Seelischer Mülleimer

@Mindslaver

Wie gesagt, du scheinst dir die falschen Leute zum reden auszusuchen. Such dir richtige Freunde, die zu dir passen.

Wichtig ist dabei auch, und die Erfahrung habe ich selbst gemacht, dass man im Freundeskreis auch stabile Menschen hat, die im Leben stehen. und nicht nur seelische Wracks, die mit dem Leben nicht klar kommen.

Natürlich geht es manch einem nicht immer gut, ich z.B. habe zeitweise auch mit Depressionen zu kämpfen. Aber wenn ich nur Menschen um mich herum habe, die das selbe Problem haben, dann muss ich mich nicht wundern, wenn wir uns letztendlich gegenseitig herunterziehen anstatt von einer stabilen Person auch mal aufgefangen zu werden.

Und da geht es jetzt auch nicht darum, dass ich andere Menschen als Mülleimer benutzen will. Auch stabile Menschen brauchen manchmal Hilfe und Unterstützung, die ich ihnen dann anbieten kann.

@Sterntänzerin

Ich habe solche Menschen, die stabil sind, irgendwie nie kennen gelernt. Wenn ich so zurückblicke, dann waren es immer irgendwelche, die irgendwelche Probleme mit weiß Gott was hatten.

Einen wirklichen Freundeskreis habe ich nicht. Ich habe mehr lose Kontakte.
Also Leute, mit denen man abfeiert, wenn man sie in der Bar sieht, mehr aber nicht wirklich.

Sterntänzerin schrieb: Such dir richtige Freunde

Richtige Freunde? Gibt es überhaupt sowas? Es ist schwer Freunde zu beschreiben, das Wort "richtig" finde ich recht unpassend.

Sterntänzerin schrieb:Aber wenn ich nur Menschen um mich herum habe, die das selbe Problem haben, dann muss ich mich nicht wundern, wenn wir uns letztendlich gegenseitig herunterziehen anstatt von einer stabilen Person auch mal aufgefangen zu werden.

Das stimmt, aber leider kann man sich das nicht immer aussuchen, denn man sollte den Menschen so nehmen wie er ist auch in der Freundschaft.

Sterntänzerin schrieb:Wichtig ist dabei auch, und die Erfahrung habe ich selbst gemacht, dass man im Freundeskreis auch stabile Menschen hat, die im Leben stehen.

Wenn es hart auf hart kommt, sind die als erstes weg. Weil die sich nicht "belasten" wollen. Schon alles erlebt...

@Mindslaver

Na, dann sind das aber keine Freunde, das sind Partybekanntschaften.

Wie verbringst du denn sonst so deine Freizeit? Irgendwo muss da doch Potenzial sein, um Leute kennen zu lernen, mit denen du auf einer Wellenlänge schwimmst. Oder besteht alternativ die Möglichkeit, sich mal abseits der Arbeit mit Kollegen zu treffen, mit denen du beruflich gut klar kommst?

Man hat ja Freunde auch, um sich mal richtig was von der Seele zu reden. Aber das muss auf Gegenseitigkeit beruhen, damit man sich gegenseitig mit Energie füllen kann :D
Ist bei diesen Menschen aber nicht der Fall..

@Sterntänzerin

Habe ich ehrlich gesagt bereits versucht. Meine meisten Studienkollegen kannten sich untereinander und haben mich dann auf der Party gut ignoriert, obwohl ich versucht habe, gute Laune zu verbreiten.

Ich bin Student und meine Arbeitskollegen vom 400€-Job sind eben nur Kollegen, freundliche Menschen, mit denen ich gut klar komme, aber keine Leute, mit denen ich auf einer Wellenlänge schwimme.

Letzteres scheint ohnehin ein großes Problem zu sein. Ich bin bisher keinen Menschen begegnet, der wirklich mit mir auf einer Wellenlänge schwimmt.
Ich habe eine ganz eigene Art und Weise.

@Dini1909

Also, ich habe natürlich auch Freunde mit psychischen Erkrankungen. Die habe ich auch alle sehr gerne und stehe ihnen auch zur Seite, wenn sie mal ein Tief haben.

