@interrobang @Aldaris @Lepus Es ist klar wie der Wickel wirkt und dass er wirkt.
basierend auf Logik und Erfahrungswert.
Es ist aber nicht wissenschaftlich erwiesen. Wie Koradi sagt, ist es auch unmöglich, Studien mit Placebo auf Wickelbasis zu machen. auserdem ist es eine Geldfrage.
Das gleiche gilt für Hydrotherapie.
Dem stellen sich nämlich nur schon vom Studienaufbau her einige Probleme entgegen. Mir ist zum Beispiel schleierhaft, wie man zur Wickelanwendung ein Placebo für eine Kontrollgruppe machen könnte. Auch die Doppelverblindung dürfte sehr schwierig werden. Allenfalls könnte man bei bewusstlosen Patienten eine Wickelanwendung machen und dann Veränderungen bestimmter Messwerte ablesen? Aber kommt da nicht schon die Ethikkommission mit dem Einwand, dass der Patient informiert und einverstanden sein muss?
4. Um nach EBM-Kriterien auf eine hohe Evidenzebene zu kommen braucht es mindestens eine, ausreichend grosse, methodisch hochwertige randomisierte, kontrollierte Studie (Klasse Ib), oder besser noch mindestens eine Meta-Analyse auf der Basis mehrerer solcher Studien (Klasse Ia). Solche Studien sind aufwändig und kosten viel Geld. Investiert wird soviel Geld fast nur von Firmen, die mit den Ergebnissen dieser Studien ihr patentiertes Produkt verkaufen wollen. In der Phytotherapie gibt es einige Hersteller, die auf diese Weise erfolgreich ihre patentierten Spezialextrakte aus Heilpflanzen verkaufen (z. B. Zeller, Schwabe, Bionorica). Im Bereich dieser Forschung haben einige Heilpflanzen(extrakte) einen hohen Evidenzgrad erreicht. Zum Beispiel Extrakte aus Johanniskraut, Teufelskralle, Weidenrinde, Pestwurz, Mönchspfeffer.Für die Erforschung von Kräutertees beispielsweise gibt es aber bereits kaum mehr Investitionen in die Forschung, weil ein Patentschutz fehlt.
Eine Wickelanwendung lässt sich nun aber auch nicht so einfach patentieren. Woher also soll das Geld kommen für grosse, methodisch saubere Studien?
5. Wickelanwendungen lassen sich meines Erachtens daher nicht mit EBM-Kriterien begründen. Wickelanwendungen sind nicht Evidenz-basiert und werden es meines Erachtens wohl auch kaum je sein.
http://heilpflanzen-info.ch/cms/blog/archive/tag/wickelanwendungenEin Versuchsaufbau mit randomisierten, kontrollierten und verblindeten Studien analog zu pharmakologischen Untersuchungen ist für diese Therapieformen oft nicht möglich. Dazu kommt, dass die physikalische Medizin nur an wenigen Universitäten gelehrt wird, denen nur geringe Forschungsgelder zur Verfügung stehen. „Mit dem Dilemma mangelnder wissenschaftlicher Evidenz hat die physikalische Therapie in der Vergangenheit gelebt und wird dies auch in der Zukunft wohl noch vielfach müssen“, bedauerte Bork. Dennoch sei sie für die Behandlung von Rheuma-Patienten von großer Bedeutung.
http://www.medscapemedizin.de/artikel/4901510Vielleicht soltest du bei Alternativmedizin einfach klarer differenzieren, welche du meinst.
Es nutzt nichts wenn du repetierst, Wickel gehören nicht dazu. Zum Glück sind sie aber schon im modernen Gesundheitswesen integriert, wie du mit deinem Topfenwickel bewiesen hast.
Was sich hingegen anscheinend alles sonst noch zu Alternativmedizin zählt, wie gefährliche MMS-Einläufe, von denen vorher noch nie gehört habe, ist grauenhaft.