100% Müllvermeidung

@Kunsthysterik

Dein Ansatz ist auf jeden Fall gut und lobenswert ;)
So ganz müllfrei wird man allerdings bei uns kaum leben können. Gerade die Marktstände werfen halt die Umverpackung weg. Bei uns machen sie das "heimlich", ggf. um das gute Gewissen der Käufer zu stärken.In anderen Länder ist nach Marktende ein riesiger Müllberg zu finden, den die Stadtreinigung dann wegräumt. Sind halt die Umverpackungen aus dem Großhandel, denn abgesehen von den lokalen Bauernständen die Saisonware anbieten kommt alles vom Großhandel.
Das spart aber immerhin die kleinen Endverbraucherpackungen, aber nur wenn die Leute ihre eigenen Tüten mitbringen.

datrueffel schrieb:Und wo landet dieser Abfall dann? In der Bio-MÜLL-Tonne und wird auf die MÜLLdeponie gefahren...also wird aus Abfall automatisch Müll, wenn du diesen wegschmeisst.

Ich vergrabe meine Bananenschale im Vorgarten, immer an der gleichen Stelle. Die "Banananenstelle" :D

Kunsthysterik schrieb:Ich vergrabe meine Bananenschale im Vorgarten, immer an der gleichen Stelle. Die "Banananenstelle"

Und wartest dann darauf, das ein Bananenbaum wächst? :D

Btw...benutztes Klopapier...Müll? ;)


Oh...und während ich es schrieb, ist mir die Bananenschale wieder eingefallen :D :D

Bei uns im Ort gibt es jetzt alle zwei Wochen eine Biomüll-Abholung. Bei diesen Temperaturen i.O., im Sommer wüsste ich nicht wohin damit. In der Küche, im Behälter vor sich hin gammeln lassen? Oder im Keller? Bis die Maden da drin rum kriechen... Da haben sie sich echt nicht viel dabei gedacht.. Das ist nix.

Mülltrennung halte ich aber für Sinnvoll und betreibe es auch exzessiv :D

Es gibt bei einer Bekannten an der Hochschule (HfWU) die Studiengänge:
"Energie und Ressourcenmanagement"
"Nachhaltiges Produktmanagement" (Bachelor)
"Trend- und Nachhaltigkeitsmanagement" (Master)
Und das ist wohl wahnsinnig am boomen.

Beim Einkauf achte ich eher auf regionale oder deutsche Produkte.
Ich kaufe möglichst keine Pilze aus Polen oder Äpfel aus Südamerika usw.
Wenn ich nach dem Einkauf einen Teil der Verpackungen entsorgen kann (Müslipackungen aus Karton etc.), dann lasse ich es dort. Tüten bringe ich selbst mit und wenn ich's mal vergesse kaufe ich welche aus Papier.

Bei Getränken kaufe ich, wenn es sich vermeiden lässt, keine Dosen und keine Einwegflaschen.

Fleisch, Wurst, Käse und Fischtheke...ich wäre dafür hierbei eine Lösung des Pfandsystems zu erproben. Um den Konflikt zwecks Hygiene und selbstmitgebrachten Mehrwegverpackungen zu umgehen, könnten Märkte solch ein Pfand-System einführen, wo man die Ware in Glasbehälter gibt und den gebrauchten beim nächsten Einkauf wieder dort abgibt und er dort auch hygiensch einwandfrei gereinigt wieder zum Einsatz beim nächsten Kunden kommt. Es gäbe Möglichkeiten da was zu ändern, aber ich denke es wäre eben schon etwas aufwendiger...

@datrueffel
Haste geschickt den ersten Absatz im zitierten Artikel weggelassen, aber o.k. Geht ja auch eher nicht darum, dass ich einen veralteten Begriff immer noch verwende.

@Kunsthysterik

Kunsthysterik schrieb:Das ist eben der Punkt, wo ich die Ernährung erwähnt habe. TK-Produkte fallen dann natürlich durch das Raster. Und so einige andere Essgewohnheiten wohl auch

Das mit Sicherheit. Du hast ja davon gesprochen, dass du deine Lebensmittel auf dem Wochenmarkt kaufst. Bei mir fällt das z.B. flach, weil mein Wochenmarkt leider unter der Woche ist und so gegen 13.30h schließt.
Ich sehe vor allem das Problem darin, dem Kunden das eigene Müllvermeiden schmackhaft zu machen. Es ist halt einfacher, die Wurst im Discounter um die Ecke zu kaufen als zum Metzger in die Innenstadt.

