Wenn der Postmann dreimal klingelt...

Ach, ich witzele auch öfter mal darüber das ich bald eine Paketstation für die Nachbarschaft aufmachen könnte...

Allerdings weiß ich: Eine Hand wäscht die andere. Mal nehmen wir Pakete an, ein andern Mal nimmt jemand anderes Pakete für uns an. Oder unsere Mülltonne wird in den Innenhof gestellt, etc...

Wir werden grundsätzlich gefragt ob wir das Paket für XYZ annehmen könnte. Da ich nett gefragt werde/ kein Problem damit habe/ weiß das so ein DHL-Typ einen verdammt anstrengenden Job hat, mache ich mit.

Bei anderen Fahrern kam es auch schon mal vor das der entsprechende Zettel "Paketlieferung wurde bei Fam. X, Hausnummer Y hinterlegt" nicht im entsprechenden Briefkasten landete. Aber da ist man dann eben am nächsten Tag rüber gegangen und hat das Paket vorbei gebracht oder (wenn das Paket zu groß und zu schwer war) einfach Bescheid gegeben.

Letztens hat "unser" DHL-Typ auch schon mal "zu kurz" gewartet. Jedenfalls "zu kurz" für die Bewohner des Hauses. 2 Minuten nachdem er das Paket bei uns hinterlegt hatte klingelte die Nachbarin. Kommt eben mal vor.

Man ist nett und wird wiederum nett behandelt.

Aber: Wenn man kein Interesse hat anzunehmen, dann kann man auch sagen : "Sorry, nein. Das kann/ mag ich nicht annehmen".
Böse wird da sicher keiner sein. Würde für den Lieferanten einfach nur bedeuten das er eine Tür weiter auch nochmal anfragen muss.

schleim-keim schrieb:weiß ja nicht, ob das deine ganz eigene hecke ist, die halt auf's nachbargrundstück rüberbaumelt oder ob das ne gemeinsame hecke ist.

Ja, ist unsere Hecke, die vor dem Zaun steht.

schleim-keim schrieb:verspult euch eure gute oder zumindest neutrale nachbarschaft nicht mit kleinigkeiten.

Ach was!

Da gehört schon einiges mehr dazu. Apropos, ist die Nachbarsdame, vor rund 3 Wochen, gegen mein Auto gefahren.

Also meine Geduld ist groß. 😆

AlbertE schrieb:Wie wäre es ,wenn du selbst einmal Pakete bei Wind und Wetter ausfährst, Abends ,wenn alle Menschen ihren wohlverdienten Feierabend genießen, während du versuchst bei Wind und Regen,Schnee oder Hitze,deine restlichen 100 Pakete zuzustellen, da du sonst noch Nachts unterwegs bist. ........Dreimal beim Nachbar klingelst und das Zwanzig Kilo Teil zum nächsten Nachbar schleppst um blos nicht nochmals die 50 Stufen runter zum Auto zu laufen,um den 300 Benachrichtigungschein des Tages auszufüllen, für irgendwelche fremden Menschen,die wahllos Zeug bestellen und dich als modernen Sklaven betrachten.

es wird aber niemand gezwungen diesen job zu machen....

AlbertE schrieb:wenn alle Menschen ihren wohlverdienten Feierabend genießen,

wieso? dafür waren diese leute zu einer anderen zeit am buckeln...

@M11

Vielleicht sind manche Menschen auf diese Arbeit angewiesen ( Familie) und haben keinen Wahl.

Und gebuckelt hat der Paketzusteller auch seit Morgens, mit dem Unterschied das er erst Feierabend machen kann wenn sein Auto leer ist und nicht vorher.

Warum soll der Paketbote nicht Feierabend machen dürfen, bis das Auto leer ist? Manche Lieferfirmen kommen dann am nächsten und übernächsten Tag noch mal wieder und dann geht das Paket zurück in die Zentrale und nach einer gewissen Zeit zurück an den Absender.
Andere schicken es sofort zurück, oder machen sonst etwas damit, wenn die Zustellung nicht beim ersten Mal klappt (DPD, z.B.)
Oder es wird bei der nächsten Postfiliale hinterlegt, wo du es dann selber abholen kannst.
Und Packstationen dürften auch schon einiges erleichtert haben.

