Brauche ein Rat bis morgen [dringend]

@Waltersullivan

Ich finde es nicht hilfreich in deiner Situation, wenn du von jeder neuen Bekanntschaft immer gleich die beste Freundschaft erwartest.
Ich weiß nicht, wie es um das Interesse deines Kollegen an dir steht, ob er dich gern mag oder eben nicht, aber grundsätzlich zu erwarten, dass er jetzt wirklich immer für dich da ist und dich bei Langeweile bespaßt, finde ich naiv.

Kannst du dich nicht auf eine lockere Freundschaft/Bekanntschaft einlassen und eure Aktivitäten genießen? Es wird schwer sein, jemanden zu finden, der immer alles stehen und liegen läßt um bei dir zu sein oder der dich immer überallhin mitnimmt.

Durch deine meiner Meinung nach übersteigerten Erwartungen, wirkst du bedürftig und verbissen und das ist immer ein Abturner, ob nun bei Freundschaften oder Liebesbeziehungen.

@Waltersullivan
ich vermute, dir könnte es an ganz einfachen kleinen fertigkeiten fehlen, wie:

alleine gehen, ohne sich dabei besonders (einsam) zu fühlen
beim einkaufen und auf alltäglichen wegen freundlichkeit verschenken
bei der kasse in der warteschlange nett und geduldig wirken
sich bei personal grundsätzlich bedanken

zur ersten und wichtigsten lektion, zum gehen lernen, würde ich jeden tag nach dem heimkommen eine runde zu fuß um den häuserblock marschieren. grüße dabei vor allem die alten und bedürftigen aus deiner nachbarschaft freundlich.

am wochenende würde ich ab und an einfach eine stunde abwechselnd gemütlich und schneller gehen, nur gehen. die deutschen sagen laufen, das ist ein missverständlicheres wort, ich meine wirklich (spazieren) gehen.
es kann der weg durch einen schönen park sein, durch dein stadtviertel oder durch das zentrum. du wirst durch training lernen, dass man ohne probleme alleine geht.

möglichst viele ziele aussuchen, zu denen du extra ein weiteres stück hingehen kannst. zur post, zur kirche oder dem sportclub usw.

daheim kannst du dich gerne wieder einsam fühlen, wenn dir danach ist, deine erste lektion heißt ja nur alleine gehen lernen wie ein mann in alten zeiten.
das unterschiedet uns von unseren nächsten verwandten im baum, grundsätzlich aufrecht gehen zu können.

wenn das gehen nach einigen wochen ganz mechanisch funktioniert, würde ich mir das sitzen unter leuten neu erlernen. irgendwo hingehen, in der öffentlichkeit sitzen wie ein mann, einen kaffee trinken, ohne das einsam oder gemein zu finden, dass du alleine sitzt. deine lektion heißt ja, alleine wie ein erwachsener sitzen lernen, also ist einsamkeit nicht das dazu passende gefühl, sondern nur, "es ist normal, alleine zu sitzen, ich kann das".

mit einem mann, der nach einem mobbing nicht wieder das selbstsichere das alleine gehen und sitzen geübt hat, bekommt man als begleiter das gefühl, der typ neben einem klebt dran, der saugt einem die energie ab. und dann meidet man ihn.

Freunde finden? Kein Problem! Kontakte knüpfe ich im Beruf, im Ehrenamt, in der Politik, in der Schule oder den Vereinen meiner Kinder. Manchmal finde ich sogar echte Menschen im Internet.

