Tod meiner Generation

Geht mir irgendwie ähnlich.
Auch wenn ich Lemmy oder David Bowie nicht zu meiner Generation (bin Ende 20) zählen kann,
gab es im letzten Jahr schon einige Todesfälle von Persönlichkeiten die einen über große Teile des Lebens auf die ein oder andere Weise "begleitet" haben.

Lemmy, Leonard Nimoy, Christopher Lee und Norbert Gastell (Deutsche Stimme von Homer Simpson) vermisse ich schon wirklich, obwohl man sich nicht kannte.
War zwar schon vorletztes Jahr, aber der Selbstmord von Robin Williams fällt auch in die Sparte.

Bei Lemmy ist das irgendwie besonders eigenartig.
Der hatte allgemein immer so einen Hauch von Unverwüstlichkeit.
Bei seinem Lebenswandel hätte man eigentlich von ausgehen können, dass er wenn überhaupt 50 wird.
Aber der lebte und lebte und machte den Umständen entsprechend nen fitten Eindruck, dann aber fällt er plötzlich tot um.

Der Tod von Norbert Gastell ist auch richtig übel.
Spätestens wenn die erste Simpsons Staffel ohne ihn anrollt dürfte einem nochmal so richtig schmerzlich bewusst werden, dass was fehlt.

Meinen Vornamen verdanke ich Christopher Lee, und den gern verwendeten Spitznamen "Spock" meines Vaters, in der Kindheit mir gegenüber, Leonard Nimoy.

Ja doch, die Leute "vermiss" ich.

Life asked Death, why do People love me, but hate you?

Death responded: Because you are a beautiful lie and I´m a painfull truth.

Fenris schrieb: Bei Lemmy ist das irgendwie besonders eigenartig.
Der hatte allgemein immer so einen Hauch von Unverwüstlichkeit.
Bei seinem Lebenswandel hätte man eigentlich von ausgehen können, dass er wenn überhaupt 50 wird.
Aber der lebte und lebte und machte den Umständen entsprechend nen fitten Eindruck, dann aber fällt er plötzlich tot um.

Nein.... nicht so wirklich. Im letzten Werbespot den er kurz bevor er starb gedreht hat sah man doch sehr deutlich dass er krank ist.

Wer will denn schon 90 werden? Wie eine Umfrage ergab, immerhin rund 95% der 89-Jährigen.

Es sind immer diese imaginären Altersgrenzen, die die Leute beschäftigen. Mit 18 Führerschein und Volljährigkeit, mit 25 Quarterlife-Crisis, weil die Unbeschwertheit der Jugend unwiederbringlich dahin ist, mit 30 hat man vielleicht gerade sein Studium abgeschlossen und überlegt, wie man die Zeit bis zur Rente totschlägt, mit 40 wird der Schwabe* bekanntlich gescheit, mit 50 die Wechseljahre, wo Frauen die Männer wechseln und Männer mal die Unterwäsche und darüber hinaus ist man sowieso schon vergreist und reif für die Biotonne.

Davor kann man sich eigentlich nur nachhaltig schützen, in dem man jung stirbt. Zu blöd, den Zeitpunkt habe ich verpasst. Muss ich wohl bis zum Ende durchmachen.


*Norddeutsche mit 20, Österreicher ab 100. Bayern nie. Sachsen können sich dazu nicht äussern, weil sie keiner versteht.





PS: Hätte man sich als Lemmy nicht von einem Felsen ins Meer...

Ach nee, das waren ja Lemminge.

@Realo

Ich glaube, ich weiß, was du meinst. Nicht dein Tod, oder der Tod eines Einzelnen beschäftigt dich, sondern, dass von deiner Zeit irgendwann nichts mehr übrig ist , dass plötzlich alles, was deine Epoche ausmachte unwiederbringlich im Nirvana der Zeit verschwindet.

Ja, der Gedanke ist echt beunruhigend, geht mir in letzter Zeit auch oft so. Ich merke, dass ich noch Erinnerungen aus einer ganz anderen Zeit habe, eine Zeit mit viel weniger Luxus, aber viel mehr Sinn. Eine Zeit, die aber immer Aufbruch und Neues und Weiterentwicklung beinhaltete - eine großartige Zeit. Und diesen Kontrast, den werden zukünftige Generationen wohl nicht mehr in dieser Form erleben. Das Alte ist irgendwann einfach alles weg, inklusive all der Menschen, die diese Zeit geprägt haben.