@AlbertE

AlbertE schrieb:Vielleicht sind manche Menschen auf diese Arbeit angewiesen ( Familie) und haben keinen Wahl.

würden wir in einem anderen land leben, könnte ich dir recht geben....aber hier hat noch jeder eine wahl....ich habe schon so viele jobs gemacht, von verkäufer über bau...selbstständig und nun öffentlicher dienst.....bin aber kein beamter, ;)

AlbertE schrieb:Und gebuckelt hat der Paketzusteller auch seit Morgens, mit dem Unterschied das er erst Feierabend machen kann wenn sein Auto leer ist und nicht vorher.

ich kenne leute die als auslieferungsfahrer arbeiten....hermes ist ein sklaventreiber...das stimmt

aber leute bei dhl , dpd, ups, die haben ganz normale arbeitsverträge....die fahren nicht bis das auto leer ist, woher hast du das? überstd. werden überall gemacht....als bote mußt du mit 50std. woche nunmal rechnen...

mich hat nur geärgert, dass du die leute, die auf pakete warten, indirekt unterstellst, die würden für ihr geld wohl nix tun...oder nicht soviel wie ein paketbote...

woher weißt du, dass diese leute nicht auch überstd. geleistet haben....?

und glaube mir, es gibt bei weiten schlimmere berufe in deutschland als paketbote...

@M11
@Rasenmayer

Ganz einfach,weil ich es weiß. Und Unterschiede gibt's vielleicht bei der Bezahlung,die Arbeitsbedingungen sind überall, egal ob DHL, UPS, oder diverse andere die gleichen, schufften bis die Füße bluten. Und die ganz oben schaufeln sich die Taschen voll.

Es ist Fakt das erst Feierabend is,wenn das Auto leer ist,ansonsten den nächsten Tag das selbe nochmal mit nehmen+ neue Auslieferung a 300 Pakete.,macht wenig Sinn. Also diese Praxis gibt es bei DHL definitiv nicht, da hätten die quasi jeden Tag das doppelte an Zustellungen als ohnehin schon, wenn sie alles zweimal zustellen.

@Rasenmayer

AlbertE schrieb:Und die ganz oben schaufeln sich die Taschen voll.

das ist doch in vielen bereichen so....

ok, ich sehe, das ist deine meinung...und gut ist...der übelste beruf, den man in deutschland haben kann ist paketbote ...alles klar

AlbertE schrieb:Und Unterschiede gibt's vielleicht bei der Bezahlung,die Arbeitsbedingungen sind überall, egal ob DHL, UPS, oder diverse andere die gleichen, schufften bis die Füße bluten. Und die ganz oben schaufeln sich die Taschen voll.

Eine ganz simple Möglichkeit, deren Profite zu reduzieren:

Einfach nichts mehr online kaufen! Was ich nicht bestelle, muss mir auch kein Paketsklave ins Haus buckeln.
Ich boykottiere Amazon & Co. schon konsequent und seit vielen Jahren.

@Doors
so einfach ist das auch nicht....

AlbertE schrieb:Vielleicht sind manche Menschen auf diese Arbeit angewiesen ( Familie) und haben keinen Wahl.

die verhungern alle....

Wie gesagt, da ich den ganzen Tag arbeite, lasse ich die Pakete, wenn möglich, an die Packstation liefern. Hermes und DPD vermeide ich (auch wegen schlechten Erfahrungen). Wegen mir muss sich also kein Paketdienst blutige Füsse holen und auch keine Überstunden kloppen. Lediglich die ungefragte Abgabe meiner Post an irgendwelche Nachbarn verbiete ich mir.

@Rasenmayer So mache ich das auch. Mittlerweile kann ich meine DHL Pakete beim Rewe Getränkemarkt abholen und auch der DPD und Hermes sind an Geschäften angeschlossen die sehr gute Öffnungszeiten und eine gute Parkplatzsituation bieten. Mann weiß ja vorher, dass man ein Paket kommt.

w0815 schrieb am 06.11.2017:Aber dieses Angebot wird scheinbar von wenigen Kunden genutzt..

und da ist eben das besten Kommunikation, wie schon loem angesprochen hat..
Wenn du dir nur deinen Teil denkst, dann wird sich nix verändern - hier ist Initiative gefragt.
Also erkläre deinem Paketlieferant (notfalls direkt bei der Zentrale, weil die wechseln ja auch hin und wieder) dass du nur noch an dich adressierte Pakete annimmst.
Und/Oder denjenigen für die du doch mal etwas angenommen hast, dass sie die von dir angesprochenen Möglichkeiten nutzen könnten.

