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Fehlender Respekt heutzutage

177 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Respekt, Anstand, Sozialkompetenz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Fehlender Respekt heutzutage

10.11.2023 um 05:50
Klar Doors … der Vergleich mit den jüdischen Alten Omas und der HitlerJugend drängt sich förmlich auf in dieser Diskussion ..
danke für dieses erhellende Bild *rolleyes*


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Fehlender Respekt heutzutage

10.11.2023 um 06:52
Ich selbst bin Jahrgang 86 und so erzogen das ich alle Menschen zu respektieren habe.
Mir ist Loyalität sehr wichtig, leider habe ich die Erfahrung schon oft gemacht das es für mein Gegenüber nicht so ist.
Heutzutage gibt es für viele keine Werte mehr, wichtig ist das man selbst alles hat. Geld, fettes Auto, Markensachen. Wie es allen anderen geht ist egal. Die Gesellschaft ist ignorant und unserer Kinder und Jugendliche werden die nächste Generation die so ist. Wohlstandsverwahrlosung nennt man das.


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Fehlender Respekt heutzutage

10.11.2023 um 07:17
Die Erinnerung malt meist mit einem goldenen Pinsel.

Es ist doch erstaunlich, dass immer wieder an der Jugend rumgemäkelt wird. Es ist jedes Mal dasselbe. Ich bin Jahrgang '82 und ich erinnere mich, dass es in den 90ern original die gleichen Diskussionen und Vorbehalte der Jugend gegenüber gab, wie über die heutige: Sie sind faul, dumm, nehmen Drogen und haben nicht einmal den Anstand einer Oma im Bus Platz zu machen.
"Früher hätte es so etwas nicht gegeben."

Wann soll denn dieses "Früher" gewesen sein, frag ich mich. Vor 30 Jahren schon mal nicht.


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10.11.2023 um 11:36
Zitat von LeitsgeheierLeitsgeheier schrieb:Wann soll denn dieses "Früher" gewesen sein, frag ich mich. Vor 30 Jahren schon mal nicht.
Auch die 1960er waren, zumindestens in der BRD, auch nicht gerade von respektvollem Umgang gekennzeichnet. Die Gesellschaft, die, nach dem sie alles in Scherben fallen liess, die Ärmel zum Wiederaufbau aufgekrempelt hatte, fuhr zeitgleich die Ellenbogen aus. Mit Stahlkappe!


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10.11.2023 um 11:56
Zitat von DoorsDoors schrieb:Die Gesellschaft, die, nach dem sie alles in Scherben fallen liess, die Ärmel zum Wiederaufbau aufgekrempelt hatte
Die hatten noch den Anstand hinter sich aufzuräumen. Kannste heutzutage knicken bei den Smartphone-Kids und Schulschwänzern. ;)


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10.11.2023 um 12:15
Zitat von LeitsgeheierLeitsgeheier schrieb:Kannste heutzutage knicken bei den Smartphone-Kids und Schulschwänzern. ;)
Hauptsache ist, dass nach dem Krieg der Müll anständig getrennt wird.


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10.11.2023 um 20:46
Meine Tochter ist Erzieherin,der drohen die Fünfjährigen schon mit dem Rechtsanwalt.


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10.11.2023 um 22:12
Schon Sokrates,griechischer Philosoph,
* um 469 vChr Athen
† 399 vChr Athen
wusste zu berichten:

"Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. "

Das unterschreibe ich sofort.
Diesem kann man nichts mehr hinzuschwurbeln.


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10.11.2023 um 22:24
@Orion07

Die Sache mit dem Rechtsanwalt fällt dem durchschnittlich intelligenten Fünfjährigen aber nicht einfach so ein. Die Kinder gucken bzw. hören sich das von ihren Eltern ab. Das sind ihre Vorbilder und wenn die sich daneben benehmen können die Sprösslinge ja gar nicht anders, als es ihnen nachzumachen.

