Vorbild Polen - Sollte Abtreibung wieder verboten werden?

@Becky

Wieviele Frauen die o.a. Verhütungsmittel werden denn ungewollt schwanger?

Verstehe mich nicht falsch, ich bin nicht für ein Abtreibungsverbot.

Ich bin aber sehr wohl dafür, dass man sich mit dieser Thematik ernsthaft auseinandersetzt, vorallem als Frau, denn die Frau trägt aus und gebärt.

Wenn man sich somit mit Verhütung befasst, herausfindet, dass Spirale, Kette nicht zu den sichersten Methoden gehören (weils verrutschen kann, schlampig eingeführt etc.), wieso entscheidet man sich dann dafür?

http://www.gynaekologie.hexal.de/verhuetung/entscheidungshilfen/

Weiters kann man doppelt verhüten.

nanusia schrieb:Wenn man sich somit mit Verhütung befasst, herausfindet, dass Spirale, Kette nicht zu den sichersten Methoden gehören (weils verrutschen kann, schlampig eingeführt etc.), wieso entscheidet man sich dann dafür?

Ich kann da nur für mich sprechen. Ich würde es tun, weil ich mit Hormonen nicht klar komme, soll heißen, sie ziehen mich psychisch extrem runter. Kondome alleine wären mir zu unsicher, eine Sterilisation zu endgültig. Eisprung berechnen geht auch nicht, weil Zyklus zu unregelmäßig und der Lebenswandel zu ungleichmäßig, um punktgenau zu messen. Gibt sicher auch noch andere Gründe.

@nanusia
es gibt Vielfältige Gründe, warum Verhütung nicht immer funktioniert, es gibt sicherlich auch Menschen, die einfach ignorant sind, aber man sollte niemals vergessen, dass der Großteil wohl eher keine Abtreibung erleben will, es also wohl kaum gezielt darauf anlegt. Menschen sind menschlich, es passieren Fehler, es gibt Unfälle, Unachtsamkeiten, Unverträglichkeiten was auch immer und zwar in jedem Lebensbereich. Warum sollte der Mensch also ausgerechnet in diesem Bereich perfekt sein, perfekt "funktionieren"?

Wieso sollten andere Menschen über den Körper einer Frau bestimmen dürfen?
Und wieso bestimmt man gerne über Frauen was sie zu tun und zu lassen haben?

@nanusia

nanusia schrieb:Wenn man sich somit mit Verhütung befasst, herausfindet, dass Spirale, Kette nicht zu den sichersten Methoden gehören (weils verrutschen kann, schlampig eingeführt etc.), wieso entscheidet man sich dann dafür?

Mal ne antwort aus meiner sicht damals: Ich hab mich für die kupferkette entschieden, weil ich nen schussel bin. Bei der pille hatte ich schiss das ding am laufenden band zu vergessen (is anfangs auch das ein oder andere mal passiert), 3-monatsspritze war mir zu nervig, weil man permanent zum doc rennen muss. Kondome in einer festen beziehung fand ich persönlich aus rein verhütungstechnischen gründen völlig fehl am platze und auch nervig in der anwendung. Erstmal morgens damit rumfummeln, anstatt loslegen zu können ... neee. Aus der kupferkette ist nichts geworden, weil gebärmutterwand zu dünn, spirale nicht vertragen, hormoncocktail vom implanon gab dauerhafte nebenwirkungen. Tja nu häng ich bei der pille, vergess das ding nich mehr, muss aber aufpassen, wenn ich mal wieder irgendwelche lebensmittel nicht vertrage und mit durchfall quittiere. Also in meinem falle eigentlich auch nicht das wahre. Wenn man bedenkt, dass auch kondome nicht zu den sichereren verhütungsmethoden gehören, dann müsste ich enthaltsam leben. Zum glück ist ne schangerschaft für partner und mich kein beinbruch insofern lebe ich wohl nach dem motto "no risk, no fun". Passt für mich bzw uns, aber ich kann verstehen, warum frauen eher zu den permanenten verhütungsmethoden greifen, bei denen sie selber wenig bis gar nichts falsch machen können, anstelle zu denen, die in der sicherheit ebenfalls nicht viel höher liegen, aber bei denen reine körperreaktionen wie erbrechen und durchfall, simples nicht dran denken oder aber andere medikamente zu versagen führen können.

