Bundestag verabschiedet neues Stalkinggesetz. Was erhofft ihr euch?

Generell befürworte ich die Verabschiedung des verschärften Stalkinggesetzes im Bundestag, bin aber skeptisch, dass es in der Praxis eine großartige Änderung geben wird.
Es ist schön zu wissen, dass man als Opfer nun etwas mehr Möglichkeiten hat. Dennoch denke ich (auch aufgrund eigener Erfahrungen mit dem Thema Stalking), dass die wenigsten Betroffenen diese Möglichkeiten ausschöpfen würden bzw. sich überhaupt an die Polizei wenden würden.

Bruderchorge schrieb am 23.12.2016:Also muss man dann einen gewissen Prozentsatz an Mord, Raub und Einbruch akzeptieren deiner Meinung nach

Faktisch muss man das. Lebensrisiken kann man minimieren - aber nie ausschalten. Und beim Umfang der Minimierung eines Lebensrisikos muss man hinsichtlich der Maßnahmen, die man dazu trifft, abwägen, ob diese Maßnahmen noch im Verhältnis zum Ziel stehen.

Bruderchorge schrieb am 23.12.2016:Darf man daraus schließen, dass du noch nie Opfer einer solchen Straftat geworden bist ? Vermutlich etwas jünger, studiert und bisher noch kein "großartiges" Eigentum ?

Ganz im Gegenteil. Ich bin nur klug genug, zu wissen, dass Risiken nie auszuschalten sind und dass es dämlich ist, zu erwarten, es passiert schon nichts.
Und so eine Art der Argumentation von Deiner Seite ist recht vermessen. Bist wohl noch recht unerfahren im Umgang mit anderen Menschen? Frisch von der Schule?

@kleinundgrün

Das war falsch ausgedrückt, muss ich einen Anteil von Verbrechen akzeptieren, den ich relativ leicht aufklären oder sogar verhindern könnte ohne einen eklatanten Einschnitt in meine Freiheit ?

Schon klar, dass es keine 100% Sicherheit gibt.

Und die zweite Frage ging auch nicht an dich sondern an @McMurdo und die Art der Argumentation ist überhaupt nicht vermessen, wenn Forderungen mit Wirkung für Dritte in der Gesellschaft gestellt werden, in diesem Fall im Thema Datenschutz.

Jemand der öffentlich für oder gegen eine Sache ist, sollte zumindest grob wissen, worum es dabei geht und das schien mir hier nicht der Fall, da der User weder über den Umfang der Daten, noch die Rahmenbedingungen der Speicherung Bescheid zu wissen schien.

Ich kann auch Atomkraft Gegner für voll nehmen, die keine Ahnung von Physik haben.

Davon abgesehen, die Schulbank liegt schon ein paar Jahre zurück ;)

Bruderchorge schrieb:muss ich einen Anteil von Verbrechen akzeptieren, den ich relativ leicht aufklären oder sogar verhindern könnte ohne einen eklatanten Einschnitt in meine Freiheit

Nein. Aber wer fordert so etwas?
Ich jedenfalls nicht. Insofern überrascht mich Deine Frage etwas.

Die Maßnahmen, die geeignet und im Verhältnis zu deren Einschränkungen angemessen sind, müssen auch ergriffen werden. Dieses Recht besteht - sowohl moralisch als auch juristisch.

Aber ich bin ebenfalls der Ansicht, dass man Restrisiken hin nehmen muss. Wo diese Grenze der Akzeptanz liegt, hängt von verschiedenen gesellschaftlichen Ausprägungen ab. Wichtig ist aber, dass man weiß, dass es Restrisiken gibt und nicht bei jedem Verbrechen blind nach Verschärfungen von Überwachung oder der Gesetze ruft, ohne sich zu überlegen, wo die Risiken solcher Maßnahmen liegen und ob sie noch im angemessenen Verhältnis zum Nutzen stehen.

Bruderchorge schrieb:Und die zweite Frage ging auch nicht an dich

Was sich aber aus dem Kontext so nicht ergibt und ich reagiere ein wenig allergisch, wenn man meine vermeintlichen Motivationen auf solch eine Weise rät. Aber gut, das war eben ein Missverständnis.

Bruderchorge schrieb:Ich kann auch Atomkraft Gegner für voll nehmen, die keine Ahnung von Physik haben.

"Nicht für voll", oder?

@kleinundgrün

Ja da fehlt ein Wort.

Die Frage davor mag nicht eindeutig formuliert gewesen sein, das nehme ich auf mich, mit dem Handy fehlt mir manchmal die Motivation für den letzten Schliff der Formulierung, da es sich häufig auch nicht "lohnt".

Ansonsten ist es das was ich aussagen wollte.

kleinundgrün schrieb:Die Maßnahmen, die geeignet und im Verhältnis zu deren Einschränkungen angemessen sind, müssen auch ergriffen werden. Dieses Recht besteht - sowohl moralisch als auch juristisch.