Wobei das extreme Anspruchsdenken, also das Denken, dass man immer im Recht ist und dann konsequenterweise direkt mit dem Anwalt droht, wenn die andere Seite da mal anderer Meinung ist, nur ein Teilaspekt des Problems ist. Ein anderer ist der, dass die Kinder, als Anhängsel ihrer Eltern, entsprechend natürlich auch immer im Recht sind. Dass also alles geduldet wird, was die Kids gerade so wollen. Egal wie störend das Verhalten für alle anderen ist.

So als Beispiel: Ich arbeite in einer Bibliothek. Wir haben regelmäßig eine Vorleseveranstaltung mit anschließendem Basteln und Kuchenessen für Kinder im Kindergartenalter. So weit, so gewöhnlich. Wären da nicht die Teilnehmer. Beim letzten Mal hat ein Vater einem der Kinder aktiv in einen unserer Bilderbuchtröge hinein geholfen, wo es dann auf bzw. zwischen den Büchern stand und das Kuchenstück, dass es gerade in der Hand gehalten hat, hinein gekrümelt hat. Hab noch zu meiner Kollegin gesagt, dass da jemand die Bezeichnung "Trog" wohl ein bisschen zu wörtlich nimmt. Andere Kinder sind mit ihrem Kuchen wild in der Bibliothek herum gerannt. Später haben wir dann zwei Bücher gefunden, die so mit Schokoklasur vollgesaut waren, dass sie in den Müll wanderten.

Wir trauen uns aber schon gar nicht mehr, die Eltern darauf hinzuweisen, dass sie doch bitte mal ihrer Erziehungspflicht nachkommen sollten bzw. das Fehlverhalten ihrer Kinder nicht sogar aktiv unterstützen sollten, weil das entweder zu massiven Diskussionen führt oder wir von den Eltern geradezu manisch angegrinst werden, nur um dann festzustellen, dass die Kids beim nächsten mal wieder die gleiche Show abziehen. Auf den Kuchen z.B. können wir aber auch nicht verzichten, weil das bei den wenigen Versuchen, die wir unternommen haben, zu massiven Protest von Seiten der Eltern führte.

Wie du es machst, machst du es also falsch.

Und das zieht sich natürlich immer weiter und führt letztendlich dazu, dass diese Kinder keinen Respekt haben, wenn ihnen mal jemand eine Ansage macht, weil sie es nicht gewohnt sind, einer Aufforderung nachzukommen.

Da wir an eine Schule angeschlossen sind und die Kinder der Gesamtschule ihre Pausen gerne bei uns verbringen - wir sind zu zweit und an der Theke vollauf beschäftigt, es gibt aber bei uns von Seiten der Schule auch keine Pausenaufsicht und das auf 100+ SuS je Pause in der Bibliothek - sehen wir jeden Tag, was das Ergebnis ist.

Beliebte Pausenspiele: Mitschüler mit den Sitzkissen, die wir in einem Bereich haben, fast ersticken; mit den Drehstühlen gegen den DVD-Ständer fahren und schauen, wer dabei die meisten DVDs zu Boden wirft, Lautsprecher irgendwo zwischen den Regalen verstecken und sich, während man lauten Krach abspielt, dabei beömmeln, wie die ollen Mitarbeiter die Quelle des Lärms suchen und last but not least: Den alarmgesicherten Notausgang öffnen, rausrennen und sich dabei schief lachen, weil deswegen jedes Mal in der Bibliothek ein ohrenbetäubender Sirenenton losgeht.

Dass sich manch einer von uns daran erinnert, dass wir früher nicht so waren, liegt meiner Meinung nach allerdings nicht daran, dass Kinder und Jugendliche früher generell nicht so gewesen wären, sondern dass sich in solchen Fällen vor allem diejenigen zu Wort melden, die nicht so erzogen worden sind. Die gibt es aber auch heutzutage.

Die "Problemkinder" von früher haben halt keine Bluetooth-Lautsprecher verstecken können, weil es die noch nicht gab und Eltern haben ihren Kindern in der Bibliothek früher vermutlich nur deshalb nicht alles durchgehen lassen, weil solches Verhalten damals noch eher vom persönlichen Umfeld, dass man eben auch hin und wieder vor Ort getroffen hat, mit abschätzigen Blicken und Kommentaren abgestraft worden ist.

