Vielfalt der Ernährungsformen und Auswirkungen

Kältezeit schrieb:Ansonsten hat man sich von Knollengewächsen, Beeren / Früchten, Nüssen, etc. ernährt.

...und die waren voll mit was? 😊

deponianer schrieb:Am gesündesten ist die Aufnahme über die natürlichen Quellen. Ich würde mein Kind lieber 1-2 mal die Woche gutes Fleisch essen lassen, als es ihm vorzuenthalten und dann das ganze durch Eisentabletten auszugleichen.

Wozu braucht man Eisentabletten? Als ob Eisen nur in Fleisch enthalten wäre. Relativ viel Eisen ist auch in Hülsenfrüchten, Nüssen, Spinat und Sesam enthalten. Niemand der sich vegetarisch oder vegan ernährt muss Eisentabletten schlucken.
Und von 1-2 Mal die Woche Fleisch essen, kannst du den Tagesbedarf an Eisen auch nicht decken.

Kältezeit schrieb:Der Mensch ist ein Alles(fre)esser.

Natürlich wurde nicht jeden Tag Fleisch konsumiert, aber wenn einem mal ein Wildschwein vor die Linse trat, dann wurde das auch gejagt und geschossen. Ansonsten hat man sich von Knollengewächsen, Beeren / Früchten, Nüssen, etc. ernährt.

Damals haben die Menschen auch noch in Höhlen gelebt und haben Konflikte mit Keulen gelöst. Inzwischenzeit sind aber "ein paar Jahre" vergangen und der Mensch hat sich weiter entwickelt.

Dwarf schrieb:Damals haben die Menschen auch noch in Höhlen gelebt und haben Konflikte mit Keulen gelöst. Inzwischenzeit sind aber "ein paar Jahre" vergangen und der Mensch hat sich weiter entwickelt.

...physiologisch?

@Balthasar70

Darauf wollte ich nicht hinaus. Vegetarier oder auch Veganer verzichten meistens aus ethischen Gründen auf bestimmte Lebensmittel und nicht weil sie sie nicht vertragen würden. Es stellt sich nicht die Frage, ob Menschen Fleisch verwerten können. Natürlich können sie das.

Erst mal vielen Dank für die ausführliche und ergebnisoffene Formulierung des Threads. Sehr gut.

Auf der einen Seite glaube ich schon, dass viele von uns, mich eingeschlossen, insofern bewusster ernähren sollten, als mehr Gemüse, Rohgemüse, Obst und weniger fettige Fertigprodukte sicher insgesamt gesünder sind. Meine Frau kommt aus Peru, in der Küche hat Gemüse traditionell einen sehr hohen Stellenwert. Das liegt u.a. daran, dass es dort aufgrund des Klimas auch einfach besser schmeckt und die Bevölkerung ärmer ist als unsere. Aber es gibt dort einige Gemüsesuppen zum Niederknien. Mir hat sehr geholfen, im garten selbst Zuccini, Tomaten, Kürbis, Chillis, Möhren, Gurken, Kartoffeln und Salat anzubauen. Der Spaß, der beim Verzehr der firschen ungespritzten eigenen Ernte entsteht, läßt einen das Thema Gemüse anders wahrnehmen.

Auf der anderen Seite macht mich die Gluten Lactose Fructose Mode sprachlos. Wie viele Menschen ihre Ernährung auf teure Produkte umstellen, nur weil sie selbst ohne ärztliche Diagnose glauben, sie hätte haufenweise Allergien, weil sie nach nem Joghurt mal gefurzt haben, finde ich komisch. Das sehe ich außerhalb ärztlich nachgewiesener Allergien, die recht selten sind, als alberne Wichtigtuerei. Vielleicht werden manche Leute auch seltener auf Parties eingeladen, weil niemand Lust hat, vegane glutenfreie lactosefreie fructosefreie Speisen zuzubereiten.

Ein anderer Aspekt ist Kantinenfrass. Zumindest in vielen Krankehäusern ist das Essen wirklich nur Glutamatpampe aus Großkonserven. Damit kann ich nichts anfangen, Hier wird gesellschaftlich am falschen Ende gespart.
Noch viel trauriger finde ich oft das Essen in Altenheimen. Viele Bewohner haben nur noch eine einzige Freude im Leben: nämlich das Essen. Sie haben kaum noch eine Möglichkeit, dem was angeboten wird, auszuweichen. Und oftmals ist das liebloser Konservenschrott. Natürlich kostet es mehr, alten Menschen frische Erdbeeren zur Erdbeerzeit zu servieren. Aber sie haben es ganz sicher verdient und es kann ihr Leben viel lebenswerter machen, wenn sich Freude und Wohlbefinden durch Gebrechen bedingt auf Essen einengt. Da sind Heimbetreiber gefragt, nicht nur an Rendite zu denken und die Politik gefragt, dies anständig zu bezahlen und die Qualität (nicht nur bezüglich Hygiene) zu überwachen. Und bis das mal soweit ist, sind die Angehörigen gefragt, einfach mal was Leckeres Frisches mitzubringen.