@Waltersullivan
Also ich habe auch so schlechte Erfahrungen wie du gemacht. Vielleicht hilft es dir, wenn du unter deines gleichen gehst? Also vielleicht mal in Richtung Tagesklinik? (bestimmt hast du deswegen nen psychischen Knacks (es liest sich zumindest so) und zack bekommst du vom Psychater nen Okay für eine Tagesklinik) Dort habe ich z.B. Freunde gefunden. :) Und ich gehe zu Treffen im einem sozialpsychatrischem Zentrum. Dort werden auch Ausflüge gemacht. Evtl. wäre auch eine Selbsthilfegruppe was für dich. Erstmal in einem "gesicherten" Rahmen wieder Vertrauen aufbauen. Danach kannst du bei den "Normalen" noch mal gucken. :)
Und nein ich bin nicht bekloppt (also extrem psychisch krank; ich bin nur "schwer depressiv") und die anderen in der Tagesklinik und im SPZ auch nicht. Also die, die ich kennen gelernt habe, sind meist sogar normaler. Klar haben nicht alle das selbe durchlebt, aber dennoch erlebt man dort eine Gemeinschaft und Freude.
Guck mal, ob es bei euch so ein SPZ in der Nähe gibt, rede mal mit dem Sozialarbeiter dort, was er dir vorschlägt, was du machen kannst. Du wirst garantiert nicht gebissen. ^^

@Marianne48
@PeterLankton
@Reliable
@apart
@slobber
@shionoro
@Emmeleia
@vielefragen
@Doors
@Mereel
Ich brauche keine Psychologen oder Sozialarbeiter, ich dachte einfach "Freunde dich mit ihn an und du lernst sein Freundeskreis kennen". Falsch gedacht würde ich mal sagen, deshalb ist mir dass jetzt auch ziemlich egal. Hatte ihn vorhin eine Whatsapp Voice mal geschickt und was bekam ich als Antwort?Nichts, er hat sich die aber angehört aber egal.

Ich bin nicht wichtig oder besonders auffällig genung von daher lebe ich jetzt einfach nur nach meinen alten Muster: Essen,schlafen,Zocken, Arbeiten.

@Waltersullivan
du brauchst ja keinen menschen, um dessen freundeskreis zu kriegen, du kann st selbst einen aufbauen, wenn du oft genug unter leuten bist.

Mir ging es schon oft so wie dir. Ich konnte nie Anschluss finden, war immer die schüchterne Person, mit der man nicht geredet hat. Rückschläge habe ich ebenfalls von erhofften Freundschaften erfahren.
Aber glaub an dich. Die Freundschaften kommen schon von alleine, ohne dass man sich darauf versteift. Vielleicht gehst du mal auf die Vorschläge der User ein und siehst dir mal einen Verein an?

@PeterLankton
geht mir genauso.

@Waltersullivan
wenn du im "echten" leben eine schüchterne Person bist, dann versuch doch mal im internet ein paar kontakte zu knüpfen (ich meine natürlich nicht, dass du geheimnisse mit fremden teilen solltest, aber mir hat das auch immer gut geholfen weil man da wenigstens mit jemandem reden kann).

Wieso muß es gleich eine Freundschaft sein?
Ein Bekannter, mit dem man gelegentlich Sport macht, ist doch auch ganz in Ordnung.

Der nächste Schritt wären ein paar Nachbarn, zu denen man beim Sehen einfach nur "Guten Tag" sagt, und die je nach Stimmung zurückgrüßen (oder auch mal nicht).
Außerdem bitte auch die Verkäufer/innen freundlich grüßen.

Such Dir ein Stammcafé, oder eine Stammkneipe.
Schau, ob beim Sport noch andere Leute sind, mit denen Du gelegentlich plaudern kannst.
Überleg, ob Du ein Ehrenamt ausüben willst.

Und wenn Du dann so 10 - 20 Bekannte hast,
von denen vielleicht 5 ganz gute Bekannte sind,
dann fang an, zu überlegen, wie Du einen Freund findest.

(Oder wie wärs fürs erste mit 2 Katzen oder einem Hamster...oder welche Tiere magst Du..?)
Bleib dran,
viele Grüße,
sandra

@Waltersullivan

Nun gut, das ist deine freie Entscheidung.
Aber cih denke du solltest dich nicht auf Grund eines arbeitskollegen dazu entscheiden, in dem du dich getäuscht hast.

Dennoch, natürlich, nicht meine Angelegenheit.

@Waltersullivan

wenn er dir Fotos aus seinem Leben schickt, dann mag er dich.
Gerade sehr offene Menschen sind so. Meine Mädels und ich schicken uns immer Bilder, wenn etwas passiert, wo der andere nicht dabei ist aber man denkt "das möchte ich mit ihm/ihr teilen" :)
würde er dich nicht mögen hätte er besseres zu tun als dir fotos zu schicken wenn er gerade Spaß hat.
partys ergeben sich manchmal sehr spontan.

