Rechtschreibfehler gleich Dummheit?

@emz

emz schrieb:Ich wüsste nicht, was sich da am Lehrplan geändert haben sollte. Es mag vielleicht daran liegen, dass die Kinder mehr gedrillt wurden.

Vor zehn bis fünfzehn Jahren wurde beim Schreiben lernen "Schreiben nach Gehör" eingeführt. Viele Kollegen machen das für die deutlich schlechtere Rechtschreibung verantwortlich.

@Pan_narrans
Interessant, das mag ein Grund sein, kommt dann aber drauf an, wie lange man mit dieser Methode arbeitet.
Und trotzdem hält das manche Kinder nicht davon ab, richtig schreiben zu lernen :D

@emz
Theoretisch sollte man die Methode nur während der Phase des ersten Schreibenlernens anwenden, also so das erste Schuljahr. Ich habe aber schon des Öfteren von Grundschulen gehört, die das bis einschließlich des vierten Schuljahres durchziehen. Das ist definitiv zu lange.

Vertippen oder Flüchtigkeitsfehler können immer passieren. Mir jedenfalls.

Aber grundsätzlich sollte man in der Lage sein, sich halbwegs verständlich und korrekt ausdrücken zu können. Die wichtigsten Grundregeln sind meiner Meinung nach auch nicht soo schwer.

Pan_narrans schrieb:Theoretisch sollte man die Methode nur während der Phase des ersten Schreibenlernens anwenden, also so das erste Schuljahr. Ich habe aber schon des Öfteren von Grundschulen gehört, die das bis einschließlich des vierten Schuljahres durchziehen. Das ist definitiv zu lange.

Beim Thema Grundschule kann ich nicht mitreden.
Aber ich habe viel mit Oberstufenschülern zu tun, also Schüler, die die Fach- oder allgemeine Hochschulreife erlangen wollen. Der Großteil kann das/dass nicht unterscheiden, kennt nicht die wichtigsten Kommaregeln und verwendet die Groß- und Kleinschreibung nach dem Zufallsprinzip.
Das finde ich sehr bedenklich. Ich kann aber nicht beurteilen, woher das kommt.

Pan_narrans schrieb:Vor zehn bis fünfzehn Jahren wurde beim Schreiben lernen "Schreiben nach Gehör" eingeführt. Viele Kollegen machen das für die deutlich schlechtere Rechtschreibung verantwortlich.

Es hät mich auch gewundert das 15 Jahre kein Lehrplan geändert wurde.
Bei dieser Lehrmethode leuchtet es ein dass das keine gute Sache sein kann. Schreiben nach Gehör ist schreiben nach Dialekt und fern der Grammatik.

Damit wir uns überhaupt vorstellen können, was damit gemeint ist, hier ein Beitrag vom Frühjahr 2012, der das verdeutlicht.

http://www.tagesspiegel.de/wissen/streit-um-lernmethode-fuer-kinder-schreiben-nach-gehoer/6351586.html

So wie sich das dort liest und auch in weiteren Artikeln, scheint man sich schon damals in Richtung der alten Unterrichtsmethoden aufgemacht zu haben.

Ich bin fremdsprachig und hab mir Deutsch selbst beigebracht, so gut wie ich es konnte.

Natürlich kann ich nicht fehlerfrei schreiben und das ist ein Grund, warum ich mich hier sehr, sehr oft zurückhalte. Das ist eigentlich dumm von mir, denn es ist nicht meine Muttersprache, ich muss sie nicht perfekt können, wäre ja keine Schande.

Ich bemühe mich fehlerarm zu schreiben und kann oft nicht selbst einschätzen wie viel Unsinn drin steht, aber man versteht mich meistens und bis jetzt hat mich hier in Forum niemand böse angeguckt.

Nett von euch.

Muss aber zugeben, dass mir eine gepflegte Sprache viel bedeutet und ich wenig Verständnis habe, wenn jemand eigene Muttersprache nicht beherrscht.

Hier sehe ich immer wieder bestimmte Worte die, für mich, verwirrend waren.

Sätze wie: "Ich dachte, ich bin toD."

Worte wie "ebenD".

Es gibt viele Beispiele, die ich jetzt nicht aufzählen kann, aber ich musste oft nachhaken, wer da falsch schreibt und ob ich vielleicht in Unrecht bin.

@anouk

Da würde ich doch mal sagen, deine wenigen Fehler darfst du getrost vernachlässigen. Ich wäre jetzt jedenfalls nicht darauf gekommen, dass du nicht muttersprachlich bist.

Was die von dir als verwirrend bezeichneten Sätze betrifft, mach dir nichts draus, ich weiß auch häufig nicht, was man damit zum Ausdruck bringen möchte.

