@Streuselchen Freut mich, gern geschehen
;)@borabora Es wird eben in dem Moment negativ, wenn man dem anderen seine Gefühle und Erfahrungen abspricht und das machen Skeptiker, die sich zwar vordergründig um Hilfe für das Opfer bemühen, im Umkehrschluss aber durch das Anzweifeln (die Art und Weise, WIE es angezweifelt wird ist entscheidend) diese Hilfe im Prinzip verbauen. Das Opfer muss sich erklären und gerät schon wieder ins Hintertreffen.
Natürlich kann ich verstehen, dass man als Leser da erstmal vorsichtig ist. Muss man aber alles in geschriebener Form sofort loswerden? Kann man nicht erstmal abwarten und sich dann äußern? Das geschah alles in Echtzeit. Wer weiß, ob einige dadurch die TE einschüchterten und ihr den Mut nahmen.
Zu dem anderen Punkt, den ich ansprach, dass es mir schwerfällt, zu akzeptieren, dass andere eben auch unempathischer sind, habe ich ein kleines Beispiel.
Ich wuchs in mittelständischen Verhältnissen auf, bei der es wichtig war, dass die Fassade schön glänzt. Hinter den Kulissen herrschten Disharmonie und Streit. Das führte dazu, dass ich Familienzusammenkünfte und Feste nicht sonderlich mag.
Mein Partner wuchs in harmonischen Verhältnissen auf und dadurch legte sich meine Abneigung für diese Art von Feierlichkeiten etwas. Meine Schwiegermutter kann allerdings so gar nicht verstehen, wie man es nicht genießen kann, viele Leute um sich zu haben. Das möchte sie immer wieder vor Ort von mir bestätigt bekommen, was ich dann je nach Laune mache oder es lasse. Das mein ich mit Empathie und Skepsis.
Mir kommt es eben so vor, dass es einige gibt, die bestimmte Erfahrungen selbst machen müssen, bevor sie sie begreifen.
Ich muss kein Krebs gehabt haben, um Mitgefühl für den Kranken zu entwickeln.
Ich muss nicht geschlagen werden, um mich einzufühlen, dass sich derjenige klein und unbedeutend und bescheiden fühlt.
Ich muss kein Kind auf die Welt bringen, um das Glück und die Freude der Mutter mitzufühlen.
Denn: Wir alle kennen ein ganzes Potpourri an Gefühlen, haben Stimmungen, Höhen und Tiefen erlebt. Man muss nicht alles eins zu eins an Erfahrung gesammelt haben müssen, um sich in andere hineinzuversetzen.
Jeder erlebt Situationen anders, selbst jede Geburt ist für sich ein vollkommen eigenständiges Ereignis. Oder will man einer Mutter, die durch Kaiserschnitt entbunden hat, das Muttersein und das Geburtserlebnis absprechen? Oder einer Mutter, die nicht stillen kann, sagen, dass das ja nicht das ultimative Mutterdasein ist.
Mir geht es einfach darum, bestimmte Erfahrungen, die Menschen so machen, einfach für sich stehenzulassen und sie nicht ins eigene Weltbild reinpressen zu wollen.