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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

73 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Verantwortung, Individualität, Erwachsene ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 00:38
Wenn wir unsere generation, die generation unserer eltern und die unserer großeltern vergleichen, was fällt uns auf?

Im großen und ganzen ging unsere gesellschaft (und das kann man ausdehen auf einen großen teil der welt, zumindest den gesamten westen) immer weiter in richtung individualisierung.

Während früher noch eher patriarche regeln galten (solange du die füße unter meinen tisch setzt, geh arbeiten , tu was ich dir sage, was sollen die nachbarn denken) driften wir heute immer weiter dahin, dass jeder für sich selbst zu jedem zeitpunkt entscheidet und man niemandem etwas vorschreiben darf, selbst dann nicht, wenn man weiß, dass es gut für ihn wäre.

Das bezieht sich selbst auf Kindererziehung zum teil.
Eltern sind sehr vorsichtig, was sie ihren kindern für regeln auferlegen.

im endeffekt wird immer mehr von der fürsorgepflicht bzw besser dem fürsorgewillen gegenüber anderen Menschen dem staat bzw. anderweitigen einrichtungen abgegeben.

Wir pflegen unsere alten nicht mehr selbst, sondern lassen das ein heim machen.
Wir fordern (zumindest auf der politischen ebene) , dass immer mehr erziehungsarbeit von den schulen verrichtet werden muss, weil eltern viele früher selbstverständliche dinge ihren bälgern nicht mehr einbläuen können, zumindest wird das oft so dargestellt.

Da wo früher 'wenn du was willst musst du dafür arbeiten oder hast halt pech' stand wird heute eher für die unfähigen oder unwilligen vereinfacht.

Im allgemeinen sind wir immer weiter davon weggegangen, einzelne menschen für ihr fehlverhalten zu beschuldigen, sondern beschuldigen eher das system dafür, dass es mit fehlverhalten nicht besser umgeht bzw. nicht dieses fehlverhalten von vornherein präventiert, oder wenigstens die konsequenzen abmindert.


Es ist überhaupt kein problem für leute die keinerlei leistung erbringen darüber zu schimpfen, dass ihnen zu wenig leistungs entgegengebracht wird.

jeder kennt irgendeinen kollegen, bekannten oder sonstwen, der an sich nur vor der glotze hängt und sich mit serien zubombardiert, irgendwelche obskuren gesellschaftlichen ansichten auf facebook raushaut (hauptsache dagegen) und selbstgerecht unterwegs ist obwohl er an sich größtenteils kifft, säuft oder anderweitig eher hedonistischen interessen nachgeht.

und das ist auch gar kein problem, weil das verantwortungsgefühl ebenfalls in schnellen schritten zurückgegangen ist.

Man muss sich (nach zumindest recht weit verbreiteter ansicht) für nichts mehr rechtfertigen.

nicht mehr vor dem staat, nich tmehr vor den eltern und schlussendlich vor niemandem außer maximal sich selbst.

Erwachsen sein ist out, das ideal ist eher, dass sich erwachsene zurück darauf besinnen kind zu sein.
Es ist kein problem mehr als erwachsener kindischen interessen nachzugehen.
Es it kein problem als 40 jähriger mann ein brony zu sein und größtenteils auf conventions rumzuhängen.
Es ist aber schon problematischer, veranwortung zu übernehmen.
MAn sieht durchaus ein, dass ein kind verantwortung bedeutet, aber genau deswegen entscheiden sich immer weniger menschen, verantwortung übernehmen zu wollen.
VErantwortung übernimmt man heute nämlich nur noch, weil man es will, weniger, weil man sich dazu verpflichtet fühlt.
Jemand sieht das verantwortung ergreifen heute eher als selbstverwirklichnung an (z.b. bei ehrenamtlicher hilfe) und zieht das dann durch, als dass man wegen einem pflichtgefühl obwohl man es nicht möchte etwas tut.

