"Wir suchen nur einheimische..."-Stellenanzeigen legitim?

Apropos Islam und Deutschland: Wer will eigentlich bestimmen, was wer zu glauben hat?

Ach ja, apropos halbmondiges Gebäck in Nordfriesland:

Früher galt auch:

Kreusants gifft dat blots Sünnobends.

Inzwischen aber täglich.

@Hawkster
Das Thema war Islamophobie, und da wird sehr häufig von einer "Gefährdung der deutschen Kultur" gesprochen... Stichwort "Islamisierung".

CountDracula schrieb:Das Thema war Islamophobie, und da wird sehr häufig von einer "Gefährdung der deutschen Kultur" gesprochen... Stichwort "Islamisierung".

Und hier ist das das Thema "Wir suchen nur einheimische..."-Stellenanzeigen legitim?, deswegen empfinde ich deinen Beitrag als ehr unpassend hier :D

Stellenanzeigen, die ich gern läse:

Katholische Gemeinde sucht Pfarrer. Gern auch Frau, Schwuler und/oder Muslim. Hauptsache einheimisch.

@Hawkster

HiHi, ich komm nimmer mit...

@Hawkster
Ich habe mit der Islamophobie nicht angefangen, sondern lediglich auf meine Vorgänger reagiert... und nebenbei gesagt empfinden leider viele Moslems nicht als "Einheimische". Weil sie eben "nicht in die deutsche Kultur passen".

Wer hier lebt ist für mich Einheimischer. Dabei ist mir schnurzegal, welchem Aberglauben die Person anhängt.

@CountDracula

CountDracula schrieb:Wer schreibt denn eigentlich vor, was zur "deutschen Kultur" gehört?

Eine konkrete Vorschrift ist mir nicht bekannt. Statt dessen kommt hier ein Mechanismus zum Tragen, der "Gewohnheit" genannt wird. In erster Linie also traditionelles Brauchtum.

CountDracula schrieb:Wer sagt denn, dass man nicht in die "deutsche Kultur" passt, weil man ein paar Traditionen und Verhaltensweisen aus seinem Heimatland mitgebracht hat?

Wer sagt das denn?

CountDracula schrieb:Immer, wenn ich höre, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört, würde ich am liebsten mit dem Kopf auf den Tisch schlagen.

Das kannst du gern tun, allerdings erschließt sich nicht, was der Islam mit dem Topic zu tun hat.

CountDracula schrieb:Der Islam ist schon seit Jahrhunderten eine der einflussreichtsten Religionen hier

Der Islam hatte bis Kriegsende keinerlei Bedeutung für Deutschland. Erst danach gewann sein Einfluss an Fahrt.

CountDracula schrieb:Sie hatten bessere Waffen, bessere Ärzte, bessere Wissenschaftler

Alles nicht in Deutschland, oder in einem Deutschland auf einem anderen Planeten.

Lilith101 schrieb:Einen einfachen Weg zur Arbeit darf ruhig 1,5 Stunden dauern, das predigt glaube ich doch auch das Arbeitsamt.

keine ahnung welchen arbeitsweg die als 'zumutbar' meinen...
auflagen eben..
aber das allerdings habe ich auch schön gehört und ist sicher nicht selten,
dass auch sowas in kauf genommen werden muss.
und sei es mit bahn, bus ect.

@KillingTime

KillingTime schrieb:Wer sagt das denn?

Einige, die ich kenne... leider.

KillingTime schrieb:Das kannst du gern tun, allerdings erschließt sich nicht, was der Islam mit dem Topic zu tun hat.

Ein Moslem kann in den Augen dieser Leute, die ich meine, kein "Einheimischer" sein. Schließlich passt er ja nicht in die "deutsche Kultur".

KillingTime schrieb:Der Islam hatte bis Kriegsende keinerlei Bedeutung für Deutschland. Erst danach gewann sein Einfluss an Fahrt.

Und wie sieht's mit dem Osmanischen Reich aus? Immerhin haben die mal halb Europa erobert und dabei z. B. auch einige wichtige Handelsrouten kontrolliert...

KillingTime schrieb:Alles nicht in Deutschland

Leider, muss man sagen. Bei uns hat die Kirche alles unterdrückt, aber in Ländern, die durch andere, weniger hierarchische Religionen geprägt waren, waren Wissenschaft und Forschung weitestgehend frei... nur bei uns war die Kirche fanatisch genug, um jeden, der ihren Ansichten widerspricht, als Ketzer zu verurteilen.