Ich habe es noch nie erlebt das man jeden Kumpel (egal wie lange man sich schon kennt, egal wie eng man befreundet ist) jedes Mal über alles Aktuellle im Privatleben informiert und zu jeder sich bietenden Gelegenheit zu allen möglichen Veranstaltungen (egal ob öffentlich oder familiär) mitschleppt.

@Waltersullivan
Ich habe so eine Geschichte als der andere Part mit einer Arbeitskollegin erlebt :) Man unternimmt was zusammen, redet Belagnloses, wie das halt so ist. Man selbst hat Familie, Freunde, ein Ehrenamt, ein Hobby und ist zeitlich ziemlich ausgelastet. Man hat bereits ein Leben.
Ich hab auch gern MAL was mit dieser Kollegin unternommen aber doch nicht täglich. Und genau das hat sie aber nach paar Tagen von mir erwartet.
Jeden Tag den der Hergott werden ließ, wollte ich sie wissen, was ich noch mache, mit wem ich das mache und warum ich sie da nicht auch mitkommen kann.
Dann war sie auch noch ständig beleidigt. Beleidigt wenn ich mit meinem Partner was ohne sie unternehmen wollte. Beleidigt, wenn ich bei der Familie oder alten Freunden eingeladen war. Sogar beleidigt, wenn man ihre SMS nicht SOFORT beantwortet hat.

Mir ist dann irgendwann bewusst geworden, dass ich mich SO nicht mal von meinem Partner behandeln lassen würde und habe den Kontakt komplett abgebrochen.
Eigentlich war sie ja ganz nett, es hätte sich evtl. eine Freundschaft entwickeln können. Wie gesagt entwickeln, das geht doch nicht innerhalb von paar Tagen.
Seitdem bin ich auch extrem vorsichtig mit neuen Bekannten! Nie wieder will ich den kleinen Finger geben und mir wird der Arm abgerissen.

Natürlich meinte sie, ich hätte sie enttäuscht. Dabei hatte sie sich in mir getäuscht. Ich war zu einer Bekanntschaft bereit, sie sah das schon als " beste Freunde" die ALLES miteinander erleben und teilen.

@Waltersullivan
die freundschaften die du suchst existieren nur in büchern oder filmen. du klammerst zu sehr an etwas was nicht existiert.
du möchtest vertrauen und das wird jedesmal ausgenutzt.
viele sind nur miteinander befreundet weil sie eine beschäftigung suchen und brauchen um nicht allein zu sein.
zusammen abhängen,saufen,scheiße bauen.
mit platonischer liebe hat das nichts zu tun.
so sehe ich das.

@Waltersullivan

Ich habe das Gefühl, du liest die Beiträge hier teilweise gar nicht.

Sag mir doch mal, warum es bei dir nur ganz oder gar nicht gibt und du einer lockeren Freundschaft nichts abgewinnen kannst?
Niemand wird einfach so in dein Leben treten, sich deine Leidensgeschichte anhören und dann von da an immer für dich verfügbar sein und dich zu seinem allerbesten Freund machen. Das musst du schon selbst erreichen, dass man dich gern mag. Aber verbissen und besitzergreifend zu sein, ist der falsche Weg.

Ich kenne das selbst auch, aber von der anderen Seite. Ich hatte eine Bekannte, die dann mehr freundschaftliches Interesse an mir hatte und wir haben ab und zu mal was zusammen gemacht, was auch nett war. Allerdings wollte sie dann in alles von mir einbezogen werden und ständig was mit mir machen. Das lief dann aufgrund ihrer schrecklichen Eifersucht darauf hinaus, dass ich gar keine Lust mehr hatte, etwas mit ihr zu tun zu haben.
Eigentlich möchte niemand eine bedürftige und auf ihn angewiesene, schnell beleidigte Klette an den Hacken haben. Eine tiefe und sehr verbindliche Freundschaft entsteht nicht dadurch, dass du jemandem deine Bedürftigkeit nach dieser erläuterst, sondern ergibt sich wenn alles passt nach und nach von selbst.

