Das Sondel-Hobby
10.02.2016 um 05:57Ave!
Ich wollte mal einen Thread aufmachen, in dem man über das Sondeln diskutiert. Auch austauschen kann man sich gerne! :)
Mein input:
1. Gesetzliche Lage.
SpoilerVorweg: Für den Sondengänger ist die Rechtslage in Deutschland in weiten Bereichen günstig. Jeder darf in Deutschland genehmigungsfrei einen Metalldetektor besitzen und benutzen, wenn auch mit den nachfolgend beschriebenen Einschränkungen. Schatzfunde sind sogar steuerfrei. Die Wahrscheinlichkeit, als Sondengänger rechtlichen oder sonstigen Ärger zu bekommen ist minimal, wenn man sich halbwegs vernünftig verhält. Damit ist gemeint, dass man seinem gesunden Menschenverstand folgt, keinerlei Schäden anrichtet, seine Löcher wieder auffüllt und nicht gerade das größte archäologische Heiligtum seines Landkreises ausgräbt.
Eine Suchgenehmigung nach dem Denkmalschutzgesetz - wohl DAS Dauerthema in Sondengängerkreisen - zu haben ist meist nicht erforderlich, denn die ist nur für sogenannte Bodendenkmäler (mehr dazu im Abschnitt "Denkmalschutzrecht") notwendig. Glücklicherweise, denn sie wird oft verweigert. In Bayern übrigens pauschal, d.h. jedermann gegenüber und auch außerhalb von Bodendenkmälern und somit ohne Rechtsgrundlage. Wo sie anderswo in Deutschland erteilt wird, so meist nur für Flächen, auf denen man ohnehin keine bräuchte. Das hat ideologische Gründe (LDAs betrachten Geschichte als ihr eifersüchtig gehütetes Hoheitsgebiet) und führt dazu, dass solche Genehmigungen hauptsächlich psychologische Relevanz haben.
Ich kenne niemanden persönlich, der trotz genehmigungsloser Suche jemals einen Bußgeldbescheid erhalten hätte, und in meinem Bekanntenkreis sind Sucher mit 30 Jahren Sucherfahrung. Ich selber wurde in seit Beginn meiner Suchtätigkeit im Jahr 2000 nur ein einziges Mal - von einem Passanten - nach einer Genehmigung gefragt. Und zwar gleich an einem der ersten Suchtage. Damals wurden in Bayern noch Genehmigungen ausgestellt und ich hatte auch eine.
Selbst wenn ein juristisches Fehlverhalten eines Sondengängers vorliegen sollte, so sind für die Strafverfolgung Informationen nötig, die zunächst meist nur der Sondengänger selber besitzt, wenn er nicht gerade in flagranti ertappt wird. Daher ist es umso unverständlicher, wenn LDAs im Umgang mit Sondengängern (und Grundeigentümern und Sammlern und Zufallsfindern, also mit praktisch allen relevanten Personengruppen) auf Konfrontation mit der rechtlichen Knute statt auf Konsens oder zumindest einen Modus Vivendi setzen.
Das Problem betrifft die Archäologie weltweit, und zwar umso mehr, je strenger die Gesetze sind. Das Schlimmste, was der Archäologie eines Landes passieren kann, ist, wenn der Gesetzgeber allzu ungeprüft den praxisfernen, ausschließlich an akademischen Überlegungen orientierten Gesetzesvorschlägen der Archäologen zustimmt. Denn diese schütten meist das Kind mit dem Bade aus. Es kommt zur Konfrontation mit allen relevanten Teilen der Bevölkerung (Zufallsfinder, Grundeigentümer, Sammler und eben Sucher) und die schadet der Archäologie meist mehr als der ursprünglich anvisierte Missstand. Obwohl in Deutschland in dieser Hinsicht schon eine Menge Schaden angerichtet wurde (Stichwort "Schatzregal") , halten sich die rechtlichen Behinderungen des durchschnittlichen, privaten Geschichtsfreundes mit Metallsonde doch in Grenzen. Dennoch sollte jeder die für sein Bundesland geltenden Gesetze genau kennen. Soviel als Vorbemerkung.
Fragen:
Geht jemand von euch Sondeln und hat schon was gefunden?
Welche Plätze besucht ihr?
Equipment?
Ich habe mir ein Plätze im Vorfeld ausgesucht und möchte zunächst die umliegende Gegend absuchen, in der im zweiten Weltkrieg gekämpft wurden. Dazu habe ich einiges an informationen zusammen gesucht. Desweiteren wollte ich eventuell eine Chronik oder ein kleines Buch verfassen, mit Augenzeugen Berichten.
Meine Ausbildungsstätte zum beispiel war damals ein Lazarett, etc... Ausserdem konnte ich einige Höfe ausmachen, auf denen Barracken standen.
Daher ist das ganze für mich nicht einfach nur eine Schatzsuche, sondern beinhaltet auch , dass ich möglichst viele Informationen sammel und zusammenfasse.
Ausserdem habe ich via Google Earth alte Hohlwege und andere Wege (auf heutigen Äckern) finden können.