Dafür erinnere ich mich an andere hässliche Streiche, die manche Mitschüler anderen gespielt haben. Von Mobbing, das es früher ebenfalls schon gab, ganz zu schweigen. Der Gedanken, das damals alle liebe, wohlerzogene Engel waren, ist lachhaft.


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11.11.2023 um 00:51
@RadiantCity
Obwohl Sokrates doch ein Freund der Jugend war. Aber ähnliches sollen schon die Mesopotamier lange vor Sokrates bemängelt haben.
Manche Probleme ändern sich anscheinend nie.


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Fehlender Respekt heutzutage

11.11.2023 um 01:14
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Manche Probleme ändern sich anscheinend nie
Was darauf hindeutet das es gar kein Problem. Gibt was da heißt "Die Jugend von heute ist viel schlimmer als die von gestern".
Wenn schon Sokrates dies schrieb und alle Generationen nach ihm, dann ist es sehr unwahrscheinlich das sich die Jugend von Generation zu Generation schlechter benimmt, dann hätten wir hier ja nur Berserker rumlaufen.
Ich denke das dieser Bewertung eine völlige Fehleinschätzung der eigenen Jugend zugrunde liegt, vielleicht auch sowas wie Verklärung.


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11.11.2023 um 07:00
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:dieser Bewertung eine völlige Fehleinschätzung der eigenen Jugend zugrunde liegt, vielleicht auch sowas wie Verklärung
Das sehe ich genauso. Hinzu kommt, dass jede Generation ihre eigene zur besten (v)erklärt. Mit den redlichsten Werten, gesitteter Sprache, den besten Mitteln und natürlich der besten Musik.
Das (unbewusst?) mit reichlich Arroganz.


mixtape-und-bleistift-maenner-t-shirt
Das ist für mich ein gutes Beispiel.
Warum sollten unsere Kinder diesen Zusammenhang verstehen?

Übrigens, mein Sohn ist sechs und hat noch nie eine Kassette gesehen. Aber er kann Vynil auflegen und jedes Teil eines Plattenspielers benennen.
Was sagt uns das? Es liegt an mir, nicht an ihm.
(LP vs. MC)
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Die Kinder gucken bzw. hören sich das von ihren Eltern ab. Das sind ihre Vorbilder und wenn die sich daneben benehmen können die Sprösslinge ja gar nicht anders, als es ihnen nachzumachen.
Das ist natürlich vollkommen richtig.
Ich hab mal an einer Realschule gearbeitet. Dort wurde ein Schüler dabei erwischt, wie er mit einer Puksäge Türklinken abgesägt hat. Auch seine Eltern haben mit Anwalt gedroht. Es kam allerdings nie was.
Solche Geschichten sind aber die absolute Ausnahme gewesen.
Meist waren die Eltern völlig überrascht, dass sich ihre Sprösslinge daneben benehmen.

Warum wird dann an der Jugend rumgenörgelt und nicht an der Elterngeneration? Die hat es ja wohl verbockt, weil sie die "falschen" oder keine Werte an ihre Kinder vermittelt haben.
Aber nee, kann ja nicht sein, denn früher war alles besser und das eigene Kind schickt sich.
Sind bestimmt nur YouTube und Hiphop schuld.


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11.11.2023 um 11:02
Zitat von LeitsgeheierLeitsgeheier schrieb:denn früher war alles besser
Früher war der zwischenmenschliche Umgang auch respektvoller.
Könnt ihr noch so negieren.
Man merkt es wenn man in einer HiOrg ist.
Feuerwehr beim Absperren.
Mittlerweile ein einziges Theater bei dem Anzeigen schon fast normal sind.
War mal ganz anders und da liegen noch nicht mal zwanzig Jahre dazwischen.
Sanitäter bspw. auf Abstellungen.
Gleicher Zenoba.
Früher gabs natürlich auch einzelne Querulanten.
Nur waren das halt Ausnahmen die so besonders waren dass sie ihren Weg in die jeweilige Chronik der örtlichen Organisation fanden.
Und warum soll es denn dann in der sonstigen Gesellschaft nicht auch so eine Tendenz geben.
Eben.
Zitat von LeitsgeheierLeitsgeheier schrieb:Sind bestimmt nur YouTube und Hiphop schuld.
Ich gebe dessen die Schuld dass heute fast jeder unterentwickelte 0815 NPC meint er sein ein König mit eigenem Sonnensystem nachdem sich alles richten muss und der gottgleich durch die Flure wanken kann.
Innerlich weiss er natürlich über seine unrelevanz und die manifestiert sich in Minderwertigkeitskomplexen die zum vorschein treten wenn er meint er muss seine Scheindominanz ausleben.
Konkret am Absperrposten bswp. der Feuerwehr.
Btw ich bin ja auf heute Abend gespannt.
Da ist eh wieder Martinszug.
Ob wir dieses Jahr wohl schaffen mal ohne Diskussion und Gezeter durchzukommen?.
50:50 Chance.


