DSDA - Deutschland sucht den Asylbewerber?

Das irritiert mich. Bei dem Begriff Asylbewerber handelt es sich um Menschen deren Asylantrag noch bearbeitet wird. Also noch kein annerkannter Asylant. Oder irre ich mich da? Ein Tourist hat übrigens noch weniger Rechte, als ein Asylbewerber. :-)

@Mephi

Das musst du mir mal erklären :D

Also wenn du Grund- und Menschenrechte meinst, die haben auch Asylbewerber. Mit diesen Rechten zusammen hängen sogar zentrale Gründe, warum überhaupt Asyl gegeben wird.

Droht den Leuten in ihrer Heimat Gefängnis oder Tod, weil sie schwul sind, können sie Asyl erlangen -> Menschenrecht, Grundrecht, freie Entfaltung der Persönlichkeit in Deutschland.

Droht ihnen Tod aufgrund von Krieg, können sie Asyl erlangen -> hier kommen die Grundrechte auf Leben und körperliche Unversehrtheit zum Tragen.


Was Asylbewerber, logischerweise und ebenso auch andere Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft NICHT haben, sind Rechte, die mit der Staatsbürgerschaft in Verbindung stehen.
Sie dürfen nicht an politischen Wahlen teilnehmen, beispielsweise.
Das darf der Touri aus Amerika oder China aber auch nicht. Und auch nicht der ganz offizielle Einwanderer aus Japan, der aber die japanische Staatsbürgerschaft behalten hat.


Ich verstehe bis jetzt ehrlich nicht, warum du meinst, Asylbewerber würden in rechtlicher Hinsicht nicht als ,,vollwertige Menschen" anerkannt?
Ihre Menschenwürde steht doch gar nicht zur Debatte.

Im Grundgesetz heisst es klar und deutlich:,,Die Würde des Menschen ist unantastbar."

ALLER Menschen, da steht nichts von:,,Die Würde Deutscher ist unantastbar." oder ähnliches.

@Kc

Als ich den Threadtitel las dachte ich: Was ist das schon wieder für ein Schwachsinn? Mal sehen, wie lange der vermutlich neue TE bei Allmy bleibt.
Dann sah ich, dass der Thread von dir ist :D

Kc schrieb:Was haltet ihr davon?
Ist dies positiv oder negativ? Könnte so ein Modell möglicherweise zu mehr Akzeptanz von Asylbewerbern in Deutschland und zu einer Verbesserung der Wohnbedingungen führen, zu mehr Platz, zu geringerer Abwehr?

Ich glaube nicht, dass das groß umsetzbar ist. In größeren Städten schon mal gar nicht, aufgrund der Anonymität, die dort gegeben ist, trifft abgeschwächt auch auf kleinere Städte zu.
In kleinen Dörfern allerdings kann das funktionieren, dort ist ein Miteinander im Dorfleben eigentlich unabdingbar.
Dennoch glaube ich nicht, dass sich das Model durchsetzen wird. Allerdings stehen in Dörfern i.d.R. nicht so große Kapazitäten zur Verfügung, wie in den Städten.

Man merkt allerdings auch hier im Thread, dass gleich wieder geschrien wird, dass es menschenverachtend sei usw. Trifft sicherlich zum Teil auch zu, keine Frage, ich selbst sehe ein "gecastetes JA" allerdings immer noch positiver als ein "pauschal ablehnendes NEIN".

Es kommt halt auch immer auf den Ort an. Ein solches "Casting" stelle ich mir z.B. in Jamel recht "interessant" vor.

Für kleinere Ortschaften halte ich diese Idee eigentlich für ganz praktikabel. Es kommt ja auch immer drauf an, wie genau diese Auswahl vonstatten geht. Ich nehme mal nicht an, dass sich da alle in einer Reihe aufstellen und dann begutachtet werden.

