@JimmybondyHier ist ein etwas längerer Text, ich denke der könnte allgemein interessant sein.
Wers lieber nicht hier liest, hier der Link, ich habe extra keine typische Vegetarierseite gewählt....
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/klima/frage-von-a-deutsch_aid_50827.htmlUngebremste Fleischeslust
Die Viehzucht ist der größte Landnutzer der Erde. Sie beansprucht 30 Prozent ihrer Landoberfläche und 70 Prozent des landwirtschaftlich genutzten Landes. Von der gesamten Ackerfläche dienen 33 Prozent allein der Futtermittelerzeugung. Weil die Welt trotz Hunger und Armut unterm Strich immer reicher wird, steigt der Fleischkonsum rasant. Die FAO prognostiziert eine Zunahme der Fleischproduktion von derzeit 229 Millionen auf 465 Millionen Tonnen im Jahr 2050 und für die Milchproduktion von 580 Millionen auf 1043 Millionen Tonnen.
Für diesen Luxus fallen weltweit die Wälder, insbesondere in den Tropen. Im brasilianischen Amazonasgebiet etwa verschwand bis heute knapp die Hälfte der ursprünglichen Waldbedeckung. Von den abgeholzten Flächen werden 70 Prozent als Weide genutzt, der Anbau von Futtermitteln beansprucht einen großen Teil des Restes. Oft zwingen überhöhte Abgrasung, Bodenverdichtung und Erosion zur Aufgabe der Weiden. Dann wird als Ersatz neuer Regenwald gerodet. Ungefähr 20 Prozent des weltweiten Weidelandes wurden auf diese Weise bereits zerstört.
Die Viehzucht setzt neun Prozent des anthropogenen Kohlendioxids frei, 37 Prozent des Methans sowie 65 Prozent der Stickoxide. Letztere stammen aus den reichlich eingesetzten Düngemitteln. Die Tiere erzeugen naturgemäß riesige Mengen an Gülle. Daraus entfleucht massenhaft Ammoniak in die Luft, das stark zur Versauerung des Regens und damit der Waldböden und Gewässer beiträgt. In den USA erzeugt die landesweit größte Schweinezuchtanlage mehr Mist als die Metropole Los Angeles an Müll.
Wertvolles Getreide landet in den Trögen der Nutztiere
Die Liste der humanitären und Umweltsünden durch die Fleischeslust geht noch weiter: Weltweit hungern über 852 Millionen Menschen, trotz einer weltweiten Getreideernte von 1,57 Milliarden Tonnen (Daten von 2006). Bei einer Weltbevölkerung von rund 6,6 Milliarden gäbe es rein rechnerisch für jeden Menschen pro Tag 652 Gramm Getreide. Doch knapp die Hälfte der globalen Getreideernte und 90 Prozent der jährlichen Erträge von Sojabohnen landen in den Trögen der weltweit 20 Milliarden Nutztiere.
Den größten Anteil an der desaströsen Bilanz haben die Rinder, sie sind – Achtung, Kalauer! – die größten „Umweltschweine“. Etwa 1,5 Milliarden davon gibt es weltweit. Der US-Ökologe Jeremy Rifkin schreibt in seinem Buch „Das Imperium der Rinder“: „Das Rind, das einst als heiliges Fruchtbarkeitssymbol verehrt und in jüngerer Vergangenheit als Wohlstandssymbol gefeiert wurde, vergiftet heute die Atmosphäre und die Lebensräume unseres Planeten.“ Und der Münchner Evolutionsbiologe Josef Reichholf konstatiert, die Wiederkäuer seien durch ihre Symbiose mit dem Menschen die „dominante Lebensform“. Ihnen gehöre das meiste Land, der Mensch versorge sie umfassend und opfere einen Gutteil seiner eigenen Lebensmöglichkeiten, um sie zu erhalten. Die Erde sei also ein »Planet der Rinder«.
Kühe rülpsen Methan
Die Krux ist, dass in ihren Mägen Methan entsteht, und zwar 75 Kilogramm pro Tier und Jahr. Insgesamt werden allein durch die Rülpser und Fürze der Rindviecher über 112 Millionen Tonnen des Gases emittiert, das eine 23-mal größere Treibhauswirkung hat als CO2. Hinzu kommen laut FAO jährlich 2,4 Milliarden Tonnen CO2 durch die Rodung von Wäldern für Weiden und Ackerland. Jeremy Rifkin rechnete einmal vor, dass bereits in den 80er- Jahren für jeden in den USA verspeisten Hamburger sechs Quadratmeter Urwald in Weidefläche umgewandelt wurden.
Tatsächlich braucht man sieben bis 16 Kilogramm Getreide, um ein Kilogramm Fleisch zu erzeugen. Auf der dafür benötigten Fläche ließen sich im selben Zeitraum 200 Kilogramm Tomaten oder 160 Kilogramm Kartoffeln ernten. Fleischverzehr ist also die effektivste Form der Nahrungsmittelvernichtung, und er verschwendet auch Energie. Bei der Erzeugung eines Fleischlaibchens entstehen beispielsweise 796 Gramm CO2, bei einem Getreidelaibchen (Getreidebratling) nur 63 Gramm. Der Genuss der fleischlichen Bratlinge beeinträchtigt das Klima also 13-mal stärker.
Anreiz zur vegetarischen Ernährung
Hauptverantwortlich für den Klimawandel ist die Tiernutzung damit zwar nicht, doch sie trägt einen großen Teil zur globalen Erwärmung bei. Persönlich habe ich daraus die Konsequenzen gezogen. Meine Frau war aus ethischen Gründen schon immer Vegetarierin. Ich schloss mich dem aus ökologischen Erwägungen an. Vielleicht bestärken die hier genannten Fakten den einen oder anderen darin, den gleichen Entschluss zu fassen.