Das Fehlverhalten der eigenen Kinder relativieren?

Ilvareth schrieb:Nur habe ich von meiner Seite nach der Aktion der Mutter gar keine Lust mehr, das anzunehmen.

Ist verständlich, wäre aber ein Fehler. Denn damit würdest du den anderen Müttern (und auch den Kindern) suggerieren, dass du jetzt selbst denken würdest, es wäre dein Fehler gewesen, weil du die Harke nicht weggeschlossen hast. Und als wärest auch du der Meinung, man könne von einem Fünfjährigen nicht erwarten, seinen Spieltrieb etwas abzubremsen, wenn es um Sachen geht, die anderen Leuten gehören.

Und das darf ja wohl nicht sein!

Was die zwei Mütter angeführt haben, sind absolut keine Argumente. Wenn ein Kind etwas falsch bzw. kaputt gemacht hat, dann muss man mit ihm in Ruhe darüber sprechen.

Vollkommen falsch, das Fehlverhalten runter zu spielen oder dem Gastgeber unterschwellig die Schuld zu geben.

Sinnvoll ist natürlich, Dinge aus dem Garten zu entfernen, die für Kinder gefährlich sein könnten wie Werkzeuge oder Elektrogeräte.

Jedoch kann schon ein harmloser Eimer gefährlich sein, wenn er zweckentfremdet wird oder nicht für die Dinge verwendet wird, für die er gedacht ist.

Allgemein gesehen sollte man bei Kindern immer mit Unvorhergesehenem rechnen, dafür sind es Kinder u. so regen sich Einige auf, wenn sie sich nicht korrekt verhalten.

@Ilvareth

Bei Deinem geschilderten Fall kann ich Deinen Ärger verstehen, auch darüber, was die Mütter gesagt haben.
Geht so nicht, finde ich.

Ein Paar das mit uns befreundet ist lädt ab und an mal zu größeren Festivitäten ein. Mal ein Geburtstag von einem von ihnen, mal dies, mal jenes. Mittlerweile haben alle eingeladenen Paare Kinder in verschiedenen Altersklassen.

Eines der Paare hat ein... sagen wir mal... etwas schwierigeres Kind.
Dieses Kind bekommt von Seiten der Gastgeber durchaus auch Ansagen wenn es mal wieder Mist baut - während die Eltern des Kindes es zwar sehen, aber so gut wie nie eingreifen (abgesehen von einem halbherzigen "Pass auf" oder "X, denk an ....", früher haben sie es auch mit einer Stickersammlung für gutes Benehmen versucht und kamen dann höchstens mit dem lahmen Versuch "denk an die Smileys").
Wie auch immer, die Gastgeber machen eine Ansage, das Kind hält sich mehr oder weniger eine kurze Zeit daran. Bis die nächste Ansage sein muss um das Eigentum oder andere Kinder zu schützen.

Dennoch wird diese Familie immer mit eingeladen, einfach weils sich so gehört und weil die Eltern wohl doch irgendwie nett sind.

Will sagen, wenn man eine Ebene finden kann auf der es sich lohnt dennoch als Erwachsene den Kontakt weiter zu halten, dann ist alles gut. Wenn man es nur vom Verhalten eines Kindes abhängig macht ob die Erwachsenen weiter Kontakt halten... das wäre doch vielleicht schade.
Klar, irgendwann kommt für fast jedes Kind der Zeitpunkt an dem es sich die Gäste selbst aussucht für die eigene Feier. Das dann eben das eine oder andere Kind (plus dessen Eltern) nicht dabei ist - das ist dann normal.

1. kaputt gehen - kann beim spielen passieren
da reicht schimpfen und ermahnen
2. kaputt machen - da muss ne empfindliche strafe her

ich hab meinen monsterchen zwar beigebracht vorsichtig mit allen spielsachen umzugehen.
aber die lieben kleinen testen die grenzen trotzdem aus - die wollen einfach wissen,ob man es ernst meint
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ich hätte meinem ne knallharte ansage gemacht,eine entschuldigung von ihm verlangt und etwas gleichwertiges von ihm an des andere kind abgeben lassen.
er soll den verlust ja schon spüren.
sonst macht des bestrafen nich viel sinn.
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grad bei so ner feier hat man ja nich alles immer im blick
und es kann auch keiner erwarten,dass man im vorfeld alles mögliche wegräumt.
sie hätte die harke ja auch beiseite stellen können,hat sie aber nich....
weil sie sie auch nich als "gefahrenquelle" gesehen hat.

Ich bin ja sehr erleichtert, dass ihr das alle so seht wie ich, aber ist hier wirklich keiner, der diese anderen Mütter versteht ihn ihrer Haltung?
Ich würde gerne verstehen, was dahinter steckt.
Die eigene Scham über das Verhalten des Kindes?
Das Kind irgendwie in Schutz zu nehmen, obwohl die Situation das eigentlich nicht hergibt?

@Ilvareth
Ich kann Dir sagen, was dahinter steckt! Es war zumindest der Mutter des Jungen peinlich, dass er das getan hat, denn es faellt ja auf ihre Erziehung zurueck. Also hat sie in der Tat versucht, die Schuld ein wenig zu streuen. Mehr steckt nicht dahinter!

@Ilvareth
warum sie wieder zurückrudern kann ich dir auch nich sagen.
vlt. wollen sie dir die schuld zuweisen,damit des eigene kind nich mehr als so schlimm/wild/ungezogen rüberkommt.
oder ihr tut ihr junge einfach leid,weil er evtl. tränenreich seine mutter um den finger gewickelt hat.

