Depression - Selbsthilfe?

@HardyHarzer
Was ist eigentlich Sinn und Zweck deiner Aussagen?

Depression sucht man sich also aus oder bildet sich ein?
Oder haben deiner Meinung nach nur Menschen ein "Anrecht" auf diese Krankheit, die aus anderen, ärmeren Ländern kommen?

So definiert sich dann wohl Unwissenheit für mich...

Eine Krankheit macht kein Halt vor Alter, Geschlecht oder Sozialisation. Punkt!

Akzeptiere einfach, dass eine Depression eine Krankheit ist.
Im Netz gibt es genug zur Entstehung dieser Erkrankung zu lesen...wäre für dich sinnvoller sich weiterzubilden, als so etwas zu schreiben.

Sorry, aber da kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

@Auweia

gut das problem habe ich nicht mit Familie oder freunden. Familie sind eigentlich alle Tod bis auf meine Mutter und Schwester.
Mit denen habe ich aber nur ganz selten Kontakt und Freunde hatte ich nie. Also so feste Freundschaften eher so bekannte. Den einzigen wo ich sagen würde der war mein richtiger Freund hat sich ja umgebracht hatte ich ein paar seiten vorher ja geschrieben.

Das ist ja das schlimme an mir. Ich fühle mich extrem einsam und alleine aber wenn dann jemand da ist dann ist mir das zu nah und zu viel.

@Illyrium

Ich vertraue mich eigentlich nur einem Freund an, der auch unter Depressionen leidet. Und so blöd das auch klingt, ich bin froh, dass ich einen Freund habe der unter Depressionen leidet. Der versteht mich und ich verstehen ihn.

Illyrium schrieb:Das ist ja das schlimme an mir. Ich fühle mich extrem einsam und alleine aber wenn dann jemand da ist dann ist mir das zu nah und zu viel.

Das ist echt übel. Ich halte es mit meinem Freund (dem Borderliner) so, dass ich öfter mal schreibe, es ihm aber auch nicht krumm nehme, wenn ich ne Zeit lang nix von ihm höre. Und ab und an besuchen wir uns gegenseitig.

@Auweia
Diese hin und her machen aber nicht viele mit. Vor allem denk ich oft so oh er/sie schreibt nicht sofort zurück der will nichts mehr mit mir zu tun haben etc.

Auch früher bei Partner war das so da war kein Gedanke oh er arbeitet ja er wird schon zurück rufen. Sondern da schau dem bist du scheißegal sonnst würde er sofort zurück rufen.

Und so hab ich meistens 40 sms geschrieben wo es immer böse wurde.
so nach dem Motto du Arschloch brauchst die nie wieder melden.
bis betteln bitte ruf doch an.

Und das innerhalb von 3 Stunden.

So weit ich mal gelesen habe haben alle Borderliner angst vom verlassen/allein gelassen werden. Ich habe sehr lange gebraucht bis ich das einigermassen kontrollieren konnte.

Bis ich gelernt habe nein wenn mein Freund nicht gleich zurück ruft liegt es nicht daran das er mich nicht mehr liebt sondern das er auf der arbeit ist und nicht anrufen kann.

@Illyrium

Tja, da wären wir wieder mit dem verstehen der Krankheit. ;)

Ich weiß ja, wie er ist und wie er es meint. Vielleicht bin ich auch zu gutmütig. *lach*

Negative und paradoxe Verhaltensweise in Zwischenmenschlichen Beziehungen.....

Naja, ich stelle es mir richtig schwer von das in deinem Hirn zu "überschreiben"

Auweia schrieb:Ich vertraue mich eigentlich nur einem Freund an, der auch unter Depressionen leidet. Und so blöd das auch klingt, ich bin froh, dass ich einen Freund habe der unter Depressionen leidet. Der versteht mich und ich verstehen ihn.