"Möge der Sultan und mögen die 300 Millionen Mohammedaner, die, auf der Erde zerstreut lebend, in ihm ihren Kalifen verehren, dessen versichert sein, dass zu allen Zeiten der deutsche Kaiser ihr Freund sein wird." (Wilhelm II.)

@CountDracula

CountDracula schrieb:Ein Moslem kann in den Augen dieser Leute, die ich meine, kein "Einheimischer" sein. Schließlich passt er ja nicht in die "deutsche Kultur".

"Diese Leute" sind aber nicht hier anwesend, und eine Stellvertreterdiskussion ist immer schwierig.

CountDracula schrieb:Und wie sieht's mit dem Osmanischen Reich aus? Immerhin haben die mal halb Europa erobert

Viele andere Kulturen oder Nationen hatten schon halb Europa, ganz Europa oder noch mehr erobert. Deren Einfluss ist auch kaum noch existent. Der Islam mag eine Hochkultur gewesen sein, als der Germane noch an der rohen Runkelrübe mümmelte, aber ich kenne niemanden, der auch heute noch den Islam für die fortschrittlichste Hochkultur hält (außer vielleicht überzeugten Moslems). Heutzutage werden mit dem Islam gern andere Dinge assoziiert.

CountDracula schrieb:Bei uns hat die Kirche alles unterdrückt

Religionen sind irrationale Herrschaftssysteme, völlig gleich, auf welchem Glauben sie fußen. Aber ich frage mich auch, ob es für weniger vernunftbegabte Menschen nicht besser ist, wenn sie sich einer religiösen Wertegemeinschaft unterordnen - denn diese muss ihre Prinzipien nicht begründen.

Da wir hier das Kind beim Namen nennen:

Ich gehe schon davon aus, dass die, die Stellenanzeige mit der Suche nach Einheimischen geschaltet haben, folgendes unter einheimisch verstehen: Man schaut ihn an und verbindet ihn mit "hier". Oder zumindest mit dem Hier von vor 40 Jahren: Da die Gäste des Hotels, das die Anzeige geschaltet hat, jetzt auch keine 20 mehr sind.

Außerdem würde ich das auch unter "Einheimische" verstehen. Es steht extra dabei, dass keine Unterkunft gewährt wird. Von dem her hat sich die Pendlerfrage eh erledigt. Egal, wie weit der Arbeitnehmer weg wohnt, im Hotel darf er nicht schlafen. Was kümmerts dann den Chef ob er pendelt oder nicht? Null. (Eine Auto wird auch verlangt, also ist der Arbeitnehmer unabhänging von den öff. Verkehrmitteln)

Sonst würde stehen: Ortsansässige oder Leute aus x

Es ist Fakt, dass mehr alte Leute in das Hotel kommen. Denen geht's nicht um die Anzahl an Happy Hours oder an Shuttle-Bussen zur Disco, die dann um 4 Uhr morgens vollgekotzt werden, denen geht's um das Ambiente. Wenn man frech wäre, könnte man noch weiter denken und den Schluss folgern, dass Gäste lieber ihnen vertrautes Personal haben, als welches das ihnen nicht vertraut ist. Da die Gäste also schon älter sind, vertrauen sie "Farbigen" nicht so. Natürlich gibts da immer Ausnahmen.

Auch den Punkt, dass man nicht aus Amerika anreist, um dann von Amerikanern bedient zu werden, ist ein Punkt der zum Thema "Ambiente" gehört. diese Leute verbinden halt mit Frankreich noch einen Schnurrbart tragenden Franzosen und mit Italien einen Pizzaiolo, so fällt ihnen bei Deutschland nicht unbedingt der -berühmt berüchtigte - Hasab aus -wo? - Somalia ein.

So hätte ich das "einheimische" interpretiert, es gibt sonst ja genug andere Worte, außerdem steht keine Unterkunft dabei.