@emz

Das ist nett und ermutigend, ich danke Dir.

@anouk
@emz

"ebend" scheint mir Dialekt (?) zu sein und heißt wohl das Gleiche wie "eben".

Tod/tot kann auch mal ein Tippfehler sein.

@anouk
Ich find dich sprachlich auch sehr gut :)

hallo-ho schrieb:Ich find dich sprachlich auch sehr gut :)

Ich auch - und sich eine Sprache selbst beibringen ist ja sowieso eine tolle Leistung! :)

@hallo-ho
@Minderella


Vielen Dank... Ich muss leider zugeben, das ich mit der-die-das trotzdem grosse Mühe habe und das bleibt wahrscheinlich so.

Doch, zurück zu Thema: Ich war am Anfang nur eine stille Mitleserin und habe erlebt wie einige wegen Rechtschreibefehler so wirklich beleidigt und niedergemacht wurden. Also, habe ich etwas Zeit gebraucht, um selbst etwas zu verfassen.

So denke ich, Rechtschreibefehler gleich nicht Dummheit aber vielleicht Faulheit.

Wenn ich mir nicht sicher bin, wie man ein Wort schreibt, benutze ich Google.

So viel Respekt Mitlesern gegenüber sollte doch sein, oder?

@anouk
der/die/das nicht immer perfekt zu wissen, ist für Nicht-Muttersprachler wirklich nicht schlimm. Ich weiß auch nicht immer, ob le/la bzw. el/la.
Und selbst im Deutschen muss ich manchmal nachdenken, ob ich z.B. einen Akkusativ oder Dativ brauche.

Allgemein finde ich, paar Tipp-/Flüchtigkeitsfehler sind "lässliche Sünden", aber grundsätzlich ist es ein Zeichen von Höflicheit, auch sprachlich deutlich zu schreiben und nichtzudenkendasskommasundgrosskleinschreibungundsatzzeichenundsonzeugüberflueßig sind. Die haben nämlich schon Sinn und Zweck für den Lesefluss und Textverständnis.

@anouk

anouk schrieb:und bis jetzt hat mich hier in Forum niemand böse angeguckt.

dafür jibbet aber auch gar keinen grund!
:-)

du schreibst doch so wie's sein soll.
und sog. flüchtigkeitsfehler sind doch bei jedem vorzufinden.

@Alienpenis

Danke, Du hast auch recht.

Darum denke ich, wenn jemand ein Eröffnugsthread macht, ihn dann völlig unleserlich verfasst, so wie uns @hallo-ho vorgezeigt hat, ist das nicht nur schwer und mühsam zu lesen.

Wird auch weniger ernst genommen.

@anouk

anouk schrieb:Ich muss leider zugeben, das ich mit der-die-das trotzdem grosse Mühe habe und das bleibt wahrscheinlich so.

Damit kommt meine Mutter nach über 40 Jahren in Deutschland auch immer noch ab und zu auch durcheinander, obwohl sie wirklich sehr sehr gut deutsch spricht. :-)

Ach, kleine Fehler macht hier wohl jeder. Oft ist es auch so, dass das Gehirn kleine Fehler überliest.

Wenn aber viele Fehler und schlechter Satzbau und inhaltlich es sehr wirr wird, dann fällt es mir schwer es zu lesen und ich hab das Gefühl einen Knoten im Hirn zu bekommen.

Aber so richtig blöde finde ich die Leutz, die sich über schlechte Rechtschreibung beschweren und dann selbst einige Fehler in ihrem Text einbauen.

@troublerin77

troublerin77 schrieb:Aber so richtig blöde finde ich die Leutz, die sich über schlechte Rechtschreibung beschweren und dann selbst einige Fehler in ihrem Text einbauen.

Oder wenn sie daraus ein Argument machen.

Mir hat mal jemand geschrieben:

- Hör auf so Dämlich zu sein und lerne besser Deutsch!
- Ich denke, "dämlich" ist ein Adjektiv und wird klein geschrieben.
- Ja und deutsch ist nicht meine muttersprache!
- Meine doch auch nicht.

Aber das war nicht in Allmy. :)

@anouk
Ja, einfach lächerlich so ein Verhalten. Wie im Kindergarten, lach.
Aber wenn ich mir die Screenshots beim 'goldenen Aluhut' so sehe, dann denke ich schon manchmal, dass die Schwurbler weder Rechtschreibung noch Satzbau beherrschen und wirr schreiben dort viele auch.
Ich schreibe vom Handy und kann deswegen nicht verlinken, aber man muss nur mal auf die Fb Seite vom goldenen Aluhut gehen. Da sind echt einige Rechtschreibperlen dabei.

@troublerin77

Wie schade, ich habe kein FB account :)