Aber es gibt da auch Leute, die gefühlt immer ein Tief haben, sich dann ausheulen, aber nicht zum Arzt gehen wollen. Denen gegenüber musste ich in der Vergangenheit auch schon Grenzen aufzeigen. Außerdem habe ich auch Kontakte unabhängig von der Erkrankung. denen geht es wegen anderen Dimgen natürlich auch mal schlecht. Aber die können mir teilweise wunderbar ein Lächeln aufs Gesicht zaubern, wenn es mir nicht gut geht, weil sie eine ganz andere Sichtweise auf die Dinge haben.

@Cerberus_

Stabil bedeute nicht gleich "Freund". Es müssen Freunde sein UND sie müssen stabil sein. Stabile Idioten gibt es selbstverständlich auch zuhauf.

@Mindslaver

Mhm, dann ist das natürlich ein bisschen schwierig. Wobei du vermutlich überrascht wärst, wie sehr manche Menschen sich eigentlich ähneln, wenn sie nur dazu kommen, sich mal tiefergehend über ihre Interessen auszutauschen.

Ich z.B. habe auch schon Freunde über das Internet gefunden. Das mag verpönt sein, weil Internet, das ist ja nicht die richtige Welt. Mit denen kann man in Foren ja viel schreiben. Aber naja, wenn diese Leute einen auffangen und sei es nur virtuell, dann haben sie ja schon mal mehr getan als manch anderer. Und spätestens wenn man sich dann das erste Mal und viele weitere Mal abseits des PCs persönlich trifft und sich sympathisch findet sind es dann ja auch "richtige" Freunde. :)

Ansonsten finde ich solche Zusammenschlüsse wie z.B. Vereine immer noch erwähnenswert, was das Finden von Freunden angeht, auch wenn Vereine mittlerweile ein angestaubtes Image zu haben scheinen.

@Sterntänzerin
Erzähl mir nichts über Freunde. Ich bin alt genug um zu unterscheiden..echt. Mit 40 hat man seine Erfahrungen gemacht. Danke. Ich brauche keine mehr. Freunde.

Mindslaver schrieb:Ich habe eine ganz eigene Art und Weise.

Das erinnert mich sehr an das hier ;)

Und jetzt im Chor: wir sind alle individuell.

Das klingt jetzt bestimmt gemeiner als es gemeint ist..aber manchmal nimmt man sich selbst einfach zu ernst und verbaut sich damit selbst alles. Unglaublich viele leute finden sich total individuell und merken gar nicht, das es bereits gruppen gibt die sind wie sie ;)! Wenn du mit der einstellung rangehst das du halt nur ein bisschen speziell bist wirst du auf andere leute vielleicht auch ganz anders wirken und damit besser neue leute kennenlernen *küchenpsychologie modus off* ;)

Dieses Problem kenne ich auch sehr gut.
Eine frühere Freundin hatte sich dahingehend entwickelt, dass sie sich nur noch meldete, wenn es bei ihr Probleme gab. Und zwar dann, wenn es sowieso zu spät gewesen wäre, zu helfen. Da sie sich auch immer die Wege und Entscheidungen ausgesucht hatte, die die größtmögliche Erfolgschance für ein Desaster boten (das ging von Reisezielen in unsichere Gebiete über Beziehungen mit möglichst irgendwie psychisch kranken Männern bis hin zu Jobs mit Burn-Out-Garantie), hatte ich einfach keine Energie mehr dafür.
Es war ein harter Kampf, ihr klar zu machen, dass ich mich nicht mehr als seelischer Mülleimer benutzen lassen will. Trotz klarer Ansagen gab sie lange Zeit nicht auf, auch bildliche Sprache (symbolisches Zurückgeben des Seelenmülls) war eher wenig fruchtend.

Sie meinte, sie zeige mir damit, wie sehr sie mich schätzt, weil sie der Meinung wäre, ihr Schicksal würde mich in welcher Form auch immer unterhalten. Das hat mich dann noch mehr irritiert. Ich habe ihr mehrmals versucht zu erklären, dass ich mich viel mehr freuen würde, wenn man mich zum essen einlädt, da Seelenmüll weder schmack- noch nahrhaft ist. Jetzt ist der Kontakt inzwischen ganz heruntergefahren.

Mit dem sich ähneln hast du total Recht! @Sterntänzerin

@Mindslaver

Mindslaver schrieb:Wer von euch kennt das?

Hmmmmm...., ich finde das seltsam. Ich kenne genügend Menschen, die mir ihr Herz ausschütten, wenn ich dazu bereit bin, ihnen zuzuhören, wird es mir aber zu viel, sage ich ihnen knallhart, dass ich zurzeit keinen Bock auf ihren Scheiß habe.

