Wie dunkel ist deine Persönlichkeit?
20.05.2017 um 21:34ruku schrieb am 17.05.2017:anonymous schrieb:Mann, was für ein elendig unfundierter Quark, der hier rausgeleiert wird.
Naja man versucht halt diese Leute zu therapieren aber momentan scheinen diese Krankheiten und Störungen unheilbar zu sein, ist bei Schizophrenie auch so.Das stimmt nicht.
Psychopathie und Schizopphrenie sind grundverschiedene Krankheiten.Es gibt gar keine psychische Störung, die nicht therapierbar wäre, auch wenn anscheinend über 90% der Menschen und ein Teil von sog. "Experten" das so glauben.Was die Schizophrenie betrifft, es ist schon über 70 Jahre her, dass manche Psychotherapeuten Heilungserfolge hatten.Das Problem ist, dass man nicht im Voraus sagen kann, ob jemand therapierbar sein kann oder nicht. Nicht einmal der beste Therapeut der Welt könnte wissen, ob er jemandem zur Heilung verhelfen kann. Nicht einmal bei leichteren Störungen.Aber eine Störung an sich, die bei niemandem und niemals therapierbar wäre, so was gibt es gar nicht. Das ist ein Märchen, an das die meisten Menschen glauben und es wird noch viele Jahre dauern, bis sich das geändert hat.
(1) Psychopathie ist keine "Krankheit", sondern ein neurologisch abgrenzbarer Phänotyp von Persönlichkeit. Darüber hinaus ist es ein spezifisches Verhaltensrepertoire, in der sich dieser Persönlichkeitstypus ausdrückt. Da die damit oft einhergehende Überschreitung normativer und moralischer Grenzen auch juristische Sachverhalte berühren kann, spielt Psychopathie als "Diagnose" (antisozial/ dissozial) in strafrechtlicher Hinsicht eine Rolle, allerdings ist Psychopathie eindeutig nicht therapierbar. Und da es sich auch nicht um eine Krankheit im klassischen Sinne handelt, kann man auch nicht von einer "Heilbarkeit" sprechen.
(2) Schizophrenie ist eine psychiatrische Erkrankung - keine psychische Störung. Sie geht mit der Störung psychischer Aspekte einher, zugrunde liegt jedoch eine neurologisch bedingte Fehlregulation. Und da dies so ist, ist Schizophrenie auch aktuell sehr gut behandelbar, vorrangig jedoch medikamentös - und nicht psychotherapeutisch. Psychotherapeutisch können die entsprechenden Begleitsymptome - nicht jedoch die Kernsymptomatik - angegangen werden. Aber auch bei Schizophrenie kann nicht von einer Heilbarkeit gesprochen werden.
(3) Es gibt einige psychische Störungen, die nicht therapierbar sind - Da du Therapierbarkeit mit Heilbarkeit gleichzusetzen scheinst. Frühe Persönlichkeitsstörungen wie maligner Narzissmus gehören dazu, ebenso wie endogene, chronisch schwere Formen von Depressionen, um nur diese beiden zu nennen.
(4) Problem ist, dass man nicht im Voraus sagen kann, ob jemand therapierbar sein kann oder nicht
Doch, kann man unter Umständen schon. Empirische Forschung und Psychotherapieforschung machen's möglich. Ist weder Störungs- noch Krankheitseinsicht vorhanden (wie dies bei Schizophrenie meist der Fall ist, da es sich um eine ich-syntone Störung handelt), besitzt der Patient keine Eigenmotivation oder gar die Lust, überhaupt irgendwas von sich zu geben, stehen die Chancen einer Therapierbarkeit bei Null.
(5) Nicht einmal der beste Therapeut der Welt könnte wissen, ob er jemandem zur Heilung verhelfen kann.
Falsch, der "beste Therapeut der Welt" weiß, dass er niemanden "heilen" kann - ganz einfach weil er sich bewusst darüber ist, dass die erfolgreiche Behandlung (Therapie^^) von Symptomen nicht bedeutet, dass damit die zugrunde liegende Erkrankung beseitigt ist.
(6) Das ist ein Märchen, an das die meisten Menschen glauben und es wird noch viele Jahre dauern, bis sich das geändert hat.
...und solange es Menschen gibt, die ihr Wissen aus Grimms Märchenbuch beziehen, statt den Sermon, den sie von sich geben, mal fachlich fundiert nachzurecherchieren - solange werden wir hier auf Allmy darüber streiten müssen, wer hier die größere Märchen-Tante ist.