Aber ich bin ebenfalls der Ansicht, dass man Restrisiken hin nehmen muss. Wo diese Grenze der Akzeptanz liegt, hängt von verschiedenen gesellschaftlichen Ausprägungen ab.

Diese Grenze kann jeder für sich unterschiedlich bewerten, aber wenn man dazu übergeht diese Regeln bzw Grenzen für die Gesellschaft zu ändern oder eben nicht, erwarte ich handfeste Argumente.

@Bruderchorge
Aber ich verstehe nach wie vor nicht, warum Du diese Frage an mich gerichtet hast. Ich habe mich doch gar nicht dafür ausgesprochen, einen gewissen Prozentsatz an verbrechen einfach so zu akzeptieren?

Bruderchorge schrieb:aber wenn man dazu übergeht diese Regeln bzw Grenzen für die Gesellschaft zu ändern oder eben nicht, erwarte ich handfeste Argumente.

Wobei an dieser Stelle "handfeste Argumente" vergleichsweise schwierig festzusetzen sind. Es ist keine Mathematik oder Physik, wo allgemeingültige Regeln gelten.
Die Regeln einer Gesellschaft, was akzeptabel ist und was nicht, ist stets nur ein Konsens innerhalb dieser Gesellschaft. Manche legen mehr Wert auf (scheinbare) Sicherheit und andere mehr Wert auf individuelle Freiheit. In welche Richtung sich der Konsens eher bewegt, ist von vielen Faktoren abhängig. Von äußeren Ereignissen, von der Erziehung, von Bildung, davon, wie die verschiedenen Gruppen sich Gehör verschaffen etc.

@kleinundgrün

Ich hab es nochmal nachgelesen, die Fragen sollten alle an @McMurdo und nicht an dich, sorry.

@Bruderchorge
Kein Problem. Ich war nur etwas verwirrt ....

Bruderchorge schrieb:Das war falsch ausgedrückt, muss ich einen Anteil von Verbrechen akzeptieren, den ich relativ leicht aufklären oder sogar verhindern könnte ohne einen eklatanten Einschnitt in meine Freiheit ?

Wie ich nun schon mehrfach ausgeführt habe gibt es ja bis jetzt nicht mal ansatzweise Hinweise darauf das sich die Aufklärungsquote verbessert hat durch diese Maßnahmen oder das Straftaten aufgrund dieser Maßnahmen verhindert wurden. Und es geht auch gar nicht um den Umfang der Daten sondern darum das sie eben anlasslos gespeichert werden ohne Verdachtsmoment. Dazu muss ich auch kein Rechtswissenschaftler sein um dagegen zu sein. Das wäre ja völlig albern.

Ein sehr großes Problem ist, wenn ein Stalker sein Opfer nicht nur ausspioniert, Gerüchte verbreitet, es im Netz beleidigt, durch Dritte Person beobachtet, sondern über eine dritte Person zum Stalker gemacht wird.

Das passierte 2008 wo ein Mann aus seefeld hechendorf durch so eine miese Aktion als Stalker verleumdet wurde. Angeblich hätte er auf dem Weg zur Arbeit jemanden verfolgt, dann noch was sehr verletztendes gesagt. Die Person die diese Geschichte vorgaukeln war eine Beihilfe des Stalker. Dabei haben die Täter indizen gesammelt um für andere glaubhaft zu wirken.

Die Behörden gehen davon aus das der unschuldige plötzlich ein Stalker ist, und die Beihilfe das angebliche Opfer. Der eigentliche Stalker bleibt somit verschont.

Gibt es bei so einem Komplizierten Fall für die Behörden eine Möglichkeit herauszufinden, das die Beihilfe das mit dem Stalking nur erlogen hat?

Deshalb ist dann doch eine Speicherung von Internet und Telefon Daten gut.

@luv.gent

in deinem fall gab es aber nie wirkliches stalking, weder durch den "mann" noch durch den "stalker".
deshalb ist das ein fall für den straftatbestand "verleumdung" bzw "vortäuschen einer straftat". dort ist die beweisführung gleich wie für jede andere untergeschobene tat, wie diebstahl, mord, körperverletzung etc.

also sehe ich jetzt nicht dein spezielles problem mit dem straftatbestand der stalking unter strafe stellt!

@ostimor,

Das war ja nicht die einzige Sache die manche dem Mann fälschlicherweise vorgeworfen haben als falsches Gerücht.

Weitere falsche Gerüchte waren auch:

Er hätte sich in andere Handys eingehackt, dabei haben sie ihn gehackt am Computer.

Sie nutzten seine Dokumente und Forenbeiträge um ihn schlecht zu machen.

Gerüchte mit Sex und Porno verbreitet

Er hätte mal jemand am Bahnhof fotografiert, dabei haben sie ihn fotografiert mit dem Handy.

Also das war ziemlich organisiert gewesen um dem Mann aus Seefeld Hechendorf schlechtzumachen. Irgendwie tut er mir leid was ihm angetan wurde. Ich habe da so einiges erfahren. Er wurde auch von seinen untätern auf dem Weg zurArbeit, im Stammlokal beobachtet. Falsche Freunde hatte er auch einige.