Hyphaema schrieb:Weil das, was für uns "gefühlt" richtig erscheint, nicht zwingend richtig sein muss.
Das ist richtig.
Oder wir denken das zumindest.
Im Grunde ist das Bauchgefühl ein wunderbares Hilfsmittel. Das hat schon oft geholfen.
Aber ich greife vor.
Zum ersten Absatz:
Tiere haben Emotionen, die ihnen helfen.
Sie können aber nicht darüber nachdenken.
In erster Linie unterstützen Tiere eine Ökofunktion.
Das beginnt schon mal durch die Nahrungskette.
Jedes Tier hat einen Feind: zur Vermeidung einer Überpopulation. Denn sie sollen eine Aufgabe erfüllen.
Hyphaema schrieb:obgleich ich ohnehin nicht daran glaube, dass die Natur etwas heute Bestehendes jemals mit Bedacht erschuf, das würde ja ein Bewusstsein und eine fortgeschrittene Intelligenz erfordern
Nein, es erfordert einfach Zeit und Evolution.
Während das Meer der Grundpfeiler für das Leben ist, muss es auch gepflegt werden.
Dafür braucht es auch Leben im Wasser.
Es gibt Tiere, die ernähren sich von Pflanzen. Pflanzen sind wichtig, da sie Sauerstoff schaffen und Kohlendioxid verarbeiten. (Ich weiß jetzt nicht genau, hab in Bio nicht so aufgepasst) Aber auch Pflanzen dürfen nicht wild rumwuchern, daher gibt es Pflanzenfresser. Sie halten die Dichte der Pflanzen im Zaum, dürfen aber selber kein Ungleichgewicht darstellen, sonst gäbe es keine Pflanzen mehr. Daher gibt es Tiere, die sich Raubtiere nennen.
Sie verhindern eine zu große Ausbreitung dieser Tiere, damit alles im Gleichgewicht steht.
So hat jedes Tier im Meer seine Daseinsberechtigung.
Jedes sorgt für die Natur.
An Land ist es ähnlich, denn auch hier braucht der Lebensraum seinen Lauf.
Regenwürmer versorgen den Boden mit Nährstoffen, andere Tiere fangen Regenwürmer.
Worauf ich hinauswill, müsste klar sein: Die Erde ist ein einziger Kreislauf.
Dafür erhielten die Tiere das nötigste.
Wir Menschen unterscheiden uns aber mächtig von den Tieren.
Wir fühlen und wir leben. Die Erde existiert auch so wie sie ist ohne uns. Wir machen keine Fotosynthese für den Sauerstoff oder halten etwas im Gleichgewicht.
Nein, wir machen sogar das Gegenteil.
Wir machen mit der Erde, was wir wollen. Wir überfischen die Meere, blasen Schadstoffe in die Atmosphäre, rauben der Erde die Mineralien - und wir fühlen.
Wir tauschen uns aus, sind lebendig, voller Freude, voller Trauer, voller Wut, Elan, schaffen es, andere zu berühren, Gänsehaut zu verbreiten.
Wir sind kein Okökreislauf, wir sind wir.
Und unsere eigene, persönliche Natur ist es, zu fühlen.
Ein Leben zu erleben, wie es andere nicht erleben können.
Es wahrnehmen, es spüren. Und zu genießen.
Wenn Emotionen in Diskussionen mal Überhand nehmen, ja, dann kann es auch mal hektisch werden. Aber es bewirkt auch Versöhnung und rührende Tränen.
Schon mal erlebt? Jeder Meter im Leben ist eine Entdeckung. Mal geht es aufwärts, mal abwärts, ja, genau das ist ja das spannende und fastinierende an unserem Menschendasein.
Und so viele Dinge sind schön und wir nehmen es bewusst wahr.
Was wäre es für ein Leben, würden wir alles mit weniger oder gar gar keiner Empfindung erleben?
Wenn es nur darum gehen würde, alles rational zu erfassen, um einen Zweck nebst unseren zu erfüllen?
Hyphaema schrieb:Weil das, was für uns "gefühlt" richtig erscheint, nicht zwingend richtig sein muss. Egal ob nun objektiv gesehen oder bloß situativ und auf ein bestimmtes Ziel bezogen.
Wieder hierhin zurück:
Was ist denn für dich richtig? Richtig, das, was für einen anderen falsch sein könnte.
Für dich ist es richtig, mal wild rumzuschreien, weil dir danach ist. Der andere muss es mal hören, auch wenn eine sachlichere Diskussion für ihn schöner wäre.
Nur wurdest du nicht sachlich verletzt, sondern emotional. Für dich ist es richtig, für ihn eigentlich auch, denn so erkennt er auch deine Aufgebrachtheit und eventuell seinen Fehler.
Anders würde man es nicht erkennen.
Kein Schwein glaubt dir, dass du Schmerzen hast, wenn du leise und sachlich Aua sagst, anstatt es schmerzerfüllt zu fluchen.
Bei Diskussionen geht es meist darum, seine Meinung kundzutun. Natürlich hängen da persönliche Ansichten und die eigene Weltsicht dran.
Da kann es mal turbulent werden.
Über unpersönliches klappt es meist besser.
Weil sich niemand in seiner Meinung überrannt fühlt, da man sich diese erst gerade bildet.
Der nächste kriegt erst die Bombe ab, weil einer was anderes erzählt, als du gehört hast.
Du bist dir dennoch sicher, dass du Recht hast, denn so wurde es dir vermittelt.
Der andere hält dagegen, ebenfalls anders vermittelt bekommen und so rast man hoch.
Da hat man die Emotionen. Nun, müssen die Emotionen weg oder sucht man sich nicht doch das, was einem mehr zusagt.
Bei Dingen, wo es nur ein Richtig gibt, nun ja, gibt es auch nicht groß zu diskutieren, oder?
:DAber eines kann ich dir versichern: eine übermäßige Intensität der Emotionen sind ein Fluch.
;)