Wenn ich mir überlege, was mir persönlich lieber wäre, wenn ich auf der Flucht wäre, muss ich doch sagen, dass ich auch lieber an einen Ort käme, wo man mir aus was für Gründen auch immer positiv gegenüber tritt, als irgendwo hingepfercht zu werden, wo die Einheimischen dann auch noch Groll gegen mich hegen. Die Idee, die weiter oben angesprochen wurde, die Asylbewerber selbst auch mit einzubeziehen, wo sie sich wohler fühlen würden, vielleicht sogar sinnvoll ihre Fähigkeiten einbringen könnten, finde ich auch sehr gut.
Ich weiß nicht, ob es solche Angebote bereits gibt, aber sollten Flüchtlinge, die traumatisiert sind, nicht eigentlich auch psychologisch betreut werden?

Fehlt nur noch, dass die Leute sich in einer Reihe aufstellen müssen, damit man ihnen ins "Maul" schauen kann. Sind die Zähne noch gut..... Wie auf dem Viehmarkt.
Finde ich schon entwürdigend.

Es ist Tatsache, dass viele Junge Männer zwischen 18 und 25 Jahren unter den Flüchtlingen sind.
Das hat aber auch einen Grund. Sie kommen aus Familien, die schon Söhne als Kanonenfutter an den Krieg verloren haben. Sie versuche dann den evtl. letzten Sohn vor der Einberufung zu retten. Dafür wird teilweise der letzte Pfennig zusammen gekratzt. Dann sind darunter auch Familienväter, die versuchen sich durchzuschlagen, um später die Familie nachzuholen. Meistens haben die erstmal nur das Geld, um eine Person loszuschicken.

Ich sprach mit einem Mann aus Syrien, der erzählte, dass er seine Frau, seine drei Kinder und seine Eltern bei einem Bombenangriff verloren hat. Eigentlich wollte er auch sterben. Aber dann dachte er, dass sich dann niemand mehr an seine Familie erinnern würde. Deshalb ist er losgezogen. Ich hätte heulen können, als er mir die Fotos zeigte

Jeder einzelne von den Flüchtlingen hat ein tragisches Schicksal. Deshalb sollten sie mit Würde behandelt werden. So eine Selektion finde ich aber würdelos!!

@Anthea
Wie ich bereits im März 3 Beiträge weiter oben schrieb, halte ich das ganze auch nur für bedingt praktikabel, allerdings aus anderen Gründen.

Als würdelos würde ich es allerdings nicht bezeichnen.
Ein Bewerbungsgespräch um einen Job ist auch nicht würdelos, ebenso wenig eine Wohnungsbesichtigung, bei der Interessenten ja nicht nur die Wohnung besichtigen können, sondern der Vermieter sich ebenfalls ein Bild von den potentiellen Mietern macht.

Es liegt meiner Meinung nach daran, dass wir eben eine andere Vorstellung von "würdevollem" Leben haben. Zelt- oder Containerunterkünfte werden da ja auch oft als menschenunwürdige Unterbringung bezeichnet. Ich selbst sehe das etwas anders, da ich selbst ca. 2 Jahre meines Lebens in Zelten und Containern gewohnt habe.
Ich hatte da kein Problem mit und ich bin in der westlichen Welt aufgewachsen.

Ich habe auch das Gefühl, dass solche Aussagen meist von Leuten kommen, denen eben so eine Erfahrung fehlt, da sie immer wohlbehütet in Massivbauten gewohnt haben.

Schwachsinn. Hier wird dann wdier unterteilt in Gute und schlechte Asylbewerber (Meneschen)


Jeder hat die gleichen Rechte und Pflichten. Und jeder soll gleichermassen intergration geniesen.

Bei einem Bewerbungsgespräch oder bei der Wohnungssuche setzte ich mich aber dieser Begutachtung selbst aus.
Hier klingt es so, als ob da eine Delegation ausm Dorf im nächsten Lager vorfährt und dann aussucht.
"Du darfst mit, du bleibst da"

Anthea schrieb:"Du darfst mit, du bleibst da"

Streng genommen macht der Gesetzgeber es nicht anders: Du darfst bleiben, du musst wieder gehen.
Natürlich ist es nicht die gleiche Situation, aber Parallelen sind da schon vorhanden.