Immerhin ist die sicherheit der spirale, implanon und gynefix jetzt nicht sooooo dermaßen schlechter als die der pille, sodass man permanent mit einer schwangerschaft rechnen muss.

@gastric

Ganz genau. Gerade was Kupferkette oder Kupferspirale anbetrifft haben die beiden einen ebenso hohen Pearl-Index wie die Pille, aber wesentlich weniger gesundheitliche Risiken oder Nebenwirkungen. Hormonelle Verhütung käme für mich allein aus diesem Grund schon niemals in Frage. Von daher bin ich froh, dass es solche guten Alternativen gibt :Y:

Ich gehöre noch der Generation an,die hart für die jetzigen humanen Regelungen bei Abtreibungen kämpfen mussten.Mein Bücherschrank ist noch voller Literatur darüber.Es handelt sich thematisch um grosses Elend,Fremdbestimmung,ungewollte Kinder,ungewollte Mutterschaften,stümperhafte Abtreibungen in Hinterzimmern,viel Leid und Tränen.
Ich verstehe nicht,warum lang u. hart erkämpfte Verbesserungen nur aufgegeben werden sollen,weil konservatives Brett vorm Kopf Denken zur Zeit voll In ist.
Und wenn noch einer fragen sollte.Nein,früher war es für Frauen nicht besser. Es war Schxxxx
und nicht nur,weil es den §218 gab.
Auch den Tatbestand der Vergewaltigung in der Ehe,den gab es damals nicht.
Man hat im Grunde als Frau die sexuelle Selbstbestimmung am Traualtar schon aufgegeben.
Die Lage der Frauen damals hat keineswegs dazu geführt,das Ehen vertrauensvoller und tragfähiger wurden.Es herrschte eher nur wirtschaftliche Abhängigkeit.Druck und Zwang hat noch nie etwas verbessert.
In Zeiten von Überbevölkerung auf diesem Erdball haben wir auch andere, dringlichere Probleme,als Furzideen konservativer Hohlköpfe zu diskutieren.
Gesellschaftliche Rückschritte vollziehen zu wollen,zeigt nur die Begrenztheit des geistigen Niveaus,das momentan dank Pisa und beschissener Politik im Volk grassiert. Am Ende einer solchen Entwicklung kann man nur sagen. Der Letzte macht das Licht aus.

Abtreibung an sich ist ein schwieriges Thema. Ich persönlich sehe es auch als heuchlerisch von den meist männlichen Abtreibungsgegner an, da man von Männern meist nur die Staubwolke sieht, sobald ein Kind unterwegs ist...

Einfach nicht vögeln ist auch heuchlerisch, da im Grunde keiner darauf verzichten will... Und ich glaube nicht, dass die abtreibengeregnet alles zöllibatäre, asexuelle buddhistische Mönche sind.

Richtig verhüten gilt nur zu teilen: Wir leben in einer Zeit wo Sex inzwischen auf Wettbewerbsniveau angekommen ist, wo aber das drumherum "Respekt den gegenüber, Verantwortung und Verhütung" auf die Strecke geblieben ist. Das hat vor allem bei den jugendlichen zur Folge, dass sie sich in Druck sehen möglichst schnell sex zu haben um anerkannt zu werden aber kaum über die Verhütungsmittel aufgeklärt sind. Junge Mädchen haben auch nicht das Selbstbewusstsein nein zu sagen, wenn ihr Freund meint, dass er ohne Kondom nix spüre... Ein weitere Punkt ist, dass die Verhütungsmittel nicht immer funktionieren können und Schluss endlichv Dinge wie Missbrauch und Vergewaltigung.


Adoption: Das funktioniert nur teilweise. Selbst wenn das Kind eine passende Familie findet es würdye spätestens ab Erwachsenenalter seine wurzeln ergründen wollen und eventuell sich und den leiblichen Elternteil Vorwürfe machen. Die Vergangenheit holt einen früher oder später ein.

