, mit den Eltern oder irgendwem zu hadern. Vielleicht wirst du irgendwann Vater sein. Und du wirst nicht alles richtig machen, egal, wie sehr du es versuchst. Manche Eltern sind für ihre Rolle einfach talentfrei. Ich denke aber, es ist falsch, sich an diesem Erlebnis aufzuhängen und seine Eltern in der Retrospektive für Dinge verantworlich zu machen, die schief laufen. Zu meinem persönlichen Beispiel: Ich war mit 16 abends auf dieser Party, weil ich drei Monate zuvor daheim ausgezogen war und eine Ausbildung angefangen habe, weit weg von zuhause, die mir überhaupt keinen Spaß machte, aber ich hatte es daheim nicht mehr ausgehalten. Wären meine Eltern also nett gewesen, würde ich vielleicht heute noch daheim wohnen .... Du musst akzeptieren, dass du diesen Gang der Zufälle nicht aufhalten kannst.

Man kann einige Dinge beeinflussen. Andere passieren und man muss mit der Niederlage dann umgehen.


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26.11.2017 um 20:01
Ich denke darüber gar nicht mehr nach sondern um dinge die man noch ändern kann. Ich habe sehr lange Zeit immer darüber nachgedacht was wäre wenn ? Wäre mein leben besser verlaufen dann ?

Das macht einen auf dauer nur krank. Deshalb versuche ich nur noch an dinge zu denken die man beeinflussen noch kann. Also richtung
Zukunft.


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Doors ehemaliges Mitglied

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27.11.2017 um 10:13
Zitat von OskuraOskura schrieb:Meine Frage an euch lautet: wie kann man es schaffen, dieses Grübeln abzustellen und das Jetzt zu akzeptieren, wie es ist? Ohne ständig alles anders haben zu wollen? Ohne sich ständig fragen zu müssen, ob es nicht noch besser gehen könnte?
Wenn Du mit einer Situation nicht zufrieden bist, bist Du dazu verdammt, sie zu verändern. Willst Du sie nicht ändern, dann musst Du halt mit dem leben, wie es ist.


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27.11.2017 um 14:54
hm also dass man im Jetzt Leben soll, bzw. es einfach so akzeptieren wiederspricht doch aber eigentlich der grundlegenden Lebensphilosophie heutzutage, wo viele doch ziemlich genau Vorstellungen von ihrer Zukunft haben bzw. schon irgendwie alles durchgeplant ist.
Das geht mit Schule, Abitur, Studium los bis hin zur Familienplanung (möchte so und so viele Kinder) usw... Aber das man dafür erstmal die richtigen Voraussetzungen haben bzw. für Kinder überhaupt erstmal den richten finden muss wird dabei vielfach einfach so angenommen.

Das nimmt dann ganz praktische Züge an wenn manch eine Frau sich nur jemanden sucht um sich ein Kind andrehen zu lassen...diese Partnerschaft aber mit Liebe usw.. nicht viel gemeinsam hat. Ja solche Fälle gibt es tatsächlich.

Also entweder man akzeptiert das Leben so wie es ist, oder man versucht mit aller Macht und Willen es doch irgendwie nach seinen Wünschen hinzudrehen. Letzteres kann aber nicht wirklich glücklich machen, da alles mehr oder weniger zwanghaft geschieht.

Wirklich beeinflussen wird man es eh nicht können.


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27.11.2017 um 15:38
@Oskura

Ich kenne dein Problem, hatte ich vor Jahren auch so ähnlich.
Was mir ungemein hilft, ist es, raus in die Natur zu gehen.
Ich gehe z.B. gerne spazieren, wenn mir der Kopf zu platzen droht. Was sehr erholsam und Kraft spendend ist, ist es sich auf eine Bank im oder am Wald zu sitzen und einfach den Moment auf sich wirken lassen. Das bewirkt oft Wunder.
Probier es einfach mal aus. ;)


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