@Alarmi
Aber sie hat ja nicht sofort "gestreut", sondern nachdem die Sache eigentlich geklärt und aus der Welt war. Als eine Art Reflex im ersten Moment würde ich das nachvollziehen können.

@Ilvareth
Im Reflex handelt man eigentlich eher richtig. Die Rechtfertigerei kommt erst, wenn man Zeit hatte drueber nachzudenken!

@Alarmi
Das klingt so unglaublich logisch, da muss ein Haken dran sein 😉

@Ilvareth

Viele Mütter sehen die Fehler ihres Kindes nicht so eng. Meine Schwester ist auch so. Es sind immer die anderen Kinder Schuld.


Damit geben sie ihm "Narrenfreiheit", alles zu tun, was sie gerade wollen.
Ich glaube, so Mütter möchten sich u.a. nicht mit den Fehlern ihres Kindes auseinander setzen. Für sie ist es so einfacher und bequemer.

Ilvareth schrieb:ch bin ja sehr erleichtert, dass ihr das alle so seht wie ich, aber ist hier wirklich keiner, der diese anderen Mütter versteht ihn ihrer Haltung?
Ich würde gerne verstehen, was dahinter steckt.
Die eigene Scham über das Verhalten des Kindes?
Das Kind irgendwie in Schutz zu nehmen, obwohl die Situation das eigentlich nicht hergibt?

Na, weil es schlicht den Eindruck erweckt, ihre Kackbratzen hätten keine erziehung genossen...

@Mittelscheitel
Aber genau dieser Eindruck wird sich verstärkt, wenn man es im Nachhinein so rechtfertigt.

Mütter die den Fehler zuerst beiden anderen Kindern suchen und ihr Eigenes "nie" was dafür kann sind oft Helikoptermütter, hab ich schon so beobachtet.

Das Problem ist, dass diese Mütter nicht konsequent agieren. Es wird angekündigt "wenn Du es nochmal machst, dann....". Aber trotz Wiederholen folgt keine Konsequenz. Es fehlt da echt einiges.

Mir erscheint es, als wären die Eltern von dem Kind nicht so ganz erwachsen.

Kinder tun alles mögliche, weil sie eben Kinder sind.

Und deswegen werden sie nun mal auch erzogen.
Und eben deswegen gibt es Konsequenzen, wenn sie sich falsch verhalten.
Und eben deswegen kriegt ihr jetzt seinen Plantschbecken, denn der ist durch das Kind kaputt.

Ein Kind muss das lernen.
Und bei solchen Eltern lernt es nicht.

Nur weil ein Auto nicht abgeschlossen ist und der Schlüssel im Zündschloss steckt, darf ich noch lange nicht einsteigen und losfahren.

Genausowenig wie das Kind mit ner Harke auf etwas einschlagen darf, was nicht ihm gehört und kaputt geht.

Und es ist dein Garten. Da dürfen Spielgeräte rumliegen, wie sie lustig sind.

Die Eltern sollen jetzt nicht rumspinnen.

Ich denke, dass früher oder später die Sache noch mal zur Sprache kommen wird, und ich glaube, für dieses Gespräch kann ich von hier schon einiges mitnehmen.

Eltern halten halt normalerweise zu ihren Kindern, außer sie sind schlechte Eltern.
,,Zu den Kindern halten" gibt`s natürlich in unterschiedlichen Graden, auch in ungesunden Graden.

Ich erinnere mich da an die Story mit einem ehemals besten Freund vor vielen Jahren, der immer rumlog und bei seinen Straftaten etc. immer wieder mal meinen Namen verwendete.
Am Telefon, nachdem sie sich erst aufgeregt hatte, dass ich den Jungen zu Unfug verführen würde, was sich dann als Lüge herausstellte, meinte sie dann, sie müsse auch zu ihm halten, wenn er lügt.

Ist natürlich ihre Entscheidung gewesen, aber gesund find ich das aus heutiger Sicht nicht.
Auch Selbstständigkeit und für sich selbst grade stehen müssen Kinder und Jugendliche lernen.


Das Verhalten hat man gerne auch in der Schule, da regen sich die Eltern zum Teil auch fürchterlich auf, drohen mit Anwälten und Gerichtsverfahren (die etwas intelligenteren und besser begüterten) oder auch mit Prügeln gegenüber den Lehrern.
Es dringt zwar nicht so häufig nach draußen, aber manche Lehrer trauen sich mit den Eltern gewisser Kinder nicht mehr zum Gespräch, weil die schon ausgeflippt sind.
Auch mit Verwarnungen und Sanktionen gegen das Kind ist man dann vorsichtiger.

Manche Eltern können sich wohl einfach nicht vorstellen, dass ihr Kind auch mal faul, dumm, frech oder gewalttätig ist, finden das vielleicht sogar gut (,,der kann sich durchsetzen, der lässt sich nichts gefallen, richtig so") oder sie interpretieren eben das ,,zum Kind halten" falsch.

Das Balg an den Haaren hochziehen, paar mal im Becken eintauchen um danach ganz freundlich und hilfsbereit zu fragen:

"Oh nein Marko, bist du etwa in's Planschbecken gefallen? Ja klar weinst du da jetzt mhmm? Hast dich bestimmt erschreckt."

Aus, fertig.
Und wenn dich von den anderen Kindern wer verraten will, gibt es für denjenigen eben keine Torte und Luftballons.

@Redox

Geile Methoden :D