@TireachanDas ist kein Beispiel dafür, dass Cannabis eine Einstiegsdroge sei.
Dein Cousin hatte anscheinend leider eine Menge Probleme im Elternhaus und geriet an die falschen Freunde, mit denen er scheinbar auch diverse Drogen konsumierte.
Aber die Sachen, die du aufzählst, haben alle unterschiedliche und sogar gegenteilige Wirkungen. Die Verbindung Cannabis -> Ecstasy oder Cannabis -> Alkohol lässt sich logischerweise nicht ziehen.
Oder gibt es irgendeinen Nachweis, dass er zuerst einen Joint gezogen hat und dann das Verlangen nach allerlei anderen Drogen spürte?
Vermutlich nicht.
Die Behauptung, Cannabis sei eine Einstiegsdroge, entbehrt jeglicher Logik und Grundlage.
Cannabisprodukte besitzen ein gewisses Wirkungsspektrum und bestimmte Eigenschaften, die sie attraktiv machen für Menschen mit entsprechenden Bedürfnissen. Es gibt therapeutische Wirkungen, die Cannabis für Schmerzpatienten, MLS-Patienten, PTBS, Ticks und anderen Problemen interessant machen. Es gibt auch Wirkungen, die Cannabis als Genussmittel zur Entspannung oder zur Förderung von Kreativität und guter Laune interessant machen können.
Andere Drogen besitzen völlig andere Eigenschaften und Wirkungen. Wenn jemand die Wirkungen wünscht, die Cannabis besitzt, nimmt er nicht automatisch auch noch andere Drogen.
Wer Cannabis raucht, nimmt nicht automatisch auch Meth.
Doch genau dieser Blödsinn wird von den Konservativen seit Jahrzehnten verkauft. Vor allem aus wirtschaftlichen Überlegungen - Industrien mit guten Verbindungen in die konservative Politik - und teils aus ideologischen Haltungen heraus.
Erkennt man auch gut an Sprüchen, wie von M. Mortler, die allen Ernstes, als erwachsene Frau im Gespräch mit anderen erwachsenen, vernünftigen Menschen als Begründung für das fortbestehende Cannabisverbot antwortet:,,Es ist verboten, weil es illegal ist."
Aha. -> ,,Cannabis ist verboten, weil darum."
Das Vernünftigste ist eine durchdachte, sinnvolle Legalisierung und Regulierung für Cannabis.
1) Therapeutischer Gebrauch: die therapeutischen Wirkungen von Cannabis sind bereits gut und umfangreich dokumentiert. Wenn man denn Englisch kann
;)Kein Witz, wenn ich mich richtig erinnere, hatte eine Repräsentantin der Krankenkassen (oder war es eine deutsche Ärztevereinigung?) letztes Jahr behauptet, eine breite Legalisierung (für therapeutische Zwecke) sei nicht möglich, weil es ja so wenig/keine Studien auf Deutsch gäbe...
:DEs dürfte wohl eher eine Rolle spielen, dass Ärzte und Krankenhäuser in verschiedenen Konstellationen Rabatte, Provisionen und dergleichen bekommen, wenn sie schön das Medikament X der Firma Y verschreiben.
Diese lukrative Einnahmequelle wollen viele nicht so schnell versiegen sehen. Ärzte und Pharmaunternehmen.
Doch Ziel sollte es letztlich sein, dass Leiden gelindert und der Patient im besten Fall ganz kuriert wird.
Vorrangiges Ziel ist nicht die Gewinnvermehrung der Aktionäre und Vorstände von Krankenkassen, Pharmaunternehmen und, sorry, Ärzten.
Ich hab nichts gegen Ärzte und die Unternehmen. Sie sollen ruhig Umsatz und Gewinn machen, von denen sie adäquat leben können.
Aber die Kranken, Verletzten und Leidenden sind nicht in erster Linie dazu da, ihre Gewinne zu vermehren.
Also, in therapeutischer Hinsicht: legalisieren, was hilfreich ist. Zumal das wirklich kein Lotteriespiel ist, es bestehen bereits umfangreiche Erkenntnisse über therapeutische Anwendungsmöglichkeiten. Muss man halt mal unseren Spitzenpolitikern, Krankenkassenvorständen etc. einen Englischkurs spendieren
;)2) Gebrauch als Genussmittel:
-> Limitierung der Pflanzenzahl für den Privatanbau und Privatgebrauch
-> bei kommerziellem Anbau und Handel Lizenz - was man mit sich selbst macht und sich für eine Qualität gibt, ist die eigene Sache, möchte man dagegen verkaufen und wirkt auf andere ein, sollten qualitative Mindeststandards gelten
-> Legalisierung des Handels in Geschäften und über Versand, Zutritt, Teilnahme und Kauf nur nachweislich ab 18 Jahren
-> Legalisierung des Konsums in Clubs, Cafes etc. ebenfalls so weit möglich kontrolliert nur für 18+
-> angemessene Steuer für kommerziellen Umgang mit Cannabis, die Gelder werden verwendet für Drogenprävention und Therapien, zur Förderung von sozialen Einrichtungen usw.