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11.11.2023 um 13:17
@Berryl
Ich denke, wer sagt die Jungend und der Respekt haben sich nicht verändert, geht entweder nie vor die Tür, lebt im outback oder er lügt sich in die eigene Tasche.


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11.11.2023 um 13:50
Zitat von sindbad82sindbad82 schrieb:lebt im outback oder er lügt sich in die eigene Tasche.
Ich komme aus ersteren und glaube es liegt am zweiteren.

Ich beziehe dies ja nicht nur auf die Altersgruppe der Jugendlichen.
Der 'Arschkrampenfaktor' zieht sich ja durch alle Altersgruppen.
Dieser Verfall hat schon vorher irgendwann eingesetzt.


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11.11.2023 um 14:39
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Ich denke das dieser Bewertung eine völlige Fehleinschätzung der eigenen Jugend zugrunde liegt, vielleicht auch sowas wie Verklärung.
Wie wäre es mit einer Mischung aus Neid, Wut und Trauer über die eigene verlustig gegangene Jugend?


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11.11.2023 um 15:52
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb: Wir trauen uns aber schon gar nicht mehr, die Eltern darauf hinzuweisen, dass sie doch bitte mal ihrer Erziehungspflicht nachkommen sollten bzw. das Fehlverhalten ihrer Kinder nicht sogar aktiv unterstützen sollten, weil das entweder zu massiven Diskussionen führt oder wir von den Eltern geradezu manisch angegrinst werden, nur um dann festzustellen, dass die Kids beim nächsten mal wieder die gleiche Show abziehen.
So ist es an meiner (Brenn)punktschule auch. Das Problem ist, dass die Kinder von daheim völlig anders sozialisiert werden. Wir bekommen oft von Eltern die Antwort: "Das Problem ist zwischen 7:30 Uhr und 16:00 Uhr aufgetreten, in der Zeit sind SIE für mein Kind zuständig, ich rufe sie ja auch nicht an, wenn es zwischen 16:00 Uhr und 7:30 Uhr Probleme gibt".

Ich hatte auch kürzlich ein Elterngespräch mit einer Mutter, die in der Zeit, wo ich mit ihr sprach, dreimal ihre WhatsApp checkte und auch einen Anruf entgegen nahm.