Es wurde mir auch nie krummgenommen. Ich muss jedoch hinzufügen, dass das keine Menschen sind, die mich immer aufsuchen, wenn es ihnen schlecht geht, sondern nur, wenn die Gelegenheit passt.

Ich kenne aber auch Menschen, die mich permanent mit ihrem Müll behelligen wollen (auch hier im Forum) und denen sage ich auch knallhart, dass mich ihr Zeug einen Scheiß interessiert.

Meistens sind es sehr narzisstische Persönlichkeiten, die glauben, es gäbe die Welt nur zu ihrer Bedürfnisbefriedigung, das rieche ich eigentlich ziemlich schnell und blocke solche Gespräche weg.

Diese Menschen saugen einem die Kraft aus und bauen sich daran auf.

Ich frage mich aber, warum bei Dir nicht der Punkt einsetzt, wo Du sagst:" Geh mir nicht mit Deinem Dreck auf die Eier, es interessiert mich nicht!"

Ich sage das andauernd und sehr oft!

@fumo

Vielleicht weil ich hoffe, das ich dadurch neue Freunde gewinnen kann, auch wenn es sich sehr naiv anhört.

@Sterntänzerin
@aseria23

Ich nehme mich und das Leben ganz ehrlich gesagt nicht all zu ernst. :D

Aber ein richtig guter Bekanntenkreis, der fehlt mir eben.
Und es fällt mir eben nicht leicht, einen zu finden.

Ich kenne es, habe gelernt damit umzugehen, lernte etwas feinere Antennen zu entwickeln, und ich lernte nicht jeden Scheiß persönlich zu nehmen. Schließlich sind wir alle Menschen und wir alle haben nicht tagein tagaus gleichermaßen Nerven für den Sorgenkram anderer Leute. Jeder hat mal Stress und ist nicht gleichermaßen empfänglich für die Sorgen anderer oder empfänglich dafür ob jemand auch grad Nerven hat für einen.

Also wie gesagt, ich habs erlebt - in beide Richtungen.
Fertsch

@Mindslaver

Freundschaften kann mach nicht wirklich suchen. Sie ergeben sich zufällig.
Extrem schüchtern bist Du aber nicht bei neuen Leuten oder?

@Mindslaver

Mindslaver schrieb:Vielleicht weil ich hoffe, das ich dadurch neue Freunde gewinnen kann, auch wenn es sich sehr naiv anhört.

Man sollte eigentlich meinen, dass Menschen dankbar sein müssten, einen Freund zu haben, der ihnen zuhört, es scheint aber nicht der Fall zu sein.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass es mir ab dem Punkt besser ging - innerlich -, als ich den Menschen meiner Umwelt unverblümt gesagt habe, was ich über sie denke.

Wenn ich beispielsweise nicht ans Telefon gehe und ich werde später nach dem Warum gefragt, sage ich:" Ich habe Deine Nummer gesehen und wollte nicht mit Dir sprechen!"

Wenn sich jemand mit mir treffen will und ich habe keine Lust dazu, dann erfinde ich keine Ausrede, sondern sage:" Ich habe keinen Bock, Dich heute zu sehen, Du gehst mir gerade aufs Ei!"

Und so verhält es sich auch mit Menschen, die sich bei mir erleichtern möchten. Wenn ich gerade Nerven dafür habe, höre ich gerne zu, habe ich keinen Nerv dazu, sage ich es ihnen knallhart.

Ich bin durch diese Verhaltensänderung weder beliebter noch unbeliebter geworden, ich fühle mich nur besser.

@Ocelot

Nein, nicht wirklich! :D

Sonst würde ich nicht so viele Kontakte haben. Ich gehe eigentlich auch immer alleine fort, in die Disco oder in die Bar und treffe so gut wie immer jemanden, den ich kenne, oder der mich kennt. :D

Was unterscheidet deine Art von anderen? ^^
@Mindslaver

@Mindslaver

Freundschaften entwickeln sich, und nicht jede Bekanntschaft wird im Laufe der Zeit so tief um Freundschaft genannt werden zu können. Nicht jede Freundschaft hält ein Leben lang. Aber, der Wert einer Freundschaft misst sich auch nicht an der Länge dieser Freundschaft.

Freundschaften können auch plötzlich in die Binsen gehen wenn sich die Lebenssituation ändert, sich Lebenseinstellungen ändern, einschneidende Erlebnisse stattfinden.