OrganicWaste
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Unser Ich, Werte, Sinn und freier Wille sind reine Illusionen
30.10.2015 um 22:56Hallo leibe Allmy-Gemeinde,
dieser Thread richtet sich an alle, die sich mit der Frage beschäftigen, was der Sinn des Lebens ist, was gut und was schlecht ist, wie es sich mit unserem Ich und unserem Bewusstsein verhält und was "das Leben" in erster Linie überhaupt ist. Zu dieser Thematik möchte ich meine Meinung loswerden und eure hören.
Also, alles was wir als "Leben" definieren, sind Dinge die aus Zellen bestehen, die im Grunde genommen nichts weiter sind als kleine auf Proteinen basierende Roboter, die all die Merkmale erfüllen, die wir "lebendigen Dingen" zuweisen (Stoffwechsel, Reproduktion, Reaktion auf Umweltreize, etc.). Aber all die Einzelteile aus denen eine Zelle besteht sind wiederum nicht "lebendig", sondern lediglich chemische Verbindungen, die gemäß der Naturgesetze miteinander reagieren und somit den Stoffwechsel, die Reproduktion und die Reaktion auf Umweltreize automatisch geschehen lassen. Es ist nichts, was die Zelle "entscheidet" zu tun, es sind einfach natürliche Prozesse die schlicht ablaufen. Und je besser diese Prozesse ablaufen, desto besser können diese Lebewesen überleben. Immer komplexere Dinge, die aus mehreren Zellen bestehen, entwickelten sich im Laufe der Zeit durch Genmutationen, die weiterhin nichts weiter sind als Ansammlungen von Materie, in denen natürliche Reaktionen ablaufen, und die besser darauf spezialisiert sind, ihr Genmaterial weiterzugeben. Das ist alles - Genmaterial, dass sich durch natürliche Mechanismen der Evolution im Rennen hält, indem es durch immer angepasstere Zellansammlungen weitergereicht wird. Unsere Ansicht, dass das was wir als Leben bezeichnen sich auf fundamentale Weise von nicht-lebenden Dingen unterscheidet, z.B. weil es aus fundamental anderen Naturbausteinen besteht oder sich nach anderen Gesetzmäßigkeiten als den Naturgesetzen verhält, scheint demnach falsch zu sein.
Nun könnte man argumentieren, dass unser freier Wille, unser Ich-Gefühl bzw. unser Bewusstsein doch ein Zeichen dafür sein müssen, dass da doch etwas mehr sein muss.
Fakt ist jedoch, dass unsere gesamte Existenz und Identität ausschließlich auf Werturteilen aufgebaut ist, die wir uns selbst einreden. Zum Beispiel sehen wir Tod und Schmerz als etwas Schlimmes und der eigenen sozialen Gruppe zu helfen als etwas Gutes an. Diese Werturteile sind jedoch auch lediglich auf die Evolution zurückzuführen, da sie im Normalfall für das bessere Überleben von uns und unserer Spezies sorgen und daher keine weitere objektive und allgemeingültige Relevanz haben. Rein objektiv gesehen ist alles völlig sinn- und wertlos - es gibt keinen einer Sache natürlich innewohnenden Wert oder Sinn, wie es sich z.B. mit Masse oder Energie verhält. All dies exsistiert nur in unseren Köpfen/dient nur zum Weiterbestehen der DNS und hat daher keine objektive Aussagekraft. Von daher ist es z.B. völlig egal ob jemand stirbt (auch wenn man davon ausgeht dass er vorher "gelebt" hat) oder ob man einem anderen hilft - beides sind objektiv gleichwertige Handlungen. Wir Menschen denken natürlich nicht so, wenn wir so denken würden hätten wir bis zum heutigen Tag nicht überlebt.
All unsere Werturteile, Gedanken und Gefühle (z.B. "hoffentlich komme ich rechtzeitig zur Arbeit", "habe ich zu Hause den Herd angelassen?", oder "ich kann mit Engeln sprechen."), all diese mehr oder weniger unabhängigen Fragmente verknüpft unser Gehirn zu einer plausiblen Geschichte und präsentiert es dann als "unsere Identität/unser übergeordnetes Ich", was uns geistige Stabilität und die Illusion eines freien Willens gibt (nicht natürliche, kausale Reaktionen in meinem Gehirn haben zu der Entscheidung geführt, sondern "Ich"...). Rein evolutionsmechanisch kann das auch nur so sein, weil wir bis heute wahrscheinlich nicht überlebt hätten, wenn wir uns als sinnlose bewegte Materieansammlungen sehen, die sich ziellos vermehren, allein mit dem Zweck ein komplexes Molekül weiterzutragen. Es musste also so kommen, dass wir solch ein Denkmodell nie wirklich verinnerlichen und uns stattdessen als etwas besonderes sehen, und das "Leben" als ein kostbares Geschenk, dass es weiterzutragen gilt. Dennoch hält diese Betrachtungsweise einer objektiven Beurteilung, gemäß unserer Erkenntnisse, nicht stand.
Und trotz unserer Fähigkeit hinter diese Dinge zu steigen und trotz unserer Ablehnung gegenüber Schmerz und Tod, verhalten wir uns dennoch so paradox, allein um dem Ziel gerecht zu werden, die DNS weiterzutragen. Wir pflanzen uns weiter fort und halten damit einen sinnlosen Kreislauf des Überlebens am Laufen, der weitere Wesen erschafft, die dann überhaupt erst die Fähigkeit besitzten zu leiden und zu sterben, und die die Freuden nicht vermissen würden, wenn sie nicht geboren werden würden. Allein das zeigt schon, das wir uns fundamental nicht anders als die offensichtlich roboterartige Zelle verhalten.