In dieser hinsicht entwickelt sich die gesellschaft dazu, dass sie von großen, finanziell tatkräftigen jugendlichen bevölkert wird, die selbst nach verantwortungslosigkeit und selbstverwirklichung strebt und von der gesellschaft bzw. dem system erwartet, dass es sie absichert wenn sie sich doch einen fehltritt erlauben.

Insofern soll das system die rolle des verantwortungsträgers schlussendlich komplett übernehmen damit die mitglieder der gesellschaft komplett diesen pflichten entgehen können.

___________


Das ist jetzt natürlich etwas zugespitzt, und bevor es jemand sagt : Ja, ich habe das inklusive 'wir' benutzt, das heißt nicht, dass DU lieber leser, zwangsläufig dich darin wieder findest.

Man kann sich darüber streiten, ob meine ausführungen so in gänze zutreffen.
Aber dass die richtung stimmt halte ich dann doch für recht deutlich.

Die frage ist jetzt:
Ist das gut oder schlecht?

Der Wandel hat sich ja schließlich erst vollzogen, weil einengende strukturen für viele menschen so schädlich gewesen sind dass sie sie nicht mehr weiterführen wollen.

Jeder weiß, welche schlimmen dinge aus zugehörigkeitsgefühl zu nation, familie oder ethnie schon passiert sind.

Jeder weiß, dassmenschen schlimme dinge widerfahren sind, nur weil ihnen jemand vorzuschreiben meinte, was sie tun sollen.

Dennoch können die entwicklungen die ich da jetzt anspreche meiner meinung nach wirklich bedenklich sein für die gesamt gesellschaft.

Wie seht ihr das?


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 00:45
ich glaube wir sind an einem punkt, an dem wir uns immer mehr von der gesellschaft, deren konventionen und normen emanzipieren. das dies noch in seltsame gefilde abdriftet oder sich in oskuren ansichten manifestiert, liegt vermutlich daran das viele mit dieser neuen freiheit oft überfordert sind und dann den radikalsten weg der kanalisierung nutzen.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 01:06
Na, "wir" sind auf jeden Fall aktuell noch besser dran als die Amerikaner.

Eine Art "individuelle Massenverdummung" ists eher nicht, meiner Meinung nach.
Es ist Bequemlichkeit, weils bequem angeboten wird. Okay, aus Bequemlichkeit kann tatsächlich eine Art Verdummung entstehen.... soweit stimmts also doch wieder.

Beispiel (allgemein gehalten da mir viele genauere Beispiele einfallen):
Man bekommt einen Arbeitsauftrag in der Schule/ Ausbildung und bemüht sich garnicht mehr drum diesen Auftrag selbst zu erarbeiten. Stattdessen wird (im Idealfall) die Suchmaschine genutzt, im Normalfall in diversen Foren/ auf diversen Plattformen wird dieser Arbeitsauftrag an fremde User weitergegeben in der Hoffnung das sich da schon ein Dummer finden wird der die Arbeit erledigt.
Das ist Faulheit/ Bequemlichkeit und endet in "Dummheit". Schließlich hat man sich nicht selbst ausgiebig mit der Materie beschäftigt sondern nur die Lösungswege anderer Leute genutzt.
Edit: Dies zieht sich im ärgsten Fall durch das ganze weitere Leben. Wozu selbst nachschauen oder denken wenn man die Antwort geliefert bekommt. Wozu ein Buch aufschlagen wenn man nur wenige Klicks mit der Maus braucht. Wozu selbst den A... bewegen wenn es andere doch auch können.
Und diese Einstellung wird, wenns mies läuft, an die nächste Generation weitergegeben.


Heutzutage freut man sich keine Ast mehr ab wenn man auf eine Blindanfrage die Antwort erhält "Bring deine Unterlagen bis dann und dann vorbei". Nee, da wird sich beschwert wenn man die Aufforderung tunlichst überliest und dadurch dem potentiellen Arbeitgeber direkt signalisiert was man von gut gemeinten Vorschlägen und der Autorität eines Vorgesetzten hält. (argh, ich könnt schon wieder...)