@Kunsthysterik
Also erst mal muss man - wie einige hier schon versucht haben - definieren, was Du unter Müll verstehst. "Etwas, das sich von alleine in die Natur reintegriert" kann es schon mal nicht sein, denn das ist auch schon vor 200 Jahren angefallen. Und sei es nur Bauschutt, Keramiken etc.

Es ist richtig, dass früher weniger Abfall entstanden ist, was aber daran liegt, dass früher die meisten Menschen viel zu wenig Geld hatten, um solche Ressourcen zu verschwenden. Außerdem waren damals die Hygienestandards viel geringer.
Auf heute übertragen würde das eben bedeuten, Verpackungen extrem zu verteuern und Hygienestandards zu reduzieren.

ich wäre dafür hierbei eine Lösung des Pfandsystems zu erproben. Um den Konflikt zwecks Hygiene und selbstmitgebrachten Mehrwegverpackungen zu umgehen, könnten Märkte solch ein Pfand-System einführen, wo man in Glasbehälter die Ware gibt und den gebrauchten beim nächsten Einkauf wieder dort abgibt und er dort auch hygiensch einwandfrei gereinigt wieder zum Einsatz beim nächsten Kunden kommt.

Ob die Reinigung und der Transport solcher Verpackungen gegenüber Einwegverpackungen ökologisch sinnvoller ist, steht zu bezweifeln. Letztlich hängt es davon ab, wie wie viel recycled wird und wie frei der Verbraucher in der Wahl seiner Lebensmittel ist.

SergeyFärlich schrieb:Ich sehe vor allem das Problem darin, dem Kunden das eigene Müllvermeiden schmackhaft zu machen. Es ist halt einfacher, die Wurst im Discounter um die Ecke zu kaufen als zum Metzger in die Innenstadt.

Es ist nicht nur einfacher, es ist vor allem billiger.

@Kunsthysterik
Wie machst du das dann bei leichtverderblichen lebensmitteln wie fisch, fleisch/wurst, milch und joghurt/pudding? Gerade die milcherzeugnisse würden mich interessieren. Nimmst du dann tupperwaren und dutzende behältnisse mit neben dem korb für das obst und gemüse? Die gute alte milchkanne für die milch, glasbehälter für joghurt und glas/edelstahlbehälter für wurst/fleisch/fisch? Wie willste salz kaufen? Salzstreuer mitnehmen und abfüllen?

Ich finde die idee ja prinzipiell gar nichtmal so verkehrt, aber kannst du das mal genauer beschreiben, wie du das gaaanz genau anstellen wilst?

@Kunsthysterik
Sehr löbliche Idee, finde ich super!
Aber ich glaube, eine 100%ige Müllvermeidung ist nicht machbar. Allein Hygieneprodukte (Shampoo, Waschmittel, Zahnpasta) sind verpackt und produzieren Abfälle.

Ich versuche, weitestgehend Plastikfrei zu leben (seit ich den Film Plastic-Planet gesehen habe) und auch, wenn das bedeutet, dass der Discounter oft ausfällt, weil man zum Markt oder Metzger des Vertrauens gehen muss (und eigentlich der Herstellung und nicht nur des Mülls wegen auch sollte!), muss man nicht immer Abstriche machen. Ich habe absichtlich 'oft' geschrieben, das mittlerweile in eigentlich allen Supermärkten und Discountern Obst und Gemüse einzeln eingekauft werden können. Statt ein Netz Orangen oder die in Folie verpackten Birnen einfach einzeln in ein Jutebeutelchen: voilá! Beim Metzger tuts ein mitgebrachtes Tuppaschüsselchen. Mittlerweile wird man dafür nicht mal mehr schief angeschaut (war anfangs in meinem kleinen Kaff schon so *smile*). Jogurt kaufe ich mir in Gläsern statt in Bechern.
Allerdings ist mir aufgefallen, dass ich definitiv mehr bezahlen muss. Während dem Studium hat mir das schon wehgetan muss ich gestehen.

