Emotionslos - Erklärung und Ratschläge
21.07.2015 um 19:42Hallo Allmy-Freaks
Ich hatte vorhin ein Gespräch mit einem Freund auf dem Balkon. Die Sonne ging gerade unter, wir rauchten, tranken Bier...und so "poetisch" veranlagt wir beide sind, so haben wir über Dinge geredet, die uns im Leben nerven, wie wir uns fühlen, weshalb wir Fehler machen usw.
Da meinte der Freund, dass er schon länger über mein Verhalten nachgedacht hat und nicht versteht, warum ich auf hart tun muss und anderen gegenüber immer so kalt bin. Er nannte mir ein paar Beispiele und auch ich realisierte, dass Gefühle für andere Menschen nicht wirklich mein Ding ist.
Ich habe noch nie jemanden verloren, an den ich bis heute schmerzhaft denke und Kummer habe.
Wenn nahestehende Leute sterben, werde ich zwar ganz traurig aber früher oder später kann ich damit umgehen. Ich hatte nie Probleme damit, loszulassen und darüber zu reden. Natürlich vermisse ich Menschen. Ich vermisse meine Mutter, die gerade zu Hause ist und kocht, ich vermisse meinen Freund, der im Ausland arbeitet. Würden sie aber für immer verschwinden - damit würde ich klar kommen. Gefühle bleiben bei mir nicht langfristig, mich selbst kümmert es auch nicht, Kontakte zu knüpfen oder Kontakte "stabil" zu halten. Es ergibt sich einfach. Ich melde mich bei ihnen, wenn ich Lust habe, etwas zu unternehmen, mehr nicht.
Es kam schon oft vor, dass ich mich bei jemandem melde und dieser sich darüber aufregt, dass ich ne Weile weg war und mich natüüürlich plötzlich melde. Mir wird nie klar sein, warum man sich regelmässig melden muss, um eine gewisse Verbindung zu haben oder um einfach sympathisch zu wirken.
Was mit Menschen nicht klappt, klappt es bestens mit Objekten. Zuletzt geweint habe ich vor 8 Monaten, als unser Haus brannte. Mein Zimmer war am nächsten Morgen nur noch Staub und als ich sah, dass meine Bücher alle verbrannt waren, habe ich geheult :D Und so übertrieben es klingen mag, es tut bis heute weh, daran zu denken. Bücher kann man einfach wieder kaufen, aber aus irgendeinem Grund kann ich sie nicht loslassen.
Eines Tages habe ich meine Kette verloren beim Sport-Klettern. Sie war eine billige Kette aus H&M, ich fand sie nicht mal schön, sondern habe sie lediglich gekauft, weil ich die viele Münzen loswerden wollte. Aber sie zu verlieren hat mich so dermassen emotional gemacht und ich könnte auch heute noch deswegen heulen :D
Der Freund sagte mir noch, ich hätte keinen Sinn für Liebe oder sonstige Zuneigung. Ich hätte zwar einen Freund, aber auf ihn wirkt es nicht so, als wären wir nicht zusammen. Oder als eine Freundin weinte, weil sie ihr erstes Kind abgetrieben hat, da habe ich nichts gemacht, als sie anzustarren und nach jedem Satz, den sie hervorgluckste, zu nicken. Trösten ist nun mal nicht mein Fall. Aber ich sah es nie als einen Fehler an. Die Sache mit dem Abtreiben ist zwar eine krasse Story, aber es gehr mich nun mal nichts an, ich verstehe davon nichts. Vielleicht müsste ich solche Sachen einfach selbst erlebt haben.
Nach diesem Gespräch auf dem Balkon wurde ich sehr nachdenklich. Das einzige, was ich sagen konnte, war: ,,That was deep, man.." :D
Aber anscheinend stört es ja den Leuten, wie ich bin. Daher bin ich neugierig geworden und wollte hier mal nachfragen, ob es Freaks gibt, die genauso ticken :)
Falls ja, wie geht ihr damit um, haben sich schon Leute beschwert? Oder kennt ihr jemanden, der sich so verhält? Und was kann ich tun, damit die Leute es akzeptieren oder sich nicht mehr genervt fühlen? Müsste ich mich überhaupt ändern?
Wieso klingen die Fragen wie aus einem billigen Teenager-Magazin? :D
Vielen Dank voraus für eure Antworten!
