@5ting Das wäre durchaus möglich, dass wir uns schon unterhalten haben
:DJa, haben wir.
5ting schrieb:Mir bleibt nach wie vor unschlüssig was dieser Klaps mehr bewirkt als ein vernünftiges Gespräch.
Naja, meine Antwort darauf lautet, wie ich schon schrieb:
Kinder sind eine kleinen, vernünftigen Erwachsenen.
Sie verstehen eine Menge und je nachdem, wie geistig reif ein Kind schon ist, kann man auch mit ihm reden und erklären, warum es etwas bleiben lassen soll.
Aber Kinder testen erstens bewusst Grenzen aus, zweitens unbewusst.
Es ist ganz einfach: Schreit das Kind rum und kriegt daraufhin ein Überraschungsei, weil es Mama und Papa peinlich ist, dass das Kind so einen Radau im Supermarkt veranstaltet, weiss es:,,Aha, wenn ich was will, muss ich rumschreien und rumheulen!"
Das merkt sich das Kind.
Anders herum: Wenn das Kind bei seinem Benehmen kein Überraschungsei kriegt, sogar noch einen Klapps auf den Hintern (tatsächlich finde ich persönlich Ignoranz der Eltern sogar schlimmer, weil es aus meiner Sicht psychisch trifft), weiss es:,,Mit dem Verhalten komme ich nicht weiter."
Es redet hier ja keiner von Prügeln, das muss klar sein.
Oder anderes Beispiel: Kind spielt schon seit Stunden Playstation, sage ich:,,Mach jetzt aus, du musst noch deine Hausaufgaben machen/bald ins Bett gehen."
Kind ist sauer, schreit rum, pfeffert den Controller weg, ergeht sich in Wut.
Warum soll ich es dann nicht am Arm nehmen, sagen:,,Fein, dann bau ich die Playstation für die nächsten Tage ab und du gehst jetzt in dein Zimmer", woraufhin ich es in sein Zimmer bringe.
Ich will den Kindern nichts böses, ich finde ganz einfach, dass man sie nicht wie vernünftige, kleine Erwachsene behandeln darf, grade wenn sie Grenzen und soziales Verhalten austesten oder moralisches Verhalten.
Aus meiner Sicht ist es die Pflicht der Eltern, zu entscheiden:,,Das kann das Kind selbst. Hier muss ich ihm einen Tipp geben. Und hier schiebe ich knallhart einen Riegel vor, dieses Verhalten geht nicht!"
Mir ist auch einfach nicht klar, warum man das so dramatisiert von wegen ,,keine Schläge, schrecklich, Gewalt"?
Es geht doch gar nicht drum, ein Kind zu verprügeln. Sowas macht man nicht.
Ich denke sogar: Würden Eltern schon vorher konsequent und mit gesunder Autorität erziehen, statt laissez-faire zu vertreten, dann würden sie gar nicht erst in Situationen kommen, wo ihnen die Hand ausrutscht.
Wir sollten Kinder nicht verziehen zu verwöhnten Weicheiern.
Das tun wir aber unter anderem dadurch, dass wir schon Klappse auf den Hintern oder eine Backpfeiffe überdramatisieren als schwere Gewalt, die die Seele der Kinder zerstört und...
Wenn ein kleiner Klapps auf den Hintern - übrigens nur in einer angebrachten Situation, Strafen müssen immer sinnvoll sein - schon ein Trauma auslöst, dann sollte man das Kind am besten in Watte packen, ihm einen rosanen Schutzhelm aufsetzen und ihm den ganzen Tag Videos lustiger Tiere vorspielen, denn in der realen Welt ,,da draußen" wird es wohl kaum überleben können.
Unsere Eltern- und Großelterngeneration hat auch noch richtige Ohrfeigen und dergleichen erfahren, auch in der Schule.
Trotzdem sind sie in der Mehrheit NICHT besonders gewalttätig geworden, haben dann ihrererseits ihre Nachkommen (unsere Eltern, uns) verhauen und sind nicht alle geistige Wracks geworden.
SO zerstörerisch scheint es also im Durchschnitt doch nicht zu wirken
;)Wie gesagt:
Ich bin der Ansicht, dass man von Anfang an sein Kind liebevoll und gleichzeitig konsequent erziehen sollte, alles für das Kind tun ja, solange es tatsächlich seinem Wohl dient, eingehen auf die Bedürfnisse des Kindes und entsprechend reagieren, es nicht zu einem Partner oder Kumpel machen, es erziehen und ihm Halt und Orientierung bieten.
Das schließt sich nicht aus, das geht Hand in Hand.
Ich hab noch keine Kinder. Aber wenn ich mal welche haben sollte, dann wäre für mich klar: Ich bin nicht ihr Kumpel und ich bin nicht ihr Partner. Sondern ihr Vater.
Eine gute Eltern-Kind-Beziehung ist ganz anders und von einem hohen Wert.