Kältezeit schrieb:. Müssen aber Säuglinge / Kinder unter der Ernährung der Eltern leiden, werd ich böse. Gilt übrigens auch für die "wir-holen-uns-3-Mal-in-der-Woche-bei-Burger-King-unser-Mittagsmenü"-Esser.

Es löst bei mir auch Unverständnis aus. Meine Nichte darf kaum Süssigkeiten naschen, nur irg.welche speziellen Kekse, gesüsste Getränke noch nicht mal hin u. wieder u. gesalzt wird das Essen kaum.

Gemüse wird gekocht u. kommt dann ohne holländische Soße auf dem Teller.

Ich finde, das man alles Gesunde auch übertreiben kann u. ich glaub, diese Kinder holen sich das, was sie "brauchen", wieder, sobald sich eine Gelegenheit bietet ;)

Mac Donald`s darf sie selbstverständlich selten bis kaum.... :shot:

borabora schrieb:Mac Donald`s darf sie selbstverständlich selten bis kaum.... :shot:

Find ich auch richtig. 1-2 Mal im Jahr ist okay.

Ungesüßte Getränke gebe ich auch lieber - Fanta und Co. gibt's bei mir nicht. ;) Trinke ich aber auch selber nicht.

Dass das Essen - mehr oder weniger - geschmacklos auf den Tisch kommt, finde ich hingegen sehr befremdlich. Ich spare auch an Fett und Zusatzstoffen, die nicht sein müssen, aber übertreiben muss man es ja nun auch nicht. :D

Die Ernährung von Kindern ist wirklich nicht einfach.

Mein jüngerer Sohn, der auch zum Verzehr von Gemüse und zum Trinken von Wasser angehalten wurde, aber sicherlich mit Augenmaß hat diese Ernährungsweise verinnerlicht. Er trinkt mit 10 Jahren in aller Regel Wasser.
Das macht es für mich als Vater jetzt einfach, ihm auch was Anderes zu erlauben. Er weiss, Cola ist eine Ausnahme, kein Grundnahrungsmittel. Wenn er vom Fußball verschwitzt ist, trinkt er erst mal viel Wasser. Wenn später seine Freunde kommen und alle 1 Cola wollen, ist das dann kein Problem mehr.

Aber es bleibt ein Balanceakt. Für Kinder finde ich es aber wirklich toll, wenn sie überhaupt mal Gemüse kennenlernen. Wir haben nicht selten Besucherkinder, die auch 10 Jahre alt sind und gar keine Bohnen oder Rote Beete (nicht aus dem Glas, die schmecken schrecklich) kennen. Dann kann ich auch nicht erwarten, dass sie eine gesunde Ernährung bevorzugen.

Gutes, schmackhaftes Essen ist eigentlich der einzige Luxus, den man sich noch gönnen kann^^

Ich esse gern schmackhaft u. an Kohlgemüse gehört was Fett.
Na, andere geben Gemüsebrühe dran, aber schmeckt nicht wirklich.

Ungesüsste Getränke haben meine Kinder schon im Babyalter abgelehnt :D
Man darf ruhig etwas Zucker rein geben^^

Ich esse u. koche alles, achte jedoch darauf, das es ausgewogen ist.
Von Allem nicht zuviel oder zuwenig.

Wenn ich da mal einhaken darf @Kältezeit ?

Dass das Essen - mehr oder weniger -geschmacklos auf den Tisch kommt, finde ich hingegen sehr befremdlich.

Ich koche wenn ich viel Gemüse dazu habe auch jetzt immer mal wieder ganz ohne jegliche Gewürze.
Ich finde den Eigengeschmack von vielen Veggies überragend ehrlich gesagt.

Was bei mir mittlerweile auf Misstrauen stösst sind die starken Wuerzungen der Fertigprodukte/-soßen.
Wenn ich jetzt nen Aluhut haette und rumspinnen wuerde, dann könnte ich meinen der Verbraucher wird absichtlich daran gewöhnt, damit auch viel Gewuerze gekauft werden fuer das Selbstgekochte..

VanDusen schrieb:Wie sich die optimale Ernährung gestaltet, kann man nur feststellen, wenn man zuvor ein Ziel definiert

Ja und es noch nicht bekannt, wie man sich ernähren könnte, damit jeder Mensch das zugeführt bekommt, was er am allerbesten braucht.
Nicht nur der Laie weiß es nicht, nein, es ist auch der Wissenschaft nicht bekannt.