Was bei uns auch ist - wir sollen die Elterngespräche so legen, dass die Eltern nicht extra frei nehmen müssen. Wir oft ich schon um 18 Uhr am Termin zur Schule fuhr und das Elternteil das vergessen hatte oder antwortete "Ich muss heute doch länger arbeiten, das wird nichts ..." - wenn ich um 18:15 Uhr anrufe. Ich bin nun dazu übergegangen, am Tag davor nochmal eine SMS zu schicken, "Sehr geehrte Frau X, ich wollte nur nochmals sichergehen ...".
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb: Dass sich manch einer von uns daran erinnert, dass wir früher nicht so waren, liegt meiner Meinung nach allerdings nicht daran, dass Kinder und Jugendliche früher generell nicht so gewesen wären, sondern dass sich in solchen Fällen vor allem diejenigen zu Wort melden, die nicht so erzogen worden sind. Die gibt es aber auch heutzutage.
Die Freundin meiner Oma sagte immer "früher wusste das Pack, dass es Pack ist, heute nicht mehr!". Die Leute sind heute dreister geworden - und oft passiert ja gar nichts, sondern sie werden dafür noch belohnt. Beispiel: Eine Bekannte + Freund fuhren mit einem anderen Paar in Urlaub und landeten in einem Hotel in unterschiedlichen Zimmern und Stockwerken. Das eine hatte einen großen Balkon und Meerblick, das andere nicht - war ungeschickt vom Hotel, hat sich wohl so ergeben (hatten getrennt gebucht). Die Bekannte mit dem kleinen Zimmer hat dann an den Reiseveranstalter geschrieben (obwohl sie genau das hatten, was gebucht war, die anderen waren upgegradet worden) - nun haben sie auch ein kostenfreies Upgrade für den nächsten Aufenthalt. Frech kommt oft einfach weiter.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Eltern haben ihren Kindern in der Bibliothek früher vermutlich nur deshalb nicht alles durchgehen lassen, weil solches Verhalten damals noch eher vom persönlichen Umfeld, dass man eben auch hin und wieder vor Ort getroffen hat, mit abschätzigen Blicken und Kommentaren abgestraft worden ist.
Ich glaube, früher wurden Bibliotheken oft nur vom Bildungsbürgertum genutzt - oder zumindest überwiegend und Essen und Trinken war strengstens verboten. Man wäre gar nicht auf die Idee gekommen, zu essen oder zu trinken. Zudem gab es bei uns auf dem Land im Sommer wenig zu tun, Lesen war wichtig - benahm man sich in der Bibliothek daneben, bekam man eine Ausleihsperre - und hätte daheim den Anschiss seines Lebens kassiert. Es gab echt Jahre, da hatte ich alle Bücher für meine Altersklasse gelesen ...

Heute müssen Bibliotheken ja durch solche Angebote Kinder anlocken, die eigentlich an Lesen gar nicht interessiert sind und müssen ein happening (Basteln, Kuchen) daraus machen.


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Fehlender Respekt heutzutage

11.11.2023 um 16:36
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wie wäre es mit einer Mischung aus Neid, Wut und Trauer über die eigene verlustig gegangene Jugend?
Klar, wäre auch möglich.


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11.11.2023 um 17:23
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:So ist es an meiner (Brenn)punktschule auch. Das Problem ist, dass die Kinder von daheim völlig anders sozialisiert werden. Wir bekommen oft von Eltern die Antwort: "Das Problem ist zwischen 7:30 Uhr und 16:00 Uhr aufgetreten, in der Zeit sind SIE für mein Kind zuständig, ich rufe sie ja auch nicht an, wenn es zwischen 16:00 Uhr und 7:30 Uhr Probleme gibt".
Unser Problem ist allerdings noch zusätzlich, dass uns auch von der Schule, deren Räumlichkeiten wir zwar nutzen, zu der wir aber nicht gehören, insofern ebenfalls respektlos behandelt werden, als dass wir keine Pausenaufsicht gestellt kriegen. Wir sind also der einzige Bereich der Schule, in dem sich pro Pause 100+ Schüler in einem verhältnismäßig großen, unübersichtlichen Areal aufhalten und dabei die Sau raus lassen können, ohne das es echte Konsequenzen hat.

Meistens schaffe ich es je Pause gerade mal so eine Runde zu drehen und die übelsten Störenfriede für den Moment der Räumlichkeiten zu verweisen. Leider provoziert mein Auftauchen die meisten aber anscheinend erst recht zu darauf folgendem Fehlverhalten und so richtig nachhaltig ist das Ganze natürlich auch nicht, wenn sie in der nächsten Pause dann wieder da sind.

Mehr können wir aber allein gar nicht leisten. Weder habe ich die Kapazitäten, um Störenfriede längerfristiger der Bibliothek zu verweisen, weil die Masse auf einmal zu uns rein stürmt, noch kenne ich Namen und Klassenstufe, um gegebenenfalls doch mal was an die Schule weiter zu leiten.

In anderen Schulen bei uns in der Stadt läuft das halt anders. Da arbeitet die Schule mehr mit. Stellt eine Pausenaufsicht und verpasst den Schülern bei argen Verstößen auch mal Nachsitzen oder Elterngespräche. Dementsprechend bemühen sich da die meisten SuS zumindest, es nicht so weit auf die Spitze zu treiben, dass sie sich diesen Konsequenzen stellen müssen.