Früher, da gabs auch "faule Eier" unter den Heranwachsenden. Die flüchteten nach der Schule in die Ehe oder stiegen einfach in den selben Beruf wie der Herr Papa ein. Heute wird entweder direkt HartzIV angestrebt, oder aber man flüchtet in die Mutterrolle und schiebt ein Kind nach dem anderen raus, oder man flüchtet sich in die Ehe (für eine gewisse Zeit), zumindest wenn man es nicht schafft bis Ende der 20er bei Mutti daheim wohnen zu bleiben.
Ja, es ist übertrieben formuliert. Soll es auch. Es stellt auch nur einen kleinen Teil der Meinung eines kleinen Teiles der Bevölkerung dar.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 01:16
Also ich als sehr junger mensch bin noch so aufgewachsen das ich wenn ich etwas dafür tun musste zb arbeiten oder als kleiner bub etwas im haushalt usw für playmobil lego usw womit man eben seine kindheit verbracht hat. Und das ist bei fast allen so aus meinem bekanntenkreis. Das finde ich auch gut so. Aber heutzutage ist es ja so das wenn beispielsweise etwas kaputt ist die reperatur teurer ist wie was neues also die arbeit sich mit der thematik des problems auseinander zu setzen um es dann wieder anzuwenden wenn das wieder geschieht macht sich keiner. Ich selbste bin auch auf den weg in die selbstfindung und ich glaube auch das das früher auch so war nur heute wird jeder (sorry) scheiß einfach medial so gepusht das viele einfach alles glauben ohne sich mit dem thema zu beschäftigen. BILD dir DEINE Meinung


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 02:03
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn wir unsere generation, die generation unserer eltern und die unserer großeltern vergleichen, was fällt uns auf?
Das da vieles besser lief als heute,
Und einige Sachen, die Du ansprichst, waren früher auch so.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Der Wandel hat sich ja schließlich erst vollzogen, weil einengende strukturen für viele menschen so schädlich gewesen sind dass sie sie nicht mehr weiterführen wollen.
Welche meinst Du?
Ich sehe darin ein Problem, das es heute keine klaren, abgesteckten Grenzen mehr zwischen Kindern/Jugendlichen gegenüber Erwachsenen gibt.
Das war früher anders! Die heutigen Kinder sind schon fast erwachsener als ihre Eltern.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 02:11
@shionoro
Ich halte diese verklärten Rückblicke und anschließenden Vergleiche von damals und heute immer für sehr irritierend.
Ich erwische mich zwar selbst schon das eine oder andere Mal bei Gedanken wie: "Früher hätte es das bei uns nicht gegeben!" und "Diese Jugend von heute!" aber wenn ich dann so länger drüber nachdenke war es doch früher auch nicht anders.
Die ältere Generation schlägt immer die Hände über der jüngeren Zusammen und die Jüngeren haben die Alten auch noch nie verstanden.

Und war früher wirklich alles besser? Ich glaube nicht.

Ich halte deine kritisierte Entwicklung auch nicht für problematisch. Wir sollten uns glücklich schätzen, das wir in einer Gesellschaft leben, in der die Schwächeren eben nicht verhungern müssen. Das jemand da ist der Verantwortung übernimmt, wenn man selbst dazu nicht mehr in der Lage ist.
Denn warum waren die Strukturen früher so wie sie waren? Auch weil sonst die Familie und man selbst nicht überlebt hätte. Von den Methoden wie Kinder damals erzogen wurden "um was zu werden" mal ganz abgesehen.