"am allerbesten braucht", damit meine ich, dass unser Organismus eine Vielzahl an zugeführten Stoffen braucht, um optimal zu funktionieren.
Auch die Menge ist wichtig, die Mischung, der Zeitpunkt usw.

Der Körper kann manches ausgleichen, einiges "tolerieren", aber vieles wiederum nicht.
Die Auswirkungen merken wir nicht immer und sofort, aber es wirkt sich doch in mannigfaltiger Weise aus (wenn man die Toleranzgrenzen überschreitet).

Und dafür fehlt uns eben das Wissen.

Es wird wohl einige Grundsätze geben, aber es wird auch Unterschiede geben, da es auch genetische und sonstige Unterschiede gibt.

Wir scheinen noch sehr, sehr weit weg vom Wissen des Optimums zu sein.
Vieles, was heute als richtig zu gelten scheint, wird sich später relativieren und/oder als falsch erweisen.

RayWonders schrieb:Ich koche wenn ich viel Gemüse dazu habe auch jetzt immer mal wieder ganz ohne jegliche Gewürze.
Ich finde den Eigengeschmack von vielen Veggies überragend ehrlich gesagt.

Bei mir kommt auch meistens nur Salz dran.

An Kartoffeln, Brokkoli und co. schon ein Muss.

Kartoffelbrei wird mit Kräuterbutter und Muskat verfeinert z.B.

Gewürze sind nicht per se schlecht. Basilikum, Majoran. Kann daran nichts Schädliches erkennen, aber vielleicht klärst du mich ja auf. :D

@Kältezeit

Oh wie lecker - Kräuter!! :)

So wirklich schaden tut kräftig wuerzen sicher nicht, ausser dem Bankguthaben..
Aber die paar Euro fallen sicher nicht ins Gewicht, wenn man den Genuss entgegenstellt.

Was ich eig.sagen wollte, wenn man oft diese FertigSoßen verwendet, dann kann es sein man weiß gar nicht mehr so richtig wie das Gemüse an sich schmeckt, weil diese sehr intensiv sind und überdecken..

Ich merke mit Ernährungsformen hat das kaum was zu tun - ich klink mich erstmal aus bis mir vielleicht was zum eigentlichen Thema einfällt.. :)

@RayWonders
Nee, Fertigsoßen mag ich auch nicht.

Aus Fleisch- oder Gemüsebrühe kann man sich ja ganz leicht selbst eine basteln. Jetzt verstehe ich, was du meinst und stimme dir zu. ;)

RayWonders schrieb:Ich finde den Eigengeschmack von vielen Veggies überragend ehrlich gesagt.

Um mal bei meinem Leibgericht zu bleiben, Pellkartoffeln, klar wenn Du eine gute Kartoffel hast schmecken die ja auch ohne alles super (am besten direkt us der Glut), das ändert aber doch nichts darann, dass sie mit einem Stück Butter und einer Prise Salz zur Delikatesse werden :-).... Essen ist ja nicht nur Nahrungsaufnahme und Bio- und Ideologie sondern ein über Jahrtausende entwickeltes Kulturgut.

@Balthasar70

OT: und waehrend wir uns es gutgehen lassen , sterben anderswo Menschen, weil nicht genügend Geld da ist für Hygiene und ein ordentliches Abwasser-/Kanalsystem.. :-(

Vielleicht gar nicht so OT wie man annimmt, wenn man sich Preise für trendy Food anschaut?

RayWonders schrieb:Vielleicht gar nicht so OT wie man annimmt, wenn man sich Preise für trendy Food anschaut?

Was ist trendy food?

RayWonders schrieb:OT: und waehrend wir uns es gutgehen lassen , sterben anderswo Menschen, weil nicht genügend Geld da ist für Hygiene und ein ordentliches Abwasser-/Kanalsystem.. :-(

Wenn ich Pellkartoffeln mit Butter und Salz esse sterben woanders Menschen? Dein Ernst? Wenn ich eine Kartoffel weniger esse, landet die in Eritrea?

@Hausen

Gibt's denn sowas nicht?
Mir fällt da auf Anhieb eig. nur FitnessFood ein.

Danke für die Frage, vielleicht ist mein Bild wirklich verfälscht und beliebtes Essen und Snacks sind gar nicht besonders kostenintensiv!?

@Balthasar70

Von so einer Kausalität hab ich nichts geschrieben gehabt. Ich glaube allerdings, dass in manchen Regionen Entwicklungshilfe schneller vorankommen wuerde wenn wir für eine Weile unser Geld dort hinein investieren anstatt sich zwei mal Pro Monat Pizza kommen zu lassen wie ich z.b.
Wie groß das finzielle Potential in deinem Leben ist wenn du auf Leckeres verzichtest weiß ich nicht.
Zum Glück trinke ich nicht jeden Tag Bier sonst müsste ich mir selbst auch dad noch ankreiden.. :-(