Es ist zwar ein minimaler Beitrag, aber auf die Jahre gerechnet finde ich, lässt sich da durchaus was beobachten. Und wenn jeder so einen kleinen Beitrag leistet, dann ist dieser gar nicht mehr so klein....

Weiterer kleiner Tipp, um Wegwerfware aus dem Kühlschrank zu reduzieren: Bewusstmachen, was man selbst wie oft verzehrt und auf eine Einkaufsliste schreiben und wirklich nach dieser Liste einkaufen. So landen keine "Och, das würd ich gern mal ausprobieren, das geht dann schon weg"-Produkte im Wagen. Oder übrige Sachen einfrieren / Bekannten geben (muss jedoch zugeben, dass das im Studium zwar leicht war, da hat sich jeder über Essen gefreut :) )

Wie definierst du Müll? Ist Müll, den man recyceln kann, auch Müll? Ansonsten kann man in der Ernährung sehr gut Müll vermeiden. Alles frisch kaufen, seine eignen Behältnisse mitnehmen usw.

Aber wie schauts z.B. bei Pflegeprodukten aus? Gibts es hier alternativen zum Plastik? Oder bei Elektronik... klar kann man darauf achten, das man das Zeug so oft reparieren kann wie möglich aber irgendwann ist Schluss. Was dann? Und ein Computer ist auch nicht zu 100% recycelbar.

gastric schrieb:Wie machst du das dann bei leichtverderblichen lebensmitteln wie fisch, fleisch/wurst, milch und joghurt/pudding?

Man darf eben nur so viel kaufen, wie man verbrauchen kann - bevor das zeug verdirbt. Ist doch Klar. Ansonsten muss man das zeug frisch holen. Milch in der Milchkanne von Bauer. Wurst beim Metzger - der soll die Wurst eben in die mitgebrachte Verpackung legen... Jogurt/Pudding selber machen.

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Könnt mir nicht Vorstellen 100% Müllvermeiden. Woher bekomm ich meine Zahnpasta? Wohin schmeiße ich meinen Zahnbürstenaufsatz? Da müsste ich mich zu sehr einschränken.

Bei der Ernährung ist es aber für die Gesundheit Sinnvoll wenn man auf Plastik und Konserven verzichtet da diese Stoffe auch ins Lebensmittel übergehn und das ist nicht unbedingt Gesund

RalavomWald schrieb:Aber ich glaube, eine 100%ige Müllvermeidung ist nicht machbar. Allein Hygieneprodukte (Shampoo, Waschmittel, Zahnpasta) sind verpackt und produzieren Abfälle.

Wenn man will, kann man schon.
Unsere Urväter hatten auch nur Seife :). Putzen/waschen kann man damit auch und oft reicht auch Essigwasser...

@Negev @RalavomWald
Bei Lush gibt es Zahnpasta in Tab-Form im Metalldöschen und Shampoo-Bars in fester Form.
www.lush-shop.de

Man kann dort übrigens auch leere Packungen problemlos eintauschen!

@xUndine
Der nächste Lush ist 50km weg. Keine wirklich Option - es sei den man betrachtet, die bei der Anreise entstehenden Emissionen als Kollateralschaden :D

Ich denke, wenn man die Umweltfahne hochhält, muss man auch darauf achten, das man regional bleibt.

@Negev

Negev schrieb:Man darf eben nur so viel kaufen, wie man verbrauchen kann - bevor das zeug verdirbt.

Das ist klar, war aber nicht meine frage :D

Negev schrieb:Jogurt/Pudding selber machen.

Für joghurt brauchste aber entweder joghurt oder joghurtkulturen in pulverform. Für den allerersten slebstgemachten joghurt muss man zwangsläufig entweder einen joghurt in verpackung kaufen oder aber das pülverchen inkl. verpackung. Je nach geschmack muss auch milchpulver gekauft werden (+verpackung).