Ich finde diese Gedanken gerade in den letzten Monaten sehr bedeutsam, weil Vieles auf größere Veränderungen hin deutet und man merkt, dass man selbst irgendwann nicht mehr daran teilhaben wird. Fühlt sich für mich an, wie ein spannendes Buch, das einem aus der Hand genommen wird, bevor man es ausgelesen hat.

Es liegt ja an uns, im Leben so viel zu bewegen, dass wir Spuren hinterlassen.

Oder den Tatort immer schön sauber machen, um ja keine Spuren zu hinterlassen ... ;)

Vielleicht ist es auch das Ziel, so "cool" zu sein, dass manche Dinge von den jüngeren Generationen übernommen werden und somit nie "aussterben" ;)

@hundsbuckel
Ich denke es sind nicht die Eigenschaften oder Menschentypen an sich die verloren gehen - wenn ich mir altbabylonische Briefe durchlese oder Wikingergraffiti ala "Oglaf carved these runes" von vor 1000 Jahren anschaue glaube nicht, dass sich Menschen so sehr verändern, wie es die meisten immer behaupten (auch diese Behauptung oder das Meckern über die "Jugend von heute" werden seit tausenden von Jahren wiederholt). Was verlorengeht sind eben eher die "Mitstreiter", also Erinnerungsgenossen. Diejenigen, die zusammen mit einem, und sei es auch am anderen Ende der Welt, ein Zeitalter miterlebt haben - mit allen Höhen und Tiefen und mit denen man dementsprechend eine Vergangenheit teilt, die Nachgeborenen fremd ist.
Sowas lässt sich dann auch nicht weitergeben. Vergangenheit kann man durch Geschichte lernen, aber man kann sie nicht nacherleben.

@Realo
Ich denke überhaupt nicht an den Tod, da ich ja im Leben wandle.
Über den Tod denke ich erst nach, wenn ich Tod bin.

Viele Menschen sind sich ihrer Vergänglichkeit nicht bewusst. Und nicht wenige sterben bevor sie sich ihrer Vergänglichkeit bewusst werden.

Es ist schon gut so daß unsere Zeit sehr begrenzt ist.

@Sixtus66

Ja stimmt, manche Eigenschaften ändern sich nie oder um Bruce Hornsby zu zitieren "Some things will never change" ;)
Das mit der Jugend habe ich auch schon von den alten Griechen gehört...
Allerdings gibt es auch bestimmte Geschmäcker oder Stilrichtungen, zu denen später kaum jemand Bezug hatte, wie beispielsweise in der Musik: Generationen von Menschen waren hingerissen vom ursprünglichen Rock n' Roll doch heute wird er nur noch von Musikschülern und eingefleischten 50er Fans gehört. Also sind es die Details die verwischt werden und manchmal sterben sie für immer aus.

Wieder so ein mimimi Thread!
Das ist der Lauf des Lebens. Es ist klar das die Idole auch irgendwann sterben, nicht währt ewig.

Glücklicherweise sterben ja nicht nur Idole, sondern auch Arschgesichter.

Doors schrieb:Glücklicherweise sterben ja nicht nur Idole, sondern auch Arschgesichter.

Wie dieser eine Österreicher, der nach Deutschland kam...
Komischerweise ist der für ein paar zurückgebliebene Deutsche wieder zum Idol geworden :(

@Doors

Doors schrieb:Es liegt ja an uns, im Leben so viel zu bewegen, dass wir Spuren hinterlassen.

und dann kommt einer an und macht daraus eine schnulze, nee nee ohne mich. ;)

itsnat schrieb:Es ist schon gut so daß unsere Zeit sehr begrenzt ist.

Seh ich auch so.
Mir persönlich ist auch (Sehr) bewusst, dass das Leben irgendwann endet aber Probleme habe ich damit keine.
So ist das Leben nun mal. Ob heute oder morgen oder erst in 20 Jahren ist mir eigentlich egal.

@dasewige


Für Dich, mein Schatz:

Howard Carpendale - Deine Spuren im Sand 1974

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Ja, ich verstehe es, Frauen lustvoll zu quälen. :D

@Doors

touche :D

@Brotherloui

Brotherloui schrieb:Es ist klar das die Idole auch irgendwann sterben, nicht währt ewig.

Gar nicht wahr! Elvis lebt! :king:

Die besten Idole waren einfach noch Leute wie Thor oder Zeus, über die werden nach tausenden Jahren noch Filme gemacht :}