@Zweitheld

Zweitheld schrieb:du möchtest vertrauen und das wird jedesmal ausgenutzt.

Wo siehst Du den TE in diesem Fall ausgenutzt? Hat sein Kollege denn etwas von ihm erwartet oder eine Gegenleistung dafür verlangt, dass er ihn mitnimmt?

Ganz allgemein kann man sagen:
Die verschiedenen Menschen erwarten unterschiedliches von einer Bekanntschaft/ Freundschaft, definieren es unterschiedlich.



Was für den einen eine reine Bekanntschaft ist, ist für den anderen vielleicht schon eine tiefgehende Freundschaft.
Manche schaffen es sogar sehr gute Freunde zu sein, über viele Jahre hinweg, obwohl man einander nur selten sehen kann (weil man vielleicht in verschiedenen Bundesländern wohnt, oder schlicht jeder sein eigenes Privatleben hat plus Familie plus Beruf).

Ja, ansonsten entwickeln sich Freundschaften nicht grundsätzlich gleich schnell.
Gut Ding braucht Weil.

Über gemeinsame Interessen kann man Freundschaften finden.
Ich sehe es an meinem Mann. Er hat ein großes Hobby, dazu irgendwann eine Onlinecommunity gefunden, engangiert sich dort sehr (Moderation, Forentreffen organisieren, etc). Einer der anderen User wohnt in der selben Stadt wie wir. Sie trafen sich irgendwann mal real, unterhielten sich prima über ihr gemeinsames Hobby, irgendwann auch über Privatkram. Sie helfen einander, wenn der eine Hilfe braucht ist der andere da (so es die eigene Zeit grade zulässt).
Aber ohne sich zu etwas verpflichtet zu fühlen, ohne sich gegenseitig auf den Senkel zu gehen, die Akzeptanz des Privatlebens des jeweils anderen ist vorhanden. Und das ist auch gut so.

Ja und ich? Mein bester und längster Kumpel ist Amerikaner und lebt auf einem anderen Kontinent. Wir haben seit Jahren nur noch sporadisch Kontakt, dennoch sehen wir einander als gute Freunde an.
Freundschaften zu anderen Mädels/ Frauen waren, solange ich denken kann, immer nur kurzfristig, eher oberflächlich. Störte mich selten.

@Frau.N.Zimmer
Klingt für mich (zumindest bei dem einen Absatz) nach aktivem Zuhören.
Um zu vermitteln "Ja, ich habe gehört und verstanden was du da sagst".
In einem Gespräch funktioniert das (meiner Meinung nach) aber besser als in geschriebener Form.

@Emmeleia

Emmeleia schrieb:Eigentlich möchte niemand eine bedürftige und auf ihn angewiesene, schnell beleidigte Klette an den Hacken haben. Eine tiefe und sehr verbindliche Freundschaft entsteht nicht dadurch, dass du jemandem deine Bedürftigkeit nach dieser erläuterst, sondern ergibt sich wenn alles passt nach und nach von selbst.

Das hast Du sehr schön auf den Punkt gebracht :)

@Frau.N.Zimmer

Danke. :)

Habe gerade gesehen, dass du auch so eine Klette hattest wie ich. Bei mir war das auch so extrem. Vor allem als ich dann einen Freund hatte, war die Hölle los. Sie wollte auch immer zu meiner Mutter mit und ich musste dann irgendwann Ausreden erfinden, dass ich keine Zeit habe. Ich habe danach immer befürchtet, dass mich schon wieder jemand einengen möchte, aber irgendwie ist mir das nicht nochmal passiert.

@Emmeleia

Doch, mir wäre das vermutlich noch öfter passiert :D Ich ziehe jetzt nur viel früher an der Reißleine. ;)
Es ist ja auch nicht so, dass man sich nicht kümmern will. Oft fehlt einem einfach die Zeit, oder man ist selbst mal mies drauf und will sich keinem zumuten.
Der Hauptgrund ist aber schon, dass ich mich nicht mehr von fremden Menschen unnötig runterziehen lasse. Und eine Bekanntschaft ist für mich noch ein fremder Mensch.