Ich hatte vorhin ein Gespräch mit einem Freund auf dem Balkon. Die Sonne ging gerade unter, wir rauchten, tranken Bier...und so "poetisch" veranlagt wir beide sind, so haben wir über Dinge geredet, die uns im Leben nerven, wie wir uns fühlen, weshalb wir Fehler machen usw.
Da meinte der Freund, dass er schon länger über mein Verhalten nachgedacht hat und nicht versteht, warum ich auf hart tun muss und anderen gegenüber immer so kalt bin. Er nannte mir ein paar Beispiele und auch ich realisierte, dass Gefühle für andere Menschen nicht wirklich mein Ding ist.
Ich habe noch nie jemanden verloren, an den ich bis heute schmerzhaft denke und Kummer habe.
Wenn nahestehende Leute sterben, werde ich zwar ganz traurig aber früher oder später kann ich damit umgehen. Ich hatte nie Probleme damit, loszulassen und darüber zu reden. Natürlich vermisse ich Menschen. Ich vermisse meine Mutter, die gerade zu Hause ist und kocht, ich vermisse meinen Freund, der im Ausland arbeitet. Würden sie aber für immer verschwinden - damit würde ich klar kommen. Gefühle bleiben bei mir nicht langfristig, mich selbst kümmert es auch nicht, Kontakte zu knüpfen oder Kontakte "stabil" zu halten. Es ergibt sich einfach. Ich melde mich bei ihnen, wenn ich Lust habe, etwas zu unternehmen, mehr nicht.
Es kam schon oft vor, dass ich mich bei jemandem melde und dieser sich darüber aufregt, dass ich ne Weile weg war und mich natüüürlich plötzlich melde. Mir wird nie klar sein, warum man sich regelmässig melden muss, um eine gewisse Verbindung zu haben oder um einfach sympathisch zu wirken.
Was mit Menschen nicht klappt, klappt es bestens mit Objekten. Zuletzt geweint habe ich vor 8 Monaten, als unser Haus brannte. Mein Zimmer war am nächsten Morgen nur noch Staub und als ich sah, dass meine Bücher alle verbrannt waren, habe ich geheult :D Und so übertrieben es klingen mag, es tut bis heute weh, daran zu denken. Bücher kann man einfach wieder kaufen, aber aus irgendeinem Grund kann ich sie nicht loslassen.
Eines Tages habe ich meine Kette verloren beim Sport-Klettern. Sie war eine billige Kette aus H&M, ich fand sie nicht mal schön, sondern habe sie lediglich gekauft, weil ich die viele Münzen loswerden wollte. Aber sie zu verlieren hat mich so dermassen emotional gemacht und ich könnte auch heute noch deswegen heulen :D
Der Freund sagte mir noch, ich hätte keinen Sinn für Liebe oder sonstige Zuneigung. Ich hätte zwar einen Freund, aber auf ihn wirkt es nicht so, als wären wir nicht zusammen. Oder als eine Freundin weinte, weil sie ihr erstes Kind abgetrieben hat, da habe ich nichts gemacht, als sie anzustarren und nach jedem Satz, den sie hervorgluckste, zu nicken. Trösten ist nun mal nicht mein Fall. Aber ich sah es nie als einen Fehler an. Die Sache mit dem Abtreiben ist zwar eine krasse Story, aber es gehr mich nun mal nichts an, ich verstehe davon nichts. Vielleicht müsste ich solche Sachen einfach selbst erlebt haben.
Nach diesem Gespräch auf dem Balkon wurde ich sehr nachdenklich. Das einzige, was ich sagen konnte, war: ,,That was deep, man.." :D
Aber anscheinend stört es ja den Leuten, wie ich bin. Daher bin ich neugierig geworden und wollte hier mal nachfragen, ob es Freaks gibt, die genauso ticken :)
Falls ja, wie geht ihr damit um, haben sich schon Leute beschwert? Oder kennt ihr jemanden, der sich so verhält? Und was kann ich tun, damit die Leute es akzeptieren oder sich nicht mehr genervt fühlen? Müsste ich mich überhaupt ändern?
Wieso klingen die Fragen wie aus einem billigen Teenager-Magazin? :D
Vielen Dank voraus für eure Antworten!