Ich wollte mal einen Thread aufmachen, in dem man über das Sondeln diskutiert. Auch austauschen kann man sich gerne! :)
Mein input:
1. Gesetzliche Lage.
SpoilerVorweg: Für den Sondengänger ist die Rechtslage in Deutschland in weiten Bereichen günstig. Jeder darf in Deutschland genehmigungsfrei einen Metalldetektor besitzen und benutzen, wenn auch mit den nachfolgend beschriebenen Einschränkungen. Schatzfunde sind sogar steuerfrei. Die Wahrscheinlichkeit, als Sondengänger rechtlichen oder sonstigen Ärger zu bekommen ist minimal, wenn man sich halbwegs vernünftig verhält. Damit ist gemeint, dass man seinem gesunden Menschenverstand folgt, keinerlei Schäden anrichtet, seine Löcher wieder auffüllt und nicht gerade das größte archäologische Heiligtum seines Landkreises ausgräbt.
Eine Suchgenehmigung nach dem Denkmalschutzgesetz - wohl DAS Dauerthema in Sondengängerkreisen - zu haben ist meist nicht erforderlich, denn die ist nur für sogenannte Bodendenkmäler (mehr dazu im Abschnitt "Denkmalschutzrecht") notwendig. Glücklicherweise, denn sie wird oft verweigert. In Bayern übrigens pauschal, d.h. jedermann gegenüber und auch außerhalb von Bodendenkmälern und somit ohne Rechtsgrundlage. Wo sie anderswo in Deutschland erteilt wird, so meist nur für Flächen, auf denen man ohnehin keine bräuchte. Das hat ideologische Gründe (LDAs betrachten Geschichte als ihr eifersüchtig gehütetes Hoheitsgebiet) und führt dazu, dass solche Genehmigungen hauptsächlich psychologische Relevanz haben.
Ich kenne niemanden persönlich, der trotz genehmigungsloser Suche jemals einen Bußgeldbescheid erhalten hätte, und in meinem Bekanntenkreis sind Sucher mit 30 Jahren Sucherfahrung. Ich selber wurde in seit Beginn meiner Suchtätigkeit im Jahr 2000 nur ein einziges Mal - von einem Passanten - nach einer Genehmigung gefragt. Und zwar gleich an einem der ersten Suchtage. Damals wurden in Bayern noch Genehmigungen ausgestellt und ich hatte auch eine.
Selbst wenn ein juristisches Fehlverhalten eines Sondengängers vorliegen sollte, so sind für die Strafverfolgung Informationen nötig, die zunächst meist nur der Sondengänger selber besitzt, wenn er nicht gerade in flagranti ertappt wird. Daher ist es umso unverständlicher, wenn LDAs im Umgang mit Sondengängern (und Grundeigentümern und Sammlern und Zufallsfindern, also mit praktisch allen relevanten Personengruppen) auf Konfrontation mit der rechtlichen Knute statt auf Konsens oder zumindest einen Modus Vivendi setzen.
Das Problem betrifft die Archäologie weltweit, und zwar umso mehr, je strenger die Gesetze sind. Das Schlimmste, was der Archäologie eines Landes passieren kann, ist, wenn der Gesetzgeber allzu ungeprüft den praxisfernen, ausschließlich an akademischen Überlegungen orientierten Gesetzesvorschlägen der Archäologen zustimmt. Denn diese schütten meist das Kind mit dem Bade aus. Es kommt zur Konfrontation mit allen relevanten Teilen der Bevölkerung (Zufallsfinder, Grundeigentümer, Sammler und eben Sucher) und die schadet der Archäologie meist mehr als der ursprünglich anvisierte Missstand. Obwohl in Deutschland in dieser Hinsicht schon eine Menge Schaden angerichtet wurde (Stichwort "Schatzregal") , halten sich die rechtlichen Behinderungen des durchschnittlichen, privaten Geschichtsfreundes mit Metallsonde doch in Grenzen. Dennoch sollte jeder die für sein Bundesland geltenden Gesetze genau kennen. Soviel als Vorbemerkung.
Fragen:
Geht jemand von euch Sondeln und hat schon was gefunden?
Welche Plätze besucht ihr?
Equipment?
Ich habe mir ein Plätze im Vorfeld ausgesucht und möchte zunächst die umliegende Gegend absuchen, in der im zweiten Weltkrieg gekämpft wurden. Dazu habe ich einiges an informationen zusammen gesucht. Desweiteren wollte ich eventuell eine Chronik oder ein kleines Buch verfassen, mit Augenzeugen Berichten.
Meine Ausbildungsstätte zum beispiel war damals ein Lazarett, etc... Ausserdem konnte ich einige Höfe ausmachen, auf denen Barracken standen.
Daher ist das ganze für mich nicht einfach nur eine Schatzsuche, sondern beinhaltet auch , dass ich möglichst viele Informationen sammel und zusammenfasse.
Ausserdem habe ich via Google Earth alte Hohlwege und andere Wege (auf heutigen Äckern) finden können.