@Shadow_84 Hallo
:)Grundsätzlich sind das natürlich gute Fragen, die du stellst.
Beachten musst du, dass es ein vielfältig verzahntes System von Wirtschaft und Gesellschaft gibt.
,,Gebt den XY mehr Geld!", ist eine viel geäußerte Forderung.
Was hat das aber für Auswirkungen? Es gibt nicht unendlich viel Geld beziehungsweise würden wir einfach nur mehr Geld drucken, wäre das sinnlos, weil damit sein Wert sinken würde.
So mancher hat noch von Eltern oder Großeltern alte Scheine rumliegen, wo ,,10 Milliarden Deutsche Mark" oder ähnliches draufsteht, das stammt noch aus Zeiten der Inflation in Deutschland im vergangenen Jahrhundert.
Geld wird wertloser, wenn im zu wenig reale Dinge gegenüberstehen. Geld hat keinen Wert an sich, sondern steht nur stellvertretend für reale Güter. In welchem Verhältnis, das basiert auf Übereinkunft der Gemeinschaft und ist sehr komplex.
Aber vereinfacht: Es wird festgelegt, dass man für 5€ 10 Brote bekommen könnte. Oder ein Huhn. Oder einen Schraubenzieher. Irgendwelche real nutzbaren Güter ebend. Diese sind aber naturgemäß endlich und nicht in unbegrenzter Zahl, zu einem Zeitpunkt, verfügbar. Unter anderem das macht sie ,,wertvoll". Wertloser werden Güter dagegen, WENN sie in sehr großer Zahl verfügbar sind, aber keiner sie haben will oder sie jeder schon besitzt oder ganz leicht überall bekommen kann.
Aber wie gesagt, Hühner oder Brote sind endlich. Wenn du nun auf einmal, warum auch immer, tausende Euros zur Verfügung hast, kannst du dir auch tausende Hühner und Brote kaufen.
Aber irgendwann sind die eben nicht mehr verfügbar. Dann nützen dir deine tausende Euros nichts, du bekommst dafür nichts, das Geld ist wertlos.
Genauso wird das Geld, das du hast, wertloser, wenn außer dir noch sehr viele, andere Leute viel Geld haben und jeder Hühner und Brote will. Dann sagt der Anbieter dieser endlichen Produkte:,,Fein, dann will ich jetzt nicht mehr 5€, sondern 100€."
Dein Geld verliert an Wert, denn du kannst dir weniger dafür kaufen, logisch.
Einfach nur ,,mehr Geld für Gruppe XY" oder ,,mehr Geld für alle" führt zu Inflation.
Du kannst also nicht einfach nur mehr Geld drucken, sondern müsstest Geld an anderen Stellen wegnehmen.
Jetzt kommen wir zur interessanten Frage: Wo?
Das ist extrem subjektiv
;)Manche sagen:,,Ja wir brauchen doch keine Bundeswehr, abschaffen, dann sparen wir Kosten ein und können Kranken und Armen mehr Geld geben".
Andere sagen:,,Enteignen wir doch einfach die ganzen Reichen, jeder, der mehr als 1 Million (beliebige Zahl einfügen) Euro besitzt, muss den Rest abgeben."
Auch das hat aber wieder Folgen: Wird die Bundeswehr einfach abgeschafft, gibt`s vielleicht keine Kosten mehr für Panzer oder neue Gewehre. Aber dafür einen großen Haufen neuer Arbeitsloser. Die Bundeswehrmitarbeiter lösen sich ja nicht einfach in Luft auf.
Ebenso gibt es dann keine Aufträge mehr für unzählige Firmen, Zuarbeiter usw., potenziell noch mehr Arbeitslose.
Die musst du dann auch versorgen, das frisst sehr wahrscheinlich deine tollen Einsparungen, die du eigentlich nutzen wolltest, um die Arbeitslosen und Kranken besser zu versorgen, wieder auf, weil du dann nicht mehr 100 versorgen musst als Gesellschaft, sondern meinetwegen 500.000 Leute.
Wenn du ,,Reiche enteignest", worauf ja die Linksradikalen so stehen, ergeben sich ziemliche, rechtliche und moralische Probleme. Ebenso kann man davon ausgehen, dass viele Menschen, vor allem viele fähige, tatkräftige, intelligente Menschen ins Ausland gehen werden, weil die sich sagen:,,Hier in D. habe ich schon das Maximum erreicht. Ist doch blöd, ich will noch mehr! Ich gehe nach Amerika!"
Dann haben wir einmal diese Reichen enteignet, können richtig schön das Geld auf den Kopf hauen - bis die Güter aus sind, kein Geld mehr da ist. Und leider haben wir dann auch viel weniger fähige Menschen.
Langfristig ist das also auch eine blöde Sache mit der Enteignung.
Nochmal zu einer anderen Stelle, der Frage:,,Warum kriegen Kranke/Arbeitslose nicht genauso viel, wie Arbeitende?"
Weil das sehr demotivierend und ungerecht wäre.
Stell dir das vor: Du stehst früh morgens auf, du arbeitest engagiert und angestrengt, um dir einen Wohlstand zu ermöglichen.
Und dein Nachbar schläft lange aus, frühstückt gemütlich, chillt im Garten... und hat am Ende trotzdem genauso viel Geld, wie du.
Würdest du dir da nicht sagen:,,Warum soll ich mir dann überhaupt den ganzen Aufwand antun?"?
Und wenn dann immer weniger arbeiten, wird auch immer weniger Wohlstand für immer mehr Leistungsbezieher erarbeitet, irgendwann ist das Sozialsystem nicht mehr leistbar.
1 Arbeiter kann in der Gesellschaft vielleicht 10 Menschen mitversorgen. Aber auch 1000?
Nein.
Man könnte ja nun einwenden:,,Ja wenn jeder nur noch arbeitet, was ihm gefällt, ist das doch viel erfüllender, es würde auch Wohlstand generiert."
Nun, was ist mit den wichtigen, aber schmutzigen, gefährlichen, gering-angesehenen Jobs?
Wieviele Leute sagen sich:,,Hey, ich will Klärbeckenreiniger werden, das macht superviel Spaß!"?
Aber wenn`s keine Klärbeckenreiniger gibt oder keine Müllentsorger, dann verwandelt sich unsere Gesellschaft in wenigen Tagen in einen stinkenden Moloch
;)Eine Gesellschaft, wo wirklich nur jeder macht, was ihm gefällt, müsste schon SEHR ungewöhnlich viele, selbstlose Idealisten beinhalten, damit sie funktioniert.
Du siehst also, so einfach ist das nicht mit ,,mehr Geld für die Kranken/Armen" oder ,,gleiches Geld für die Kranken/Nichtarbeitenden, wie für die Arbeitenden".