Pudding muss fest werden, dafür brauchste stärke. je nach geschmack vanille, schoko oder sonstiges und zucker ist da auch nicht verkehrt. Alles nicht einfach so ohne weiteres zu hause selbst herstellbar. Entweder man nimmt nen pudding, der nur aus miclh besteht ohne sonstigen geschmack (guten appetit) oder man muss mit verpackung leben.

Allein im nahrungsmittelbereich geht schon keine 100%ige müllvermeidung, es sei denn man beschränkt sich weitesgehend auf obst, gemüse, fleisch/wurst und rohmilch. Sowas wie nudeln, linsen, erbsen, bohnen und reis, wird dann schon schwieriger, wenn man das nicht zufälligerweise innem laden lose abfüllen kann (geht in meinem umfeld absolut nicht ^^). Im restlichen bereich des lebens wirds dann nochmal komplizierter

Hat aber auch ne Menge mit dem Wohnsitz zu tun!
Meine Eltern z.B. wohnen auf nem großen Grundstück in nem schnuckeligen Dorf. Die haben im Garten ne Kompostanlage bestehend aus drei ca 1 m³ großen mit Gitterwänden abgesteckten Komposthaufen. Der Kompost wird dann zu Humus und dann im Garten zum pflanzen genutzt. Das kannste in ner Stadt auf kleineren Grundstücken nicht machen!
Meine Eltern brauchen keine Bio-Mülltonne. Müssen die aber benutzen, weil so ein Komposthaufen auf Privatgrundstücken angeblich verboten ist!
Ergo, ist es unmöglich keinen Müll/Abfall zu produzieren der entsorgt werden muss weil es deine gesetzliche Pflicht ist, den Abfall entsorgen zu lassen!

Hmm, man könnte zum Rohköstler werden...
und dann eine Kompostanlage auf dem Balkon oder im Garten...
Möbelrecycling etc noch dazu.
Müll beschränkt sich ja nicht nur auf Lebensmittel.

Zu 100 Prozent vermeiden lässt sich Müll nicht. Weder vor 1000 Jahren noch heute

gastric schrieb:Pudding muss fest werden, dafür brauchste stärke. je nach geschmack vanille, schoko oder sonstiges und zucker ist da auch nicht verkehrt.

Pudding stell ich mir auch schwer vor, da Müll zu vermeiden. Dann muss man eben auf bestimmte Produkte verzichten - der Umwelt zuliebe :D.

Wobei mir einfällt, wird Pudding-Pulver nicht sowieso in diese Papiertütchen verkauft?

gastric schrieb:Allein im nahrungsmittelbereich geht schon keine 100%ige müllvermeidung

100% ohne Verzicht oder Erheblichen Mehraufwand geht sicher nicht!

@Negev

Negev schrieb:Pudding stell ich mir auch schwer vor, da Müll zu vermeiden. Dann muss man eben auf bestimmte Produkte verzichten - der Umwelt zuliebe :D.

Aber doch nich auf schokopudding!!! :D

Wobei mir einfällt, wird Pudding-Pulver nicht in diese Papiertütchen verkauft?

Mancher ja, manche sind innen beschichtet und manche haben bereits auf plastik umgestellt.

gastric schrieb:manche haben bereits auf plastik umgestellt.

Sowas ist besonders traurig... da müsste man einen Riegel vorschieben.

Aber zu sagen das der Konsument die macht hat, ist Quatsch. Das müsste schon von der Regierung ausgehen.

@Negev
Wollte gerade kontern mit "aber auch Essigreiniger und Seife ist irgendwie verpackt", dann kam mir: Essigreiniger gibts in Glasflaschen und sogar in meinem kleinen Wohnort gibt's einen Seifenladen, wo man sich die so mitnehmen kann. Du hast Recht! :)
Und @xUndine auch du hast Recht, nur finde ich muss man auch den Zugang zu den Produkten betrachten - bei mir gibt's leider keinen Lush in der Umgebung. Klar kann man online bestellen, aber ganz ehrlich: ne Zahnpasta bzw. Tabs hab ich mir auch nie schicken lassen. Da greift man dann doch zu den leichter bzw. überall zugänglichen Produkten. Bin aber grad rein aus Interesse im Lush-Onlineshop gelandet :) Danke für den Tipp!