Ich wäre ja auch dafür den Menschen wieder mehr Verantwortung zu geben. Aber wenn es dann heißt übernimm selbst Verantwortung dafür das du dich weiterbildest, eine Arbeit bekommst, das deine Rente später gesichert ist, das du im Krankheitsfall abgesichert bist, usw. dann ist der Aufschrei in der Bevölkerung wieder groß. :)
Gerade weil das früher eben genauso war, gabs ja gar keine Möglichkeiten sich so individuell zu entfalten wie heute.
Von daher ist es doch im Grunde ein riesen Fortschritt.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 02:14
Zitat von slobberslobber schrieb:Edit: Dies zieht sich im ärgsten Fall durch das ganze weitere Leben. Wozu selbst nachschauen oder denken wenn man die Antwort geliefert bekommt. Wozu ein Buch aufschlagen wenn man nur wenige Klicks mit der Maus braucht. Wozu selbst den A... bewegen wenn es andere doch auch können.
Und diese Einstellung wird, wenns mies läuft, an die nächste Generation weitergegeben.
Ich würde sagen es ist effizient. Das Rad muss doch nicht jedesmal neu erfunden werden.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 02:15
Zitat von shionoroshionoro schrieb:jeder kennt irgendeinen kollegen, bekannten oder sonstwen, der an sich nur vor der glotze hängt und sich mit serien zubombardiert, irgendwelche obskuren gesellschaftlichen ansichten auf facebook raushaut (hauptsache dagegen) und selbstgerecht unterwegs ist obwohl er an sich größtenteils kifft, säuft oder anderweitig eher hedonistischen interessen nachgeht.

und das ist auch gar kein problem
Natürlich ist das ein problem. Die meisten leute die so leben sind sozial ausgegrenzt (von der breiten masse) und nehmen überhaupt nicht mehr am gesellschaftlichen leben teil.

Schonmal gefragt warum so ne leute sowas machen?


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 02:17
Zitat von slobberslobber schrieb:Früher, da gabs auch "faule Eier" unter den Heranwachsenden. Die flüchteten nach der Schule in die Ehe oder stiegen einfach in den selben Beruf wie der Herr Papa ein. Heute wird entweder direkt HartzIV angestrebt, oder aber man flüchtet in die Mutterrolle und schiebt ein Kind nach dem anderen raus, oder man flüchtet sich in die Ehe (für eine gewisse Zeit), zumindest wenn man es nicht schafft bis Ende der 20er bei Mutti daheim wohnen zu bleiben.
Ja, es ist übertrieben formuliert. Soll es auch. Es stellt auch nur einen kleinen Teil der Meinung eines kleinen Teiles der Bevölkerung dar.
Man sollte dabei berücksichtigen, das es damals genug Arbeitsstellen gab! Ich denke nicht, das HartzIV erstrebenswerter wäre.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 02:39
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es it kein problem als 40 jähriger mann ein brony zu sein und größtenteils auf conventions rumzuhängen.
Eintrittskarten für derlei Conventions sind teuer, die finden nicht an 365 Tagen im Jahr statt und das auch an verschiedenen Orten. Ich für meinen Teil kann jedenfalls nicht laufend auf irgendwelche Conventions gehen. Und wo ist das Problem, wenn einem 40 Jahre alten Kerl MLP gefällt? Ist doch Privatsache, oder nicht? Oder ist das deiner Ansicht nach zu "unmännlich" und derlei sexistische Kackscheisse?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:MAn sieht durchaus ein, dass ein kind verantwortung bedeutet, aber genau deswegen entscheiden sich immer weniger menschen, verantwortung übernehmen zu wollen.
Es gibt genug Menschen auf dem Planeten Erde. Die braucht nicht noch mehr von uns. Wie dem auch sei, es gibt auch Leute, die keine Kinder haben sollten und dazu zählen meine Freundin und ich. Ich persönlich hasse Kinder wie sonstwas und könnte auch gar nicht mit den Drecksblagen umgehen.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 02:45
@Pferdeschweif