M11 schrieb:so einfach ist das auch nicht....

Bislang hatte ich damit noch keine Probleme. Boykott ist die Waffe des "kleinen Mannes" gegen Grosskonzerne.
Man erinnere sich an Nestle, Shell, Produkte aus Kalifornien, Südafrika oder Israel.

@Doors
ich wollte eigentlich, dass du etwas über die armen verhungerten paketboten familien was sagst , schreibst...

@M11

Seit der simple Paketzusteller kein Beamter auf Lebenszeit mehr ist, wie vor Jahrzehnten bei der historischen "Deutschen Bundespost", sondern Paketdienste Subunternehmer und Sub-Sub-Unternehmer zu Hungerlöhnen bei Arbeitshetze beschäftigen, wundert mich in diesem Bereich nichts mehr. Ich würde den Job nicht machen wollen.

Die Ausbeutung und Arbeitshetze wird aber nicht deshalb abnehmen, wenn ich künftig alles online bestelle, statt es vor Ort einzukaufen. Ganz im Gegenteil, seit die Zahl der Pakete, die Zahl der Paketdienste und damit Konkurrenz und Preisdruck zugenommen haben, hat sich die Situation der Auslieferungsfahrer eher verschlechtert als verbessert. Von den Arbeitsbedingungen bei Amazon etc. mal ganz zu schweigen.

Ich verbessere die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung von Textilsklaven im Kindesalter ja auch nicht dadurch, dass ich künftig nur noch bei KIK einkaufe. Ganz im Gegenteil.

Also habe ich mich für den Boykott von Unternehmen entschieden, die ihre MitarbeiterInnen nicht fair behandeln.

@Doors
grob gesehen gebe ich dir recht....aber erwachsene, die hier in deutschland ein knebelvertrag unterschreiben und kinderarbeit bei kik, bitte nicht in einen topf werfen...

Doors schrieb:Also habe ich mich für den Boykott von Unternehmen entschieden, die ihre MitarbeiterInnen nicht fair behandeln.

das ist auch absolut ok...

Doors schrieb:Seit der simple Paketzusteller kein Beamter auf Lebenszeit mehr ist

Naja, ob der Typ, der mir ein Stück Papier in den Briefkasten schmeißt, unbedingt Beamter sein muss...

Doors schrieb:ondern Paketdienste Subunternehmer und Sub-Sub-Unternehmer zu Hungerlöhnen bei Arbeitshetze beschäftigen, wundert mich in diesem Bereich nichts mehr. Ich würde den Job nicht machen wollen.

...das ist wieder das andere Extrem.

Doors schrieb:Die Ausbeutung und Arbeitshetze wird aber nicht deshalb abnehmen, wenn ich künftig alles online bestelle, statt es vor Ort einzukaufen. Ganz im Gegenteil, seit die Zahl der Pakete, die Zahl der Paketdienste und damit Konkurrenz und Preisdruck zugenommen haben, hat sich die Situation der Auslieferungsfahrer eher verschlechtert als verbessert. Von den Arbeitsbedingungen bei Amazon etc. mal ganz zu schweigen.

Dazu möcht ich nur ergänzen, dass es auch einen ökologischen Kontext gibt.
Außerdem kann es auch sehr verlockend sein, ohne Sinn und Verstand zu konsumieren - wenn man merkt, dass man kiloweise Schrott gekauft hat, kann man es ja wieder sooo bequem wieder zurückschicken. Und wieder die Straßen mit LKWs zustopfen sowie Benzin verfahren und Abgase emittieren, um sich einen Tag später wieder ohne Sinn und Verstand kiloweise Gerümpel zusenden lassen, den dann die Nachbarn entgegennehmen müssen ;) (So, jetzt hab ich noch den Bogen zum Threadthema gekriegt.)

hallo-ho schrieb:(So, jetzt hab ich noch den Bogen zum Threadthema gekriegt.)

@hallo-ho
jupp...schwein gehabt...

M11 schrieb:ich wollte eigentlich, dass du etwas über die armen verhungerten paketboten familien was sagst , schreibst...

Denen stehen die armen verhungernden Einzelhändler gegenüber, die Pleite gehen, weil DU online bestellst. ;-)