Wir überlegen aber trotzdem, was wir im Rahmen unserer Möglichkeiten machen können. Momentan öffnen wir für die SuS eine halbe Stunde früher als für die Allgemeinheit, damit sie ihre Pause bei uns verbringen können. Es steht im Gespräch, das zu streichen. Dann würde schon mal eine Chaoszeit pro Tag wegfallen.

Ansonsten passiert vermutlich was, wenn jemand bei uns ernsthaft zu Schaden kommt. Wie das halt immer ist.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ich glaube, früher wurden Bibliotheken oft nur vom Bildungsbürgertum genutzt - oder zumindest überwiegend und Essen und Trinken war strengstens verboten. Man wäre gar nicht auf die Idee gekommen, zu essen oder zu trinken.
Zu unseren Vorleseveranstaltungen kommen durchaus hauptsächlich Bildungsbürger. Bildungsfernere Schichten erreicht man mit solchen Programmen normalerweise eher selten. Da kommen die Kinder eher vormittags im Rahmen ihrer Krippen/Kindergarten/Schulgruppen, um eine Einführung mitzumachen und sich in dem Rahmen teilweise vereinzelt, teilweise regelmäßig Bilderbuchkinos anzugucken. Bildung schützt allerdings nicht vor "Laissez faire"-Erziehungsstilen bzw. befeuert diese teilweise sogar. Das sind dann die Eltern, die dich manisch angrinsen, ihre Kinder aber dennoch alles machen lassen, was sie wollen.

Das mit dem Essen und Trinken ist halt auch so eine Sache. Das ist bei uns prinzipiell nach wie vor verboten, abgesehen von Getränken in wiederverschließbaren Behältnissen. Wir haben auch entsprechende Aushänge.

Das Kuchengefutter während dieser einen Vorleseveranstaltung wurde leider vor Ewigkeiten mal eingeführt, das lässt sich kaum noch abschaffen. Eigentlich sollten dabei aber alle mit Tellern und Besteck, die bereit liegen, an Tischen sitzen. Macht aber niemand.

Ein Indiz dafür, wie wichtig der Kuchen ist, um überhaupt die Attraktivität unseres Angebots sicherzustellen, ist zum einen der Umstand, dass verdächtig viele Familien regelmäßig zeitlich erst dann bei uns aufschlagen, wenn das Vorlesen rum ist und wir neben dem Basteln eben das Essen auftischen - und wir reden hier definitiv nicht von armen Familien, die das machen, weil die Kinder aus Kostengründen sonst daheim keinen Kuchen essen könnten - und zum anderen, dass wir schon mehrmals explizit nach dem Kuchen gefragt worden sind. Einmal, als wir im Sommer mal statt Kuchen Eis ausgegeben haben und auch bei anderen Veranstaltungen für Kinder, die ohne auskommen müssen.Man fühlt sich und seine Arbeit da insgesamt also gar nicht mehr wertgeschätzt.


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Fehlender Respekt heutzutage

11.11.2023 um 18:07
Ich denke es kommt auf den Menschen an und die Erziehung.Ich kann natürlich nicht sagen wie der Menschliche Umgang vor 100, 500 Jahren untereinander war konnte aber kaum einen Unterschied zwischen den Jugendlichen vor 20 Jahren und jetzt erkennen. Was Ich aber vermute, dass viele Eltern heutzutage schon ihre kleinen Kinder im Bus und Bahn vor ein Handy setzten und die denen kein Vorbildliches Verhalten vorzeigen können in dem sie zb.einer älteren Dame den Platzt anbieten oder die Tür aufhalten.
Die Kinder lernen unteranderen durch Vorbilder und wo keine sind oder eine Ablenkung herrscht, können die es auch nicht übernehmen.
Habe aber tolle Erfahrungen mit sehr höflichen Jugendlichen gemacht die sehr hilfsbereit älteren Menschen gegenüber waren.Hängt von der Erziehung ab.


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