El_Maestro schrieb:Aufgrund der Tatsachen aber, dass...
-...150 Menschen ums Leben gekommen sind
-...es ein Flugzeugabsturz war und dies eine viel höhere Intensität besitzt als vergleichsweise ein Autounfall
-...ein Flugzeugabsturz (vor allem einer deutschen Fluggesellschaft) absolute Einzelfälle sind
-...unter den Opfern viele junge Menschen waren
-...die Umstände einfach nur tragisch und regelrecht unfassbar sind
...ist diese Tragödie zurecht das Nonplusultra in der aktuellen Berichterstattung.
Nein, das Nonplusultra müsste der Kapitalismus und seine Auswirkungen sein. In jeder Stunde sterben mehr als 300 Kinder an Hunger.
In jeder Stunde. Nur Kinder! In 2 Jahren sterben mehr Menschen durch den Kapitalismus, als durch den Holocaust der Nazis. Wenn du und deinesgleichen nachher ihr Sonntagsbrötchen und Kaffe genießen, denkt doch bitte alle 9 Sekunden daran, dass wieder ein Kind draufgegangen ist, damit ihr es gut habt. Dieser Planet produziert Lebensmittel für 11 Milliarden Menschen. Wir sind knapp über 7 Milliarden und es hungern ca. eine Milliarde.
Das ist der wahre Holocaust und die verantwortlichen spekulieren darauf, dass jedes Individuum sagt, es könne ja nichts machen, obwohl das in Wahrheit nicht der Fall ist. Denn in jeder Demokratie ist jeder Bürger zugleich auch Souverän des Staates und es obliegt damit jedem Einzelnen, diese Mörder und Verbrecher anzuklagen, für ihre Verbrechen die sie in unserem Namen in der Welt begehen.
Nein, hier wird nur wieder aufgebauscht, wie bei AAmanda Tood oder Kony 2012 oder sonst irgendeiner Berichterstattung, die die Masse affektiert aufschreien lässt, ohne dass es anschließend irgendwelche nennenswerten Konsequenzen gibt. Niemand bezweifelt, dass es zugleich schockierend und erstaunlich ist, dass sowas passiert. Täglich begehen Menschen Selbstmord, nur sind sie halt meistens keine Piloten und deswegen kümmert es keine Sau.
Ich weiß nicht, inwieweit jemand tatsächlich Empathie für jemanden empfinden kann, den er überhaupt nicht kennt. Vielleicht waren unter den Passagieren auch üble Kreaturen. Kann man es wissen? Sollte ich Empathie empfinden, wenn unter den Schülern des Fluges auch welche waren, die ihre Mitschüler tyrannisiert haben? Sonst sprechen sich alle gegen Mobbing aus, aber hier wäre es unangebracht? Du kannst ja nicht wissen ob sie wirklich böse sind. Stimmt. ich weiß aber auch nicht, ob sie gut waren. Man wünscht auch bösen Menschen nicht den Tod. Ist der Tod von Hitler bedauerlich?
Ich kann mir halt keine Meinung über die menschen des Fluges bilden, denn ich kenne sie nicht. Ich kann sie nur schwer betrauern, denn ich hätte nie mit ihnen zu tun. Aber ich will auch nicht abstreiten, dass andere Menschen Mitleid empfinden, weil sie in ähnlichen Situationen waren oder halt tatsächlich sehr emotional auch bei fremden reagieren.
In den Medien herrscht aber dennoch nur Sensationsgeilheit, um von substantiellen Themen abzulenken. Was soll es den Angehörigen bringen, Tag um Tag mit dem ewig gleichen Schwachsinn bombardiert zu werden. Glaubst du, die Leute kommen zu mir nach Berlin und sagen:
"Danke, dass Sie mitgetrauert haben."Was soll ich dann antworten?
"Verzeihung, ich habe nicht zu den Mittrauernden gehört." Oder was sonst? Gibst du ihnen einen Kaffee, wenn sie an deiner Tür klopfen. Würdest du irgendwem, der bei dir klopft überhaupt die Tür öffnen? Und dann noch glauben, er sei einer der Angehörigen? Err, falls nicht, erübrigt sich auch dein Beileid, dass sich nur bis zum obligatorischen Misstrauen einer im Kapitalismus aufgewachsenen Person erstreckt.
Folglich kann man sagen, dass die derzeitige Atmosphäre im Prinzip nur aufgebauscht und geheuchelt ist, auch wenn dies vielleicht nicht auf das Individuum zutrifft.
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