@KillingTime
Als die Germanen ihre Blütezeit hatten, gab es den Islam noch gar nicht... der wurde "erst" vor rund 1400 Jahren gegründet. Da war das heutige Deutschland schon lange von den Römern erobert worden. Genau genommen war das Weströmische Reich zu dem Zeitpunkt schon gefallen, und das Oströmische Reich fiel 1453, als die Osmanen Konstantinopel (das heutige Istanbul und die Hauptstadt des Oströmischen Reiches) eroberten. Das hat zwar alles nicht in Deutschland stattgefunden, aber trotzdem hatte es einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss. Einerseits gab es - wie gesagt - einige Handelsrouten, die vom Osmanischen Reich kontrolliert wurden. Mit den Osmanen selbst hat man auch Handel betrieben; vor allem Stoffe und Gewürze kamen über die Osmanen zu uns, aber auch andere Produkte wie z. B. Joghurt.
Dann gab es da noch die religiösen Gesichtspunkte. Die Christen in Europa - auch die Deutschen - erkannten in den "Ungläubigen", wie die Moslems genannt wurden, eine reale Bedrohung, vor allem während der so genannten Türkenkriege. Es ist z. B. nachgewiesen, dass in Nürnberg Reichstage abgehalten wurden, die unter dem Zeichen der (drohenden) Angriffe der Osmanen standen. So hatte der Islam auch einen Einfluss - wenn auch vielleicht anders, als man sich vorstellt, wenn man "islamischer Einfluss" hört.
Die Osmanen kannten zudem ein Verfahren namens Knabenlese oder Knabenzins: Aus eroberten Gebieten wurde eine gewisse Anzahl von Jungen im Alter von etwa 10-15 Jahren entführt und an den Hof des Sultans gebracht. Dort wurden sie u. A. im Islam und der türkischen Sprache unterrichtet und wurden zu osmanischen Kriegern ausgebildet. Zum Teil wurden auch die Söhne europäischer Adeliger gefangen genommen und gleichfalls ausgebildet, um die Treue ihrer Väter zu sichern. Und wenn diese Jungs wieder freikamen, brachten sie natürlich auch Einflüsse mit. Einer von ihnen war z. B. Vlad Tepes, der "reale Dracula". Er war 1448, 1456-1462 und 1476 Woiwode (Fürst) der Walachei (das liegt heute in Rumänien), und wie groß sein Einfluss auf Deutschland war, erkennt man allein schon an den ganzen Flugschriften und Legenden, die in Deutschland über ihn kursierten (und kursieren).
Es gibt noch viel mehr Beispiele; das waren nur ein paar wenige, um meine Aussage zu verdeutlichen, dass der Islam nicht erst seit dem 2. Weltkrieg Einfluss auf Deutschland hat. Der Einfluss, den er seit dem 2. Weltkrieg hat, ist nur ein anderer als der Einfluss, den er damals hatte.

KillingTime schrieb:Religionen sind irrationale Herrschaftssysteme, völlig gleich, auf welchem Glauben sie fußen.

Mit "hierarichisch" meinte ich eigentlich ein System, bei dem es ganz klare Schichten gibt wie bei der Kirche.

@CountDracula

Das überzeugt mich nicht. Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass der Islam (also das auf dem Koran fußende Regelwerk) keinen Einfluss auf Deutschland hatte, außer in der Jetztzeit. Heutzutage ist der Einfluss des Islam beträchtlich, niemand kann sich den Auswirkungen des Islams entziehen. Er ist überall sichtbar, und sei es nur an den verschleierten Frauen an jeder Straßenecke.

Dennoch prägt er nicht die deutsche Kultur. Er prägt die islamische Kultur, welche an vielen Orten zu einer Art Parallelgesellschaft gereift ist, in welcher wiederum das Einheimische, das Deutsche, wenig bis gar keinen Platz findet.

@KillingTime
Dann beschäftige Dich mit Geschichte... dann können wir weiter diskutieren.

@CountDracula

Du hast keine Entgegnung mehr? Du gibst also auf? Kannst nicht mal konkrete Beispiele benennen, wie oder womit der Islam die deutsche Kultur geprägt haben soll?

@KillingTime
Mir fällt noch genug ein... aber es bringt nichts, mit Dir zu diskutieren. Auf nachweisbare historische Fakten lässt Du Dich doch sowieso nicht ein.

Ich habe Dir gerade eine ganze Reihe an Beispielen genannt... wenn die Dir nicht konkret genug sind, kann ich auch nichts mehr tun.

CountDracula schrieb:eine ganze Reihe an Beispielen

Du hast was von Handelsrouten erzählt, und von entführten Knaben. Gehandelt wurde in Europa aber auch ohne osmanischen Einfluss und Knabenbeschneidung gibt es auch nicht originär in Europa.

CountDracula schrieb:Auf nachweisbare historische Fakten lässt Du Dich doch sowieso nicht ein.

Na doch, aber du müsstest schon konkrete Beispiele nennen, womit der Islam die heimische Kultur beeinflusst hat.