Ich zum Beispiel sehe mich nicht in der Lage ein Kind zur Welt zur bringen. Nicht nur weil in meiner derzeitige Lebenssituation nix bieten könne sondern auch starke Suizid Gedanken hab, dass ein Kind ohne mich aufwachsen würde...

@buche
Danke für deinen tollen Beitrag, sehr gut geschrieben und auf den Punkt gebracht. Ich bin zu jung um die "Revolution" derart miterlebt zu haben, jedoch verstehe ich es auch nicht wieso man all die Bemühungen wieder rückgängig machen möchte.

Schließlich wissen alle dass dadurch keine Abtreibung verhindert werden, oder minimiert werden würde. Es gäbe womöglich wieder mehr tote Babies, was mMn deutlich schlimmer wäre.

Auf Phoenix kam eine Doku über Polen, die neue Regierung, dem Zerfall der Demokratie und freien Medienlandschaft, der Kirche und so. Dort wurde auch das Abtreibungsverbot angesprochen, was ja zum Glück erstmal abgeschmettert wurde, aber man sagte die Regierung will einen nächsten Beschluss dazu vorbringen. Man wird also weiter versuchen die Abtreibung in Polen zu verbieten.

@Eya
So ist es. Bin schon etwas alt und habe es damals erlebt.Es war eine schlimme Sache,der §218.
Die Frauen bettelten beim Gyn.um Hilfe,aber kaum einer war bereit dazu. Manche fuhren dann nach Holland. Die anderen ganz verzweifelten versuchten es selbst,mit heissen Bädern,von grosser Höhe springen,Seifeneinläufen und Stricknadeln.Manche haben sich auch umgebracht.
Mir graut heute noch vor der Stelle im Wald,wo eine junge Frau E 605 nahm....
http://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Abtreibungsprozess-in-Memmingen-Frauen-am-Pranger-id26881786.html
Jetzt in der heutigen Zeit sehe ich,das die viele jungen Frauen nicht realisieren,um wieviel besser ihr Leben durch die sogenannte Selbstbestimmung geworden ist,die der Rechtsstaat ihnen einräumt.
Sie werden so lange vor sich hinträumen,bis ihre Rechte von konservativen politischen Strömen hinweggerissen werden.
Nichts ist selbstverständlich.
Freie gewählte Mutterschaft.Das Recht auf Berufstätigkeit(früher musste es der Mann erlauben)
Das Recht auf Selbstverwirklichung,selbstbestimmte Sexualität u. Bildung,die Antidiskriminierungsgesetze.....alles hohe Güter.
Heute lassen sich junge Frauen dazu hinreissen,bei Sendungen wie dem Bachelor,oder Modellsuche/Heidi Klum, wie die Hühner auf der Stange zu hocken.Dümmlich nach Pseudowerten schielen,ohne Selbstachtung und Stolz. Wenn so ein Müll im Fernseh flimmert,glaubt die sozial abgehängte Unterschicht noch,das muss so sein.Aber für die meisten Mädels gibt es keinen Trump,sondern schon in mittleren Jahren Hartz4.
Ich wünsche mir dagegen junge taffe Frauen,gut gebildet,mit Anspruch an sich,die sich von niemandem die Wurst (Frauenrechte)vom Brot nehmen lassen.

Entweder halte deine Beine zusammen, wenn du nicht abreiben willst, oder benutze Verhütungsmittel.
Bei einer Vergewaltigung und anderen Faktoren ist es natürlich wieder etwas anderes.

Wenn die Frau sich nicht ums Verhüten kümmert, oder ein Unfall passiert, wie ist dann das Kind für die Dummheit der Eltern verantwortlich?

Dann gibt es noch das Problem, dass die Eltern wirklich untauglich für eine Erziehung eines Kindes sind, was dann natürlich auch nicht gut für das Kind ist..
Aber hey, man kann nicht alles haben. Das eine Kind wird arm geboren, das andere reich, jeder hat einen anderen Lebenseinstieg und wenn wir eine Utopie für alle Kinder schaffen wollen, dann sollten wir bei uns (den Erwachsenen) selbst anfangen. Verhaltet euch ordentlich, seid Vorbilder und dann gönnt euch Kinder.

