Psychiater analysiert die kranke Liebe des Gerrit H.
Berlin – Seine Skrupellosigkeit macht fassungslos. Ein Mann manipuliert ein Mädchen (14), er ist 33 Jahre älter und noch dazu ihr Onkel.
Schildow im Norden von Berlin. 6500 Einwohner, Badeseen, Tegeler Fließ, Pferdekoppeln. Vor schmucken Häusern blühen Schneeglöckchen, singen Amseln. Nicht viel los. Idylle pur.
Hier wächst Josephine auf. Mutter und Vater wohlsituiert, der Bruder drei Jahre älter. Josi sagen alle zu dem Mädchen mit den leuchtend roten Haaren. Sie ist erst 14 Jahre alt. Geht aufs Gymnasium. 9. Klasse, Einser-Schülerin. Sprachbegabt. Wie viele Mädchen in dem Alter liebt sie Pferde, bald fängt die Westernreiten-Saison wieder an, da ist sie dabei. Sie liebt Hunde, geht mit denen von Nachbarn spazieren. Sie liebt ihre Katzen, die schwarze „Turk“, die weiße „DJ“, vor drei Jahren aus dem Tierheim geholt.
Gerrit H. (47) ist verheiratet mit der Schwester von Josis Vater. Tischler gelernt, Architektur studiert, angestellt in einem Büro. Das Paar hat zwei Söhne. Und ein junges Mädchen wächst als Pflegekind bei ihnen auf.
Die Familien feiern gemeinsam Ostern, Weihnachten. Zuletzt am 28. Februar den Geburtstag von Onkel Gerrit. Es gibt Kaffee und Kuchen, als Geschenk einen Korb mit alkoholfreiem Bier, Schokolade, Blumen. Hat wirklich keiner etwas bemerkt von dem, was sich da anbahnte?
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