"Damals" gab es genug Arbeitsplätze? Dieser Meinung bin ich nicht. Auch vor 50, 40, 30, 20 Jahren fiel einem eine Arbeitsstelle nicht einfach in den Schoß.
Höchstens waren manche Anforderungen in manchen Berufszweigen vielleicht noch nicht so hoch wie heute (das sehe ich beim Beruf des Erziehers, heute muss man sich in der Ausbildung bereits für eine feste Richtung entscheiden und noch möglichst diese und jene Quali vorweisen können, vor 20 Jahren genügte der einfache Ausbildungsberuf Erzieherin und man konnte anschließend mit allen Personengruppen überall arbeiten, hauptsache es war irgendwas mit Betreuung/ Pflege/ Erziehung).

Meine Mom war noch vor 15 Jahren der Meinung das es heutzutage ählich einfach ist quer einzusteigen wie damals vor 40 Jahren. Wo eine einfache Behauptung und ein hübsches Auftreten genügte (und ein bisschen anschließende Heimarbeit um das benötigte Wissen halbwegs zu erlernen). Sie ist auch noch immer ein Fan von "Vitamin B" (also Beziehungen zu Hinz und Kunz um irgendwo irgendwas ermöglicht zu bekommen), dies in allen Lebensbereichen.
Jedes Mal aufs Neue ein Nervenkrieg bis man halbwegs vermitteln konnte das es eben nicht alles über Vitamin B funktioniert.

Natürlich ist HartzIV nicht erstrebenswert, aber woher kommt dann der Grundgedanke von so einigen "jüngeren" Leuten a la "boah bevor ich mir den Allerwertesten aufreiße will ich lieber mein eigener Herr sein und ausschlafen". Da wird sonstwas für eine Beeinträchtigung vorgeschoben um nicht arbeiten zu müssen. Und wenn es nur ein simples "Ich will mein soziales Umfeld nicht verlieren und bewerb mich deshalb nur im Umkreis von x Kilometern" ist, oder ein "Ich muss 100 Kilometer pro Arbeitstag fahren, darauf hab ich keinen Bock".

Das fängt schon an mit "ich hab keinen Bock auf Schule, ich schwänze", schlägt sich auf das Abschlusszeugnis nieder, und schon ist die sprichwörtliche Kacke am dampfen. Dann wird überlegt wie lange die Erzeuger einen noch finanziell unterstützen müssen.



@McMurdo
Nö, es ist bescheuert.
Angenommen du bist in der Ausbildung und musst im Rahmen dieser eine dazu passende Präsentation erarbeiten die du dann auch vorführen sollst an einem festgelegten Datum.
Nun googelst du garnicht erst großartig sondern schreibst in irgendein Forum, suchst dort nach "Anregungen" in Form von "Mach das und dies, gestalte es so und so und achte auf diese und jene Punkte". Garniert wird das ganze in deiner "Frage" mit einem patzigen "Wer nix sinnvolles beitragen kann der soll wegbleiben und nicht antworten".

Ja, diese Person will also, erwartet regelrecht das man passende Informationen und fertige Ideen liefert und reagiert motzig wenn man darauf hinweist das diese Präsentation dazu dient einen auf das reale Berufsleben vorzubereiten/ dem Ausbilder bzw. Betreuer zu zeigen das man umsetzen kann was man zuvor in der schulischen Ausbildung beigebracht bekam.

Das ist also effizient und sinnvoll?
Nicht wenns um einen Beruf geht von dem später andere Menschen abhängen.
Es ist dreist und diese Person wird in der Prüfung wahrscheinlich ordentlich auflaufen.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 02:53
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Insofern soll das system die rolle des verantwortungsträgers schlussendlich komplett übernehmen damit die mitglieder der gesellschaft komplett diesen pflichten entgehen können.
Es müssen erstmal gewisse Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit die Leute ihren Pflichten nachkommen können.