Treiben wir doch lieber die Eltern ab und behalten die unschuldigen Kinder (das ist ein Witz)

@derfa

Trotz bester einhaltung aller Regeln sind Verhütungsmittel noch immer nicht zu 100% sicher. Da kann eben doch schnell mal was passieren. Und man braucht wohl kaum schon von einem kind sprechen, wenn es nichtmal als ein solches sichtbar ist.

derfa schrieb:Treiben wir doch lieber die Eltern ab und behalten die unschuldigen Kinder (das ist ein Witz)

Einer der mal ganz und gar nicht zum lachen taugt. :X

@Bone02943

Tja dann hilft es nur noch die Beine zusammen zu halten.
Es gab mal eine Zeit (vor einigen Jahren), da war es üblich, dass die Braut eine Jungfrau sein sollte und weil die Männer damals keine Huren als Frauen haben wollten, die sich alle paar Jahre scheiden lassen und einen neuen heiraten.


ja ich weiß, heute sind alle so fragil, da hat man Angst den Menschen mit Wörtern das Rückgrat zu brechen (wenn überhaupt noch eines vorhanden ist).

@derfa

Aha, Frauen haben also die Beine zusammen zu lassen und die Männer?
Und seit wann sind Frauen, mit Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehe, Huren? Sag mal gehts noch? Ich bin selbst keine Frau aber das geht mir sogar zu weit.

Du kannst ja natürlich gern im Mittelalter leben, als die Frau sich noch dem Mann als Braut verkaufen musste, als die Frau sich hat vergewaltigen lassen musste, in der Zeit in der die Frau wegen einer Scheidung zu grunde gehen zu hatte.

@Bone02943 ach junge junge..
Das selbe gilt natürlich auch für die Männer mit dem Beine zusammen zu halten.
Anders kommt ja kein Kind zustande.


Hier Kollege die Definition einer Hure laut des Dudens:

Hu­ren
schwaches Verb - außerehelichen Geschlechtsverkehr haben; mit häufig wechselnden Partnern [ausschweifenden] Geschlechtsverkehr haben

Ich habe mich also nicht versprochen.

@derfa

Hu­re

Bedeutungsübersicht
Prostituierte
(abwertend, oft Schimpfwort) Frau, die als moralisch leichtfertig angesehen wird, weil sie außerehelich oder wahllos mit Männern geschlechtlich verkehrt

Synonyme zu Hureℹ
Callgirl, Dirne, Prostituierte; (salopp, meist spöttisch) Edelnutte; (verhüllend) Hostess, käufliches Mädchen, Liebesdienerin,...

http://www.duden.de/rechtschreibung/Hure

Wir leben im hier und jetzt und da ist Hure anders besetzt.

Außerdem bin ich nicht dein Kollege.

@Bone02943 nur weil unsere Moralischen Werte sich geändert haben, heißt es nicht, dass dadurch das Wort Hure neu definiert wird.

Wenn es bald moralisch ok sein wird eine Frau für Sex zu bezahlen, dann muss deiner Logik nach das Wort Hure komplett aus dem Wörterbuch gestrichen werden, da es ja soetwas wie eine Hure nicht mehr geben wird.

@derfa

Ich wüsste nicht das es moralisch nicht ok wäre eine Frau für sexuelle Dienstleistungen zu bezahlen. Sofern sie dies beruflich macht wäre es wohl moralisch nicht ok die Frau nicht zu bezahlen.

Aber egal da hier OT.

Was sollen die Leute machen wo die Verhütung, trotz sorgfältiger Anwendung, nicht funktioniert hat? Das würde bedeuten alle Menschen müssten auf Sex verzichten, außer sie wollen gerade ein Kind zeugen und das ist lächerlich.

Ist ok.
Dann gehen da unsere Meinungen zwei verschiedene Wege.
Für mich sind es Huren, für dich nicht.
Ich will mich nicht darüber streiten und dich auch nicht überzeugen.

Oder die Leute heiraten und beschließen, ob sie ein Kind zeugen möchten, oder nicht.
Meiner Meinung nach sind Verhütungsmittel in der Ehe in Ordnung.
Man kann ja kaum von jemanden verlangen immer ein Kind zu zeugen, wenn man mit dem Partner zusammen sein will.