Was haltet ihr davon? Haltet ihr die Frage nach einem Sinn des Lebens oder nach den "richtigen" Werten für notwendig?
dieser Thread richtet sich an alle, die sich mit der Frage beschäftigen, was der Sinn des Lebens ist, was gut und was schlecht ist, wie es sich mit unserem Ich und unserem Bewusstsein verhält und was "das Leben" in erster Linie überhaupt ist. Zu dieser Thematik möchte ich meine Meinung loswerden und eure hören.
Also, alles was wir als "Leben" definieren, sind Dinge die aus Zellen bestehen, die im Grunde genommen nichts weiter sind als kleine auf Proteinen basierende Roboter, die all die Merkmale erfüllen, die wir "lebendigen Dingen" zuweisen (Stoffwechsel, Reproduktion, Reaktion auf Umweltreize, etc.). Aber all die Einzelteile aus denen eine Zelle besteht sind wiederum nicht "lebendig", sondern lediglich chemische Verbindungen, die gemäß der Naturgesetze miteinander reagieren und somit den Stoffwechsel, die Reproduktion und die Reaktion auf Umweltreize automatisch geschehen lassen. Es ist nichts, was die Zelle "entscheidet" zu tun, es sind einfach natürliche Prozesse die schlicht ablaufen. Und je besser diese Prozesse ablaufen, desto besser können diese Lebewesen überleben. Immer komplexere Dinge, die aus mehreren Zellen bestehen, entwickelten sich im Laufe der Zeit durch Genmutationen, die weiterhin nichts weiter sind als Ansammlungen von Materie, in denen natürliche Reaktionen ablaufen, und die besser darauf spezialisiert sind, ihr Genmaterial weiterzugeben. Das ist alles - Genmaterial, dass sich durch natürliche Mechanismen der Evolution im Rennen hält, indem es durch immer angepasstere Zellansammlungen weitergereicht wird. Unsere Ansicht, dass das was wir als Leben bezeichnen sich auf fundamentale Weise von nicht-lebenden Dingen unterscheidet, z.B. weil es aus fundamental anderen Naturbausteinen besteht oder sich nach anderen Gesetzmäßigkeiten als den Naturgesetzen verhält, scheint demnach falsch zu sein.
Nun könnte man argumentieren, dass unser freier Wille, unser Ich-Gefühl bzw. unser Bewusstsein doch ein Zeichen dafür sein müssen, dass da doch etwas mehr sein muss.
Fakt ist jedoch, dass unsere gesamte Existenz und Identität ausschließlich auf Werturteilen aufgebaut ist, die wir uns selbst einreden. Zum Beispiel sehen wir Tod und Schmerz als etwas Schlimmes und der eigenen sozialen Gruppe zu helfen als etwas Gutes an. Diese Werturteile sind jedoch auch lediglich auf die Evolution zurückzuführen, da sie im Normalfall für das bessere Überleben von uns und unserer Spezies sorgen und daher keine weitere objektive und allgemeingültige Relevanz haben. Rein objektiv gesehen ist alles völlig sinn- und wertlos - es gibt keinen einer Sache natürlich innewohnenden Wert oder Sinn, wie es sich z.B. mit Masse oder Energie verhält. All dies exsistiert nur in unseren Köpfen/dient nur zum Weiterbestehen der DNS und hat daher keine objektive Aussagekraft. Von daher ist es z.B. völlig egal ob jemand stirbt (auch wenn man davon ausgeht dass er vorher "gelebt" hat) oder ob man einem anderen hilft - beides sind objektiv gleichwertige Handlungen. Wir Menschen denken natürlich nicht so, wenn wir so denken würden hätten wir bis zum heutigen Tag nicht überlebt.
All unsere Werturteile, Gedanken und Gefühle (z.B. "hoffentlich komme ich rechtzeitig zur Arbeit", "habe ich zu Hause den Herd angelassen?", oder "ich kann mit Engeln sprechen."), all diese mehr oder weniger unabhängigen Fragmente verknüpft unser Gehirn zu einer plausiblen Geschichte und präsentiert es dann als "unsere Identität/unser übergeordnetes Ich", was uns geistige Stabilität und die Illusion eines freien Willens gibt (nicht natürliche, kausale Reaktionen in meinem Gehirn haben zu der Entscheidung geführt, sondern "Ich"...). Rein evolutionsmechanisch kann das auch nur so sein, weil wir bis heute wahrscheinlich nicht überlebt hätten, wenn wir uns als sinnlose bewegte Materieansammlungen sehen, die sich ziellos vermehren, allein mit dem Zweck ein komplexes Molekül weiterzutragen. Es musste also so kommen, dass wir solch ein Denkmodell nie wirklich verinnerlichen und uns stattdessen als etwas besonderes sehen, und das "Leben" als ein kostbares Geschenk, dass es weiterzutragen gilt. Dennoch hält diese Betrachtungsweise einer objektiven Beurteilung, gemäß unserer Erkenntnisse, nicht stand.
Und trotz unserer Fähigkeit hinter diese Dinge zu steigen und trotz unserer Ablehnung gegenüber Schmerz und Tod, verhalten wir uns dennoch so paradox, allein um dem Ziel gerecht zu werden, die DNS weiterzutragen. Wir pflanzen uns weiter fort und halten damit einen sinnlosen Kreislauf des Überlebens am Laufen, der weitere Wesen erschafft, die dann überhaupt erst die Fähigkeit besitzten zu leiden und zu sterben, und die die Freuden nicht vermissen würden, wenn sie nicht geboren werden würden. Allein das zeigt schon, das wir uns fundamental nicht anders als die offensichtlich roboterartige Zelle verhalten.
Was haltet ihr davon? Haltet ihr die Frage nach einem Sinn des Lebens oder nach den "richtigen" Werten für notwendig?