@slobber
Zitat von slobberslobber schrieb:"Damals" gab es genug Arbeitsplätze? Dieser Meinung bin ich nicht. Auch vor 50, 40, 30, 20 Jahren fiel einem eine Arbeitsstelle nicht einfach in den Schoß.
Stimmt, dennoch war Arbeit da.
Nach der Schule kam man nahtlos in die Lehre und wurde bei guten Leistungen übernommen. Viele Menschen sind heute desorientiert und resignieren u. das wundert mich gar nicht.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 03:18
Mit Leuten, die immer nur fordern, wird keine bürgerliche Demokratie zu machen sein. Das läuft dann mehr und mehr in Richtung Sozialismus. Eine Zurückentwicklung zu tiefmittelalterlichen Verhältnissen, wo es nur 90% Volk und vielleicht 10% Oberschicht gab. Später mit den Städten und dem Bürgertum hat sich dann aber eine breite Mittelschicht entwickelt, die immer mehr selber mitbestimmen wollte.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 06:45
Zitat von slobberslobber schrieb:Das ist also effizient und sinnvoll?
Natürlich, als ob das früher nicht auch gemacht wurde. Wie oft wurden da die Hausaufgaben kurz vor der Stunde abgeschrieben und weitergegeben. Und das ist heute noch genauso. Ist also kein Phänomen der Neuzeit. Der einzige Unterschied ist, das man nun aus einer größeren Menge wählen kann.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 10:50
@shionoro

Ist dein EP jetzt ein Klage über den aktuellen Zustand
der Gesellschaft?


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Bodo ehemaliges Mitglied

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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 11:07
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es ist aber schon problematischer, veranwortung zu übernehmen.
MAn sieht durchaus ein, dass ein kind verantwortung bedeutet, aber genau deswegen entscheiden sich immer weniger menschen, verantwortung übernehmen zu wollen.
Das finde ich immer sehr schade, wenn Verantwortung IMMER NUR im Bezug mit Kindern geschrieben wird. Ich kann auch Verantwortung übernehmen ohne diesen schreienden Nachwuchs zu wollen :)

Problematisch wirds dann, wenn Menschen in Führungspositionen Verantwortung besitzen und sich eben wegen dieser Verantwortung gegen Kinder entschieden haben :D


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 11:07
@inci2

Nein, auch wenn viele es hier offenbar so verstehen.
Es ist eine feststellung der tendenz in die sich unsere gesellschaft seit zumindest der Nachkriegszeit bewegt.

Ob das gut ist oder schlecht gilt es ja genau zu erörtern.

Es geht dabei eben auch mehr darum, die tendenz weiterzudenken als die aktuellen verhältnisse zu verurteilen oder zu loben.

Momentan ist ja alles gar nicht schlecht, aber ich sehe da schong efahren, wenn sich die tendenz immer weiter in ein extrem fortsetzt, dass das einzelne individuum verantwortung und solidarität mehr und mehr abgibt.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 11:07
@Bodo

Hab ich ja nicht, hab ja explizit die altenpflege oder die verantwortung untereinander innerhalb einer gemeinschaft mit einbezogen.


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Bodo ehemaliges Mitglied

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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 11:10
@shionoro
Dann sorry, das kann ich nicht rauslesen :ask:


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 11:11
@Bodo
Zitat von shionoroshionoro schrieb:VErantwortung übernimmt man heute nämlich nur noch, weil man es will, weniger, weil man sich dazu verpflichtet fühlt.
Jemand sieht das verantwortung ergreifen heute eher als selbstverwirklichnung an (z.b. bei ehrenamtlicher hilfe) und zieht das dann durch, als dass man wegen einem pflichtgefühl obwohl man es nicht möchte etwas tut.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:im endeffekt wird immer mehr von der fürsorgepflicht bzw besser dem fürsorgewillen gegenüber anderen Menschen dem staat bzw. anderweitigen einrichtungen abgegeben.

Wir pflegen unsere alten nicht mehr selbst, sondern lassen das ein heim machen.
:cat:


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