Ich kann das soooo gut nachvollziehen!
Als ich in stationärer Behandlung war, durfte ich ab dem 2. we nachhause. Immer samstags mach der Visite bis Sonntag Abend.
Ich wollte aber gar nicht... Ich fühlte mich im Kreis der Gleichgesinnten so dermaßen wohl. Ich musste ihnen nicht erklären, warum ich heute nicht soviel rede, oder nachdenklich bin, oder auf gewisse Dinge keine Lust habe.
Jeder hat es ohne viele Worte einfach verstanden.

Wenn ich Besuch bekam, freute ich mich zwar.... Aber danach war ich extrem erschöpft.
Müde. Fertig.
Kaum war der Besuch weg und ich war wieder unter Gleichgesinnten, ging es mir schlagartig wieder besser.

Der geliebte Ponyhof.....;)

@Auweia
Überschreiben nicht aber die medis wo ich bekomme nehmen den druck und die Ängste zum teil weg macht es leichter. Dazu nehmen sie die spitzen weg wenn es mir schlecht geht.
Durch die Therapien hab ich viel gelernt mit mir selbst klar zu kommen und mit meinen extremen Gefühlen.

Und ich hab nen Partner der eisen bereift ist :D und das seit 9 Jahren jetzt.

Man sagte mir auch das Borderline wird leichter mit dem alter nicht mehr so schlimm wie mit 17 damals. Manchmal glaube ich der hatte irgendwie recht.
Wenn ich mich mit damals und jetzt vergleiche.

@Illyrium

Hut ab, vor deinem Partner. Meine Partnerin hats nicht erkannt, oder erkennen wollen. Sie hat den leichten Weg gewählt...

Hmm ich weiß nicht, ob es mit dem Alter einfacher wird. Vielleicht sind die Medis besser geworden und du hast eben durch die Therapien gelernt besser damit umzugehen. Wobei ich es eher auf die Therapien schieben würde.

@Auweia

sagte mir mal ein Psychiater so weil das Gehirn im alter doch etwas anders wird Ruhiger
oder so.
Und mit Jungen Jahren mit 17 ist das Hirn am gas geben auch wegen der Pubertät etc.
Naja vielleicht wollte er mich einfach nur Trösten. :D

Ja mein Partner arbeitet noch als Krankenpfleger irgendwie schon lustig.

Es tut mir sehr sehr leid das deine Freundin abgehauen ist :(

Auweia schrieb:Hut ab, vor deinem Partner. Meine Partnerin hats nicht erkannt, oder erkennen wollen. Sie hat den leichten Weg gewählt...

Für Partner ist ein Leben mit einem depressiven wahrlich nicht einfach, denk ich.

Als ich schon drin steckte, aber noch nicht wusste was es ist, war ich seit 3,5 Jahren vergeben.
Er ist irgendwann gegangen, nachdem er meine aggressive Art und weise ihm gegenüber nicht mehr stand halten konnte.
Ich versteh ihn.
Ich denke, dass wir es geschafft hätten zusammenzubleiben, wenn wir zu diesem Zeitpunkt schon gewusst hätten, dass ich Depressionen hatte. Zu diesem Zeitpunkt hat aber wirklich keiner daran gedacht.

Mein jetziger Partner hat mich kennengelernt, als ich noch stationär war.
Ich glaube, dass es für meinen jetzigen Partner einfacher ist mit meinen Phasen umzugehen, als mein ex es jemals könnte. Einfach weil mein Freund es nicht anders kennt und wir beide jetzt einen Namen, eine Bezeichnung, etwas greifbares haben.

@Nursii

was hast du geklaubt am Anfang was du hast ? Ich hoffe es ist nicht zu privat für dich.

@Nursii @Illyrium

Nursii schrieb:Für Partner ist ein Leben mit einem depressiven wahrlich nicht einfach, denk ich.

Ja, das denk ich auch. Ich weiß nicht, ob wir es geschafft hätten, aber nach 11 Jahren hätte ich was anderes erwartet. Naja, ist halt so.

War halt ne große Enttäuschung.

