@Lua86 Hey, interessantes Thema!
Ich denke, dass da viele unterschiedliche Dinge miteinander wechselwirken.
Zum Beispiel hat sich ja nicht nur das Rollenbild der Frau in unserer freien Gesellschaft gewandelt, nein, das Rollenbild des Mannes hat sich, unweigerlich, mit angepasst und verändert.
Wohingegen damals diese typischen biologischen Faktoren: Ernähren können, beschützen können, dafür stark/schlau/angesehen genug sein, ist es heute nicht mehr so wichtig, wer jetzt der/die Schlauere, der/die Stärkere, der/die sozial Höhere ist, da Gleichheit übers Gesetz vollstreckt und geschützt wird.
Einerseits ist das Ausdruck des Wandels, der Emanzipation, und damit Ausdruck der wünschenswerten Freiheit, andererseits ist es auch Ausdruck dessen, dass sich der Mann einen neuen Platz suchen muss.
In der Vergangenheit, oder in Ländern, wo Frauen noch unterdrückt werden, sieht man ja ein unähnliche Situation - dort war/ist die Rollenverteilung eben noch nicht so wie bei uns.
Damit sieht man also, dass der Begriff Männlichkeit neu definiert werden muss. Wo früher Attribute wie stark, kämpferisch, erfolgreich, etc. bestimmend waren, ist es heute einfach nicht mehr so leicht für den Mann, seinen Platz zu finden.
Zum Beispiel wird man als Mann oftmals als Macho (oder schlimmeres) abgestempelt, wenn man sich bestimmt oder etwas dominant verhält. Andererseits bist du eine Heulsuse und ein Softie, wenn du gerne über Gefühle sprichst und weinst.
Wir sehen also zwei Extreme, die sich sehr schwer verbinden lassen, die sehr schwer in ein gesundes Gleichgewicht gebracht werden können. Und da brauchen wir einfach die Hilfe von euch Frauen, um zu erkennen, was der beste Mittelweg ist.
Denn wenn wir einen Mittelweg ohne euch finden, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass eure Meinung wieder mal nicht mit reinspielt; ergo, wir hätten wieder eine negative Entwicklung.
Aber hier tut sich auch ein neuer Knackpunkt auf:
Wie wirkt man(n) und wie gibt Frau darauf Feedback?
Manchmal, und ich spreche freilich nicht für alle Männer, ist es sehr schwer, selbstbewusst aufzutreten und eine Frau anzusprechen. Oftmals kommt, wenn es nicht gut ankommt, gar nichts zurück, oder eben nur ein komischer Spruch.
Das macht es einerseits zu keinem schönen Erlebnis, selbstbewusste Frauen anzusprechen, andererseits kann man(n) nicht an sich arbeiten, selbst, wenn er dies wollte.
Natürlich gibt es auch andere Argumente, zum Beispiel, dass manche Männer eben keine selbstbewusste Frauen haben wollen, manchmal sind sie auch noch von der Denke her im Patriarchat, aber manche Männer haben auch einfach sehr viel Respekt vor euch Frauen, manche haben auch einfach nur Angst und suchen sich Frauen, die ungefähr auf dem gleichen Level sind, wie sie selbst, etc.
Es liegt also auch irgendwie am veränderten Rollenbild des Mannes.
Ihr selbstbewussten Frauen müsst uns kuschelweichen Teddybärmännern auch eine kleine Phase der Selbstfindung zugestehen.
Wenn ihr Gleichheit begrüßt, dann müsst ihr auch damit rechnen, dass sich ein Mann "zu weiblich" verhält, wenn er über seine Empfindungen spricht, oder eben mal nicht der dominante, aktive Teil sein möchte; oder so ähnlich.
Ich persönlich finde selbstbewusste, gestandene Frauen sehr attraktiv.
Sie stehen im Leben, haben Scheiße hinter sich und wissen, was wie wollen (manchmal... meistens :P).
Und auf der Kehrseite der Medaille ist es einfach so, dass auch ein Mann mal schwach oder eingeschüchtert sein darf - schließlich ist das ja auch irgendwie ein Kompliment an die Frau.