Illyrium schrieb:Es tut mir sehr sehr leid das deine Freundin abgehauen ist

Besser ein Ende mit schrecken, als ein schrecken ohne Ende.... ;)

@Illyrium
Es fing mit Schlafstörungen an. Das schob ich auf die Arbeitszeiten, da Schichtdienst.
Durch die Schlafstörungen hatte ich dann immer weniger Schlaf und damit war ich auch viel schneller gereizt. Für mich war es DIE Erklärung.

Naja... Und lange Zeit konnte ich meine Aggression ziemlich gut verbergen. Die richtete sich nämlich nur ausschließlich auf meinen damaligen Partner.
Damals hab ich selbst nicht verstanden, warum ich ihm gegenüber so war.
Bis ich dann an unserer Beziehung zweifelte und diese dann in Frage stellte. Ich wäre aber niemals darauf gekommen, dass ich schon in einer Depression steckte.

Ich fand für alles eine logische Erklärung... Aber niemals war ICH schuld...

@Nursii
Ah ok danke dir für die Erklärung/Beschreibung.

Und wie geht es dir heute so ? Ich hoffe sehr das es dir viel besser geht oder vollständig verschwunden ist.

@Illyrium
Mir geht es schon sehr viel besser als noch vor wenigen Wochen.
Verschwunden ist meine Erkrankung allerdings nicht. Und das wird sie wohl auch nie mehr.

Heute hatte ich zum Bsp wieder einen blöden Tag...
Ich hoffe darauf, dass es morgen besser ist.

@Nursii

Das freut mich das es dir schon besser geht :) ja die blöden Tage kenne ich auch :(
Ich hoffe sehr das es Morgen wieder für dich ein guter Tag wird.

Ich wünsche dir auch von ganzen Herzen das mit der Zeit es immer weniger schlechte Tage gibt und ganz viele gute Tage.

@Illyrium
Vielen Dank! :)

Das wünsche ich dir und allen anderen, die mit einem "schwarzen Hund" kämpfen müssen, auch :)

Ich denke viel zu oft wird von Betroffenen und Außenstehenden der Zusammenhang mit den Hormonen nicht gesehen. Auch ein Grund warum Mediziner bei gewissen psychischen Störungen Aussagen treffen wie, im späteren Alter würde es leichter werden.

Während der Pubertät pendelt sich der Hormonstatus erst ein (was auch ursächlich für das völlig normale Auf und Ab während der Pubertät verantwortlich ist). Hormonschwankungen (wodurch im Einzelnen auch bedingt) haben einen direkten Einfluß auf unser Befinden.

So wie die Pubertät ein Wechselbad der Gefühle verursacht, kann dies auch später im Klimakterium wieder eine erhebliche Rolle dabei spielen, wie sich Menschen die chronisch unter Depressionen leiden sich selbst empfinden und sich und ihre Umwelt wahrnehmen (Streß, Niedergeschlagenheit und allgemeines Unwohlsein).

Hormone sind wichtig, damit der Gesammtstoffwechsel richtig funtionieren kann, liegt hier ein Ungleichgewicht vor kann es zu Gemütsschwankungen führen. Es ist also nicht reine Kopfsache wie ich selbst die Depression sehe, rein durch positive Eigensuggestion kann eine wirklich ernsthafte Depression nicht behoben werden.

@xUndine

Ich leide seit 5 Jahren unter Depressionen und habe mich bisher stets selbst aus jeden tief befreit, habe mir gut zu geredet, versucht was zu ändern. Zeitweise funktioniert das, doch auf Dauer ist das keine Lösung und macht alles schlimmer. Vor einem halben Jahr brach bei mir alles zusammen und ich habe gemerkt ohne Hilfe komme ich da nicht raus. Seit einem Monat bin in in Behandlung. Zu viele Menschen mit Depressionen denken sie können ihre Probleme alleine bewältigen, schämen sich vielleicht zuzugeben was sie plagt. Ohne Therapie wird man nie da raus kommen, es wird Einen immer wieder einholen, früher oder später.